Deutschland-Rundfahrt 1951

Radsportveranstaltung 1951
Endstand nach der 14. Etappe
Sieger Guido De Santi 93:12:16 h
(33,854 km/h)
Zweiter Fritz Schär 3:03 min
Dritter Raymond Impanis 6:10 min
Vierter Jean Kirchen 9:17 min
Fünfter Edward Peeters 9:49 min
Sechster Roger Gyselinck 17:10 min
Siebter Matthias Pfannenmüller 26:11 min
Achter Marcel Hendrickx 28:44 min
Neunter Hubert Schwarzenberg 32:56 min
Zehnter Giovanni Corrieri 33:17 min
Bergwertung Edward Peeters 15 P.
Zweiter Fritz Schär 9 P.
Dritter Hubert Schwarzenberg 9 P.

Das Radrennen Deutschland-Rundfahrt, eine Vorgängerin der späteren Deutschland Tour, wurde vom 21. Juli bis 4. August 1951 ausgetragen. Sie führte von Hannover über 3.155 Kilometer zurück nach Hannover. Bei 16 Etappen gab es einen Ruhetag.

Es gingen 54 Fahrer in sechs deutsche Werks- und drei Nationalteams an den Start. Alle ausländischen Fahrer starteten mit Radmaterial der deutschen Werksmannschaften. Die Verteilung wurde durch ein Losverfahren bestimmt.[1] Alle damals bestehenden deutschen Radsportteams waren vertreten: Bismarck, Dürkopp, Express, Heidemann, Rabeneick und Patria WKC.[2] Das Ziel erreichten 33 Starter, wobei der Sieger die Distanz mit einem Stundenmittel von 33,854 km/h zurücklegte.

Erstmals gab es bei der Rundfahrt zwei Einzelzeitfahren über insgesamt 129 Kilometer. Dort legte der spätere Gesamtsieger Guido De Santi aus Italien den Grundstein für seinen Tour-Sieg. Er lag knapp über drei Minuten vor Fritz Schär aus der Schweiz. Für die deutschen Fahrer wurde es ein Desaster. Matthias Pfannenmüller beendete mit über 26 Minuten Rückstand die Rundfahrt als bester Deutscher auf dem siebten Platz. Die Bergwertung sicherte sich der belgische Fahrer Edward Peeters. Vorjahressieger Roger Gyselinck musste sich mit dem sechsten Platz in der Gesamtwertung begnügen.

Zum Ende der 3. Etappe ereignete sich am 24. Juli 1951 in Bonn eine Kuriosität, die lange Zeit unvergessen blieb. Der Belgier Roger Decorte stürzte auf der Rheindorfer Straße in Bonn-Beuel, wodurch sein Fahrrad stark beschädigt wurde. Kurzerhand entriss er einer Zuschauerin das Damenrad, auf dem er als Fünfter die Ziellinie in Bonn erreichte. An der Römerstraße quittierten die Zuschauer diesen Erfolg auf dem Damenfahrrad mit Raunen. Zuvor kamen Raymond Impanis als Erster und Hermann Schild als Zweiter ins Ziel; der Bonner Jupp Sauerborn belegte Platz 12.[3]

Etappen Tag Start – Ziel km Etappensieger Gesamterster
1. Etappe 21. Juli HannoverBielefeld 212 Edward Peeters Edward Peeters
2. Etappe 22. Juli Bielefeld – Essen 223 Hermann Schild Hermann Schild
3. Etappe[3] 24. Juli Essen – Bonn 259,4 Raymond Impanis Hermann Schild
4. Etappe Juli Bonn – Mannheim 264 Edward Peeters Hermann Schild
5. Etappe Juli Mannheim – Karlsruhe 215,3 Karl Weimer Hermann Schild
6. Etappe Juli Karlsruhe – Waldshut 238,2 Hubert Schwarzenberg Raymond Impanis
7. Etappe Juli Waldshut – Ravensburg 250 Günther Pankoke Raymond Impanis
8. Etappe Juli Ravensburg – Augsburg 237,2 Giovanni Corrieri Raymond Impanis
9. Etappe Juli Augsburg – Bad Reichenhall 206 Heinz Müller Raymond Impanis
10. Etappe (a) Bad Reichenhall – Obersalzberg 65 (EZF) Guido De Santi Guido De Santi
10. Etappe (b) Bad Reichenhall – Rosenheim 85 Sepp Berger Guido De Santi
11. Etappe Rosenheim – Nürnberg 206,6 Edward Peeters Guido De Santi
12. Etappe Nürnberg – Fulda 230,3 Heinrich Schultenjohann Guido De Santi
13. Etappe (a) August Fulda – Kassel 136,2 Peter Schulte Guido De Santi
13. Etappe (b) August Kassel – Göttingen 64 (EZF) Fritz Schär Guido De Santi
14. Etappe 4. August Göttingen – Hannover 203,1 Ludwig Hörmann Guido De Santi
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Einzelnachweise

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  1. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 29/1951. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1951, S. 5.
  2. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 7/1951. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1951, S. 7.
  3. a b Simon Bartsch, General-Anzeiger, Bonn, 19. August 2018: So prägte Bonn die Geschichte der Deutschland-Tour mit (Memento vom 12. September 2020 im Internet Archive).