Kräuselung
Als Kräuselung wird der bogenförmige Verlauf textiler Fasern in der Ebene oder im Raum in Faserlängsachse bezeichnet.[1][2] Die Kräuselung der Naturfaser Wolle ist die Folge ihrer bilateralen Struktur, die der Chemiefasern entsteht durch mechanisch-thermische Nachbehandlung des verstreckten Faserkabels (Stauchkräuselung), durch die besondere Struktur der Bikomponentenfasern oder durch spezielle Spinnverfahren,[3] wie beispielsweise für Viskosefasern.[4][5] Je stärker die Kräuselung ist, desto fülliger wird das Garn.
Die Faserkräuselung ist für die Verarbeitbarkeit zu Garnen (gekräuselte Fasern sind grundsätzlich besser verspinnbar)[6], deren Zusammenhalt und Festigkeit und für den voluminösen Ausfall und damit Wärmehaltung, Griff, Knittererholung und andere der textilen Fertigwaren bedeutsam.[7][8]
Die Kräuselungseigenschaften an der Einzelfaser können unterteilt werden in:
- die geometrische Kräuselstruktur
- die Kraft und Energie zur Entkräuselung der Faser
- die Kräuselungsbeständigkeit.[9]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anton Schenek: Lexikon Garne und Zwirne: Eigenschaften und Herstellung textiler Fäden., Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-810-1, S. 288.
- ↑ Ursula Völker, Katrin Brückner: Von der Faser zum Stoff – Textile Werkstoff- und Warenkunde. 35., aktualisiert Auflage. Verlag Dr. Felix Büchner. Hamburg 2014, ISBN 978-3-582-05112-7, S. 4.
- ↑ Alfons Hofer: Textil- und Modelexikon. Band 1, A–K. 7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87150-518-8, S. 482
- ↑ Zakhar Aleksandrovič Rogowin: Chemiefasern: Chemie – Technologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 1982, ISBN 3-13-609501-4, S. 139/140.
- ↑ Menachem Lewin (Hrsg.): Handbook of Fiber Chemistry. Third Edition. Taylor & Francis Group, Boca Raton 2007. ISBN 978-0-8247-2565-5, S. 746.
- ↑ Anton Schenek: Lexikon Garne und Zwirne: Eigenschaften und Herstellung textiler Fäden. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-810-1, S. 288.
- ↑ Wolfgang Bobeth (Hrsg.): Textile Faserstoffe. Beschaffenheit und Eigenschaften. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1993, ISBN 3-540-55697-4, S. 94.
- ↑ Ralf-Dieter Reumann (Hrsg.): Prüfverfahren in der Textil- und Bekleidungstechnik. Springer, 2000, ISBN 3-540-66147-6, ISBN 978-3-540-66147-4, S. 129.
- ↑ Wilhelm Herzog, Heinz Trautenberger: Kräuselungseigenschaften von Spinnfasern. Lenzinger Berichte, Folge 23, April 1967, S. 18.