Carteret-Inseln

Papau-Neuguineische Inselgruppe

Die Carteret-Inseln (auch Kilinailau oder Tulun-Inseln genannt) gehören zu Papua-Neuguinea und befinden sich 86 km nordöstlich von Bougainville im Pazifik. Administrativ gehören sie zum Atolls Local Level Government des North Bougainville Districts in der autonomen Region Bougainville.

Carteret-Inseln (Kilinailau)
NASA-Aufnahme der Carteret-Inseln
NASA-Aufnahme der Carteret-Inseln
NASA-Aufnahme der Carteret-Inseln
Gewässer Pazifischer Ozean
Geographische Lage 4° 45′ S, 155° 24′ OKoordinaten: 4° 45′ S, 155° 24′ O
Carteret-Inseln (Papua-Neuguinea)
Carteret-Inseln (Papua-Neuguinea)
Anzahl der Inseln 7
Hauptinsel Han Island
Länge 25,2 km
Breite 16,2 km
Landfläche 60 ha
Gesamtfläche 295 km²
Einwohner 2600 (2006)
Karte des Atolls
Karte des Atolls
Karte des Atolls
Carteret nach Verwaltungszugehörigkeit

Das Atoll besteht aus sieben niedrigen, maximal 1,5 m über dem Meeresspiegel gelegenen Inseln und erstreckt sich hufeisenförmig etwa 25 km in Nord-Süd-Richtung; die gesamte Landfläche beträgt 60 Hektar. 2006 lebten 2600 Menschen auf den Inseln.[1]

Geschichte

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Die Inseln wurden nach dem britischen Seefahrer und Entdecker Philipp Carteret benannt, der sie 1767 auf seiner Reise mit der Sloop Swallow entdeckte.

Han ist die größte Insel und befindet sich mit den anderen kleineren Inseln im Saum des Riffs das die Lagune umgibt. An der Westseite (Lagunenseite) von Han liegt der Atoll-Hauptort Weteili. Auf Han gibt es noch Palmen, die aber durch die Überflutungen mit Salzwasser bald absterben werden.

Die Inseln in der Reihenfolge des Uhrzeigersinns, beginnend im Norden:[2][3]

  • Yecola (Iesala Island, Yesila, Lesala)
  • Irinalan (Iolasa Island, Iolassa, Losola)
  • Yoven (Huene Island) (seit den 1980er Jahren durch Anstieg des Meeresspiegels in zwei Inseln geteilt)[4]
  • Yeharnu (Han Island)
  • Piul Island
  • Jangain Island (Lagain)

„Sinkende Inseln“

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Seit November 2005 wurde weltweit darüber berichtet, dass die Carteret-Inseln in absehbarer Zeit unbewohnbar werden, es wurde geschätzt, dass sie 2015 komplett überflutet seien. Die Inselbewohner kämpfen seit mehr als 20 Jahren gegen den ansteigenden Ozean, sie bauten Deiche und pflanzten Mangroven, aber durch Stürme und Hochwasser werden ihre Häuser weggeschwemmt, die Gemüsegärten zerstört und die Süßwasserquellen verdorben. Huene wurde durch den Meeresspiegelanstieg bereits in zwei Stücke zerteilt.[5] 2009 begann die Umsiedlung der Inselbewohner durch die von ihnen gegründete Selbsthilfeorganisation Tulele Peisa und deren Ansiedlung auf einem von der katholischen Kirche zur Verfügung gestellten Gelände auf Bougainville.[6] Mehrfach versprochene staatliche Umsiedlungsmaßnahmen wurden noch nicht umgesetzt.[7]

Diskussion

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Die Ursache für die Überflutung der Inseln könnte die Zerstörung der Riffe, die die Carteret-Inseln umgeben, durch das Fischen mit Dynamit sein, vermutete Fred Terry, der Direktor des United Nations Development Project von Bougainville. „Während des Bürgerkriegs um Bougainville flohen Menschen vor dem Konflikt auf die Carteret-Inseln“, sagte Terry. „Die Inselbewohner mussten all diese zusätzlichen Esser verpflegen und benötigten mehr Fisch. Sie haben in der Vergangenheit schon öfter das Riff zerstört.“ Eine deutsche Gruppe von Journalisten und Filmemachern besuchte die Inseln 2008. Sie halten diese Begründung für unglaubwürdig. Die Bewohner fischen mit Sicherheit nicht mit Dynamit. Es existieren außer den Auslegerkanus nur zwei Motorboote. Eines zum Transport, eines gehört dem Priester John Bosco Kenzie. Auch Paul Tobasi, der Chef des Distrikts der papua-neuguineischen Provinz Bougainville, bestreitet, dass die Riffe durch Dynamit zerstört wurden. Tobasi, regionale Umweltschützer-Gruppen und viele NROs sind sicher, dass die globale Erwärmung die Ursache für die Überflutung der Inseln ist.[8]

Als eine andere mögliche Ursache wird die Plattentektonik gesehen. Die Inseln liegen in einem der komplexesten tektonischen Gebiete der Welt. Hier stoßen in einer Subduktionszone entlang des Neupommern-Bougainville-Grabens die Pazifische Platte, die Australische Platte und die Süd-Bismarck-Platte aneinander, Teile der ozeanischen Platte werden nach unten gedrückt.

Literatur

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  • Stichwort: Carteretinseln. Online in: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band I, Leipzig 1920, S. 267.
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Commons: Carteret-Inseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Richard Lloyd Parry (21. Dezember 2006). The last tide could come at any time. Then these islands at the end of the Earth will simply vanish (Memento des Originals vom 17. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.timesonline.co.uk The Times, abgerufen am 23. Januar 2007.
  2. [1]
  3. Background Information on the Carteret Islands (mit Namensvarianten der Einzelinseln)
  4. Background Information on the Carteret Islands
  5. Anonymous (29. September 2006). Carterets to be Evacuated due to Rising Sea Level Climate Indymedia, abgerufen am 23. Januar 2007.
  6. Zum Beispiel Papua-Neuguinea. In: Missio konkret für Gemeinde und Schule, Jg. 2010, Heft 4, S. 13–15, hier S. 15.
  7. (10. November 2011) 40 atolls families to move to Buka (Memento vom 5. April 2012 im Internet Archive) Post Courier, abgerufen am 23. November 2011
  8. Greg Roberts (30. März 2002) Islanders face rising seas with nowhere to go. The Sydney Morning Herald, abgerufen am 23. Januar 2007.