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Deutsch: Seiten 512 und 513 des 1873 erschienen Buches „Die gesammten Naturwissenschaften“
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Quelle „Die gesammten Naturwissenschaften“
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Inhalt

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  2. Mechanische Wirkungen
    Die mechanischen Wirkungen des electrischen Stromes sind zwar sehr unbedeutend, scheinen aber in der nächsten Zeit einer höheren Bedeutung fähig zu werden, weßhalb wir die wesentlichsten anführen wollen. Flüssigkeit, welche sich in einer geneigten Capillarröhre befindet, wird durch den positvem Strom in die Höhe geführt; ebense geht Flüssigkeit mit dem positiven Strome durch eine poröse Scheidewand, sa daß sie auf der anderen Seite steigt. Umgekehrt entstehen electrische Ströme, wenn Flüssigkeiten durch eine poröse Scheidewand getrieben werden; hieraus hat in letzter Zeit Zöllner geschlossen, daß auch das Vorbeiströmen des feurig flüssigen inneren Erdmeeres an der Erdrinde electrische Ströme hervorbringe, und hat hierdurch den Erdmagnetismus erklärt.
  3. Die Fernewirkungen des electrischen Stromes sind entweder bewegende oder dynamische Wirkungen, deren Lehre auch Electrodynamik genannt wird, oder erregende Wirkungen; und zwar kann sowohl Magnetismus erregt werden, der in diesem Falle den Namen Electromagnetismus führt, als auch electrische Ströme, für welche Erregung der Name Induction gebräuchlich ist.
  4. Die Electrodynamik ist die schönste Entdeckung des um die Entwickelung der Electricitätslehre so verdienstreichen Ampère. Der Grundapparat für dieselbe ist Ampères Gestell, Fig. 301, welches des Zweck hat, einen beweglichen, drehbaren Strom herzustellen. Wird der positive Poldrath einer Batterie mit dem Näpfchen c verbunden, so geht der positive Strom in der Richtung der Pfeile, zuerst den Stab cd hinauf bis an das Näpfchen g, das mit Quecksilber gefüllt ist, in welches eine feine Spitze o des rechteckig gebogenen Stromdrathes eintaucht; deßhalb geht der Strom durch diesen Drath über n, m, l und kan die zweite Tragspitze p, welche in das Quecksilbernäpfchen h eintaucht; demnach fließt der Strom durch dieses Näpfchen in den Stab fe und gelangt nach e, wo der negative Poldrath befestigt ist. Es ist leicht zu ersehen, dass wir hierdurch in dem Rechtecke klmn einen drehbaren Strom besitzen. Für die Ampèreschen Grundversuche muß indeß noch ein zweites, ähnliches Rechteck vorhanden sein, welches aber nicht mit dem Gestelle verbunden ist, sondern frei in die Hand genommen und in jede beliebige Lage gebracht werden kann; durch dieses handliche Rechteck geht der Strom einer anderen Battrie. Nähert man nun dieses handliche Rechteck mit einer Seite, in welcher der Strom senkrecht von oben nach unten läuft, dem drehbaren Rechtecke, so daß diese Seite sich vor oder hinter der Seite mn befindet, in welcher der Strom ebenfalls von oben nach unten geht, so dreht sich das drehbare Rechteck so, daß die zwei genannten Seiten einander immer näher kommen; und weicht man mit dem handlichen Rechtecke, die Stellung beibehaltend, immer weiter zurück, so läuft die Seite mn soweit nach, als es nur die Drehung erlaubt; hieraus geht deutlich hervor, daß parallele Ströme von gleicher Richtung einander anziehen. Ganz die entgegengesetzte Erfahrung machen wir, wenn wir der Seite mn eine solche Seite des handlichen Rechtecks nähern, in welcher der Strom von unten nach oben fließt; wie wenn sie einen Stoß bekommen hätte, so fliegt die Seite mn zurück, und das ganze drehbare Rechteck dreht sich mit; geht man ihr mit dem handlichen Rechtecke nach, so flieht sie, so weit sie kann, vor derselben zurück; also stoßen parallele Ströme von entgegengesetzter Richtung einander ab. Fassen wir nun zwei nicht parallele Ströme ins Auge, indem wir das handliche Rechteck ein wenig drehen, bis das untere Ende eine Seite ganz nahe bei m steht, während das obere weit von n entfernt ist; wenn nun der Strom des handlichen Rechtecks nach m zu läuft, so findet Anziehung statt; geht er aber von m weg, so bemerken wir Abstoßung. Werden die zwei Seiten so einander genähert, daß die oberen Enden bei n einander nahe kommen, von wo aus die beiden Ströme nach unten fließen, so tritt sofort wieder Anziehung ein; geschieht aber die Annäherung in der Weise, daß der eine Strom nach n zu, der andere von n wegläuft, so ist Abstoßung nicht zu verkennen. Nicht parallele Ströme ziehen also einander an, wenn beide nach einem Punkte hin oder von einem Punkte weg laufen; dagegen stoßen sie einander ab, wenn der eine nach dem Convergenzpunkte hin, der andere von demselben weg läuft. Wenn wir uns erlauben, Bewegungen nach einem Punkte hin oder von einem Punkte weg Bewegungen von gleicher Richtung zu nennen, dagegen Bewegungen als entgegengesetzt grichtet zu bezeichnen, wenn die eine nach einem Punkte hin stattfindet, von welchem die andere weggerichtet ist, dann können wir alle anziehemdem und abstoßenden Wirkungen der electrischen Ströme so zuammenfassen:
  5. Electrodynamische Grundgesetze
    Ströme von gleicher Richtung ziehen einander an, Ströme von entgegengesetzter Richtung stoßen einander ab, das Grundgesetz der Elektrodynamik, das eine beachtenswerte Uebereinstimmung mit den Grundgesetzen des Magnetismus und der Electrizität kundgibt.
  6. Gekreuzte Strome
    Die erste bedeutende Folgerung dieses Gesetzes ist das Gesetz für sich kreuzende Ströme: Zwei sich kreuzende Ströme machen sich parallel und gleich gerichtet.

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aktuell04:00, 7. Okt. 2010Vorschaubild der Version vom 04:00, 7. Okt. 20103.098 × 2.410 (2,11 MB)File Upload Bot (Magnus Manske) {{BotMoveToCommons|de.wikipedia|year={{subst:CURRENTYEAR}}|month={{subst:CURRENTMONTHNAME}}|day={{subst:CURRENTDAY}}}} {{Information |Description={{de|Seiten 512 und 513 des 1873 erschienen Buches „Die gesammten Naturwissenschaften“<br/> == Inhalt ==

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