Catrai Caraic (Catrai-Craic, Katrai Kraik) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Letefoho (Gemeinde Ermera). Die Angehörigen der Aldeia Catrai Caraic kamen fast alle in Folge der indonesischen Besetzung 1978 ums Leben.

Catrai Caraic
Hütte in Catrai Caraic
Daten
Fläche 17,38 km²[1]
Einwohnerzahl 2.472 (2022)[2]
Chefe de Suco Carlos do Conceição Soares
(Wahl 2023)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Baulisuria 232
Colo Coli 180
Hatudmei 170
Hatugeo 659
Hatulete 343
Leburema 18
Manturai 674
Manucoliria 153
Mausormata 230
Der Suco Catrai Caraic
Manukoliria (Osttimor)
Manukoliria (Osttimor)
Manukoliria
Koordinaten: 8° 53′ S, 125° 26′ O

Geographie

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Catrai Caraic
Orte Position[3] Höhe
Baulisuria 8° 52′ 34″ S, 125° 25′ 48″ O 1792 m
Colo Coli 8° 53′ 16″ S, 125° 26′ 13″ O 2079 m
Hatudmei 8° 53′ 34″ S, 125° 26′ 5″ O 2079 m
Hatulete 8° 53′ 25″ S, 125° 26′ 7″ O 2079 m
Lumutou 8° 51′ 54″ S, 125° 26′ 3″ O ?
Manturai 8° 52′ 58″ S, 125° 25′ 51″ O ?
Manucoliria 8° 51′ 43″ S, 125° 28′ 29″ O ?
Manukoliria 8° 52′ 58″ S, 125° 26′ 8″ O 2096 m
Mealumu 8° 52′ 59″ S, 125° 26′ 29″ O 2180 m

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Catrai Caraic eine Fläche von 29,24 km².[4] Nun sind es 17,38 km².[1] Der Suco liegt im Süden des Verwaltungsamts Letefoho. Nördlich liegt der Suco Ducurai, nordwestlich der Suco Haupu und westlich die Sucos Catraileten und Lauana. Im Süden grenzt Catrai Caraic an das Verwaltungsamt Atsabe mit seinem Suco Baboi Leten und im Osten an die zur Gemeinde Ainaro gehörenden Verwaltungsämter Maubisse mit dem Suco Liurai und Hatu-Builico mit seinem Suco Nuno-Mogue. Im Grenzgebiet zu Ducurai entspringt der Fluss Ladibau, der entlang der Grenze nach Westen fließt. Gleiches gilt für den Fluss Coulala, der einem Teil der Grenze zu Baboi Leten bildet.[5]

Nah der Westgrenze liegen die Dörfer Lumutou (Lumotou), Baulisuria (Baulesiria), Manturai, Mealumu (Meallumu), Manukoliria, Colo Coli (Kolkoli), Hatulete und Hatudmei (Hatumede). An der Nordgrenze liegt nah dem Ladibau der Ort Manucoliria. Grundschulen gibt es in Hatuhede, Manucoliria, Manukoliria und Lumutou.[6] Im Westen erhebt sich der Catrai (Caterai, !491.1134765625.450686508° 53′ S, 125° 27′ O) mit einer Höhe von 2197 m (andere Quelle: 2100 m). Er ist ein Ausläufer der Ramelau-Berge, die sich dann zu ihrer Hauptkette an der Ostgrenze erheben. Die Spitze bildet der Tatamailau (2963 m) im Nachbarverwaltungsamt Atsabe, Osttimors höchster Berg.[7]

Beim Dorf Hatlipi befinden sich die Quelle und Felsen von Dadil.[8][9]

Im Suco befinden sich die neun Aldeias Baulisuria, Colo Coli, Hatudmei, Hatugeo, Hatulete, Leburema, Manturai, Manucoliria und Mausormata.[10]

Einwohner

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Im Suco leben 2.472 Einwohner (2022), davon sind 1.291 Männer und 1.181 Frauen. Im Suco gibt es 447 Haushalte.[2] Fast 96 % der Einwohner geben Mambai als ihre Muttersprache an. Über 3 % sprechen Tetum Prasa.[11]

Geschichte

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Am 18. Mai 1978 wurde die Widerstandsbasis (base de apoio) in Catraileten von den Indonesiern eingekreist und zerstört. Diejenigen, die entkommen waren, flohen nach Lesemau, wo sie nur wenig Nahrung in den Wäldern finden konnten. Indonesische Flugzeuge versprühten Giftstoffe, die sich auf essbare Pflanzen legte und in das Trinkwasser gelangte. Etwa 400 Menschen starben, weil sie das vergiftete Wasser tranken oder Wildpflanzen aßen. Selbst Knollen, die 15 cm unter der Oberfläche wuchsen waren vergiftet. Von den Angehörigen der Aldeia Catrai Caraic starben alle bis auf eine Frau und ihre Enkelin.[12] Die Überlebenden flohen weiter nach Hatulete. Dort wurden sie schließlich vom indonesischen Bataillon 512 und Angehörigen der Zivilverteidigung (Hansip) gefangen genommen und in das Internierungslager im Ort Letefoho gebracht.[12]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Eugenio Soares zum Chefe de Suco gewählt.[13] Bei den Wahlen 2009 gewann Carlos do Conceição Soares.[14] Bei den Wahlen 2016[15] und 2023 wurde er in seinem Amt bestätigt.[16]

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Commons: Catrai Caraic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento vom 23. September 2019 im Internet Archive) (englisch)
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas (Zensus 2010) (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive; PDF; 21,5 MB, englisch)
  5. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  6. UNMIT: Timor-Leste District Atlas Version 02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive; PDF; 571 kB)
  7. Universität Coimbra - The geomorfology of Timor-Leste (Memento vom 5. Februar 2007 im Internet Archive)
  8. Diligente: Pedra e nascente de Dadil: um tesouro sagrado e cultural com potencial turístico, 30. November 2024, abgerufen am 30. November 2024.
  9. Radio Liberdade Dili: Bee Dadil nu’udar Sítiu Turismu hodi Atrai Vizitante, 25. November 2024, abgerufen am 30. November 2024.
  10. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  11. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Catrai Caraic (tetum; PDF; 8,5 MB)
  12. a b cavr-timorleste.org: CAVR Chega Files, Chapter 7.3: Forced Displacement and Famine (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive; PDF; 1,22 MB)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  14. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  15. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
  16. Radio Liberdade Dili: Bee Dadil nu’udar Sítiu Turismu hodi Atrai Vizitante, 25. November 2024, abgerufen am 30. November 2024.

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