Movistar Team

spanisches Team im Straßenradsport
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Das Movistar Team ist ein spanisches UCI WorldTeam im Straßenradsport mit Sitz in Egüés. Die Mannschaft besteht seit 1980 und ist damit unter den Teams der UCI World Tour jenes mit der längsten Tradition noch vor Lotto Soudal (1985). Seitdem fuhr das Team unter mehreren Namen. Dem Teambetreiber Abarca Sports S.L gehört über die Tochterfirma Abarca Women Sport SL auch das Frauenradsportteam Movistar Team Women.

Movistar Team
Logo
Teamdaten
UCI-Code MOV
Nationalität Spanien Spanien
Lizenz UCI WorldTeam
Betreiber Abarca Sports S.L
Erste Saison 1980
Disziplin Straße
Radhersteller Canyon
General-Manager Spanien Eusebio Unzué
Sportl. Leiter Spanien José Luis Arrieta
Spanien José Luis Jaimerena
Spanien José Vicente García
Spanien Pablo Lastras
Vereinigtes Konigreich Maximilian Sciandri
Namensgeschichte
Jahre Name
1980–1989
1990–2000
2001–2003
2004–2005
2005
2006
2007–2010
2011–
Reynolds
Banesto
iBanesto.com
Illes Balears-Banesto
Illes Balears-Caisse d’Epargne
Caisse d’Epargne-Illes Balears
Caisse d’Epargne
Movistar Team
Website
www.movistarteam.com

Geschichte

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1980–1989: Reynolds

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Seit 1980 fuhr die Mannschaft bis 1989 zunächst unter dem Namen des baskischen Aluminiumherstellers Reynolds. In dieser Zeit gewann das Team mit Pedro Delgado die Tour de France 1988, im darauffolgenden Jahr belegte er den dritten Platz.

1990–2004: Banesto

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In diesen Jahren fuhr das Team unter dem Namen des Sponsorunternehmens Banesto (ab 2001 iBanesto.com, ab 2004 Illes Balears-Banesto). Bekannt wurde Banesto vor allem durch die fünf Siege Miguel Induráins bei der Tour de France von 1991 bis 1995.

Zu Beginn dieser Ära galt zunächst Delgado auch bei Banesto als Kapitän des Teams, was er mit soliden Leistungen bei der Tour (1990: Vierter, 1991: Neunter, 1992: Sechster, 1993: Neunter) durchaus rechtfertigen konnte. Zum Star von Banesto wurde aber Delgados langjähriger Wasserträger Miguel Induráin. Der Spanier erlebte in der Saison 1990 seinen Durchbruch: Er gewann Paris–Nizza, die Clásica San Sebastián und eine Bergetappe der Tour 1990. Mit dem souveränen Erfolg bei der Tour de France 1991 läutete er schließlich die „Ära Indurain“ ein, während der er als erster Sportler fünf Toursiege in Folge erringen konnte, zwei davon im Double mit dem Sieg beim Giro d’Italia. Eine ganze Generation von Radrennfahrern scheiterte beim Versuch, Indurain bei der Tour zu besiegen, darunter Claudio Chiappucci, Gianni Bugno und Tony Rominger. Erst 1996 beendete das Team Telekom mit Bjarne Riis und Jan Ullrich die Dominanz von Indurain und Banesto. Zum Abschluss seiner Karriere gewann Indurain noch die Olympischen Spiele im Einzelzeitfahren 1996.

Nach Indurains Abschied konnte das Team Banesto nicht ganz an die enormen Erfolge der frühen 1990er Jahre anknüpfen. Der als Nachfolger vorgesehene Abraham Olano, Straßenrad-Weltmeister von 1995, kam aufgrund von Schwächen im Hochgebirge nicht über einen vierten Platz bei der Tour de France 1997 hinaus. Nach dem Wechsel Olanos 1999 zum Konkurrenten ONCE verpflichtete Banesto als Kapitän den Schweizer Alex Zülle, einen der Protagonisten der Festina-Affäre. Zülle erreichte wenige Wochen nach Ende seiner Dopingsperre bei der Tour 1999 den zweiten Platz hinter Lance Armstrong. Zülle hatte kurioserweise schon beim letzten Toursieg Indurains 1995 den 2. Rang belegt.

Ab Ende der 1990er Jahre überzeugte Banesto vor allem durch seine starken spanischen Bergfahrer wie José María Jiménez, José Vicente Garcia Acosta, Juan Miguel Mercado, die Brüder Aitor Osa und Unai Osa sowie den Italiener Leonardo Piepoli. Als Kapitän der stark verjüngten Mannschaft fungierten nun der Spanier Francisco Mancebo sowie die Russen Denis Menschow und Wladimir Karpez, die bei der Tour 2000, Tour 2003 und Tour 2004 jeweils das Weiße Trikot des besten Jungprofis gewannen.

2004–2010: Illes Baleares & Caisse d’Epargne

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2004 übernahm das Fremdenverkehrsamt der Baleareninseln Mallorca, Menorca, Formentera und Ibiza das Sponsoring des Teams. Das Team startete unter dem Namen „Illes Balears-Banesto“. (Banesto blieb noch ein Jahr als Co-Sponsor erhalten und blieb deshalb am Namensende erwähnt). 2005 stieg die französische Sparkasse Caisse d’Epargne als Co-Sponsor ein und wurde zu Beginn der Saison 2006 Hauptsponsor. Bis Ende 2006 trat Illes Balears noch als Co-Sponsor auf; dann zog das Fremdenverkehrsamt sich aus dem Radsport zurück.

Seit 2005 nimmt die Radsportmannschaft an der UCI ProTour und der Nachfolgeserie UCI WorldTour teil, deren Gesamtwertung mit Alejandro Valverde ein Fahrer des Teams 2006 und 2008 gewinnen konnte. Ebenfalls 2006 konnte sich Óscar Pereiro in die Siegerliste der Tour de France eintragen. Nach der Disqualifikation von Floyd Landis wegen Dopings wurde der bisherige zweitplatzierte Óscar Pereiro zu Sieger erklärt.

Ein weiterer großer Erfolg nach der Ära Banesto ist der Gesamtsieg bei der Vuelta a España 2009 durch Alejandro Valverde. Auch bei Klassikern war das Team erfolgreich. Zwei Siege bei Lüttich–Bastogne–Lüttich und einer beim Flèche Wallonne ebenfalls durch Alejandro Valverde stehen zu Buche. Die Clásica San Sebastián konnten Luis León Sánchez und Alejandro Valverde für das Team gewinnen.

Seit 2011: Movistar

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Seit 2011 ist das spanische Telekommunikationsunternehmen Movistar neuer Hauptsponsor. Das Team Movistar konnte durch Rui Costa beim Grand Prix Cycliste de Montréal den ersten Sieg mit dem neuen Namen bei der UCI WorldTour feiern. 2012 gewann Rui Costa die Tour de Suisse.

Bei den Grand Tours sorgten vor allem Alejandro Valverde und der 2012 verpflichtete Nairo Quintana für Erfolge. Quintana gewann den Giro d’Italia 2014 und die Vuelta a España 2016 und war zwischen 2013 und 2016 dreimal auf dem Podium der Tour de France. Valverde fuhr nach Ablauf seiner Dopingsperre zwischen 2012 und 2019 sechsmal auf das Podium einer großen Landesrundfahrt und wurde 2018 Weltmeister im Straßenrennen, konnte aber seinen Grand-Tour-Erfolg von 2009 nicht mehr wiederholen. Valverde war darüber hinaus auch bei den Frühjahrsklassikern und bei kürzeren Rundfahrten erfolgreich.

Im Jahr 2019 gewann der Ecuadorianer Richard Carapaz für Movistar den Giro d’Italia, den er im Vorjahr bereits auf dem vierten Platz beendet hatte, noch vor dem nominellen Kapitän Mikel Landa, der zur Saison 2018 als weiterer Rundfahrtenspezialist zur Mannschaft hinzugestoßen war.

Movistar gewann zwischen 2013 und 2016 viermal in Folge die Mannschaftswertung der UCI WorldTour, Alejandro Valverde siegte in den Jahren 2014 und 2015 zusätzlich auch in der Fahrerwertung.

Platzierungen in UCI-Ranglisten

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UCI World Ranking

  World Ranking
JahrTeamwertungEinzelwertung
2016 -   Nairo Quintana (4. )
2017 -   Alejandro Valverde (7. )
2018 -   Alejandro Valverde (1. )
20197.   Alejandro Valverde (5. )
202018.   Enric Mas (40. )
202111.   Alejandro Valverde (11. )
202211.   Alejandro Valverde (10. )
202312.   Matteo Jorgenson (35. )
Quelle: UCI

UCI-Weltrangliste (bis 2004)

Saison Mannschaftswertung Fahrerwertung
1995 5. Spanien  Miguel Indurain (3.)
1996 17. Spanien  Miguel Indurain (14.)
1997 9. Spanien  Abraham Olano (10.)
1998 6. Spanien  Abraham Olano (3.)
1999 8. Spanien  José María Jiménez (28.)
2000 9. Italien  Leonardo Piepoli (30.)
2001 6. Spanien  Juan Carlos Domínguez (23.)
2002 8. Spanien  Francisco Mancebo (34.)
2003 5. Spanien  Francisco Mancebo (19.)
2004 11. Spanien  Francisco Mancebo (14.)

UCI ProTour

Saison Mannschaftswertung Fahrerwertung
2005 10. Spanien  Francisco Mancebo (15.)
2006 2. Spanien  Alejandro Valverde (1.)
2007 3. Spanien  Alejandro Valverde (4.)
2008 1. Spanien  Alejandro Valverde (1.)

UCI World Calendar

Saison Mannschaftswertung Fahrerwertung
2009 2. Spanien  Alejandro Valverde (2.)
2010 9. Spanien  Luis León Sánchez (4.)

UCI WorldTour

Saison Mannschaftswertung Fahrerwertung
2011 13. Spanien  Beñat Intxausti (37.)
2012 5. Spanien  Alejandro Valverde (5.)
2013 1. Spanien  Alejandro Valverde (3.)
2014 1. Spanien  Alejandro Valverde (1.)
2015 1. Spanien  Alejandro Valverde (1.)
2016 1. Kolumbien  Nairo Quintana (2.)
2017 6. Spanien  Alejandro Valverde (7.)
2018 8. Spanien  Alejandro Valverde (3.)

Mannschaft 2024

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 Teamkader 2024
NameGeburtsdatumLandVorheriges Team
Alex Aranburu19. September 1995  SpanienAstana-Premier Tech (2021)
Jorge Arcas8. Juli 1992  SpanienLizarte (2015)
Jon Barrenetxea20. April 2000  SpanienCaja Rural-Seguros RGA (2023)
Will Barta4. Januar 1996  Vereinigte StaatenEF Education-Nippo (2021)
Carlos Canal28. Juni 2001  SpanienEuskaltel-Euskadi (2023)
Rémi Cavagna10. August 1995  FrankreichSoudal Quick-Step (2023)
Davide Cimolai13. August 1989  ItalienCofidis (2023)
Davide Formolo25. Oktober 1992  ItalienUAE Team Emirates (2023)
Iván García Cortina20. November 1995  SpanienBahrain McLaren (2020)
Fernando Gaviria19. August 1994  KolumbienUAE Team Emirates (2022)
Ruben Guerreiro6. Juli 1994  PortugalEF Education-EasyPost (2022)
Johan Jacobs 1. März 1997  SchweizLotto-Soudal U23 (2019)
Oier Lazkano7. November 1999  SpanienCaja Rural-Seguros RGA (2021)
Enric Mas7. Januar 1995  SpanienDeceuninck-Quick Step (2019)
Manlio Moro17. März 2002  ItalienZalf Euromobil Fior (2023)
Gregor Mühlberger4. April 1994  ÖsterreichBora-Hansgrohe (2020)
Mathias Norsgaard5. Mai 1997  DänemarkRiwal Readynez (2019)
Nélson Oliveira 6. März 1989  PortugalLampre-Merida (2015)
Antonio Pedrero23. Oktober 1991  SpanienInteja-MMR Dominican cycling team (2015)
Nairo Quintana4. Februar 1990  KolumbienArkéa-Samsic (2022)
Vinicius Rangel (1. Jan.–19. Aug.)26. Mai 2001  BrasilienTelco.m-On Clima-Osés (2021)
Iván Romeo16. August 2003  SpanienHagens Berman Axeon (2022)
Javier Romo6. Januar 1999  SpanienAstana Qazaqstan Team (2023)
Einer Rubio22. Februar 1998  KolumbienAran Vejus (2019)
Sergio Samitier31. August 1995  SpanienEuskadi Basque Country-Murias (2019)
Gonzalo Serrano17. August 1994  SpanienCaja Rural-Seguros RGA (2020)
Iván Sosa31. Oktober 1997  KolumbienIneos Grenadiers (2021)
Pelayo Sánchez27. März 2000  SpanienBurgos-BH (2023)
Albert Torres26. April 1990  SpanienInteja-Dominican cycling team (2018)
Lorenzo Milesi19. März 2002  ItalienTeam DSM-Firmenich (2023)
Quelle: UCI
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Commons: Movistar Team – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien