Christian V. (Dänemark und Norwegen)
Christian V. (* 15. April 1646 in Flensburg auf der Duburg; † 25. August 1699 in Kopenhagen) war von 1670 bis 1699 König von Dänemark und Norwegen und Graf von Oldenburg und Delmenhorst.
Leben
BearbeitenChristian V. war der Sohn von König Friedrich III. und Sophie Amalie von Braunschweig-Lüneburg. Im Alter von vier Jahren wurde er 1650 zum Nachfolger seines Vaters gewählt.
Als junger Mann begab er sich auf die Grand Tour, die ihn u. a. an den Hof des absolutistischen französischen Herrschers Ludwig XIV. führte. Bald nach seiner Rückkehr 1663 wurde er in die Regierungsgeschäfte miteinbezogen und damit auf seine königlichen Pflichten vorbereitet. Mit dem Souveränitätsgesetz von 1661 und dem Königsgesetz von 1665 wurden der Absolutismus und die Erbmonarchie eingeführt. Christian V. war damit der erste erbliche König von Dänemark. Zu seiner Krönung 1671 wurde eine neue Krone und ein neues Reichsschwert angefertigt.
Wie sein Vater schränkte er den Einfluss des Adels ein und erlaubte Bürgerlichen den Zugang zu Staatsämtern, für diese wurde der neue Titel Lehnsgraf geschaffen. Bereits direkt nach seinem Regierungsantritt ersetzte er den unter seinem Vater einflussreichen Christoffer von Gabel durch Friedrich von Ahlefeldt. Einer der wichtigsten seiner bürgerlichen Ratgeber war Peder Schumacher Griffenfeld. Er empfahl Christian die Gründung des Dannebrogordens. Da er jedoch 1675 vor dem Krieg gegen Schweden warnte, fiel er in Ungnade.
Christian führte von 1675 bis 1679 während des Schonischen Krieges einen erfolglosen Kampf gegen Schweden um die Provinzen Schonen, Blekinge und Halland. Unmittelbar nach Beendigung des Krieges verheiratete er seine Schwester Ulrike Eleonore mit dem schwedischen König Karl XI.
Mit Wirkung vom 15. April 1683 ließ Christian V. die bislang in den einzelnen Gebieten Dänemarks gültigen Rechte (Jütisches Recht, Schonisches Recht und Seeländisches Recht) durch ein neues Dänisches Gesetzbuch (Danske Lov) ersetzen. Gewisse Teile dieses Gesetzbuchs sind bis heute in Kraft.[1]
1686 belagerte er die Freie Reichsstadt Hamburg mit einem 16.500 Mann starken Heer, um diese einzunehmen (Belagerung Hamburgs), musste jedoch trotz heftigster Kämpfe nach einem Vergleich die Eroberungspläne aufgeben. Auch die Besetzung Schleswig-Holstein-Gottorfs und des Herzogtums Sachsen-Lauenburg musste Christian nach dem Altonaer Vertrag (1689) und dem Hamburger Vergleich (1693) aufgeben.
Ehe und Nachkommen
BearbeitenDer 21-jährige Kronprinz Christian heiratete in Nykøbing/Falster am 25. Juni 1667 Charlotte Amalie (* 1650; † 1714), eine Tochter von Wilhelm VI. von Hessen-Kassel, mit der er folgende Kinder hatte:
- Friedrich IV. (* 21. Oktober 1671; † 12. Oktober 1730)
- Christian (* 1. Dezember 1672; † 25. Januar 1673)
- Christian (* 26. März 1675; † 27. Juni 1695)
- Sophie Hedwig (* 28. August 1677; † 13. März 1735)
- Christiane Charlotte (* 18. Januar 1679; † 24. August 1689)
- Carl (* 26. Oktober 1680; † 8. Juli 1729)
- Wilhelm (* 21. Februar 1687; † 28. November 1705)
Mit seiner Mätresse Sophie Amalie Moth (* 1654; † 1719), auf die er schon als 22-Jähriger aufmerksam geworden war, hatte Christian V. fünf außereheliche Kinder, deren Vaterschaft er öffentlich anerkannte:
- Christiane (* 7. Juli 1672; † 12. September 1689)
- Christian (* 28. Februar 1674; † 16. Juli 1703)
- Sophie Christiane (* 1675; † 18. August 1684)
- Anna Christiane (* 1676; † 11. August 1689)
- Ulrich Christian (* 14. Juni 1678; † 8. Dezember 1719)
Vorfahren
BearbeitenFriedrich II. König von Dänemark und Norwegen (1534–1588) | |||||||||||||
Christian IV. König von Dänemark und Norwegen (1577–1648) | |||||||||||||
Sophie von Mecklenburg (1557–1631) | |||||||||||||
Friedrich III. König von Dänemark und Norwegen (1609–1670) | |||||||||||||
Joachim Friedrich Kurfürst von Brandenburg (1546–1608) | |||||||||||||
Anna Katharina von Brandenburg (1575–1612) | |||||||||||||
Katharina von Brandenburg-Küstrin (1549–1602) | |||||||||||||
Christian V. König von Dänemark und Norwegen | |||||||||||||
Wilhelm der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg (1535–1592) | |||||||||||||
Georg von Braunschweig-Calenberg (1582–1641) | |||||||||||||
Dorothea von Dänemark (1546–1617) | |||||||||||||
Sophie Amalie von Braunschweig-Calenberg (1628–1685) | |||||||||||||
Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577–1626) | |||||||||||||
Anna Eleonore von Hessen-Darmstadt (1601–1659) | |||||||||||||
Magdalena von Brandenburg (1582–1616) | |||||||||||||
Literatur
Bearbeiten- E. Holm: Christian V. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 3: Brandt–Clavus. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1889, S. 501–506 (dänisch, runeberg.org).
- Eintrag im Dansk biografisk leksikon (dänisch)
- Ole Bernt Henriksen: Af Guds nåde. Christian den femte og hans regering. Odense 1996, ISBN 87-7838-039-1.
- Jens Gunni Busck: Christian V. The First Heir to the Throne. Kopenhagen 2017, ISBN 978-87-93229-71-6.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gesetzestext (dän.) retsinformation.dk, abgerufen am 22. Juli 2012.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Friedrich III. | König von Dänemark König von Norwegen 1670–1699 | Friedrich IV. |
Friedrich III. | Graf von Oldenburg Graf von Delmenhorst 1670–1699 | Friedrich IV. |
Personendaten | |
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NAME | Christian V. |
KURZBESCHREIBUNG | König von Dänemark und Norwegen |
GEBURTSDATUM | 15. April 1646 |
GEBURTSORT | Flensburg |
STERBEDATUM | 25. August 1699 |
STERBEORT | Kopenhagen |