Blaubach

Ortsgemeinde im Landkreis Kusel, Rheinland-Pfalz, Deutschland

Blaubach in der Westpfalz ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan an.

Wappen Deutschlandkarte
Blaubach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Blaubach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 33′ N, 7° 24′ OKoordinaten: 49° 33′ N, 7° 24′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kusel
Verbandsgemeinde: Kusel-Altenglan
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 3,13 km2
Einwohner: 407 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66869
Vorwahl: 06381
Kfz-Kennzeichen: KUS
Gemeindeschlüssel: 07 3 36 006
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 1
66869 Kusel
Website: www.blaubach.de
Ortsbürgermeister: vakant (geschäftsführend: Stefan Spitzer, Fürsorgebeauftragter)
Lage der Ortsgemeinde Blaubach im Landkreis Kusel
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Karte

Geographie

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Blaubach liegt oberhalb von Kusel im Blaubachtal am Rande des Saar-Nahe-Berglandes.

Zu Blaubach gehört auch der Wohnplatz Rothengründerhof.[2]

Geschichte

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Die Ortschaft wurde im Jahr 1436 erstmals erwähnt in einem Zinsbuch der Propstei St. Remigius.[3]

Zunächst zur Grafschaft Veldenz gehörend, fiel der Ort mit dem Erlöschen deren männlicher Linie 1444 an das neu gebildete Fürstentum Pfalz-Zweibrücken, dessen weitere Schicksale Blaubach nun teilte. Im Jahr 1480 sind vier steuerpflichtige Familien verzeichnet.[4]

In den kommenden Jahrhunderten vergrößerte sich Blaubach zunächst nicht, da es mehrmals erhebliche Bevölkerungsverluste zu erleiden hatte, die nachfolgend durch Zuwanderung ausgeglichen wurden. Die Pest forderte vor allem in den Jahren 1574 und 1597 zahlreiche Menschenleben. Nachfolgend verursachten im 17. Jahrhundert sowohl der Dreißigjährige Krieg als auch der Holländische Krieg schwere Verwüstungen und Opfer. So finden sich im Kirchenbuch von Kusel nach dem Dreißigjährigen Krieg nur noch die Namen zweier zuvor ortsansässiger Familien in Blaubach, alle anderen sind neu.[4]

Im 18. Jahrhundert setzte – trotz zeitgleicher Auswanderung vor allem nach Amerika – ein beständiges Wachstum der Bevölkerung ein.[5]

Von 1801 bis 1814 gehörte Blaubach zu Frankreich als Teil des Saardepartements, Arrondissement Birkenfeld, Canton und Marie Kusel. Auf dem Wiener Kongress fiel die linksrheinische Pfalz 1815 zunächst an Österreich und 1816 aufgrund eines Tauschvertrages an das Königreich Bayern. Der Ort wurde nun dem Landkommissariat Kusel im bayerischen Rheinkreis zugeordnet.[4]

Im 19. Jahrhundert begann ein deutlicher Strukturwandel. Blaubach entwickelte sich vom Bauerndorf zunehmend zu einer reinen Wohnsiedlung. Von der Landwirtschaft lebten 1882 noch 95 % der Einwohner, 1937 waren es 40 %, 1975 nur noch 2,5 %.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Blaubach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der Ort 1972 der Verbandsgemeinde Kusel zugeordnet, die 2018 in der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan aufging.[4]

Bürgermeister

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Das Amt ist derzeit vakant. Andreas Lutz wurde am 9. Januar 2017 Ortsbürgermeister von Blaubach.[7][8] Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Kandidat angetreten war, erfolgte die anstehende Wahl gemäß Gemeindeordnung durch den Rat.[9] Dieser bestätigte Lutz am 26. September 2019 für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[10] Mit Wirkung zum 15. Januar 2022 legte Lutz sein Amt jedoch vorzeitig nieder.[11] Da für eine am 10. April 2022 angesetzte Direktwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, obliegt die Neuwahl nachfolgend wieder dem Gemeinderat.[12] Da dieser am 30. Mai 2022 erneut keinen Bewerber finden konnte, und auch der bisherige Erste Beigeordnete Peter Dietrich sein Amt niederlegte, werden die Amtsgeschäfte nun erneut vom Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan, Stefan Spitzer, als Fürsorgebeauftragter der Verwaltung ausgeübt.[13][14] Zur Direktwahl am 9. Juni 2024 gab es erneut keine Bewerbungen. Daher soll die Wahl erneut durch den Rat erfolgen.[15]

Vorgänger von Lutz waren der am 17. September 2014 vom Rat gewählte Manfred Trotzki,[16] der zum 31. März 2016 aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste,[17] für wenige Wochen Stefan Spitzer als von der Kommunalaufsicht eingesetzter Fürsorgebeauftragter,[16] sowie von 1999 bis zum 25. Juni 2014 Martin Pfeiffer.[18]

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Blau eine stehende, goldgehörnte und behufte, silberne Ziege.“

Im Süden verläuft die A 62. In Kusel befindet sich ein Bahnhof der Bahnstrecke Landstuhl–Kusel.

Persönlichkeiten

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In Blaubach geboren

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Mit Blaubach verbunden

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  • Franz Dietrich (1935–2009), Gymnasiallehrer in Kusel, lebte in Blaubach und war zeitweise Ortsbürgermeister. Er schrieb einige volkstümliche Theaterstücke und drei Bücher, in denen er Menschen der Westrichlandschaft humorvoll glossierte („Vom Schmeltzer Karl und von anderen Leuten“).[19]
  • Miroslav Klose, Fußballnationalspieler und Weltmeister, war der berühmteste Mitbürger von Blaubach. In seiner Jugend spielte er für die 2014 aufgelöste SG Blaubach-Diedelkopf.

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Blaubach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 150 (PDF; 3,3 MB).
  3. Franz Dietrich: Blaubach. Name. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 19. Mai 2020.
  4. a b c d Franz Dietrich: Blaubach. Abriss der Ortsgeschichte. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 19. Mai 2020.
  5. Franz Dietrich: Blaubach. Bewohner. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 19. Mai 2020.
  6. Franz Dietrich: Blaubach. Wirtschaft und Verkehr. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 19. Mai 2020.
  7. Ortsbürgermeisterwahl steht an. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 14. Dezember 2016, abgerufen am 9. Mai 2020.
  8. Porträt: Reiflich überlegt. Andreas Lutz. Die Rheinpfalz, 11. Januar 2017, abgerufen am 9. Mai 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Kusel-Altenglan, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile. Abgerufen am 9. Mai 2020.
  10. Susanne Cahn: Blaubach: Andreas Lutz geht in zweite Amtszeit als Ortsbürgermeister. Die Rheinpfalz, 27. September 2019, abgerufen am 9. Mai 2020.
  11. Elisia Pek, Astrid Böhm: Ortsbürgermeister hört auf: Neuwahlen im April. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 28. Januar 2022, abgerufen am 10. April 2022.
  12. Christian Hamm: Ortsbürgermeister: Für Wahl am 11. April kein Kandidat in Sicht. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 8. April 2022, abgerufen am 10. April 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  13. Susanne Cahn: Erneut kein Ortsbürgermeister gefunden. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 31. Mai 2022, abgerufen am 16. Juni 2022.
  14. Susanne Cahn: Nach weiterem Rücktritt: Spitzer übernimmt Amtsgeschäfte in Blaubach. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 14. Juni 2022, abgerufen am 26. Juni 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  15. Blaubach, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Der Landeswahlleiter. Abgerufen am 16. Juli 2024.
  16. a b Alles wieder in Ordnung. Die Rheinpfalz, 19. September 2014, abgerufen am 9. Mai 2020.
  17. Manfred Trotzki tritt zum 31. März zurück. Die Rheinpfalz, 3. März 2016, abgerufen am 9. Mai 2020.
  18. „Blaubacher Modell“ überhaupt möglich? Die Rheinpfalz, 26. Juli 2014, abgerufen am 9. Mai 2020.
  19. Ernst Schworm: Blaubach. Persönlichkeiten: Franz Dietrich. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V., abgerufen am 19. Mai 2020.