Großrußbach
Großrußbach ist eine Marktgemeinde mit 2292 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich. Sie ist nicht zu verwechseln mit der rund 30 km weiter westlich ebenfalls im Bezirk Korneuburg gelegenen Gemeinde Rußbach.
Marktgemeinde Großrußbach
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Korneuburg | |
Kfz-Kennzeichen: | KO | |
Fläche: | 32,74 km² | |
Koordinaten: | 48° 28′ N, 16° 25′ O | |
Höhe: | 291 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.292 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2114 | |
Vorwahl: | 02263 | |
Gemeindekennziffer: | 3 12 05 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 31 2114 Großrußbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Zimmermann (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Großrußbach im Bezirk Korneuburg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenGroßrußbach liegt im Tal des Rußbaches im Hügelland des Weinviertels in Niederösterreich, rund 17 km nördlich von Korneuburg. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 32,71 Quadratkilometer. 14,2 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Großrußbach (989)
- Hipples (222)
- Karnabrunn (371)
- Kleinebersdorf (289)
- Weinsteig (220)
- Wetzleinsdorf (201)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Großrußbach, Hipples, Karnabrunn, Kleinebersdorf, Weinsteig und Wetzleinsdorf.
Nachbargemeinden
BearbeitenErnstbrunn | Niederleis (Bez. Mistelbach) |
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Niederhollabrunn | Kreuzstetten (Bez. Mistelbach) | |
Harmannsdorf | Kreuttal (Bez. Mistelbach) |
Geschichte
BearbeitenSüdlich des Bahnhofs in Weinsteig wurden die Reste einer Siedlung aus der Jungsteinzeit (Lengyel-Kultur) gefunden. Die umschließende ovale Ringgrabenanlage hatte einen Ausdehnung von 250 mal 300 Metern. Es wurden vor allem Keller und Vorratsgruben freigelegt. Von den Funden (bemalte Keramik, Steingeräte, Idolfiguren) sind zwei gut erhaltene Stücke im Naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt.[2]
Seit 2006 ist Großrußbach Teil der Kleinregion 10 vor Wien.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDas starke Bevölkerungswachstum in den letzten Jahrzehnten basiert sowohl auf einer positiven Geburtenbilanz als auch auf starkem Zuzug. Die Wanderungsbilanz in den Jahren von 1991 bis 2001 betrug 216 und in den folgenden zehn Jahren zogen um 192 mehr Personen nach Großrußbach als weg.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Schloss Großrußbach: Das Schloss steht unterhalb der Pfarrkirche und wird als Bildungshaus der Erzdiözese Wien genutzt.
- Katholische Pfarrkirche Großrußbach hl. Valentin: Die ehemalige Wehrkirche hat ein dreijochiges Langhaus aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der zweijochige, polygonale Chor zwischen dem spätgotischen Turm und der Sakristei stammt vermutlich aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts.
- Pfarr- und Wallfahrtskirche in Karnabrunn
- Ehemaliges Wasserschloss in Karnabrunn
Sport
Bearbeiten- USVG Großrußbach: Der Fußballclub spielt in der 1. Klasse Nordwest. Es spielen zwei Herrenmannschaften (Erste und Reserve), eine Damenmannschaft (Landesliga) und 9–11 Jugendmannschaften.
- Durch Großrußbach führen mit dem Ostösterreichischen Grenzlandweg, dem Jakobsweg Weinviertel und dem Weinviertelweg mehrere überregionale Wanderwege.
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Bauernmarkt: Jeden Samstag vormittags, außer im Jänner, wird in der Kellertrift ein Bauernmarkt abgehalten
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenNichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 62, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 79. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 860. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,2 Prozent.
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenIn Großrußbach befindet sich ein Kindergarten[4] und eine Volksschule.[5]
Politik
BearbeitenDer Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 4 ÜAL–Überparteiliche Aktive Liste und 2 SPÖ. (19 Mitglieder)
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 2 ÜAL–Überparteiliche Aktive Liste, 1 SPÖ und 1 FPÖ.[6]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[7]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 4 SPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 3 SPÖ und 1 FPÖ.[9] (19 Mitglieder)
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 3 SPÖ und 2 FPÖ.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 4 Grüne und 1 SPÖ.[11]
Bürgermeister
Bearbeiten- bis 2013 Johann Müller (ÖVP)
- seit 2013 Josef Zimmermann (ÖVP)
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Ein von Silber auf Grün geteilter Schild, oben ein aus der Schildteilung wachsender roter Wolf, unten zwei gekreuzte silberne Schreibfedern, die von einer goldenen Ähre gebunden werden.“
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Berthold (Ignaz) Fröschel (1813–1882), Propst des Stiftes Klosterneuburg 1871–1882, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1879–1882[12]
- Maria Schanda (1906–1970/80er), Schauspielerin
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Bearbeiten- Johann Kurz (1913–1985), Geistlicher und Rektor des Erzbischöflichen Seminars Hollabrunn
Literatur
Bearbeiten- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Ronthal bis Schönborn. Mechitaristen, Wien 1835, S. 37 (Rußbach (Groß-) – Internet Archive; mit einem Nachtrag zum 5. Band: Pellendorf; b) Riedenthal (Groß-)).
Weblinks
Bearbeiten- Website der Marktgemeinde
- Großrußbach in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31205 – Großrußbach. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Helmut Fielhauer: „Die dörfliche Burschenschaft huldigt den Mädchen mit Strohstriezeln“ (1969). im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek (ÖWF-Film zur Lokalgeschichte; 21:34 Min.)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Archäologischer Lehrpfad. (PDF) S. 15, abgerufen am 4. November 2022.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Großrußbach, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 7. Februar 2019.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 23. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Großrußbach. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Großrußbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Großrußbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Großrußbach. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Großrußbach. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Großrußbach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Fröschel, Berthold (Ignaz). In: www.parlament.gv.at. Abgerufen am 21. November 2021.