Endsee (Steinsfeld)
Endsee ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Steinsfeld im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Endsee hat eine Fläche von 7,071 km². Sie ist in 543 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 13.022,21 m² haben.[3] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Gypshütte.[4]
Endsee Gemeinde Steinsfeld
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Koordinaten: | 49° 27′ N, 10° 14′ O |
Höhe: | 411 (408–428) m ü. NHN |
Einwohner: | 103 (Jan. 2023)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91628 |
Vorwahl: | 09843 |
Geografie
BearbeitenEtwa einen halben Kilometer südlich des Dorfes befindet sich der Endseer Berg (471 m ü. NHN). In der Gemarkung liegen der Endsee und der Neue See.[5] Südöstlich von Endsee befindet sich der Gipsbruch Endsee. Der als Geotop ausgewiesene ehemalige Steinbruch gehört zu den 100 schönsten Geotopen in Bayern.[6]
Die Staatsstraße 2416 führt nach Reichelshofen zur St 2419 (2 km westlich) bzw. zur Anschlussstelle 107 der A 7 (0,9 km östlich). Die Staatsstraße wird nach der Anschlussstelle als B 470 fortgeführt, über die man nach Steinach an der Ens (1,1 km östlich) gelangt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße AN 32 bei Habelsee (1,8 km nördlich), eine weitere ebenfalls zur AN 32 bei Ohrenbach (3,5 km nordwestlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 798 als „Entse“ erstmals urkundlich erwähnt.[6]
Beim Ort gab es ursprünglich ein Schloss (Altes Schloss), das den Herren von Banner gehörte[7] und um 1100 erbaut wurde.[6] Nachdem diese ausgestorben waren, kam es in den Besitz des Hauses Hohenlohe. 1367 verkauften Gerlach und Gottfried von Hohenlohe das Schloss samt Ort an die Reichsstadt Rothenburg. 1407 wurde auf kaiserlichen Befehl das Endseer Schloss abgebrochen und geschleift. Vorausgegangen war ein Streit des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit der Reichsstadt Rothenburg.[7]
Unter Führung des französischen Generals Ezéchiel de Mélac sollen im November 1688 französische Mordbrenner 35 Häuser angezündet und erheblichen Schaden angerichtet haben.[7]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Endsee dem Steuerdistrikt Steinach zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Endsee. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg zugeordnet.[8] Spätestens 1840 wurde Gypshütte von Hartershofen umgemeindet.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,108 km².[10] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Mai 1978 nach Steinsfeld eingemeindet.[11]
Bis 1975 hatte der Ort einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Dombühl.
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. [12] 3: Eingeschossiges Wohnstallhaus mit Fachwerkgiebel, 17. Jahrhundert.
- Haus Nr. 37: Zugehörig Fachwerkscheune, 1807.[13]
- Haus Nr. 46: Eingeschossiges Fachwerkwohnstallhaus, erste Hälfte 19. Jahrhundert.[14]
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. [15] 3: Schlichtes zweigeschossiges Fachwerkwohnstallhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Haus Nr. 15: Ehemalige Schafscheune. Kleines Fachwerkwohnstallhaus des frühen 19. Jahrhunderts in bedenklichen Bauzustand.[15]
Bodendenkmäler
BearbeitenIn der Gemarkung Endsee gibt es 16 Bodendenkmäler, darunter:
- Burgstall Endsee: Umfangreiche Wall-Grabenanlage, Brunnenschacht aus Hausteinen, Fundamente des ehemaligen Bergfrieds, Buckelquaderwerk 12./13. Jahrhundert.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Endsee
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 150 | 183 | 170 | 179 | 178 | 181 | 180 | 196 | 199 | 196 | 193 | 169 | 193 | 201 | 188 | 189 | 175 | 196 | 181 | 252 | 317 | 276 | 193 | 181 |
Häuser[16] | 23 | 27 | 28 | 32 | 33 | 33 | 32 | 37 | 35 | |||||||||||||||
Quelle | [17] | [9] | [18] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [18] | [26] | [18] | [27] | [18] | [28] | [18] | [18] | [18] | [29] | [18] | [10] | [30] |
Ort Endsee
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2009 | 2015 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 150 | 166 | 164 | 158 | 179 | 177 | 158 | 300 | 180 | 166 | 145 | 121 | 111 | 103 |
Häuser[16] | 23 | 25 | 29 | 30 | 29 | 36 | 32 | 37 | ||||||
Quelle | [17] | [9] | [19] | [21] | [24] | [26] | [28] | [29] | [10] | [30] | [31] | [32] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria (Steinach an der Ens) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.[10]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Endsee. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 18–19 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Entsee. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 477 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 27–29.
- Pleikard Joseph Stumpf: Endsee. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 755–756 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Endsee. In: steinsfeld.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
- Endsee in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. November 2021.
- Endsee in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Endsee im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Gemeindedaten. In: steinsfeld.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ Gemeinde Steinsfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Gemarkung Endsee (092938). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 26. September 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ a b Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b c Endsee auf der Website steinsfeld.de
- ↑ a b c J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 18f.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 66 (Digitalisat).
- ↑ a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 222 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ursprüngliche Hausnummer 1.
- ↑ Ursprüngliche Hausnummer 16.
- ↑ Ursprüngliche Hausnummer 12.
- ↑ a b H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 29. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 22 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1072, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 194 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1173 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 196 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1244 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 196 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1282 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1110 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
- ↑ Einwohnerzahlen ( vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: steinsfeld.de