Eine quartische Gleichung oder polynomiale Gleichung 4. Grades, traditionell auch biquadratische Gleichung genannt, hat die Form
A
x
4
B
x
3
C
x
2
D
x
E
=
0
{\displaystyle Ax^{4} Bx^{3} Cx^{2} Dx E=0}
mit Koeffizienten
A
,
B
,
C
,
D
,
E
{\displaystyle A,B,C,D,E}
und
A
≠
0
{\displaystyle A\neq 0}
aus einem Körper
K
{\displaystyle K}
mit Charakteristik
0
{\displaystyle 0}
, wobei
x
{\displaystyle x}
dann aus der
K
{\displaystyle K}
-Algebra stammt.
Im Folgenden werden als Körper nur die reellen oder die komplexen Zahlen betrachtet.
Nach dem Fundamentalsatz der Algebra lässt sich die Gleichung bis auf die Reihenfolge eindeutig in die Form
A
(
x
−
x
1
)
(
x
−
x
2
)
(
x
−
x
3
)
(
x
−
x
4
)
=
0
{\displaystyle A(x-x_{1})(x-x_{2})(x-x_{3})(x-x_{4})=0}
bringen, wobei
x
1
,
x
2
,
x
3
{\displaystyle x_{1},x_{2},x_{3}}
und
x
4
{\displaystyle x_{4}}
die nicht notwendigerweise verschiedenen vier komplexen Lösungen der Gleichung sind.
Ist
B
=
0
{\displaystyle B=0}
und
D
=
0
{\displaystyle D=0}
, dann lässt sich die Gleichung durch Substitution auf eine quadratische Gleichung zurückführen. Heutzutage, insbesondere in der Schulmathematik, ist es üblich, nur diese Spezialform biquadratische Gleichung zu nennen,[ 1] obwohl Biquadrat traditionell eine allgemeinere Bedeutung hat.
Die erste geschlossene Lösung der quartischen Gleichung fand der italienische Mathematiker Lodovico Ferrari (1522–1565). Diese Lösung veröffentlichte sein Lehrer Gerolamo Cardano 1545 in dem Werk Ars magna de Regulis Algebraicis. Eine weitere Lösungsmethode mit unterschiedlichem Ansatz wurde von Leonhard Euler 1738 in Sankt Petersburg publiziert, in dem Bestreben, eine allgemeine Lösungsformel auch für Gleichungen höherer Grade zu finden. Dass dies unmöglich ist, wurde von Niels Henrik Abel 1824 bewiesen (Satz von Abel-Ruffini ).
Allgemeine Lösungsformel für die Gleichung
x
4
a
x
3
b
x
2
c
x
d
=
0
{\displaystyle x^{4}\!\! \!ax^{3}\!\! \!bx^{2}\!\! \!cx\! \!d\!=\!0}
Da die allgemeine Lösungsformel unübersichtlich ist, wird die allgemeine Gleichung schrittweise in speziellere, äquivalente Formen überführt. Die dabei vorgenommenen Transformationen der Variablen müssen am Ende an den Lösungen in umgekehrter Reihenfolge rückgängig gemacht werden.
Voraussetzung: Gegeben sei eine quartische Gleichung
A
x
4
B
x
3
C
x
2
D
x
E
=
0
{\displaystyle Ax^{4} Bx^{3} Cx^{2} Dx E=0}
mit
A
,
B
,
C
,
D
,
E
,
x
∈
C
{\displaystyle A,B,C,D,E,x\in \mathbb {C} }
und
A
≠
0
{\displaystyle A\neq 0}
.
Aussage: Dann kann man ihre Lösungen auf algebraische Weise wie folgt angeben:[ 2]
Zunächst wird die Gleichung mit der Substitution
x
=
u
−
B
4
A
{\displaystyle x=u-{\frac {B}{4A}}}
dahingehend vereinfacht, dass der kubische Koeffizient
B
{\displaystyle B}
verschwindet (Tschirnhaus-Transformation ) und gleichzeitig der führende Koeffizient durch Division der gesamten Gleichung durch
A
{\displaystyle A}
zu
1
{\displaystyle 1}
gesetzt wird.
Mit den Festlegungen
α
=
−
3
B
2
8
A
2
C
A
β
=
B
3
8
A
3
−
B
C
2
A
2
D
A
γ
=
−
3
B
4
256
A
4
B
2
C
16
A
3
−
B
D
4
A
2
E
A
{\displaystyle {\begin{array}{rl}\alpha &=-{\dfrac {3B^{2}}{8A^{2}}} {\dfrac {C}{A}}\\[1em]\beta &={\dfrac {B^{3}}{8A^{3}}}-{\dfrac {B\,C}{2A^{2}}} {\dfrac {D}{A}}\\[1em]\gamma &=-{\dfrac {3B^{4}}{256A^{4}}} {\dfrac {B^{2}\,C}{16A^{3}}}-{\dfrac {B\,D}{4A^{2}}} {\dfrac {E}{A}}\end{array}}}
reduziert sich die Gleichung zu
u
4
α
u
2
β
u
γ
=
0
{\displaystyle u^{4} \alpha u^{2} \beta u \gamma =0}
.
Am Ende der Rechnung werden die Nullstellen des Ausgangspolynoms als
x
1
,
2
,
3
,
4
=
u
1
,
2
,
3
,
4
−
B
4
A
{\displaystyle x_{1,2,3,4}=u_{1,2,3,4}-{\tfrac {B}{4A}}}
zurückgewonnen. Im Folgenden kann also angenommen werden, dass der Koeffizient dritten Grades Null ist.
Fall, dass nur gerade Exponenten auftreten
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Ist
β
=
0
{\displaystyle \beta =0}
, dann erhält man den Spezialfall einer (echten) biquadratischen Gleichung
u
4
α
u
2
γ
=
0
{\displaystyle u^{4} \alpha u^{2} \gamma =0}
und kann die Nullstellen als Quadratwurzeln in beiden Vorzeichenvarianten aus den Lösungen der durch die Substitution
u
2
=
m
{\displaystyle u^{2}=m}
gewonnenen quadratischen Gleichung
m
2
α
m
γ
=
0
{\displaystyle m^{2} \alpha m \gamma =0}
bestimmen.
Sind die Koeffizienten reell und
γ
>
α
2
4
≥
0
{\displaystyle \gamma >{\tfrac {\alpha ^{2}}{4}}\geq 0}
, so ist es sinnvoller, nicht direkt die dann komplexen Lösungen der quadratischen Gleichung in
m
{\displaystyle m}
zu bestimmen und daraus die Quadratwurzeln, sondern die Gleichung erst auf andere Art reell zu faktorisieren, wobei die zwei quadratischen Faktoren wieder reelle Koeffizienten haben:
u
4
α
u
2
γ
=
[
(
u
2
γ
)
2
]
−
[
(
2
γ
−
α
)
u
2
]
=
(
[
u
2
γ
]
[
2
γ
−
α
u
]
)
⋅
(
[
u
2
γ
]
−
[
2
γ
−
α
u
]
)
=
(
u
2
2
γ
−
α
⋅
u
γ
)
⋅
(
u
2
−
2
γ
−
α
⋅
u
γ
)
{\displaystyle {\begin{array}{rl}u^{4} \alpha u^{2} \gamma &=\left[(u^{2} {\sqrt {\gamma }})^{2}\right]-\left[(2{\sqrt {\gamma }}-\alpha )\,u^{2}\right]\\&=\left(\left[u^{2} {\sqrt {\gamma }}\right] \left[{\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}\,u\right]\right)\;\cdot \;\left(\left[u^{2} {\sqrt {\gamma }}\right]-\left[{\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}\,u\right]\right)\\&=\left(u^{2} {\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}\cdot u {\sqrt {\gamma }}\right)\;\cdot \;\left(u^{2}-{\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}\cdot u {\sqrt {\gamma }}\right)\end{array}}}
Für jeden Faktor können jetzt wieder einzeln die Nullstellen bestimmt werden:
u
1
=
−
2
γ
−
α
2
2
γ
−
α
4
−
γ
{\displaystyle u_{1}=-{\frac {\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}{2}} {\sqrt {{\frac {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }{4}}-{\sqrt {\gamma }}}}}
u
2
=
−
2
γ
−
α
2
−
2
γ
−
α
4
−
γ
{\displaystyle u_{2}=-{\frac {\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}{2}}-{\sqrt {{\frac {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }{4}}-{\sqrt {\gamma }}}}}
u
3
=
2
γ
−
α
2
2
γ
−
α
4
−
γ
{\displaystyle u_{3}={\frac {\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}{2}} {\sqrt {{\frac {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }{4}}-{\sqrt {\gamma }}}}}
u
4
=
2
γ
−
α
2
−
2
γ
−
α
4
−
γ
{\displaystyle u_{4}={\frac {\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}{2}}-{\sqrt {{\frac {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }{4}}-{\sqrt {\gamma }}}}}
Ist
β
≠
0
{\displaystyle \beta \neq 0}
, so versucht man, die Gleichung als Differenz zweier vollständiger Quadrate zu schreiben. Dabei werden komplexe Parameter
w
,
y
,
z
{\displaystyle w,y,z}
eingeführt. Die Darstellung als Differenz führt dann direkt zu einer Faktorisierung in quadratische Faktoren mit komplexen Koeffizienten:
u
4
α
u
2
β
u
γ
=
(
u
2
α
y
)
2
−
(
w
u
−
z
)
2
=
(
u
2
w
u
−
z
α
y
)
(
u
2
−
w
u
z
α
y
)
{\displaystyle {\begin{array}{rl}u^{4} \alpha u^{2} \beta u \gamma &=(u^{2} \alpha y)^{2}-(w\,u-z)^{2}\\&=(u^{2} w\,u-z \alpha y)\,(u^{2}-w\,u z \alpha y)\end{array}}}
Durch Vergleich mit
u
4
α
u
2
β
u
γ
=
(
u
2
α
y
)
2
−
[
(
α
2
y
)
u
2
−
β
u
(
(
α
y
)
2
−
γ
)
]
{\displaystyle u^{4} \alpha \,u^{2} \beta \,u \gamma =(u^{2} \alpha y)^{2}-[(\alpha 2y)\,u^{2}-\beta \,u ((\alpha y)^{2}-\gamma )]}
ergeben sich
w
2
=
α
2
y
{\displaystyle w^{2}=\alpha 2y}
und
z
2
=
(
α
y
)
2
−
γ
{\displaystyle z^{2}=(\alpha y)^{2}-\gamma }
sowie
β
=
2
w
z
{\displaystyle \beta =2wz}
.
Damit der zweite Teil der Differenz ein vollständiges Quadrat in
u
{\displaystyle u}
ist, muss die Diskriminante dieses quadratischen Terms verschwinden:
0
=
4
w
2
z
2
−
β
2
=
4
(
α
2
y
)
(
(
α
y
)
2
−
γ
)
−
β
2
{\displaystyle 0=4w^{2}z^{2}-\beta ^{2}=4\,(\alpha 2y)\,((\alpha y)^{2}-\gamma )-\beta ^{2}}
0
=
y
3
5
2
α
y
2
(
2
α
2
−
γ
)
y
1
2
α
(
α
2
−
γ
)
−
1
8
β
2
{\displaystyle 0=y^{3} {\tfrac {5}{2}}\alpha \,y^{2} (2\alpha ^{2}-\gamma )\,y {\tfrac {1}{2}}\alpha (\alpha ^{2}-\gamma )-{\tfrac {1}{8}}\beta ^{2}}
Dies ist eine kubische Gleichung in
y
{\displaystyle y}
.
Aus einer der Lösungen für
y
{\displaystyle y}
ergeben sich zwei quadratische Gleichungen in
u
{\displaystyle u}
, die zu insgesamt vier Lösungen für
u
{\displaystyle u}
bzw. dann
x
{\displaystyle x}
führen.
Insgesamt werden folgende Rechenschritte durchgeführt:
P
=
−
α
2
12
−
γ
{\displaystyle P=-{\frac {\alpha ^{2}}{12}}-\gamma }
,
Q
=
−
α
3
108
α
γ
3
−
β
2
8
{\displaystyle Q=-{\frac {\alpha ^{3}}{108}} {\frac {\alpha \gamma }{3}}-{\frac {\beta ^{2}}{8}}}
,
y
=
−
5
6
α
{
−
Q
3
falls
P
=
0
U
−
P
3
U
falls
P
≠
0
{\displaystyle y=-{\frac {5}{6}}\alpha {\begin{cases}-{\sqrt[{3}]{Q}}&{\text{ falls }}P=0\\U-{\frac {P}{3U}}&{\text{ falls }}P\neq 0\end{cases}}}
mit
U
=
−
Q
2
Q
2
4
P
3
27
3
{\displaystyle U={\sqrt[{3}]{-{\frac {Q}{2}} {\sqrt {{\frac {Q^{2}}{4}} {\frac {P^{3}}{27}}}}}}}
w
=
α
2
y
{\displaystyle w={\sqrt {\alpha 2y}}}
z
=
β
2
w
{\displaystyle z={\frac {\beta }{2w}}}
.
Nun können die Nullstellen wie folgt berechnet werden:
u
1
,
2
,
3
,
4
=
1
2
[
s
⋅
w
r
w
2
−
4
(
α
y
s
z
)
]
{\displaystyle u_{1,2,3,4}={\frac {1}{2}}\left[s\cdot w r{\sqrt {w^{2}-4\left(\alpha y s\,z\right)}}\right]}
und in der Variablen der ursprünglichen Gleichung
x
1
,
2
,
3
,
4
=
−
B
4
A
1
2
[
s
⋅
w
r
−
(
α
2
y
)
−
2
(
α
s
β
w
)
]
{\displaystyle x_{1,2,3,4}=-{\frac {B}{4A}} {\frac {1}{2}}\left[s\cdot w r{\sqrt {-(\alpha 2y)-2\left(\alpha s\,{\tfrac {\beta }{w}}\right)}}\right]}
.
Die Parameter
r
,
s
∈
{
−
1
,
1
}
{\displaystyle r,s\in \{-1,1\}}
geben das in den zwei Quadratwurzeln zu wählende Vorzeichen an, alle vier Kombinationen von
r
{\displaystyle r}
und
s
{\displaystyle s}
sind nötig, um die vier Lösungen zu erhalten.
Hier wird die Zerlegung in ein Produkt mit zwei quadratischen Faktoren
x
4
a
x
3
b
x
2
c
x
d
=
(
x
2
p
x
q
)
⋅
(
x
2
s
x
t
)
{\displaystyle x^{4} ax^{3} bx^{2} cx d=\left(x^{2} px q\right)\cdot \left(x^{2} sx t\right)}
zurückgeführt auf die Lösung
u
{\displaystyle u}
der kubischen Gleichung
u
3
−
2
b
u
2
(
a
c
b
2
−
4
d
)
u
c
2
−
a
b
c
a
2
d
=
0
{\displaystyle u^{3}-2bu^{2} \left(ac b^{2}-4d\right)u c^{2}-abc a^{2}d=0}
.[ 3]
(Bei reellen Koeffizienten
a
,
b
,
c
{\displaystyle a,b,c}
und
d
{\displaystyle d}
gibt es ein reelles
u
{\displaystyle u}
mit
4
u
≤
a
2
{\displaystyle 4u\leq a^{2}}
.)
Mit einer Lösung
u
{\displaystyle u}
dieser Gleichung errechnet sich direkt:
p
=
a
a
2
−
4
u
2
{\displaystyle p={\frac {a {\sqrt {a^{2}-4u}}}{2}}}
(Sonderfall
p
=
a
2
{\displaystyle p={\tfrac {a}{2}}}
siehe unten)
q
=
(
b
−
u
)
(
a
2
−
4
u
a
)
−
2
c
2
a
2
−
4
u
{\displaystyle q={\frac {(b-u)\left({\sqrt {a^{2}-4u}} a\right)-2c}{2{\sqrt {a^{2}-4u}}}}}
s
=
a
−
a
2
−
4
u
2
{\displaystyle s={\frac {a-{\sqrt {a^{2}-4u}}}{2}}}
t
=
(
b
−
u
)
(
a
2
−
4
u
−
a
)
2
c
2
a
2
−
4
u
{\displaystyle t={\frac {(b-u)\left({\sqrt {a^{2}-4u}}-a\right) 2c}{2{\sqrt {a^{2}-4u}}}}}
[ 4]
Im Sonderfall
4
a
b
−
a
3
=
8
c
{\displaystyle 4ab-a^{3}=8c}
[ 5] ist die Lösung[ 6]
p
=
a
2
{\displaystyle p={\frac {a}{2}}}
q
=
c
a
c
2
a
2
−
d
{\displaystyle q={\frac {c}{a}} {\sqrt {{\frac {c^{2}}{a^{2}}}-d}}}
(Falls
a
=
0
{\displaystyle a=0}
ist, ist die Ausgangsgleichung
x
4
b
x
2
d
=
0
{\displaystyle x^{4} bx^{2} d=0}
zu lösen.)[ 7]
s
=
a
2
{\displaystyle s={\frac {a}{2}}}
t
=
c
a
−
c
2
a
2
−
d
{\displaystyle t={\frac {c}{a}}-{\sqrt {{\frac {c^{2}}{a^{2}}}-d}}}
Beispiel 1: Von
x
4
−
x
3
−
x
2
4
x
−
2
=
0
{\displaystyle x^{4}-x^{3}-x^{2} 4x-2=0}
kommt man auf die Gleichung 3. Grades
u
3
2
u
2
5
u
10
=
0
{\displaystyle u^{3} 2u^{2} 5u 10=0}
.
Eine Lösung ist
u
=
−
2
{\displaystyle u=-2}
. Daraus ergibt sich die Zerlegung:
x
4
−
x
3
−
x
2
4
x
−
2
=
(
x
2
x
−
1
)
(
x
2
−
2
x
2
)
{\displaystyle x^{4}-x^{3}-x^{2} 4x-2=\left(x^{2} x-1\right)\left(x^{2}-2x 2\right)}
.
Beispiel 2: Von
x
4
−
3
x
3
−
8
x
−
6
=
0
{\displaystyle x^{4}-3x^{3}-8x-6=0}
kommt man auf die Gleichung 3. Grades
u
3
10
=
0
{\displaystyle u^{3} 10=0}
.
Eine Lösung ist
u
=
−
10
3
{\displaystyle u=-{\sqrt[{3}]{10}}}
. Daraus ergibt sich die Zerlegung:
x
4
−
3
x
3
−
8
x
−
6
=
(
x
2
p
x
q
)
(
x
2
s
x
t
)
{\displaystyle x^{4}-3x^{3}-8x-6=\left(x^{2} px q\right)\left(x^{2} sx t\right)}
mit
p
=
3
9
4
10
3
2
≈
3,598
674508
{\displaystyle p={\frac {3 {\sqrt {9 4{\sqrt[{3}]{10}}}}}{2}}\approx 3{,}598674508}
q
=
9
4
10
3
10
3
16
3
10
3
2
9
4
10
3
≈
3,753
109199
{\displaystyle q={\frac {{\sqrt {9 4{\sqrt[{3}]{10}}}}{\sqrt[{3}]{10}} 16 3{\sqrt[{3}]{10}}}{2{\sqrt {9 4{\sqrt[{3}]{10}}}}}}\approx 3{,}753109199}
s
=
3
−
9
4
10
3
2
≈
−
0,598
674508
{\displaystyle s={\frac {3-{\sqrt {9 4{\sqrt[{3}]{10}}}}}{2}}\approx -0{,}598674508}
t
=
9
4
10
3
10
3
−
16
−
3
10
3
2
9
4
10
3
≈
−
1,598
674508
{\displaystyle t={\frac {{\sqrt {9 4{\sqrt[{3}]{10}}}}{\sqrt[{3}]{10}}-16-3{\sqrt[{3}]{10}}}{2{\sqrt {9 4{\sqrt[{3}]{10}}}}}}\approx -1{,}598674508}
Beispiel 3:
x
4
4
x
3
−
11
x
2
−
30
x
50
=
(
x
2
2
x
−
5
)
(
x
2
2
x
−
10
)
{\displaystyle x^{4} 4x^{3}-11x^{2}-30x 50=\left(x^{2} 2x-5\right)\left(x^{2} 2x-10\right)}
.
Hier ist
a
=
4
,
b
=
−
11
,
c
=
−
30
{\displaystyle a=4,b=-11,c=-30}
und
d
=
50
{\displaystyle d=50}
. Es liegt der Sonderfall
4
a
b
−
a
3
=
8
c
{\displaystyle 4ab-a^{3}=8c}
vor.
Beispiel 4:
x
4
x
2
4
=
(
x
2
−
3
x
2
)
(
x
2
3
x
2
)
{\displaystyle x^{4} x^{2} 4=\left(x^{2}-{\sqrt {3}}x 2\right)\left(x^{2} {\sqrt {3}}x 2\right)}
Hier errechnen sich die Werte
p
=
−
(
x
1
x
2
)
,
q
=
x
1
x
2
,
s
=
−
(
x
3
x
4
)
{\displaystyle p=-(x_{1} x_{2}),\,q=x_{1}x_{2},\,s=-(x_{3} x_{4})}
und
t
=
x
3
x
4
{\displaystyle t=x_{3}x_{4}}
über die Nullstellen:
x
1
=
1
2
−
2
2
i
15
=
1
2
3
1
2
5
i
{\displaystyle x_{1}=\ \ \ {\frac {1}{2}}{\sqrt {-2 2\mathrm {i} {\sqrt {15}}}}=\ \ \ {\frac {1}{2}}{\sqrt {3}} {\frac {1}{2}}{\sqrt {5}}\mathrm {i} }
x
2
=
1
2
−
2
−
2
i
15
=
1
2
3
−
1
2
5
i
{\displaystyle x_{2}=\ \ \ {\frac {1}{2}}{\sqrt {-2-2\mathrm {i} {\sqrt {15}}}}=\ \ \ {\frac {1}{2}}{\sqrt {3}}-{\frac {1}{2}}{\sqrt {5}}\mathrm {i} }
x
3
=
−
1
2
−
2
−
2
i
15
=
−
1
2
3
1
2
5
i
{\displaystyle x_{3}=-{\frac {1}{2}}{\sqrt {-2-2\mathrm {i} {\sqrt {15}}}}=-{\frac {1}{2}}{\sqrt {3}} {\frac {1}{2}}{\sqrt {5}}\mathrm {i} }
x
4
=
−
1
2
−
2
2
i
15
=
−
1
2
3
−
1
2
5
i
{\displaystyle x_{4}=-{\frac {1}{2}}{\sqrt {-2 2\mathrm {i} {\sqrt {15}}}}=-{\frac {1}{2}}{\sqrt {3}}-{\frac {1}{2}}{\sqrt {5}}\mathrm {i} }
Ungewöhnliche Zerlegungen biquadratischer Gleichungen
Bearbeiten
Bei rein biquadratischen Gleichungen ohne ungerade Exponenten kommt man besser mit den obigen Gleichungen weiter.
u
4
α
u
2
γ
=
[
(
u
2
γ
)
2
]
−
[
(
2
γ
−
α
)
u
2
]
=
(
[
u
2
γ
]
[
2
γ
−
α
u
]
)
⋅
(
[
u
2
γ
]
−
[
2
γ
−
α
u
]
)
{\displaystyle {\begin{array}{rl}u^{4} \alpha u^{2} \gamma &=\left[\left(u^{2} {\sqrt {\gamma }}\right)^{2}\right]-\left[\left(2{\sqrt {\gamma }}-\alpha \right)\,u^{2}\right]\\&=\left(\left[u^{2} {\sqrt {\gamma }}\right] \left[{\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}\,u\right]\right)\,\cdot \,\left(\left[u^{2} {\sqrt {\gamma }}\right]-\left[{\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-\alpha }}\,u\right]\right)\end{array}}}
Für
u
4
u
2
γ
{\displaystyle u^{4} u^{2} \gamma }
ergeben sich erstaunliche Zerlegungen, wenn
γ
{\displaystyle \gamma }
eine Quadratzahl ist:
u
4
u
2
1
=
(
u
2
u
1
)
(
u
2
−
u
1
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 1=\left(u^{2} u 1\right)\left(u^{2}-u 1\right)}
u
4
u
2
4
=
(
u
2
3
u
2
)
(
u
2
−
3
u
2
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 4=\left(u^{2} {\sqrt {3}}u 2\right)\left(u^{2}-{\sqrt {3}}u 2\right)}
(s. o.)
u
4
u
2
9
=
(
u
2
5
u
3
)
(
u
2
−
5
u
3
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 9=\left(u^{2} {\sqrt {5}}u 3\right)\left(u^{2}-{\sqrt {5}}u 3\right)}
u
4
u
2
16
=
(
u
2
7
u
4
)
(
u
2
−
7
u
4
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 16=\left(u^{2} {\sqrt {7}}u 4\right)\left(u^{2}-{\sqrt {7}}u 4\right)}
und schließlich die gar nicht gewöhnlichen Zerlegungen mit nur ganzzahligen Koeffizienten
u
4
u
2
25
=
(
u
2
3
u
5
)
(
u
2
−
3
u
5
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 25=\left(u^{2} 3u 5\right)\left(u^{2}-3u 5\right)}
u
4
u
2
169
=
(
u
2
5
u
13
)
(
u
2
−
5
u
13
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 169=\left(u^{2} 5u 13\right)\left(u^{2}-5u 13\right)}
Hier bildet
(
2
γ
−
1
,
γ
−
1
,
γ
)
{\displaystyle ({\sqrt {2{\sqrt {\gamma }}-1}},\,{\sqrt {\gamma }}-1,\,{\sqrt {\gamma }})}
ein pythagoreisches Tripel , wobei
γ
−
1
{\displaystyle {\sqrt {\gamma }}-1}
als Koeffizient gar nicht auftritt. Dementsprechend sind auch die nächsten derartigen Zerlegungen
u
4
u
2
625
=
(
u
2
7
u
25
)
(
u
2
−
7
u
25
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 625=\left(u^{2} 7u 25\right)\left(u^{2}-7u 25\right)}
u
4
u
2
1681
=
(
u
2
9
u
41
)
(
u
2
−
9
u
41
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 1681=\left(u^{2} 9u 41\right)\left(u^{2}-9u 41\right)}
u
4
u
2
3721
=
(
u
2
11
u
61
)
(
u
2
−
11
u
61
)
{\displaystyle u^{4} u^{2} 3721=\left(u^{2} 11u 61\right)\left(u^{2}-11u 61\right)}
usw.
Wegen der Zerlegung von
u
4
u
2
1
{\displaystyle u^{4} u^{2} 1}
lässt sich sogar als Sonderfall ein „pythagoreisches Tripel“
(
1
,
0
,
1
)
{\displaystyle (1,0,1)}
definieren, obwohl es kein rechtwinkliges Dreieck ergibt, sondern nur zwei zusammenfallende Dreiecksseiten.
Diese in der Schulmathematik häufigste Art von quartischen Gleichungen lässt sich durch Substitution relativ einfach auf eine quadratische Gleichung zurückführen. Dazu substituiert man mit
x
2
=
z
{\displaystyle x^{2}=z}
und erhält:
A
z
2
C
z
E
=
0
{\displaystyle Az^{2} Cz E=0}
. Diese kann man durch die quadratische Lösungsformel lösen. Man erhält die Lösungen
z
1
,
z
2
{\displaystyle z_{1},z_{2}}
. Aus der Rücksubstitution folgt:
x
1
,
2
2
=
z
1
{\displaystyle x_{1,2}^{2}=z_{1}}
x
3
,
4
2
=
z
2
{\displaystyle x_{3,4}^{2}=z_{2}}
Diese rein quadratischen Gleichungen haben je zwei Lösungen:
x
1
,
2
=
±
z
1
{\displaystyle x_{1,2}=\pm {\sqrt {z_{1}}}}
x
3
,
4
=
±
z
2
{\displaystyle x_{3,4}=\pm {\sqrt {z_{2}}}}
In diesem Fall ist
x
1
=
0
{\displaystyle x_{1}=0}
eine Lösung der Gleichung. Dann kann man den Faktor
x
−
x
1
{\displaystyle x-x_{1}}
, also
x
−
0
=
x
{\displaystyle x-0=x}
ausklammern und erhält die Gleichung
x
(
A
x
3
B
x
2
C
x
D
)
=
0
{\displaystyle x\,\left(Ax^{3} Bx^{2} Cx D\right)=0}
.
Die Lösungen der quartischen Gleichung sind dann
0
{\displaystyle 0}
und die drei Lösungen der kubischen Gleichung
A
x
3
B
x
2
C
x
D
=
0
{\displaystyle Ax^{3} Bx^{2} Cx D=0}
.
Sind alle Koeffizienten reell, lassen sich Fallunterscheidungen für die möglichen Lösungen angeben. Dies beruht auf folgender Tatsache: Ist die nicht-reelle Zahl
a
b
i
{\displaystyle a b\mathrm {i} }
mit
b
≠
0
{\displaystyle b\neq 0}
Nullstelle eines beliebigen Polynoms mit reellen Koeffizienten, so ist es auch die konjugiert komplexe Zahl
a
−
b
i
{\displaystyle a-b\mathrm {i} }
(Beweis ). Bei der Zerlegung des zugehörigen Polynoms ergibt das Produkt der beiden Faktoren
(
x
−
(
a
b
i
)
)
(
x
−
(
a
−
b
i
)
)
{\displaystyle (x-(a b\mathrm {i} ))(x-(a-b\mathrm {i} ))}
ein quadratisches Polynom mit reellen Koeffizienten, nämlich
x
2
−
2
a
x
a
2
b
2
{\displaystyle x^{2}-2ax a^{2} b^{2}}
. Also lässt sich jedes Polynom mit reellen Koeffizienten unabhängig von seinem Grad in lineare und quadratische Faktoren mit reellen Koeffizienten zerlegen. Es gibt für die quartische Gleichung also drei Möglichkeiten:
Die Gleichung hat vier reelle Lösungen. Sie zerfällt in vier Linearfaktoren mit reellen Koeffizienten.
Die Gleichung hat zwei reelle und zwei konjugiert komplexe Lösungen. Sie zerfällt in zwei Linearfaktoren und einen quadratischen Faktor mit reellen Koeffizienten.
Die Gleichung hat zwei Paare konjugiert komplexer Lösungen. Sie zerfällt in zwei quadratische Faktoren mit reellen Koeffizienten.
Unter den Lösungen können einfache Lösungen oder solche mit einer Vielfachheit
2
,
3
{\displaystyle 2,3}
oder
4
{\displaystyle 4}
sein (Erläuterung ).
Im Einzelnen gibt es diese Möglichkeiten:
eine Lösung mit Vielfachheit
4
{\displaystyle 4}
Beispiel:
2
x
4
8
x
3
12
x
2
8
x
2
=
0
{\displaystyle 2x^{4} 8x^{3} 12x^{2} 8x 2=0}
, zerlegt
2
(
x
1
)
4
=
0
{\displaystyle 2(x 1)^{4}=0}
hat die vierfache Lösung
x
1
,
2
,
3
,
4
=
−
1
{\displaystyle x_{1,2,3,4}=-1}
.
eine Lösung mit Vielfachheit
3
{\displaystyle 3}
und eine einfache Lösung
Beispiel:
1
2
x
4
−
3
x
3
6
x
2
−
4
x
=
0
{\displaystyle {\tfrac {1}{2}}x^{4}-3x^{3} 6x^{2}-4x=0}
, zerlegt
1
2
(
x
−
2
)
3
x
=
0
{\displaystyle {\tfrac {1}{2}}(x-2)^{3}\,x=0}
hat die dreifache Lösung
x
1
,
2
,
3
=
2
{\displaystyle x_{1,2,3}=2}
und die einfache Lösung
x
4
=
0
{\displaystyle x_{4}=0}
.
zwei Lösungen, jeweils mit Vielfachheit
2
{\displaystyle 2}
Beispiel:
x
4
2
x
3
−
11
x
2
−
12
x
36
=
0
{\displaystyle x^{4} 2x^{3}-11x^{2}-12x 36=0}
, zerlegt
(
x
−
2
)
2
(
x
3
)
2
=
0
{\displaystyle (x-2)^{2}(x 3)^{2}=0}
hat die zweifache Lösung
x
1
,
2
=
2
{\displaystyle x_{1,2}=2}
und die zweifache Lösung
x
3
,
4
=
−
3
{\displaystyle x_{3,4}=-3}
.
eine Lösung mit Vielfachheit
2
{\displaystyle 2}
und zwei einfache Lösungen
Beispiel:
5
x
4
−
15
2
x
3
−
45
2
x
2
−
5
2
x
15
2
=
0
{\displaystyle 5x^{4}-{\tfrac {15}{2}}x^{3}-{\tfrac {45}{2}}x^{2}-{\tfrac {5}{2}}x {\tfrac {15}{2}}=0}
, zerlegt
5
(
x
1
)
2
(
x
−
3
)
(
x
−
1
2
)
=
0
{\displaystyle 5(x 1)^{2}(x-3)\left(x-{\tfrac {1}{2}}\right)=0}
hat die zweifache Lösung
x
1
,
2
=
−
1
{\displaystyle x_{1,2}=-1}
und die einfachen Lösungen
x
3
=
3
,
x
4
=
1
2
{\displaystyle x_{3}=3,\,x_{4}={\tfrac {1}{2}}}
.
Beispiel:
x
4
x
3
−
4
x
2
−
4
x
=
0
{\displaystyle x^{4} x^{3}-4x^{2}-4x=0}
, zerlegt
(
x
−
2
)
(
x
1
)
(
x
2
)
x
=
0
{\displaystyle (x-2)(x 1)(x 2)x=0}
hat die einfachen Lösungen
x
1
=
2
,
x
2
=
−
1
,
x
3
=
−
2
,
x
4
=
0
{\displaystyle x_{1}=2,x_{2}=-1,x_{3}=-2,x_{4}=0}
.
Zwei reelle und zwei konjugiert komplexe Lösungen
Bearbeiten
Auch hier kann die reelle Lösung mit Vielfachheit
2
{\displaystyle 2}
auftreten. Es gibt also diese beiden Möglichkeiten:
eine reelle Lösung mit Vielfachheit
2
{\displaystyle 2}
und zwei konjugiert komplexe Lösungen
Beispiel:
x
4
−
4
x
3
7
x
2
−
6
x
2
=
0
{\displaystyle x^{4}-4x^{3} 7x^{2}-6x 2=0}
, zerlegt
(
x
−
1
)
2
(
x
−
(
1
i
)
)
(
x
−
(
1
−
i
)
)
=
0
{\displaystyle (x-1)^{2}(x-(1 \mathrm {i} ))(x-(1-\mathrm {i} ))=0}
oder mit reellem quadratischem Faktor
(
x
−
1
)
2
(
x
2
−
2
x
2
)
=
0
{\displaystyle (x-1)^{2}\left(x^{2}-2x 2\right)=0}
hat die zweifache Lösung
x
1
,
2
=
1
{\displaystyle x_{1,2}=1}
und die konjugiert komplexen Lösungen
x
3
=
1
i
,
x
4
=
1
−
i
{\displaystyle x_{3}=1 \mathrm {i} ,x_{4}=1-\mathrm {i} }
.
zwei einfache reelle Lösungen und zwei konjugiert komplexe Lösungen
Beispiel:
−
x
4
3
x
3
−
2
x
2
−
16
x
16
=
0
{\displaystyle -x^{4} 3x^{3}-2x^{2}-16x 16=0}
, zerlegt
−
(
x
−
1
)
(
x
2
)
(
x
−
(
2
2
i
)
)
(
x
−
(
2
−
2
i
)
)
=
0
{\displaystyle -(x-1)(x 2)(x-(2 2\mathrm {i} ))(x-(2-2\mathrm {i} ))=0}
oder mit reellem quadratischem Faktor
−
(
x
−
1
)
(
x
2
)
(
x
2
−
4
x
8
)
=
0
{\displaystyle -(x-1)(x 2)\left(x^{2}-4x 8\right)=0}
hat die einfachen Lösungen
x
1
=
1
,
x
2
=
−
2
{\displaystyle x_{1}=1,\,x_{2}=-2}
und die konjugiert komplexen Lösungen
x
3
=
2
2
i
,
x
4
=
2
−
2
i
{\displaystyle x_{3}=2 2\mathrm {i} ,\,x_{4}=2-2\mathrm {i} }
.
Zwei Paare konjugiert komplexer Lösungen
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Hier gibt es diese beiden Möglichkeiten:
zwei konjugiert komplexe Lösungen mit Vielfachheit
2
{\displaystyle 2}
Beispiel:
x
4
−
4
x
3
14
x
2
−
20
x
25
=
0
{\displaystyle x^{4}-4x^{3} 14x^{2}-20x 25=0}
, zerlegt
(
x
−
(
1
2
i
)
)
2
(
x
−
(
1
−
2
i
)
)
2
=
0
{\displaystyle (x-(1 2\mathrm {i} ))^{2}(x-(1-2\mathrm {i} ))^{2}=0}
oder mit zwei reellen quadratischen Faktoren
(
x
2
−
2
x
5
)
(
x
2
−
2
x
5
)
=
0
{\displaystyle \left(x^{2}-2x 5\right)\left(x^{2}-2x 5\right)=0}
hat die zweifachen konjugiert komplexen Lösungen
x
1
,
2
=
1
2
i
,
x
3
,
4
=
1
−
2
i
{\displaystyle x_{1,2}=1 2\mathrm {i} ,\,x_{3,4}=1-2\mathrm {i} }
.
zwei Paare einfacher konjugiert komplexer Lösungen
Beispiel:
x
4
−
4
x
3
21
4
x
2
−
4
x
17
4
=
0
{\displaystyle x^{4}-4x^{3} {\tfrac {21}{4}}x^{2}-4x {\tfrac {17}{4}}=0}
, zerlegt
(
x
−
i
)
(
x
i
)
(
x
−
(
2
−
1
2
i
)
)
(
x
−
(
2
1
2
i
)
)
=
0
{\displaystyle (x-\mathrm {i} )(x \mathrm {i} )\left(x-\left(2-{\tfrac {1}{2}}\mathrm {i} \right)\right)\left(x-\left(2 {\tfrac {1}{2}}\mathrm {i} \right)\right)=0}
oder mit zwei reellen quadratischen Faktoren
(
x
2
1
)
(
x
2
−
4
x
17
4
)
=
0
{\displaystyle \left(x^{2} 1\right)\left(x^{2}-4x {\tfrac {17}{4}}\right)=0}
hat die konjugiert komplexen Lösungen
x
1
=
i
,
x
2
=
−
i
{\displaystyle x_{1}=\mathrm {i} ,\,x_{2}=-\mathrm {i} }
und
x
3
=
2
−
1
2
i
,
x
4
=
2
1
2
i
{\displaystyle x_{3}=2-{\tfrac {1}{2}}\mathrm {i} ,\,x_{4}=2 {\tfrac {1}{2}}\mathrm {i} }
.
Für den Fall reeller Koeffizienten kann man die Gleichung wie folgt lösen.[ 1] Gegeben sei eine Gleichung vierten Grades
a
x
4
b
x
3
c
x
2
d
x
e
=
0
{\displaystyle ax^{4} bx^{3} cx^{2} dx e=0}
mit reellen Koeffizienten
a
,
b
,
c
,
d
,
e
{\displaystyle a,b,c,d,e}
und
a
≠
0
{\displaystyle a\neq 0}
. Durch die Substitution
y
=
x
b
4
a
{\displaystyle y=x {\frac {b}{4a}}}
überführt man diese in die reduzierte Gleichung
y
4
p
y
2
q
y
r
=
0
{\displaystyle y^{4} py^{2} qy r=0}
mit reellen Koeffizienten
p
,
q
{\displaystyle p,q}
und
r
{\displaystyle r}
. Im Fall
q
=
0
{\displaystyle q=0}
ist diese Gleichung biquadratisch und somit leicht zu lösen. Im allgemeinen Fall
q
≠
0
{\displaystyle q\neq 0}
erhält man aus den Lösungen der reduzierten Gleichung durch Rücksubstitution die Lösungen der ursprünglichen Gleichung. Mittels der Koeffizienten der reduzierten Gleichung bildet man die sogenannte kubische Resolvente
z
3
2
p
z
2
(
p
2
−
4
r
)
z
−
q
2
=
0
{\displaystyle z^{3} 2pz^{2} (p^{2}-4r)z-q^{2}=0}
.
Die Lösungen der Gleichung vierten Grades hängen folgendermaßen mit den Lösungen der kubischen Resolvente zusammen:
Kubische Resolvente
Gleichung vierten Grades
sämtliche Lösungen reell und positiv
vier reelle Lösungen
sämtliche Lösungen reell, eine positiv und zwei negativ
zwei Paare von zueinander komplex konjugierten Lösungen
eine positive reelle Lösung und zwei komplexe, zueinander konjugierte Lösungen
zwei reelle und zwei konjugiert komplexe Lösungen
Die Lösungen der kubischen Resolvente seien
z
1
,
z
2
,
z
3
{\displaystyle z_{1},z_{2},z_{3}}
. Für jedes
j
∈
{
1
,
2
,
3
}
{\displaystyle j\in \{1,2,3\}}
sei
z
j
{\displaystyle {\sqrt {z_{j}}}}
eine beliebige der beiden komplexen Wurzeln aus
z
j
{\displaystyle z_{j}}
. Dann erhält man die Lösungen der reduzierten Gleichung durch
y
1
=
σ
1
2
(
z
1
z
2
−
z
3
)
y
2
=
σ
1
2
(
z
1
−
z
2
z
3
)
y
3
=
σ
1
2
(
−
z
1
z
2
z
3
)
y
4
=
σ
1
2
(
−
z
1
−
z
2
−
z
3
)
,
{\displaystyle {\begin{array}{lcl}y_{1}&=&\sigma {\tfrac {1}{2}}\left({\sqrt {z_{1}}} {\sqrt {z_{2}}}-{\sqrt {z_{3}}}\right)\\[5pt]y_{2}&=&\sigma {\tfrac {1}{2}}\left({\sqrt {z_{1}}}-{\sqrt {z_{2}}} {\sqrt {z_{3}}}\right)\\[5pt]y_{3}&=&\sigma {\tfrac {1}{2}}\left(-{\sqrt {z_{1}}} {\sqrt {z_{2}}} {\sqrt {z_{3}}}\right)\\[5pt]y_{4}&=&\sigma {\tfrac {1}{2}}\left(-{\sqrt {z_{1}}}-{\sqrt {z_{2}}}-{\sqrt {z_{3}}}\right),\end{array}}}
wobei
σ
∈
{
−
1
,
1
}
{\displaystyle \sigma \in \{-1, 1\}}
so zu wählen ist, dass
σ
z
1
z
2
z
3
=
q
{\displaystyle \sigma {\sqrt {z_{1}}}{\sqrt {z_{2}}}{\sqrt {z_{3}}}=q}
.
Durch die Rücksubstitution
x
i
=
y
i
−
b
4
a
,
i
=
1
,
2
,
3
,
4
{\displaystyle x_{i}=y_{i}-{\frac {b}{4a}},\,i=1,2,3,4}
erhält man die Lösungen der ursprünglichen Gleichung vierten Grades.
↑ a b Bronstein, Semendjajev: Taschenbuch der Mathematik. 22. Auflage, Verlag Harri Deutsch, Thun 1985, ISBN 3-87144-492-8 .
↑ Frei nach Ferrari.
↑ Quelle: Lösungsformel von Joachim Mohr.
↑ Implementierbar als
w = sqrt(a^2 - 4 * u)
p = (a w)/2
q = ((b - u) * (w a) - 2 * c)/(2 * w)
s = (a - w)/2
t = ((b - u) * (w - a) 2 * c)/(2 * w)
↑ Quelle: kilchb.de .
↑ In diesem Fall ist das Schaubild der Parabel vierten Grades
y
=
x
4
a
x
3
b
x
2
c
x
d
{\displaystyle y=x^{4} ax^{3} bx^{2} cx d}
symmetrisch zu der Geraden mit der Gleichung
x
=
−
a
4
{\displaystyle x=-{\frac {a}{4}}}
.
Die Lösung erhält man durch Substitution
x
=
u
−
a
4
{\displaystyle x=u-{\frac {a}{4}}}
über die elementar lösbare Gleichung
u
4
b
u
2
d
=
0
{\displaystyle u^{4} bu^{2} d=0}
.
↑ kilchb.de .