Breitenau (Obernzenn)
Breitenau (fränkisch: Bradnaab[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Obernzenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Breitenau liegt in der Gemarkung Oberaltenbernheim.[4]
Breitenau Markt Obernzenn
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 10° 28′ O |
Höhe: | 383–397 m ü. NHN |
Einwohner: | 88 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91619 |
Vorwahl: | 09844 |
Geografie
BearbeitenWestlich des Dorfes entspringt der Hirtenwassergraben, ein linker Zufluss des Linkenbachs (im Mittellauf Erlenbach genannt), der wiederum ein rechter Zufluss der Aisch ist. 0,5 km südöstlich des Ortes beim Sandbühl (406 m ü. NHN) entspringt der Irlbach, ein linker Zufluss der Zenn. 0,5 km nordwestlich liegt das Bannholz, 1,5 km nördlich der Schloßberg (462 m ü. NHN), 0,5 km nordöstlich das Waldgebiet Tellern. Die Staatsstraße 2253 verläuft nach Ickelheim (3 km nordwestlich) bzw. nach Obernzenn (1,4 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rappenau (1,5 km östlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1259 als „Breitenawe“ erstmals namentlich erwähnt, als Burggraf Konrad I. den uffenheimischen Teil der Veste Virnsberg kaufte, wozu auch dieser Breitenawe gehörte, der dann zur „villa nostra“ der Burggrafen wurde.[6] Der ursprüngliche Flurname bezeichnete eine breite Aue.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Breitenau zwölf Anwesen. Das Hochgericht übte das Obervogteiamt Virnsberg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Deutschordenskommende Virnsberg inne. Grundherren waren die Deutschordenskommende Virnsberg (Kirche, 4 Höfe, 1 Dreiviertelhof, 1 Halbhof, 1 Viertelhof, 1 Schmiede, 2 Gnadenhäuslein, Gemeindehirtenhaus) und das Rittergut Unternzenn (1 Halbhof).[8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Breitenau dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Oberaltenbernheim und der 1811 gebildeten Ruralgemeinde Oberaltenbernheim zugeordnet.[9] Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei für ein Anwesen hatte bis 1848 das Patrimonialgericht Unternzenn inne.[10] Am 1. Januar 1972 wurde Breitenau im Zuge der Gebietsreform nach Obernzenn eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 85 | 99 | 88 | 99 | 91 | 90 | 79 | 130 | 113 | 119 | 88 |
Häuser[11] | 18 | 20 | 20 | 20 | 17 | 20 | 19 | 24 | |||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 5: erdgeschossiges, verputztes fünfzoniges Wohnstallhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts; Sandsteinquader mit Putzgurten und verzahnten Ecklisenen[22]
- Haus Nr. 9: erdgeschossiges, schwellenloses Fachwerkwohnstallhaus des späten 18. Jahrhunderts mit modern erneuertem und aufgestocktem Stallteil; Straßengiebel mit profiliertem Dach- und Kehlbalken[22]
- Haus Nr. 16: ehemalige Kapelle, jetzt Wohnhaus
- Steinkreuz
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach Allerheiligen (Egenhausen) gepfarrt,[8] seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Maria (Unterzenn) zuständig.[15] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Mariä Himmelfahrt (Sondernohe) gepfarrt.[20]
Wanderwege
BearbeitenDurch den Ort führen die Fernwanderwege Rangau-Randweg und Roter Flieger.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Breitenau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 437 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 26–27.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 84 (Digitalisat). Ebd. S. 214 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Breitenau. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 232 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 54–55.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteile > Breitenau. In: obernzenn.de. Abgerufen am 6. Juli 2023.
- Breitenau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. November 2021.
- Breitenau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Breitenau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 26. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „brądənāb“.
- ↑ Gemeinde Obernzenn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Siehe Website obernzenn.de
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 26 f.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 84.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 961.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 214.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 23 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 262 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1264, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1198 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1309 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
- ↑ a b H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim. S. 54. Häusernummerierung ist mit der heutigen nicht mehr identisch. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.