Dorothy Jeakins

US-amerikanische Kostümbildnerin

Dorothy Jeakins (* 11. Januar 1914 in San Diego, Kalifornien; † 21. November 1995 in Santa Barbara, Kalifornien) war eine US-amerikanische Kostümbildnerin, die drei Mal den Oscar für das beste Kostümdesign erhielt.

Dorothy Jeakins (1934)

Dorothy Jeakins besuchte in San Diego als Kind eine der ersten Montessori-Schulen der Vereinigten Staaten und lernte dort lesen und schreiben, noch ehe sie sechs Jahre alt war. Später ging sie auf öffentliche Schulen in Los Angeles. An der dortigen Fairfax High School erhielt sie ein Stipendium für das Otis Art Institute (das spätere Otis College of Art and Design). Um sich ihr dreijähriges Kunststudium zu finanzieren, übernahm sie verschiedene Jobs als Illustratorin, etwa für die Planungskommission von Los Angeles.[1]

Jeakins wurde Mitglied des Southern California Arts Project und fand eine erste feste Anstellung als Malerin in der Farbabteilung der Walt Disney Studios. Für die Firma I. Magnin entwickelte sie Modeentwürfe.[2] Dort wurde der Filmregisseur Victor Fleming auf sie aufmerksam und verpflichtete sie für seinen nächsten Film Johanna von Orleans (1948).

 
Kostüm für Ingrid Bergman im Film Johanna von Orleans (1948)

Gleich für Johanna von Orleans, ihre erste Arbeit als Kostümbildnerin, erhielt Jeakins zusammen mit Barbara Karinska bei der Oscarverleihung 1949 den Oscar für das beste Kostümdesign in einem Farbfilm. Ein zweiter Oscar für das beste Kostümdesign folgte 1951, als sie zusammen mit Edith Head, Eloise Jensson, Gile Steele und Gwen Wakeling für den Farbfilm Samson und Delilah (1949) von Cecil B. DeMille ausgezeichnet wurde. Dorothy Jeakins entwarf auch in den folgenden Jahrzehnten Kostüme für besonders viele Kostüm- und Historienfilme, doch auch für Filme, die in der Gegenwart spielten, trat sie als Kostümbildnerin in Erscheinung.

Bei der Oscarverleihung 1953 war sie gleich für zwei Oscars nominiert: Zum einen zusammen mit Edith Head und Miles White für die Kostüme in dem Farbfilm Die größte Schau der Welt (1952) von DeMille, andererseits gemeinsam mit Charles Le Maire für den Schwarzweißfilm Meine Cousine Rachel (1952) von Henry Koster. Bei der Oscarverleihung 1957 folgte zusammen mit Edith Head, Ralph Jester, John Jensen und Arnold Friberg eine weitere Nominierung für DeMilles Farbfilm Die zehn Gebote (1956). Im Anschluss war sie drei Mal für den Tony Award in der Kategorie Bestes Kostümdesign für die Broadway-Stücke Major Barbara (1957), Too Late The Phalarope (1957) sowie The World of Suzie Wong (1959) nominiert.

Weitere Oscarnominierungen folgten 1962 für den Schwarzweißfilm Infam (1961) von William Wyler und 1963 für den Farbfilm Music Man (1961) von Morton DaCosta. Bei der Oscarverleihung 1965 erhielt sie schließlich für den Schwarzweißfilm Die Nacht des Leguan (1964) von John Huston ihren dritten Oscar. Danach folgten weitere Oscarnominierungen für das beste Kostümdesign bei der Oscarverleihung 1966 für den Farbfilm Meine Lieder – meine Träume (1965) von Robert Wise, 1967 für den Farbfilm Hawaii (1966) von George Roy Hill sowie 1974 zusammen mit Moss Mabry für So wie wir waren (1973) von Sydney Pollack.

Nachdem sie 1987 auch den Women in Film Crystal Award erhalten hatte, wurde sie zuletzt bei der Oscarverleihung 1988 für den Oscar in der Kategorie Bestes Kostümdesign für The Dead – Die Toten (1987), der letzten Regiearbeit von John Huston, nominiert. Für diesen Film hatte Regisseur John Huston sie persönlich überzeugen können, noch einmal aus ihrem Ruhestand zurückzukehren.[3] Neben ihren Entwürfen für Film und Theater war Jeakins ab 1967 auch Kuratorin der Mode- und Textilabteilung des Los Angeles County Museum of Art.[2]

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Oral history interview with Dorothy Jeakins, 1964 June 19. aaa.si.edu, Smithsonian Institution, 17. August 2005.
  2. a b Dorothy Jeakins. otis.edu, Otis College of Art and Design, abgerufen am 3. September 2019 (englisch).
  3. Brendan Kilty SC says: Huston Meets Joyce. In: Irish America. 13. Juni 2014, archiviert vom Original am 30. Dezember 2014; abgerufen am 2. September 2019 (englisch).