Botkuny (deutsch Buttkuhnen, 1938–1945 Bodenhausen) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, der zur Stadt- und Landgemeinde Gołdap (Goldap) im Powiat Gołdapski (Kreis Goldap) gehört.

Botkuny
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Botkuny (Polen)
Botkuny (Polen)
Botkuny
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Gołdap
Gmina: Gołdap
Geographische Lage: 54° 18′ N, 22° 21′ OKoordinaten: 54° 18′ 3″ N, 22° 21′ 25″ O
Einwohner: 266 (2010[1])
Telefonvorwahl: ( 48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 651: GołdapDubeninkiŻytkiejmySejny
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Geographische Lage und Verkehrsanbindung

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Botkuny liegt im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, wenige Kilometer südlich der Staatsgrenze zu Russland. Bis zur Kreisstadt Gołdap, die zugleich Amtssitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde ist, sind es drei Kilometer in westlicher Richtung.

Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße 651 in östliche Richtung entlang der Rominter Heide (polnisch: Puszcza Romincka). Innerorts enden zwei Nebenstraßen von Górne (Gurnen) bzw. Janowo (Johannisberg).

 
Bahnstrecke Gołdap–Botkuny

Eine Bahnanbindung besteht seit 1999 (Personenverkehr) bzw. 2002 (Güterverkehr) nicht mehr, als die PKP-Bahnlinie 41 von Ełk (Lyck) über Olecko (Treuburg) nach Gołdap außer Betrieb gesetzt wurde. Vor 1945 war der Ort zugleich Bahnstation an der Bahnstrecke von Goldap über Tollmingkehmen (1938–1946 Tollmingen, heute russisch: Tschistyje Prudy) nach Gumbinnen (russisch: Gussew).

Geschichte

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Das einstige Buttkuhnen[2] wurde als eigenständige Landgemeinde im Jahr 1874 in den Amtsbezirk Mühle Goldap[3] eingegliedert, der zum Kreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Zu der Landgemeinde gehörten die Ortsteile Alt Buttkuhnen, Klein Buttkuhnen und Neu Buttkuhnen.[4] Im Jahr 1910 waren in Buttkuhnen 854 Einwohner registriert, von denen die weitaus meisten in Alt Buttkuhnen lebten.[5] Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 805 und betrug 1939 wieder 833.[6]

Am 3. Juni 1938 wurde Buttkuhnen in Bodenhausen umbenannt. Am 25. Juli 1939 wurde der Ort Amtsdorf und damit namensgebend für den bisherigen Amtsbezirk Mühle Goldap.

In Folge des Zweiten Weltkriegs wurde Bodenhausen Polen zugeordnet und erhielt den polnischen Namen Botkuny. Von 1975 bis 1998 gehörte Botkuny zur Woiwodschaft Suwałki. Heute ist der Ort ein Schulzenamt (polnisch: sołectwo) im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Gołdap im Powiat Gołdapski der Woiwodschaft Ermland-Masuren. 2010 hatte das Dorf 266 Einwohner.[1]

Amtsbezirk Bodenhausen (1939–1945)

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Der Amtsbezirk Bodenhausen bestand von 1939 bis 1945 in Umbenennung des seit 1874 bestehenden Amtsbezirks Mühle Goldap. In den Amtsbezirk waren bis 1945 sechs Gemeinden eingegliedert:[7]

Name Name bis 1938 Polnischer Name
Bodenhausen Buttkuhnen Botkuny
Burgfelde Collnischken Kolniszki
Heidensee Schillinnen Szyliny
Hermeshof bis 1934
Groß Kummetschen
Kumiecie
Schäferberg (Ostpr) Klein Kummetschen Lumiecie Małe
Spechtsboden Schuiken Prochladnoje[8]

Religionen

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Evangelisch

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Buttkuhnen bzw. Bodenhausen war vor 1945 in das Kirchspiel[9] der Alten Kirche in Goldap eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Goldap in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Auch heute gehört Botkuny nach Gołdap, das jetzt eine Filialgemeinde von Suwałki (Suwalken) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.

Katholisch

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Auch die römisch-katholischen Einwohner von Buttkuhnen/Bodenhausen waren vor 1945 nach Goldap eingepfarrt. Das ist bis heute so geblieben, die Pfarrgemeinde Gołdap ist dem Dekanat Gołdap der Römisch-katholischen Kirche in Polen zugeordnet, zu deren Bistum Ełk sie gehört.

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Commons: Botkuny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Główny Urząd Statystyczny, Portret miejscowości statystycznych w gminie Gołdap (powiat gołdapski, województwo warmińsko-mazurskie) w 2010 r. Online-Abfrage
  2. D. Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen, Bodenhausen (2005)
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Mühle Goldap/Bodenhausen
  4. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Heft 1: Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1907, S. 58/59.
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap
  6. Michael Rademacher: Landkreis Goldap. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Rolf Jehke: Amtsbezirk Mühle Goldap / Bodenhausen (wie oben)
  8. Der Ort liegt heute auf russischem Staatsgebiet
  9. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 479.