Gichenbach
Gichenbach ist ein Stadtteil von Gersfeld (Rhön) im osthessischen Landkreis Fulda.
Gichenbach Stadt Gersfeld (Rhön)
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Koordinaten: | 50° 26′ N, 9° 50′ O |
Höhe: | 420–480 m ü. NN |
Fläche: | 9,98 km²[1] |
Einwohner: | 167 (31. Dez. 2020) HW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36129 |
Vorwahl: | 06656 |
Geographische Lage
BearbeitenGichenbach liegt in der Rhön rund 5,7 km westsüdwestlich vom Zentrum des Gersfelder Kernorts. Es befindet sich im Biosphärenreservat Rhön und im Naturpark Hessische Rhön an der Einmündung des Gichenbachs in die durch das Dorf fließende Schmalnau, die bis dahin auch Rommerser Wasser genannt wird. Auf etwa 420 bis 480 m ü. NN gelegen grenzt es an die Gersfelder Stadtteile Hettenhausen im Nordwesten, Altenfeld im Norden, Rommers im Ostsüdosten und Dalherda im Südsüdwesten sowie an Schmalnau (Sitz der Gemeinde Ebersburg) im Westnordwesten.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:[1]
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenDie älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Gichenbach erfolgte im Jahr 1560. Danach wurde 1560 Gichenbach mit Almers zusammen so geteilt, dass 1⁄3 dem Kloster Fulda und 2⁄3 den Ebersbergischen Ganerben gehören sollten.[1]
Im Jahr 1854 wurden ein Teil von Gichenbach nach Altenfeld umgemeindet.[1]
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gichenbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Gersfeld eingemeindet.[15][16] Für den Stadtteil Gichenbach wurde, wie für die übrigen nach Gersfeld eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk eingerichtet.[17]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Gichenbach angehört(e): [1][18]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Fürstabtei Fulda, Amt Weyhers
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda,[Anm. 2] Amt Weyhers
- 1806–1810: Kaiserreich Frankreich,[Anm. 3] Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810–1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Weyhers
- ab 1814: Königreich Bayern, Landgerichtsbezirk Weyhers
- ab 1816: Königreich Bayern,[Anm. 4] Untermainkreis, Landgerichtsbezirk Weyhers
- ab 1838: Königreich Bayern, Kreis Unterfranken und Aschaffenburg, Landgerichtsbezirk Weyhers
- ab 1843: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg
- ab 1862: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Gersfeld[Anm. 5]
- ab 1866: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen,[Anm. 6] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Fulda
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 7] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Stadt Gersfeld
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerentwicklung
BearbeitenGichenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 511 | |||
1840 | 522 | |||
1846 | 502 | |||
1852 | 482 | |||
1858 | 342 | |||
1864 | 355 | |||
1871 | 326 | |||
1875 | 325 | |||
1885 | 355 | |||
1895 | 337 | |||
1905 | 336 | |||
1910 | 308 | |||
1925 | 308 | |||
1939 | 277 | |||
1946 | 344 | |||
1950 | 317 | |||
1956 | 278 | |||
1961 | 280 | |||
1967 | 271 | |||
1970 | 209 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | 190 | |||
2005 | 200 | |||
2010 | 194 | |||
2011 | 180 | |||
2015 | 166 | |||
2020 | 167 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS:[1]; Nach 1970 Stadt Gersfeld:[2]; Zensus 2011[19] |
Einwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gichenbach 180 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 65 zwischen 18 und 49, 36 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[19] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 27 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 42 Haushaltungen lebten keine Senioren.[19]
Historische Religionszugehörigkeit
Bearbeiten• 1885: | 242 evangelische (= 68,2 %), 113 katholische (= 31,8 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 185 evangelische (= 66,1 %), 94 katholische (= 33,6 %) Einwohner[1] |
Politik
BearbeitenFür Gichenbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Gichenbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern.[17] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 70,00 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Gichenbach“ an.[20] Der Ortsbeirat wählte Uwe Reuß zum Ortsvorsteher. Der Ortsbeirat löst sich zum 29. Juli 2023 auf.[21]
Literatur
Bearbeiten- Literatur über Gichenbach nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Gichenbach. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
Bearbeiten- Webauftritt der Stadt Gersfeld
- Gichenbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
- ↑ Infolge der Napoleonischen Kriege.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Weyhers) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Gichenbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Einwohnerzahlen der Stadt Gersfeld (Rhön). (PDF; 44 kB) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. November 2021; abgerufen im November 2021.
- ↑ Aschenhütte, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gichenbachshof, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Grabenhof, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 14. Juli 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Hauk, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Hütte, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 6. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Ilmesberg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Kastenhof, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 6. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Melmenäcker, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Petersberg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Petersweg, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Pulvermühle, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Ruhhof, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Juli 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 51 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 791 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Gersfeld, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2021; abgerufen im August 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 8 und 64, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Gichenbach. In: Votemanager. Stadt Gersfeld (Rhön), abgerufen im Oktober 2024.
- ↑ Ortsbeirat Gichenbach. In: Webauftritt. Stadt Gersfeld (Rhön), abgerufen im Oktober 2024.