Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen

Auszeichnung

Der Große Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen wurde von 1953 bis 1968 verliehen.[1] Den hochdotierten Preis erhielten renommierte Künstler und Architekten in fünf Kategorien.

Geschichte

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Der Preis wurde von der Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen mit Urkunde vom 17. März 1953 gestiftet.[2] Die Schaffung der Auszeichnung war als identitätsfördernde Maßnahme gedacht:[3] Nordrhein-Westfalen wurde damals weithin als ein Bundesland wahrgenommen, in dem es Kohle, Stahl und eine Arbeiterklasse gab, wurde aber nicht mit Kultur verbunden. Diesem einseitigen Bild sollte der für damalige Verhältnisse hochdotierte Kunstpreis entgegenwirken.[4] Die Stiftung des Preises war auf die Initiative des Ministerpräsidenten Karl Arnold nach mehrjähriger Planung von Innenminister Franz Meyers seitens der Landesregierung[5] in ihrer 316. Kabinettssitzung am 13. Januar 1953 als Beitrag zur staatlichen Kunstförderung beschlossen worden.

„Im Bewußtsein ihrer Verpflichtung, die im Lande tätigen Kräfte der Kunst zu fördern und in der Absicht, hervorragende
Künstler sichtbar auszuzeichnen, stiftet die Landesregierung den „Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen“.“[6]

Die Preise gingen an bereits etablierte und erfolgreiche Künstler; der Glanz der bekannten Namen sollte positiv auf das Ansehen des Bundeslandes rückwirken.[3]

Der Große Kunstpreis wurde in 5 Einzelpreisen verliehen:

  • Großer Preis des Landes Nordrhein-Westfalen für Baukunst
  • Großer Preis des Landes Nordrhein-Westfalen für Bildhauerei
  • Großer Preis des Landes Nordrhein-Westfalen für Literatur
  • Großer Preis des Landes Nordrhein-Westfalen für Malerei
  • Großer Preis des Landes Nordrhein-Westfalen für Musik

Die Vergabe erfolgte bis 1963 jährlich am 11. Juli in Düsseldorf.[7] In den ersten 10 Jahren wurde jeder Künstler mit 10.000 DM dotiert, ab 1963 erfolgte eine Preisgelderhöhung auf 25.000 DM je Kategorie.[8][9] Der nordrhein-westfälische Kunstpreis war damit der höchstdotierte Kunstpreis Deutschlands seiner Zeit.[10] Karl Arnold verlieh den Preis erstmals 1953.[11] 1963 wurde in der Stiftungsurkunde neben der Höhe des Preisgelds auch der Termin der Preisverleihung neu geregelt: „Der Preis wird alljährlich im Oktober durch den Ministerpräsidenten verliehen.“[12]

Zu dem Großen Kunstpreis wurden vom Land seit 1957 auch Förderungspreise für junge Künstler vergeben: Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler.[13]

1968 kam es beim Großen Kunstpreis zum Streit über den Preisträger Günter Wallraff[3] und zur Einstellung des Preises. Der Förderpreis war von der Einstellung nicht betroffen und wird noch vergeben.

Jurymitglieder (unvollständig)

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Träger (unvollständig)

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Preisträger des Jahres 1953

Preisträger des Jahres 1954

Preisträger des Jahres 1955[17]

Preisträger des Jahres 1956

Preisträger des Jahres 1957

Preisträger des Jahres 1958

Preisträger des Jahres 1959

Preisträger des Jahres 1960

Preisträger des Jahres 1961

Preisträger des Jahres 1962

Preisträger des Jahres 1963[9]

Preisträger des Jahres 1964

Preisträger des Jahres 1965

Preisträger des Jahres 1966

Preisträger des Jahres 1967

  • Baukunst:
  • Bildhauerei: Naum Gabo
  • Literatur:
  • Malerei:
  • Musik:

Preisträger des Jahres 1968

  • Baukunst:
  • Bildhauerei:
  • Literatur: Peter Huchel
  • Malerei:
  • Musik:

Einzelnachweise

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  1. Karl Ditt: Die Entwicklung des Raumbewusstseins in Rheinland und Westfalen, im Ruhrgebiet und in Nordrhein-Westfalen während des 19. und 20. Jahrhundert: Charakteristika und Konkurrenzen. In: Karl Ditt, Klaus Tenfelde (Hrsg.): Das Ruhrgebiet in Rheinland und Westfalen. Koexistenz und Konkurrenz des Raumbewusstseins im 19. und 20. Jahrhundert (= Forschungen zur Regionalgeschichte Band 57). Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2007, ISBN 978-3-506-75748-7, S. 461.
  2. GV. NW. 1953, S. 241
  3. a b c Ulrich von Alemann und Patrick Brandenburg, Nordrhein-Westfalen.: Ein Land entdeckt sich neu (= Schriften zur politischen Landeskunde Nordrhein-Westfalens Band 13). Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-17015-9-235, S. 68.
  4. Thomas Schlemmer, Hans Woller (Hrsg.), Bayern im Bund, in: Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, ISBN 978-3-48656-5-966, R. Oldenbourg Verlag, München 2004, S. ?.
  5. Karl Ditt, Klaus Tenfelde (Hrsg.), Das Ruhrgebiet in Rheinland und Westfalen: Koexistenz und Konkurrenz des Raumbewusstseins im 19. und 20. Jahrhundert (= Forschungen zur Regionalgeschichte Band 57). ISBN 978-3-50675-7-487, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2007, S. 461.
  6. Horst Romeyk, Nordrhein-Westfalen: Kernland der Bundesrepublik: eine Ausstellung der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen aus Anlass des 40jährigen Bestehens der Bundesrepublik Deutschland (= Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen Band 23). Franz Schmitt Verlag, Siegburg 1989, ISBN 978-3-87710-1-414, S. 183.
  7. Christian Reinicke, Nordrhein-Westfalen, ein Land in seiner Geschichte: Aspekte und Konturen 1946-1996, Band 36 der Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen: Quellen und Forschungen, ISBN 978-3-40205-3-751, Aschendorff, Münster 1996 S. 415.
  8. Kabinettsvorlage des Ministerpräsidenten vom 16. 5. 1963
  9. a b Kulturpolitik der Länder, Kultusministerkonferenz (Hrsg.), Westdeutscher Verlag, Opladen 1963, S. 200.
  10. Neue Zeitschrift für Musik Band 123, 1962, S. 44.
  11. Dieter Düding: Parlamentarismus in Nordrhein-Westfalen 1946–1980: vom Fünfparteien- zum Zweiparteienlandtag, Band 8: Handbuch der Geschichte des deutschen Parlamentarismus, ISBN 978-3-77005-2-905, Droste Verlag, Düsseldorf 2008, S. 439.
  12. Volker Ackermann, Landesregierung (Hrsg.), Die Kabinettsprotokolle der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, 1962 bis 1966: fünfte Wahlperiode, ISBN 978-3-87710-3-609, Respublica-Verlag, Berlin 2002, S. ?.
  13. Dieter Breuer, Gertrude Cepl-Kaufmann: Öffentlichkeit der Moderne, die Moderne in der Öffentlichkeit: das Rheinland 1945–1955. Vorträge des Interdisziplinären Arbeitskreises zur Erforschung der Moderne im Rheinland, Klartext Verlag, Essen 2000, S. 204.
  14. a b c d e f S. 228
  15. a b c d e f g h i j k l m n o p Karl-Heinz Hering, Zehn Jahre Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. 15. Juni bis 22. Juli 1962, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, 1962
  16. a b c d Otto Lorenz, Die Öffentlichkeit der Literatur: Fallstudien Zu Produktionskontexten und Publikationsstrategien: Wolfgang Koeppen, Peter Handke, Horst-Eberhard Richter. ISBN 978-3-48435-0-663, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1998, S. 64.
  17. Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 8. Jahrgang, 1955, S. 265.
  18. a b c Karla Fohrbeck, Andreas Johannes Wiesand, Handbuch der Kulturpreise und der individuellen Künstlerförderung in der Bundesrepublik Deutschland, ISBN 978-3-77011-0-896, Bundesministerium des Innern (Hrsg.), DuMont, Köln 1978, S. 174.
  19. Karl Schmidt-Rottluff: Biografie
  20. Nachruf auf Giselher Klebe, Website der Stadt Detmold
  21. a b Westermanns Monatshefte, Ausgabe 7–12, 1965, S. 138.