Domnom-lès-Dieuze | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarrebourg-Château-Salins | |
Kanton | Le Saulnois | |
Gemeindeverband | Saulnois | |
Koordinaten | 48° 52′ N, 6° 49′ O | |
Höhe | 213–290 m | |
Fläche | 6,63 km² | |
Einwohner | 91 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 14 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57260 | |
INSEE-Code | 57181 |
Domnom-lès-Dieuze (deutsch Dommenheim) ist eine französische Gemeinde mit 91 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins, zum Kanton Le Saulnois und zum Kommunalverband Saulnois.
Geographie
BearbeitenDomnom-lès-Dieuze liegt in Lothringen im Saulnois, 70 Kilometer südöstlich von Metz, 26 Kilometer nordöstlich von Château-Salins, 24 Kilometer nordwestlich von Sarrebourg (Saarburg) und etwa zehn Kilometer nordöstlich von Dieuze.
Die Straße D 27 führt durch das Gemeindegebiet und verbindet den Ort mit den Nachbargemeinden Bassing (Bessingen) und Cutting (Kuttingen).[1]
Geschichte
BearbeitenDen heutigen Namen erhielt das Dorf im Juli 1994, davor (nach 1862) hieß es Domnon-lès-Dieuze.
Domnom-lès-Dieuze wurde erstmals 1297 im Kopialbuch des Klosters Vergaville urkundlich als Domenheim erwähnt,[2] als es Güter von Robert von Torcheville bekam.[3] Die Ortschaft gehörte früher zum Herzogtum Lothringen.[3]
Der Ortsname setzt sich aus dem germanischen Namen Duomo(n) und der Ortsnamensendung -heim zusammen. Die Vokale „o“ und „e“ in Domonhem wurden zu Domenhom verdreht.[4] Später wurde das „e“ ganz unterschlagen.
Die Ortschaft war Teil der Seigneurie von Marimont-lès-Bénestroff.[5] Marimont-lès-Bénestroff war Sitz einer Bailliage der Habsburger. Um 1618 gehörte Domnom-lès-Dieuze zu einer Bürgermeisterei (Mairie), deren Hauptort Cutting war. Ab 1698 gehörte es zur Vogtei von Dieuze. Die Pfarrei von Domnom-lès-Dieuze unterstand dem Erzpriester von Vergaville.[2]
Domnom-lès-Dieuze wurde 1635 während des Dreißigjährigen Krieges völlig zerstört, nach Friedensschluss lebten im Jahre 1650 nur noch zwei Familien dort, nach anderen Angaben nur noch zwei Einwohner.[3] 1863 wurde hier eine Frau als Hexe verbrannt.[3]
1793 erhielt Domnom-lès-Dieuze im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) als Dominom den Status einer Gemeinde und 1801 als Domnom das Recht auf kommunale Selbstverwaltung.[6] Die Gemeinde lag von 1801 bis 1871 im früheren französischen Département Meurthe, das 1871 in Département Meurthe-et-Moselle umbenannt wurde.
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Château-Salins im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Wein-, Obst- und Gemüsebau; am Ort gab es zwei Mühlen, eine Brauerei, eine Gerberei, eine Ziegelei und einen Steinbruch.[3]
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2011 | 2019 |
Einwohner | 165 | 144 | 152 | 130 | 109 | 100 | 91 | 78 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Wappen
BearbeitenDas Wappen der Gemeinde ist silbern mit einem roten Querstreifen und entspricht bis dahin dem Wappen von Marimont-lès-Bénestroff. In der Mitte zeigt das Wappen eine goldene Axt, ein Attribut des Apostels Matthias, des Schutzpatrons der Ortschaft.[5] Die metallischen heraldischen Farben silber und gold werden auf den Wappen in weiß und gelb dargestellt.
Literatur
Bearbeiten- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 179 (books.google.de).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Domnom-lès-Dieuze auf Actuacity.com (französisch). Abgerufen am 30. April 2010
- ↑ a b Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d’archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6. Auflage. Band 14, Nr. 18. Imprimerie impériale, Paris 1862, S. 39 42 44 87 151 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d e Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 509–510 (books.google.de).
- ↑ Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 2. Librairie Droz, 1996, ISBN 2-600-00133-6, S. 1023 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Union des Cercles Génealogiques Lorrains ( des vom 9. Januar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch) Abgerufen am 30. April 2010
- ↑ Domnom-lès-Dieuze auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 30. April 2010