Bobby Kohlrausch

deutscher Rennfahrer

Robert „Bobby“ Kohlrausch (* 9. März 1904 in Eisenach; † 12. August 1953) war ein deutscher Rennfahrer.

Grab von „Bobby“ Kohlrausch auf dem Hauptfriedhof in Eisenach

Leben und Ausbildung

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Bobby Kohlrausch machte bei den Eisenacher Dixi-Werken eine Lehre als Schlosser und studierte anschließend in Ilmenau Maschinenbau und Elektrotechnik. Sein Vater schenkte ihm Anfang 1930 einen BMW 3/15 DA 3 Wartburg, um die Ambitionen seines Sohnes als Motorradrennfahrer zu beenden, der dann in München ein Studium der Betriebswirtschaft aufnahm.[1]

Seit den 1930er Jahren war er mit Annemarie Kohlrausch verheiratet.[2] Zum 21. Juni 1933 trat er in die SS ein (SS-Nummer 209.008) und wurde regelmäßig befördert, bis er zum 10. September 1939 den Rang eines SS-Sturmbannführers erreichte.[3]

Bobby Kohlrausch starb am 12. August 1953 bei der Vorbereitung zum Großen Bergpreis an der Schauinsland-Strecke an einem Herzinfarkt.[1][4] Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Hauptfriedhof seiner Heimatstadt Eisenach, wo sein Grab erhalten ist.

Rennfahrerkarriere

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Kohlrausch startete seine Laufbahn als Autorennfahrer beim Kesselbergrennen am 15. Juni 1930 auf der Strecke zwischen Kochel- und Walchensee mit seinem privaten BMW 3/15 DA 3 Wartburg – mit einem neuen Klassenrekord gewann er das populäre Rennen.[5]

Am 20. Juli 1930 erreichte der Neuling bei seinem ersten Eifelrennen auf dem Nürburgring den zweiten Platz in der Sportwagenklasse bis 750 ccm.[6]

Kohlrausch erreichte in diesem und den folgenden Jahren 27 erste und 8 zweite Plätze auf dem Wartburg.

1931 erhielt er Unterstützung von BMW mit einem neuen Wartburg, der mit einem OHV-Versuchsmotor ausgestattet war. 1932 traf der nochmals modifizierte BMW von Kohlrausch zunehmend auf die übermächtig werdende Konkurrenz von Austin und MG, die mit aufgeladenen Motoren antraten; 1933 stellte BMW die Unterstützung ein, Kohlrausch wechselte im gleichen Jahr zu Austin und setzte 1934 seine erfolgreiche Karriere auf MG fort.[1]

Wegen des Zweiten Weltkrieges musste Kohlrausch seine Rennfahrerlaufbahn unterbrechen. Nach dem Krieg setzte er seine Karriere als Privatfahrer bis zu seinem Tod 1953 fort.

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Commons: Bobby Kohlrausch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Hagen Nyncke: Bobby Kohlrausch. Der Unermüdliche. In: Mobile Tradition live - Ausgabe 02 / Juni 2004. BMW AG, Juni 2004, S. 34–37, abgerufen am 7. April 2024 (Dokument im BMW Group Archiv).
  2. Boxenszene in Montlhéry 1936. In: BMW Geschichte. BMW AG, 28. Juni 1936, abgerufen am 7. April 2024 (Foto im BMW Group Archiv): „Fritz Trötsch, Rudolf Schleicher, Bobby und Annemarie Kohlrausch. Durch den frühen Ausfall von Henne konnte Bobby Kohlrausch nicht mehr fahren.“
  3. Bundesarchiv R 9361-III/536909
  4. Bobby Kohlrausch gestorben. Neues Deutschland, 19. August 1952, abgerufen am 7. April 2024: „Bei einem Besuch in Süddeutschland ist der bekannte deutsche Autorennfahrer Bobby Kohlrausch im Alter von 49 Jahren einem Herzschlag erlegen.“
  5. V. Internationales Kesselberg-Rennen 1930. In: BMW Geschichte. BMW AG, 15. Juni 1930, abgerufen am 7. April 2024 (Dokument im BMW Group Archiv): „Den souveränen Sieg in der Sportwagenklasse bis 750 ccm holte sich R. Kohlrausch, Eisenach, auf BMW 3/15-Wartburg vor seinem Markenkollegen A. Wetterau, Göttingen und W.H. Oesterreicher aus Dresden auf DKW-495 ccm Wagen.“
  6. Die Sieger der Sportwagenklasse auf dem Nürburgring 1930 mit ihren BMW 3/15 Wartburg. In: BMW Geschichte. BMW AG, 20. Juli 1930, abgerufen am 7. April 2024 (Dokument im BMW Group Archiv): „Bobby Kohlrausch […] belegte den 2. Platz.“