Deutsche Botschaft Kopenhagen
Die Deutsche Botschaft Kopenhagen ist die diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland im Königreich Dänemark. Sie ist auch für Grönland und die Färöer zuständig.
Deutsche Botschaft Kopenhagen | |
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Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Botschaft |
Geschäftsbereich | Auswärtiges Amt[1] |
Gründung | 1951 |
Hauptsitz | Kopenhagen |
Botschafter | Pascal Hector |
Netzauftritt | www.kopenhagen.diplo.de |
Lage und Gebäude
BearbeitenDie Kanzlei der Botschaft befindet sich im Stadtteil Nordhavn der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Sie ist seit 2018 in einem der Portland Towers untergebracht. Die Straßenadresse lautet: Göteborg Plads 1, 2150 Kopenhagen Nordhavn.
Das 5 km südlich gelegene Außenministerium ist in der Regel in einer Viertelstunde erreichbar. Zum rund 12 km südlich befindlichen Flughafen Kopenhagen-Kastrup ist mit einer Fahrtzeit von einer halben Stunde zu rechnen. Der DFDS-Fähranleger mit Verbindung nach Oslo (Norwegen) ist nur einen Kilometer entfernt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung Dänemarks durch das Deutsche Reich, die in Bezug auf die Botschaft stets mit dem Namen Georg Ferdinand Duckwitz verbunden ist, war die Kanzlei bis zum Jahr 2018 in einem früheren großen Wohnhaus in der Stockholmsgade 57, Østerbro, untergebracht.[2] Das Gebäude war sanierungsbedürftig.[3] Das Auswärtige Amt entschied, von einer umfangreichen Baumaßnahme am alten Standort abzusehen[4] und mietete eine Etage in den Portland Towers an.[5]
Die Residenz des Botschafters befindet sich nach wie vor in einer repräsentativen Villa im nördlich gelegenen Vorort Hellerup, Vestagervej 9. Dort befand sich bis zum Jahr 1990 in sehr naher Nachbarschaft auch die Botschaft der DDR, Svanemøllevej 48,[6] deren Rolle im Kalten Krieg Jahre später in dänischen Medien diskutiert wurde.[7] Das frühere DDR-Botschaftsgebäude beherbergte später die Botschaft des Iran.
Auftrag und Organisation
BearbeitenDie Deutsche Botschaft Kopenhagen hat den Auftrag, die deutsch-dänischen Beziehungen zu pflegen, die deutschen Interessen gegenüber der Regierung von Dänemark zu vertreten und die Bundesregierung über Entwicklungen in Dänemark zu unterrichten.
In der Botschaft werden die Sachgebiete Politik, Wirtschaft, Kultur und Presse bearbeitet.[8] Es besteht ein von einem Oberstleutnant i. G. geleiteter Militärattachéstab.[9]
Das Referat für Rechts- und Konsularaufgaben der Botschaft bietet deutschen Staatsangehörigen alle konsularischen Dienstleistungen und Hilfe in Notfällen an. Es besteht ein telefonischer Rufbereitschaftsdienst. Der konsularische Amtsbezirk der Botschaft umfasst ganz Dänemark einschließlich Grönland und Färöer. Die Visastelle erteilt Einreiseerlaubnisse für in Dänemark ansässige Staatsangehörige dritter Länder.
Honorarkonsuln der Bundesrepublik Deutschland sind in Aalborg, Aarhus, Haderslev, Nuuk (Grönland), Odense, Rønne (Bornholm) und Tórshavn (Färöer) bestellt und ansässig.
In Apenrade bestand ein Generalkonsulat, das Ende der 1990er Jahre geschlossen wurde. Es widmete sich insbesondere den Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Nordschleswig.[10]
Geschichte
BearbeitenDer Norddeutsche Bund und das Deutsche Reich hatten seit 1865 eine Gesandtschaft in Kopenhagen unterhalten. Die Bundesrepublik Deutschland eröffnete am 10. Januar 1951 ein Generalkonsulat, das am 27. Juni 1951 in eine Botschaft umgewandelt wurde.
Die DDR war von 1957 an mit einer Kammervertretung (Kammer für Außenhandel) in Kopenhagen präsent. Nach Aufnahme diplomatischer Beziehungen am 12. Januar 1973 eröffnete die DDR eine Botschaft, die mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1990 geschlossen wurde.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenFußnoten
Bearbeiten- ↑ Gemäß § 2 GAD bilden die Zentrale des Auswärtigen Amts und die Auslandsvertretungen eine einheitliche Oberste Bundesbehörde.
- ↑ Den Tyske Ambassade. In: Placedigger – Denmark. Abgerufen am 1. Februar 2022 (dänisch).
- ↑ Den tyske ambassade, København. In: Wuttke & Ringhof Architekten. Abgerufen am 1. Februar 2022 (dänisch).
- ↑ Deutsche Botschaft København umgezogen. In: SH ugeavisen Schleswig-Holstein. 12. April 2018, abgerufen am 1. Februar 2022.
- ↑ Deutsche Botschaft zieht nach Nordhavn. In: Deutsche Botschaft Kopenhagen. Auswärtiges Amt, 26. Februar 2018, abgerufen am 1. Februar 2022.
- ↑ Leif Nyholm: Svanemøllevej 48, Østerbro. Den Østtyske ambassade. DDR's ambassade. In: pastvu.com. Abgerufen am 1. Februar 2022 (dänisch).
- ↑ Michael Kuttner: Folkene på DDR-ambassaden. In: Berlingske Tidende. 27. März 2007, abgerufen am 1. Februar 2022 (dänisch).
- ↑ Auf der Website der Botschaft werden die Sachgebiete missverständlich als „Abteilungen“ bezeichnet. Nach §§ 8 und 9 GGO handelt es sich um Arbeitseinheiten, die die Kriterien für Referate kaum, für Abteilungen keineswegs erfüllen.
- ↑ Oberstleutnant i. G. Kai Prozeske ist Verteidigungsattaché in Dänemark. In: kreiszeitung.de. 25. August 2021, abgerufen am 1. Februar 2022.
- ↑ Erhalt des Deutschen Generalkonsulats in Apenrade. In: Südschleswigscher Wählerverband (SSW). 16. September 1999, abgerufen am 1. Februar 2022.
Koordinaten: 55° 42′ 24,7″ N, 12° 35′ 50,6″ O