Mit dem Blog Humboldt 2020 war ich im Januar/Februar 2020 „Auf den Spuren von Alexander von Humboldt“ unterwegs. Es war wohl das erste Mal, dass die große Amerikareise, für die sich Humboldt 60 Monate Zeit nahm, rekonstruiert wurde. Über 60 Tage hinweg besuchten wir ca. 220 Stätten, an denen Humboldt sich aufhielt, bis hinauf zum Chimborazo auf 6263 m, jeweils begleitet von Humboldts Eintragungen in sein Reisetagebuch. Unsere Expedition war eine Referenz von ZEIT und ZEIT REISEN an Alexander von Humboldt anläßlich seines 250. Geburtstags. Der Blog ist eine Stoffsammlung der Themen von unterwegs, zum Zwecke des Einbringens in Wikipedia und darüber hinaus.(Achtung: Ausgewähltes während der Reise entstandene und zunächst in low resolution aufbereitete Bildmaterial steht hier in Commons!)

Hinweis:Ergänzend zu diesem unterwegs spontan entstandenem Blog sind wir daran, die Infos, Fotos und Recherchenergebnisse zu den Themen der 60-tägigen Reise systematisch und strukturiert aufzubereiten, um es besser für Wikipedia nutzbar zu machen, unter ZEIT-Humboldtexpedition 2020.

Warum Humboldt?

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Warum tu ich mir das an, muß das sein, zigtausende von Kilometern per Flug, im Bus, im Jeep, zu Fuß; acht Flüge in 60 Tagen, hinauf bis in über 6000 Meter Höhe? Schaff ich das, mit 75 Jahren? Ja, es war das Abenteuer meines Leben, auf den letzten Drücker, unmittelbar vor Corona! Es ging ein Traum in Erfüllung, bei dessen Verwirklichung ich einem Menschen näher gekommen bin, mit dem mich mehr verbindet, als ich geahnt habe. Ein klein wenig davon leuchtet auf in der Antwort des Wissenschaftshistorikers Nicolaas A. Rupke auf die Frage: Wie erklären Sie sich den Humboldt-Hype, was macht Humboldt heute so populär?

„Ich glaube, es liegt daran, dass er so gut als Projektionsfläche funktioniert. Wir versuchen in Humboldt zu sehen, wie wir selber gerne wären. Das Bild, das wir malen, reflektiert genauso viel von uns wie von ihm. Deshalb gibt es auch nicht nur einen, sondern viele Humboldts“.

10. Mai 2019: Zwei Männer von Welt, Alexander von Humboldt und Helmut Schmidt, ihre Namen stehen am Beginn unserer Reise, im Helmut-Schmidt-Haus, dem Bürohaus der Wochenzeitung DIE ZEIT in Hamburg. Das Programm: Einstimmen auf die Reise, und auf Humboldt, mit einer Hafenrundfahrt und dem Besuch der Hamburger Humboldtausstellung, - am besten wohl mit einem Zitat unseres Reisebegleiters und Kurators der Ausstellung Peter Korneffel.

"Alexander von Humboldt war einer der berühmtesten Naturforscher und eine schillernde Persönlichkeit... Er gilt als Begründer der Pflanzengeographie, zugleich als Vordenker der Ökologie. Als Forscher bereits zu Lebzeiten eine Legende, hat die Nachwelt ihn vielfach heldenhaft überhöht und sich jede Epoche ihren eigenen Humboldt konstruiert"


München

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25. Dezember 2019: Zurück vom Singen in St. Bonifaz, die Schubertmesse in G-Dur, nächsten Sonntag bin ich sicherlich zur Messe im Dom zu Havanna. Doch jetzt geht´s ans Packen. IT-Zeux, auf Blog und Skype getrimmt, Canon, Leica, IPod mitsamt Lade- und Kabelsalat, und etwas Humboldt-Pflichtlektüre, hat alles gut Platz im Rucksack, ansonsten genügt der kleine Koffer, soll ja durchgehend schönes Wetter sein die nächsten 8 Wochen. Zur Einstimmung für mich und die 25 Mitreisenden ein Zitat von Charles Darwin über Alexander von Humboldt:

„Er war der größte reisende Wissenschaftler, der jemals gelebt hat...Ich habe ihn immer bewundert: Jetzt bete ich ihn an. Denn er allein gibt einen Begriff von den Empfindungen, die das erste Betreten der Tropen in der Seele erregt“.

Vorbereitet habe ich mich auf die Expedition durch intensive Beschäftigung mit Literatur von und über Alexander von Humboldt, die ich in meiner Bibliothek in Library Thing niedergelegt habe, unter dem Tag HumboldtB, aktuell (Mai 2020) sind es 44 Bücher. Hier verlinkt. Neu hinzu kommende Bücher zum Thema A. v. Humboldt werden in die Bibliothek aufgenommen, das Verzeichnis ist also stets aktuell. An Autorinnen und Autoren, die sich mit Humboldt befassen, leihe ich die Bücher gerne aus, Kontakt über meine Wiki-Emailadresse.

Kuba / 7 Tage

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26. Dezember 2019: Einchecken im Hotel Raquel in der Altstadt von Havanna, ein historischer Bau mit etlichen Jugendstilelementen, kleiner abendlicher Empfang, und eine erster Rundgang durch die umliegenden Gassen und Plätze. Und Besuch zahlreicher Stätten, die Alexander von Humboldt wichtig waren, an denen er forschte, schrieb und lebte. Es muß anstrengend gewesen sein für ihn, Baron Alexander nennen ihn die Kubaner. Sich auf seinen Spuren zu bewegen lässt etwas spüren von der Energie und Rastlosigkeit dieses Menschen.

In Kuba traf Humboldt am 19. Dez. 1800 ein, er blieb dort bis zum 29. März 1801. Nach einem längeren Aufenthalt in Havanna reiste er in den Süden der Insel, besuchte mehrere Haciendas und begab sich dann zu Schiff von Trinidad Richtung Cartagena. Humboldt und und sein Reisegefährte Bonplands besuchten Kuba ein zweites Mal, vom 19. März bis zum 29. April 1804 bevor sie sich über eine Zwischenstation in den USA auf den Rückweg nach Europa machten.

Im Brief an Wilhelm v. Humboldt aus Contreras vom 21. September 1801 heißt es:

„... kamen wir ... in der Havana an, wo wir drei Monate lang (bis Februar 1801), zum Theil im Hause des Grafen Orelly, zum Theil auf dem Lande bei dem Grafen Jaruco und dem Marqués de Real Socorro, zubrachten.”.

Unserer kleinen ZEIT-Reisegruppe sind hier in Kuba alle Türen und Tore geöffnet, ganz so wie Humboldt es erlebte. Er führte den spanischen Reisepass mit sich, Humboldts "Spanischer Reisepass", ausgestellt am 7. Mai 1799 vom Spanischen Außenminister Don Mariano Luis de Urquijo im Namen des spanischen Königs, Hier ein Fasimile. Das Original der Urkunde befindet sich Historischen Archiv des Kultusministeriums von Ecuador.

Der Reisepass öffnete Humboldt alle Türen in den überseeischen Besitzungen Spaniens. Ausgestellt hat ihn am 7. Mai 1799 der spanische Außenminister Don Mariano Luis de Urquijo im Namen des spanischen Königs. Für Humoldt war der Pass ein großes Glück. Das Original der Urkunde befindet sich im Besitz des Historischen Archiv des Kultusministeriums von Ecuador. Der Pass ist eine Art Empfehlungsschreiben mit der klaren Anordnung an die Vizekönige und Kapitäne, Humboldt seinen Forschungen zu unterstützen, Humboldt dürfe nicht daran gehindert werden, sich überall im Lande zu bewegen, zu forschen und alles aufzuschreiben, was er beobachtet und erforscht.

Sein 1826 erschienener "Politischer Essay über die Insel Cuba" gilt als erste umfangreiche Studie über das Land. Sie enthält Betrachtungen zur Bevölkerung und Statistiken. Kritische Äußerungen zur Sklaverei, die erst 1886 auf Kuba ein Ende fand, bescherten ihm nicht nur Freunde. Freiheitsliebende Kubaner verehren ihn aber gerade deshalb.

27. Dezember 2019: Havanna begrüßt uns mit einem strahlenden Sonnenmorgen. Unser Programm heute ist die Altstadt Havannas, Orte und Gebäude, in denen Humboldt sich aufhielt, so etwa im Palacio O‘Reilly nahe der berühmten Placa Vieja, wo Humboldt längere Zeit zu Gast war. Heute bewohnen zehn Familien das ehemalige Herrenhaus, Wasser- und Stromleitungen laufen quer über Wände und Balkone. Wohnraum ist knapp in Havanna. Auf engstem Raum leben heute Dutzende dort, wo in kolonialen Zeiten eine Familie wohnte. Dann geht es in die Casa Humboldt, in der uns unser Reiseführer Peter Korneffel die vom deutschen Außenministerium geförderte Humboldtdauerausstellung präsentiert die er zusammen mit David Blankenstein in der Casa Museo Humboldt kuratiert hat.

Die Casa Humboldt ist das einzige Museum, das allein Humboldt gewidmet ist. Anhand zahlreicher Dokumente, Bilder, Zeichnungen und Reiseutensilien Humboldts ist das Leben des Weltreisenden ausgebreitet. Das Museum steht nun auf meiner To-Do-Liste für einen Wikipediaartikel, auf jeden Fall in deutsch und englisch, vielleicht auch spanisch. Mal schauen. Anschließend geht es zu Fuß durch die Altstadt, La Habana Vieja. Seit sie 1982 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wurde, verwandelten sich mehr als 900 verfallene arkadengeschmückte Herrschaftshäuser und koloniale Paläste in ein nahezu perfekt wirkendes Freiluftmuseum mit Straßencafés und Restaurants rund um die vielen Plätze, wie den vor der Kathedrale. Gerade erst am 11. November hat Havanna mit einem rauschenden Fest und großem Feuerwerk sein 500-jähriges Stadtjubiläum gefeiert. Doch schon eine Straßenecke weiter schreitet der Verfall oft fort und ist kaum aufzuhalten. Und zeugt doch vom Lebensmut und dem Optimismus, den viele Habaneros und Habaneras ausstrahlen. Weiter führt uns unser Weg in die Akademie der Wissenschaften, wo uns vor der Büste des großen deutschen Forschers eine Delegation mit einigen kurzen Vorträgen stolz über die Geschichte und die Erfolge Ihres Instituts berichten. Sie können es kaum glauben, dass wir tatsächlich eine 60 Tage lange Reise auf Humboldts Spuren unternehmen. Natürlich ist eine Fahrt im Oldtimer-Cabriolet über den Malecon zum Sonnenuntergang ein besonderes Erelebnis. Unser knallroter 59 ger Pontiac gibt alles. Unser erstes Dinner in Havanna nehmen wir auf einer Terrasse auf der anderen Seite des Flusses ein – mit einem traumhaften Blick, über die Hafeneinfahrt von Havanna, wo Alexander von Humboldt am 19.12.1800 zu seinem ersten Kubabesuch landete. Auch Humboldt hörte an seinem ersten Abend in Havanna schon den Kanonenschuss, der alltäglich um 21 Uhr am Flussufer abgefeuert wird.

Tal von Güines

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28. Dezember 2019:...

Jardín Botánico de Cienfuegos

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29. Dezember 2019: Heute als zweiter Höhepunkt eins meiner liebsten Themen der Reise, die Botanik. Der botanische Garten von Cienfuegos, der sechsgrößten Stadt Kubas, wurde 1902 gegründet, als Forschungseinrichtung unter der Bezeichnung "Harvard Botanical Station for Tropical Research and Sugar Cane Investigation". Er liegt außerhalb der Stadt, etwa 15 km vom Stadtkern entfernt und erstreckt sich über 97 Hektar.

Von Havanna nach Trinidad

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29. Dezember 2019: Heute ist unser Ziel Trinidad. Wir verlassen Havanna und fahren auf der Autobahn, die heute am Sonntag fast autofrei ist. Zunächst besichtigen wir die Provinzhauptstadt Cienfuegos, die Perle des Südens, die an einer geschützten Bucht liegt. Neoklassizistische Bauten, prächtige Kolonialarchitektur mit französischem Flair zeugen vom einstigen Reichtum der Zuckerbarone, auf deren Zuckerrohrplantagen der spanischen Kolonie Heerscharen von Sklaven von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiten mußten. Durch den Anschluss an das kubanische Eisenbahnnetz wurde die Stadt zum wichtigsten Zuckerhafen des Südens.

Die Sklaverei ist ohne Zweifel das größte aller Übel, welche die Menschheit gepeinigt haben.

Das historische Zentrum Trinidads wurde 2004 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Da das klassizistische Theater Tomas Terry derzeit restauriert wird (wie so viele andere Gebäude im Ort auch), konnten wir nur einen kurzen Blick hineinwerfen. Gegenüber liegt der kleine Stadtpark mit seinen zahlreichen Schatten spendenden Bäumen und seinem Musikpavillon, wo die hohen Herrschaften in kolonialen Zeiten klassische Musikkonzerte genießen konnten.
Der US-amerikanische Zuckerbaron Atkins gründete den Botanischen Garten, wo wir eine einstündige kompetente Führung hatten und uns einige der zirka 2.000 einheimischen und ausländischen Pflanzen erklärt wurden. Zum Beispiel der Kanonenkugelbaum, Ficus Benghalensis, Nussbäume, der Leberwurstbaum. Anschließend kamen wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang in unserem All-Inklusive-Hotel am Strand in Trinidad an, wo uns ein Willkommenstrunk serviert wurde. Einige nutzten noch die Gelegenheit für ein Bad im warmen karibischen Meer am lang gezogenen Strand des Hotels.

Trinidad

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30. Dezember 2019: Auch heute ließ uns Humboldt nicht los. Zuerst ging es rein nach Trinidad, eine Stadt voll mit Geschichte und Geschichten, aus ihrer früheren spanischen Epoche und natürlich auch aus der Humboldt-Ära. Das Haus, in dem Baron Alexander, wie man ihn hier nennt, einen Tag wohnte, steuerten wir zuerst an. Darin befindet sich nun eine Humboldt-Galerie. Dann gleich um die Ecke der Palast, in dem sich Humboldt 1801 von Kuba verabschiedete, heute ein kleines archäologisches Museum. Bummeln in Trinidad stand im Programm, was ich wortwörtlich nahm und in einem Restaurant hinter dem Museum verschwand und beim Schweineaufspießen für den Grill zuguckte, sorry liebe Vegetarier! Mittags gab es ein vorzügliches Essen nahe Trinidad bei einer kleinen, privaten Farmerinitiative, alles aus eigenem Anbau, Huhn vom feinsten, verschiedene Wurzelgemüse, und köstliche Früchte, Mango, Papaya, Ananas, Zuckermelone, Pitahaya, und natürlich Guave. Schließlich fuhren wir zur Mündung des Flusses Rio Guaurabo, wo Humboldt am 14. März 1801 landete. Peter Korneffel trug die entsprechenden Passagen aus Humboldts Kuba-Tagebuch vor. Pekos Humboldt-Vorlesungen sind für mich stets die kulturellen Highlights dieser Reise. Für jeden Ort und jeden Anlass findet er die richtigen Stellen in Humboldts unerschöpflichen Schilderungen.
Abends dann ließ ich die Rumverköstigung ausfallen und begab mich lieber nach Trinidad, zum Schweinegrill, es schmeckte vorzüglich, – und landete dann nach ausgiebiger Rumstreunerei in einer Salsabar. Beim Taxibestellen gab es eine kleine Überraschung, ein Motorrad fuhr vor, eher ein Moped, – eine Fahrt in dunkler Nacht, ich guckte nach oben, ein Himmel voller Sterne!


31. Dezember 2019: Zurück mit dem Bus von Trinidad nach Havanna, allmählich wird das Ein- und Auschecken zur Routine. Alles ist perfekt organisiert, die Kubaner gleichen die eine oder andere Imperfektion mit ihrer herzlichen Hilfsbereitschaft aus.
Wo Humboldt mit dem Schiff reiste, fliegen wir, so erklärt sich, dass wir seine 60-Monate-Reise in 60 Tagen absolvieren. Zurück im Zentrum von Havanna war der Empfang der deutschen Botschafterin in Kuba Heidrun Tempel und des Botschafters in Mexiko Peter Tempel der erste Silvester-Höhepunkt, beide stecken voll in der Humboldt-Thematik drin und verstehen es hervorragend, die kulturpolitische Bedeutung von Humboldt in den Ländern hier einzubringen.
Der Empfang und die Diskussion mit Heidrun und Peter Tempel war auch ein würdiger Abschluss des Humboldt-Jubiläumsjahres 2019. Um nicht ganz ungelenkig rumzustehen, wenn ganz Havanna in das neue Jahr hineintanzt gab es vor dem großen Silvesterdinner noch einen kleinen Crashkurs im Salsatanzen von einem der renommiertesten Salsalehrer in Kuba. Wir hatten großen Spaß dabei, und der Tanzlehrer viel Geduld mit uns. Ade Humboldt-Jahr 2019, willkommen 2020 mit weiterhin vielen Einblicken und Erlebnissen, die wir Alexander von Humboldt verdanken.


Von Havanna nach Cartagena

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01. Januar 2020: Havanna ade, auf nach Cartagena, genauer Cartagena de Indias, eine Einmillionen-Einwohnerstadt an der Karibikküste Kolumbiens, die Hauptstadt des Departamentos Bolívar. Der Name der Stadt stammt von der spanischen Stadt Cartagena, zur Unterscheidung dient der Zusatz de Indias in Bezug auf Westindien und die Hauptstadt des Departamentos Bolívar.

Das IT-Zeux...

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...auf der Reise, nach dem in diversen Mails gefragt wurde: Kameras, Labtop, Smartphone, Ipod, Ladegeräte, Stecker etc. 17 mal aus- und eingepackt an 17 Orten in 17 Hotels, inclusive Hotel Mayflower in Washington ist nix verloren gegangen. Als Drehscheibe der Dell XPS 13 2in1 7390, Labtop und Tablet in einem (Dank an die Innsbrucker Freunde fürs Einrichten!!!), ein halbes Dutzend Ladegeräte, und etliches an Kabelsalat. Ohne software (DxO Photolab 3) for lower resolution bei den Fotos wäre bei den zumeist sehr langsamen Internetverbindungen Hochladen der Bilder in Commons kaum möglich gewesen. Die Spiegelreflexkamera blieb daheim, stattdessen 2 kompakte Canons, EOS M6 und G5X, und meine Lieblingskamera, Leica M10-P mit dem winzigen Retro-Summaron (f=2,8cm 1:5,6), das am bestem bei voller Sonne geht. Die Leica kam nur vier Mal zum Einsatz, wo genug Zeit war zum manuellem einstellen der Werte. Daten notieren und mitschreiben war bisweilen etwas mühselig, gut dass ich Steno nicht ganz verlernt habe, wobei ich wette, dass der flotte A.v.H. nicht wesentlich langsamer geschrieben hat:

Kolumbien / 14 Tage

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02. Januar 2020: Hurra, wir sind in Cartagena gelandet, per Flug von Havanna über Bogota, nicht über Panama wie ursprünglich geplant. Hurra wegen des permanenten, schnellen WIFIs im Hotel. Und weil wir einen Bus haben, bequem und großzügig, umgebaut und eingerichtet für einen langen 15-tägigen Trip durch Humboldts Columbia. Humboldt, dessen Gedanken, Schriften, Worte und Erzählungen über die Strapazen und Entdeckungen seiner Tour in Kolumbien uns auf Schritt und Tritt begleiten, hätte seine Freude daran gehabt, nur einen Hauch dieses unseres unbeschwerten Reisens zu erleben. Castillo besteigen, schlendern durch die die Altstadt, verlorengehen in einer altertümlichen Kafferösterei inmitten von Grafittikunst, zum Abschluss ein köstliches Dinnermahl in einem excellenten Fischrestaurant am Wasser. Und ein Hotel, das uns die feuchte Hitze leichter ertragen lässt.

Cartagena

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3. Januar 2020:Heute führt uns der Weg von Cartagena ins 150 km südöstlich gelegene Turbaco. Zunächst in den Botanischen Garten dort, Jardín Botánico Guillermo Piñeres en Turbaco. Dessen Leiter, Direktor Santiago Madriñán präsentiert uns einige botanische Besonderheiten im Garten, wie den Katappenbaum, Terminalia catappa, auch Meer- oder Seemandelbaum genannt, ein Gehölz aus der Familie der Flügelsamengewächse, der älteste Baum in dem Garten, der als Park angelegt ist. Im Herbarium, dem Herbario Jardín Botánico de Cartagena Guillermo Piñeres gibt uns Santiago Madriñán einen Einblick in die Sammel- und Forschungsarbeiten des angegliederten Instituts. Genug Material für einen Wikipediaartikel, unsere Reiseführerin hat versprochen, den Artikel auch in die spanische Wikipedia zu übertragen. So funktioniert Neu-Autorengewinnung.

Dann geht es weiter auf den Spuren von Alexander von Humboldt, zu dem Haus, in dem er während seines Aufenthalt in Cartagena wohnte, heute ist es das Rathaus von Cartagena. In unmittelbarer Nähe das Denkmal von Juan de la Cosa. Es wiest auf das tragische Ende von Juan de la Cosa, der als Beschützer seines Kapitäns einem vergifteten Pfeil erlag.

Im 150 m hoch gelegenen ehemaligen Kloster „Conventa de la popa“ erfahren wir einiges über die Geschichte Cartagenas und des Klosters. Auch über Padre „San Pedro Claver“, der sich um in Cartagena aus Afrika angekommene Sklaven kümmerte, wobei die katholische Kirche voll in das Sklavenhaltungssystem mit eingebunden war. Wozu Alexander von Humboldt schrieb:

„Keine Religion predigt die Unmoral, aber was sicher ist, ist, daß von allen existierenden die christliche Religion diejenige ist, unter deren Maske die Menschen am unglücklichsten werden.“

5. Januar 2020: Ein wirklich schönes Städtchen dieses Mompós. Humboldt besuchte es 1801, er traf dort Simón Bolívar, den Befreier Kolumbiens, mit dem er sich befreundete und dem er elf Jahre später Zuflucht bei ihm in Paris gewährte. Als eine der ersten erklärte Mompós ihre Unabhängigkeit von der spanischen Krone, an mehreren Orten in der Stadt wird daran erinnert. Verspielte Kirchen und kleine Plazas säumen das Ufer des Río Magdalenas. Berühmt ist die Stadt für ihren Silberschmuck, gefertigt von Silber- und Goldschmieden, die wir in der traditionellen Goldschmiedeschule besuchten. Die Bootsfahrt auf dem Río Magdalena ließ uns einige der von Humboldt beschriebenen Erlebnisse, Erkenntnisse und Abenteuer Revue passieren. Den Abschluss fand der Tag bei einem Dinner in kolonialem Ambiente in Mompós.

6. Januar 2020: Heute ist Reisetag, von Mompós über El Banco nach Barrancabermeja, 380 km, 8 Stunden im Bus. Die Straßen in Mompós sind zu eng für den Bus, ein kleiner Fußmarsch tut gut, Hilfe für den Koffertransport ist rasch zur Stelle. Humboldt ruderte diese Strecke den Rio Magdalena aufwärts, wir haben es besser, auch wenn die Straßen arg holprig sind. Doch wir haben keine Langeweile, Peter Korneffel hat stets passende Stellen aus Humboldts Schriften parat, seine Literaturlesungen im Bus bereiten uns großes Vergnügen. Unsere kleine Bordbibliothek im Bus ist gut frequentiert. Und fast tragen bei zur Erhellung des Bildes von Alexander von Humboldt und seinen Forschungen auf der großen Amerika-Expeditiion. Heute fragten wir uns, warum Humboldt gar so wenig oder eigentlich überhaupt nichts über das Essen auf seiner Reise schreibt. Für uns jedenfalls entwickelt sich die Reise zu einer richtige Gourmettour, heute zum Beispiel, Zwischenstopp zu Mittag in einer Burgerbude an der Hauptstraße, aufgetischt wird Ratatouille vom Feinsten, mit Zutaten von Bauern in der Gegend, frisch im Wok zubereitet. Von einer Familie, die kocht, was sie selber gerne ißt. Ich bat Yamit, den Chef um das Rezept, er schrieb es auf einen Zettel, siehe unten. Dann ging es weiter nach Barrancabermeja, und morgen nach Honda, mit Zwischenstopp in einer Fairtrade-Kaffeeplantage.



7. Januar 2020:...

8. Januar 2020: Schon eine beeindruckende Stadt dieses Honda. Das 1539 gegründete Städtchen liegt in der Provincia del Norte im Nordosten von Tolima auf einer Höhe von 225 m ü. NN, 92 km von Ibagué und 142 km von Bogotá entfernt und hat eine Durchschnittstemperatur von 30 °C. Nach einem Spaziergang durch die historische Altstadt bewegen wir uns auf der Panoramastrecken über einen hohen Pass in die Hochebene von Bogotdá und gelangen dort auf Humboldts berühmte "Straße der Vulkane. Unser Tagesziel ist Bogotá, wo wir in dem prächtigen Htel de la Opera Quartier beziehen.


„Honda, ein Städtchen von 4 - 5000 Einwohnern, liegt in einem tiefen Kesselthale, von hohen Sansteinkuppen umgeben, an der Mündung des Rio guali in den Rio Grande.“

Museumstour in Bogotá

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9. Januar 2020: Unser erster Tag in Bogota, mit einem Programm, das inhaltsreicher und spannender kaum sein könnte. Nach zwei Wochen in der tropischen Hitze befinden wir uns ja nun in über 2.600m Höhe, mit angenehmen 7°C. Bis Mittag steigt die Temperatur auf über 20°C. Die Führung durch die Altstadt zeigt uns neben Kolonialarchitektur auch moderne Gebäude wie die Stadtbibliothek von 1958 und das Centro Cultural Gabriel García Márquez Überwältigend auch die Kunstschätze im Boteromuseum. Es befindet sich in der Candelaria, mitten in der Altstadt von Bogotá. Es ist nur wenige Schritte von der Plaza de Bolívar im Stadtzentrum entfernt und gehört zum kulturellen Viertel La Manzana Cultural. Im Museo del Oro kamen wir aus dem Staunen ob der Goldschätze aus vorkolumbianischer Zeit nicht heraus.

In Bogota versuchte Humboldt, Quellen zur Geschichte der vorspanischen Hochkulturen zu finden. Doch es war nur noch wenig von der Kultur der altindianischen vorhanden, in sein Tagebuch schrieb er:

„Die Mönche verbrannten alles,verabscheuten ohne zu untersuchen, weil sie alles für Teufelswerk hielten, und die Soldaten schmolzen alle Götzenbilder und Symbole ein.“

Humboldt-Institut

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9. Januar 2020:... Nachmittags besuchen wird Humboldt-Institut für nationale Biodiversität Dort wird Forschung im Sinne Humboldts betriebe, es stellt in gewisser Weise das ökologische Vermächtnis Humboldts dar. Der stellvertretende Leiter des Instituts José Manuel referiert über den Rückgang der kolumbianischen Waldbestände. Der Kulturattaché der deutschen Botschaft erläutert die Aktivitäten zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt in Kolumbien. Der bekannteste Humboldt Forscher Kolumbiens, Alberto Gómez Gutiérrez lässt noch einmal den Aufenthalt von Alexander von Humboldt in Kolumbien im Jahre 1801 Revue passieren. Nach seiner Beurteilung beruht die Wertschätzung für Humboldt in Lateinamerika auch auf der Tatsache, dass Humboldt indigenen Gesprächspartnern hohe Wertschätzung entgegengebracht hat.

Danach geht es wieder hinauf auf 3150 m Höhe, auf den auch von Humboldt besuchten und beschriebenen Cerro de Monserrate, wo wir den Sonnenuntergang mit Blick auf die Dreieinhalbmillionenstadt Bogota erleben. Beeindruckend auch die Monserrate-Basilika. Den Abschluss des Tages bildet ein stilvolles Dinner mit dem deutschen Botschafter in Kolumbien Peter Ptassek, der in herzlicher Offenheit die Fragen zur politischen und sozialen Situation im Kolumbien beantwortet.

Berglagune von Guatavita

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10. Januar 2020: Heute geht es von Bogota gen Norden, zur Bergglagune von Guatavita, dem sagenumwobenen See der Eldorado-Legende, den Humboldt ausführlich beschrieb und zeichnete, und zwar am 17. und 18. Juili 2018. Wir steigen in zwei kleinere Busse um und wandern die letzten paar Kilometer durch einen kleinen Nationalpark zum Kratersee. Die Guatavica-Lagune war eine heilige Stätte der einst im Hochland um Bogotá ansässigen Volkes der Muisca-Indianer. Die Legende besagt, dass zur Krönung eines neuen Häuptlings, dieser über und über mit Goldstaub bedeckt und auf einem Floss in die Mitte der Lagune gerudert wurde, wo er sich dann das Gold vom Körper wusch, das mit dann mit weiterem opulentem Goldschmuck im See versank. Als die spanischen Kolonialisten davon erfuhren, nannten sie die Umgebung des Sees Eldorado, „die Vergoldete“. Humboldt sagt über die Muisca-Indianer:

„Unter den verschiedenen Nationen von Cundinamarea scheint diejenige, welche die Spanier mit dem Namen Muisea oder Mozea bezeichneten, die größte gewesen zu sein. Die fabelhaften Überlieferungen dieses Volkes reichen bis in die ferne Vorzeit zurück, da der Mond die Erede noch nicht begleitete und das Hochtal von Bogotá durch die Überschwemmungen des Flusses Funza einen See von beträchtlichem Ausmaß bildete..“

In fast 3.000 Metern Höhe wandern wir urch einen Hochlandwald mit wunderschönen purpurfarbenen Bromelienblüten und ersten Exemplaren der Paramo-Vegetation aus wasserspeicherndem Hochlandgras. Unterwegs liest unser Expeditionsleiter Peter Korneffel aus Humboldts Aufzeichnungen zur Lagune vor. Den herrlichen Ausblick auf die Lagune von Eldorado, der sich uns nach einer halben Stunde bietet, kosten wir woll aus. Von der Lagune geht es zur Mittagspause in eine nahe gelegenen Hazienda. Dann steht die Salzkathedrale von Guatavita auf dem Programm. Sie befindet sich in einem riesigen Salzbergwerk, das Humboldt am 19. Juli 1801 besuchte. Hier kam dem gelernten Bergassessor Humboldt sein Geologiestudium an der Bergakademie von Freiberg zugute. Er eröffnet den spanischen Kolonialisatoren neue Möglichkeiten des Stollenbaus, mit deren Hilfe sie das „weiße Gold“ massenhaft aus dem Berg herausholen konnten. Den wahren Schatz des Berges heben die Kolumbianer erst seit gut zwanzig Jahren: Mitte der neunziger bauten sie in die mittlerweile stillgelegten Stollen eine monumentale Salzkathedrale, mit 13 Seitengängen und in die Frontwände gehauenen Kreuzen, die den Kreuzgang Jesus von Nazareths symbolisieren sollen, und in einer gewaltigen Kathedrale enden. Für die kolumbianischen Katholiken ist dfie Salzkathedrale ein magischer Anziehungspunkt, der mit seinen Eintrittsgeldern die Staatskasse jedes Jahr mit einigen Milliarden Pesos füllt.

Brücke von Icononzo

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11. Januar 2020: Bogota liegt hinter uns, wir bewegen uns auf holprigen Straßen in den östlichen Kordillieren der Anden gen Süden, von über 2400 Meter Meereshöhe runter auf 400 Meter, noch einmal zum Rio Magdalena, den wir überqueren, mit 1 400 km der längste Fluß Südamerikas. Ein auf und ab ist das in diesen Tagen, Ziel ist das Städtchen Ibagué, wo wir nächtigen, nur eine Nacht. Von nun an verbringen wir viermal hintereinander jeweils nur eine Nacht in einem Hotel. Heute war der Tag der Schluchten und Brücken. Vom großen Bus stiegen wir um in zwei kleinere Busse, um zu der von Humboldt beschriebenen Brücke von Icononzo zu gelangen. Unser emsiger Reisebegleiter Peko trug uns zuvor aus Humboldts Reisebericht die passenden Passagen vor.

„Unter den mannigfaltigen majestetischen Szenen, welche die Kordilleren bieten, sind es die Täler, die die Einbildungskraft des europäischen Reisenden am meisten ergreifen. Die ungeheure Höhe der Berge kann nur aus beträchtlicher Entfernung vollständig erfaßt werden, von jenen Ebenen aus, die sich von den Küsten bis zum Fuß der Zentralkette (der Anden) erstrecken. Die Plateaus, welche die vom ewigen Schnee bedeckten Gipfel umgeben, liegen größtenteils zweitausendfünfhundert bis dreitausend Meter über dem Meeressspiegel.“

Seitenlang sind die Beschreibungen der Brücke, genauer der beiden von der Natur geschaffenen Brücken. Am Ziel angekommen, fand alles nur in unserer von Humboldts Elegen gespeister Phantasie statt, nur in Rudimenten besteht die Brücke noch, den reißende Gebirgsfluß Río Sumapaz, den die neue Brücke aus Beton nun überquert. Wir sind inzwischen geübt, uns in Parallelwelten zu bewegen, in der von Baron Alexander und der, die uns real begegnet, so dass sich diese Art von Fata morgana in Grenzen hielt. Zumal die Begegnung mit Caecilia und Jimmy, die von indigenen Andenvölkern abstammen diesen Verlust mehr als kompensierte. Caecilia ist vom Stamm der in der Kolumbiens Bergregion ansässigen Sotagau, der Vater von Jimmy, ihrem 28-jährigen Sohn, vom am Amazonas lebendesn Stamm der Ticuna. Sie Von ihnen erfuhren wir einiges vom Leben der indigenen Menschen in Kolumbien. Das machte uns nachdenklich, wir diskutierten dann im Bus noch lange darüber.

Pass von Quindio

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12. Januar 2010: Allmählich stellt sich ein etwas kurzatmiger Rhytmus ein: Fünf, sechs Stunden im Bus, heute 8 Stunden für 265 km, zwischendrin zwei, drei Halts, an humboldträchtigen Stätten, abends Ankunft im Hotel, gemütliches Dinner, vielleicht noch ein Sundowner beim Sonnenuntergang, wenn nicht gerade ein Empfang von Honoratioren vor Ort ist lasse ich das Abendessen meist ausfallen, der kleine Lunch zwischendurch genügt, irgendwann brauchen ja die Fotos und der Blog meine Aufmerksamkeit. Alles ist bestens organisiert, doch es kommt immer wieder zu Verzögerungen und dadurch bedingt Programmänderungen. Heute zum Beispiel: Von Ibagué über die spektakuläre Passstraße auf 3500 Meter Höhe. Anstatt der geplanten 3 Stunden krochen wir im Verein mit unzähligen Trucks fünf Stunden lang den Pass rauf und wieder runter bis wir endlich in der wunderschönen Stadt Armenia ankamen und abends dann in Cali eintrafen. Es war schon spektukalär, wie wir die Andenlandschaft quasi in Zeitlupe erlebten. Für Humboldt war es „der beschwerlichste Pass der gesamten Kordillere der Anden“. Ausführlich beschrieb und zeichnete er den Pass von Quindio und die Träger in dieser Bergregion:

Cali, Hauptstadt der Salsa-Musik

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13. Januar 2020: Heute besuchen wir das historische Stadtzentrum der hzweieinhalb Cali dem ökonomischem, industriellen und landwirtschaftlichen Zentrum im Südwesten Kolumbins. 1536 gegründet ist Cali eine der ältesten Städte Amerikas. Sie wird auch die Hauptstadt des Salsa oder Sucursal del cielo (Himmelsniederlassung) genannt. Auf dem Programm stehen einige Kirchen und das Archäologische Museum. Cali liegt am Zusammenfluss des Río Cauca mit dem Río Cali in ca. 1000 m Meereshöhe. Durchschnittstemperatur ist 26,8 °C, wegen der Nähe zum Äquator gibt es kaum saisonale Temperaturschwankungen.
Wie so oft auf unserer Humboldtexpedition kommt der schönste Teil an diesem Tag auch unerwartet, nämlich die im 18. Jahrhundert von der Familie Mosquera erbaute Hacienda Calibio, ein bezauberndes Anwesen, mit großzügigen umlaufenden Balkonen in der ersten Etage, überall Sitzgruppen, wunderbare Ausblicke auf Garten, Wiesen und Weiden, auf denen Pferde und Esel grasen. Erwartet werden wir am Eingangstor von dem Deutschen Albert Sodermann-Wiebold, welcher seit 50 Jahren in Kolumbien lebt. Der Hacienda Besitzer ist sein Freund Edmund Simmonds, der uns mit seinem Sohn auf der Terrasse der Hacienda mit einem Sorbet aus Mora Beeren mit Rum begrüßt. Am spannendsten in einem der historischen Räume ist ein großer Koffer von Humboldt, in dem er seine Meßinstrumente, wie Sextanten transportieren ließ. Albert stellt uns Don Simmonds vor, seinen Hacienda Verwalter vor, einen großen schlanken Mann, einer der letzten Abkömmlinge der Sklaven, dessen Großeltern in den 1840er Jahren von der Sklavenschaft in Kolumbien befreit wurden.

Bei untergehender Sonne serviert uns der Sohn des Haciendabesitzrs wir auf dem umlaufenden Balkon im ersten Stock ein köstliches Dinner. Als Vorspeise ein Ceviche aus frischen Pacific-Wildgarnelen. Als Hauptspeise ein zartes Rinderfilet, Püree aus den kleinen schmackhaften regionalen Kartoffeln mit Erdnüssen verfeinert und Avocado Confit mit Äpfeln. Kein Wunder, dass die Popayán Küche inzwischen in die Liste des kulinarischen Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Anschließend fahren wir nach Popayan in unser schönes Hotel Dann Monasterio, in einem ehemaligen Franziskanerkloster.

Popayán, die „weiße Stadt“

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14. Januar 2020: Noch einmal genießen wie das milde, warme Klima, bevor wir auf Humboldts Spuren den vorläufig letzten Anstieg in die Hochlagen der Anden unternehmen. Zuerst ist die Altstadt von Popayán dran, die Stadt im Südwesten Kolumbiens zwischen der westlichen und der Zentralkordillere, in 1738 m Höhe in der Nähe des Äquators gelegen.

„Die Stadt Popayan, Hauptort einer Provinz im Königreich Neu-Granada, befindet sich im schönen tal des Rio Cauca, am Fuß der großen Vulkane Puraeé und Sotara. Nur achtzehnhundert Meter über dem Spiegel der Südsee und unter einer Breite von 2 Grad 26´ 17´´ gelegen, erfreut sie sich eines herrlichen Klimas, viel weniger heiß als das von Caratago und Ibagué und unendlich viel milder als das von Quito und Santa Fe de Bogotá“.

Popayán wurde 1537 durch Sebastián de Belalcázar, einem spanischen Conquistador gegründet. Sie ist auch Geburtsstadt von [Francisco José de Caldas]], dem bekannten spanisch-kolumbianischen Botaniker, Astronom und lateinamerikanischen Freiheitshelden. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten Popayáns ist seine koloniale Architektur. Insbesondere die Altstadt mit ihren weißen Kolonialbauten und Straßenlaternen haben einen besonderen Reiz.


Ecuador / 13 Tage

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Gastfreundliche Haziendas

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15. Januar 2020: Zu Gast auf Haziendas. Etwa ein halbes Dutzend haben wir inzwischen kennen gelernt. Die früheren kiolonialen Besitzstrukturen sind deutlich an den Gebäuden, teils arbeiten Nachkommen der früheren Sklaven dort, unentbehrlich und wertgeschätzt, teils waren sie in unsere Gespräche mit den Besitzern der Haziendas mit einbezogen. Übernachtet haben wir in der Hazienda Chorlav bei Ibarra. Zur Kaffeepause waren wir in der Hazienda Pinsqui bei Otavalo eingeladen. Lunch und spannende Hazienda-Geschichten wurden in Guachalá geboten, der ältesten Hacienda Ecuadors, die bis auf das Jahr 1580 zurück geht.

Humboldt übte durchaus Kritik an der Unterdrückung der indigenen Menschen in den von ihm besuchten spanischen Kolonien, und auch grundsätzolich an der Kolonialisierung von Ländern. In seinem Reisebuch schreibt er in Guayaquil (Ecuador) im Februar 1803:

„Die Idee der Kolonie selbst ist eine unmoralische, diese Idee eines Landes, das einem anderen zu Abgaben verpflichtet ist, eines Landes, in dem man nur zu einem bestimmten Grad an Wohlstand gelangen soll, in welchem der Gewerbefleiß, die Aufklärung sich nur zu einem bestimmten Punkt ausbreiten dürfen.“


Überschreiten des Äquators

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16. Januar 2020: Ein denkwürdiger Tag heute, Überschreitung des Äquators, 47 km nördlich von Quito in der Nähe der Ortschaft Cayambe. Der Äquatorstrich durchzieht ein Denkmal, das von Nachkommen der indigenen Ureinwohner Ecuadors gebaut wurde, bestehend aus einer großen Sonnenuhr mit einem Durchmesser von 54 Meter und einer zylindrischen Säule als Schattenzeiger. Die Quitsato-Säule ermöglicht das Ablesen von Uhrzeit und Jahresverlauf. Das Wort „Quitsato“ stammt aus der Sprache Tsafiqui, die vom Volke der Tsáchila gesprochen wurde. Dabei bedeutet "Quitsa" = "Mitte" und "to" = die Welt". Ja, dieser Moment hat uns alle bewegt, im Bus war es anschließend still, innehalten und nachdenken.

Die Kordilleren

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16. Januar 2020: Wieder ein klassischer Expeditionstag heute, mit vielen Aus- und Einsichten entlang der Kordilleren in den Anden. Ausgehend vom Knotenpunkt der drei Hauptketten der Cordillera Occidental (Westliche Kordillere), Cordillera Central (Zentralkordillere) und Cordillera Oriental (Westliche Kordillere). Hier in Ecuador der Strang im Westen, wo sich ein Vulkan aus Vorzeiten an den anderen reiht, 30 bis 40 Vulkane insgesamt, neun davon sind noch aktiv. Im Norden, wo wir mit dem Bus entlang fahren, trennt sich die Westkordilleren von der Zentralkordillere und verläuft in Ecuador nun parallel zu dieser. Durchzogen von zahlreichen Tälern, dazwischen die Panamericana, die uns zügig vorwärts bringt. In der spanischen Wikipedia ist die Panamericana, insbesondere der Teil in Ecuador besonders gut beschrieben.

Von Ibarra nach Quitriot

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16. Januar 2020: Nach einer Nacht in der Hosteria Chorlavi und nach einem Spaziergang durch das koloniale Ibarra fahren wir auf der Panamericana zur Hacienda von Insaqui und weiter nach Cayambe. Nach dem Zwischenstop an der Äquatorlinie steht die älteste koloniale Hacienda Ecuadores auf dem Programm: Guachalá, gegründet 1580, Basislager der französischen Condamine-Expedition im 18. Jahrhundert. Die Besitzerfamilie sitzt mit uns zu Tisch, und serviert ein fulminantes Mittagessen. Weiter geht es nach Puembo zur besten Kreativbrauerei Ecuadors in Páramo. Endstation an diesem Tag ist Quito.

Altstadt von Quito

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17. Januar 2020:: Den Tag heute genießen wir in der Altstadt von Quito. Man spürt auf Schritt und Tritt 500 Jahre lateinamerikanische Geschichte. 1802 hatte sich Humboldt für fünf Monate in Quito einquartiert. Sein damaliges Zuhause hält die Stadt in Ehren. Vorbei am Präsidentenpalast besichtigen wir die Jesuitenkirche Iglesia de la Compañía, den Konvent und die Basilika San Francisco, die Kathedrale von Quito und verbringen ausgiebig Zeit in dem historischen Stadtteil La Ronda, in dem auch unser Hotel „La Casona de la Ronda“ liegt. Wir befinden uns auf 2850 m Höhe, das Schnaufen fällt bereitsetwas schwerer.
Unser Ecudor-Guide José weist darauf hinm, dass in Ecuador Gold nicht Reichtum sondern Göttlichkeit symbolisiert. Deutlich ist das in der Iglesia de la Compañía. 400 kg Blattgold strahlen in den Kirchenraum hinein.

Erste Vulkanbesteigung

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18. Januar 2020: Kolumbiens Hauptstadt Quito hat einen eigenen Hausberg, den Guagua Pichincha. Der Pichincha besitzt zwei Gipfel, von denen der Rucu Pichincha (Quechua: alter Pichincha) (4690 m) wesentlich näher an der Stadt liegt als sein mit 4794 m etwas höherer Bruder Guagua Pichincha (Quechua: junger Pichincha), der ungefähr fünf Kilometer westlich liegt, von Quito aus aber nicht sichtbar ist. Letzterer war 1999 sehr aktiv und brachte der Stadt einen Ausbruch mit Ascheregen. Dieser Ausbruch führte dazuu, dass ein großer Teil des westlichen Kraterrandes, aber auch der südöstliche, ehemals höchste Kraterbereich abbrach....

Vulkan Antisana und Humboldts Schutzhütte

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19. Januar 2020: Wir verlassen heute Quito und fahren auf Humboldts Expeditionsroute über das Dorf Pintag entlang erkalteter Lavaflüsse und durch das bedeutendste Kondor-Reservat des Landes bis zur Westflanke des Vulkans Antisana (5.798 m). Dort besichtigen wir auf 4.000 Metern die originale Schutzhütte, in der Humboldt 1802 bei seiner dramatischen Bergbesteigung weilte. Das Dach der Hütte ist mit Gras eingedeckt. Die alten runden Stützbalken des Vordachs haben viele Kerben, manche von Pferdehalftern. Der Navado im Hintergrund, der vierthöchste aktive Vulkan der Anden, versteckt sich in den Wolken als wir ankommen. Von unten her erblicken wir den ersten Schnee bis die unregelmässigen Spitzen und Rundungen sich in den Sonnenstrahlen nacheinander zeigen. Majestätische Massen bis 5700 Meter. Weiterfahrt dann gen Süden zum Vulkan Cotopaxi (5.897 m), einem der höchsten noch aktiven Vulkane der Welt. Später erreichen wir die wunderbare Hacienda San Agustín und freuen uns über Alpakas Als wäre der Tag nicht geschichtsträchtig genug, speisen wir in mitten von Inka Mauern am Fuße der Anden. Übernachtung in der nahen Hacienda La Ciénega.


Botanischer Garten Ambato

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20. Januar 2020:...

Riobamba und Simon Bolívar

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21. Januar 2020:...

Abenteuer Chimborazo

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22. Januar 2020:...

Iglesia La Balbanera

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23. Januar 2020:...


Freundschaften

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24. Januar 2020: Ja, sie brauchten einander, und sie schätzten und respektierten sich, Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland. Bonpland begleitete Humboldt auf seiner Amerikareise, er war Freund, Begleiter, kongenialer Gefährte. sammelte unter anderem über 60.000 Pflanzenbelege, von denen etwa 3500 Arten noch nicht beschrieben waren. Humboldt sagt über ihn:

„Ein französischer Botanist, Bonpland, der mich seit seit sechs Monaten sehr kaltlässt, das heißt mit dem ich bloß ein wissenschaftliches Verhältnis habe, begleitet mich “

Mein Bonpland ist daheim geblieben, begeht heute einen runden Geburtstag, stand und steht mir seit bald einem halben Jahrhundert kongenial zur Seite. Für ihn gilt wie für Bonpland, über den Humboldt sagt:

„Diese Bekanntschaft war einer der glücklichsten Zufälle meines Lebens“

Genug der Analogien. Was Menschen oftmals verbindet war bei Humboldt und ist für meinen Bonpland die Natur, die Pflanzen, und Tiere. Heute wanderten wir drei Stunden auf auf der Ruta de Humboldt & Bonpland in dem kleinen ecudorianischen Städtchen Alausi, und entdeckten einige der Pflanzen, um die herum beide 1802 botanisierten. Freunde, von denen der eine über den anderen sagt:

„Niemals würde ich einen so treuen, tätigen und mutigen Freund wiedergefunden haben.“

Und natürlich gehört zu dieser Geschichte eine Begegnung mit Katzen im kolumbinianischen Cali, den Calikatzen am Ufer des Río Cali im Westen der Stadt. Cali ist die Hauptstadt des kolumbianischen Departamento Valle del Cauca und nach der Einwohnerzahl drittgrößte Stadt des Landes. Bei einem Spaziergang am Ufer des Río Cali im Westen, haben wir einen Halt eingelegt und die große Holzskulptur bewundert, die zu einem Symbol der Stadt geworden ist: ‚El Gato del Río‘, die Katze am Fluss. Sie ist 3,5 Meter hoch, 3,4 Meter breit und 3 Tonnen schwer. Das Werk stammt vom Bildhauer Hernando Tejada und wird von diversen Katzenfiguren begleitet, die von verschiedenen Künstlern stammen.

Die Katzengeschichte mag vielleicht nur am Rande unserer Humboldtreise eine Rolle spielen, zumindest für die spanische Wikipedia ist sie so relevant, dass sie ihr einen ausgiebigen Artikel gewidmet hat, Las novias del gato, demnächst auch in der deutschen Wikipedia. Und für meinen Bonpland gilt dasselbe, was Humboldt über den seinigen gesagt hat:

„Niemals würde ich einen so treuen, tätigen und mutigen Freund wieder gefunden haben.“

Vilcabamba

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27. Januar 2020: Freier Tag in Vilcabamba, 1600 m hoch gelegen, ein 4000-Einwohnerort in der ecuadorianischen Provinz Loja, ganzjährig mildes Klima im Temperaturbereich zwischen 18 und 28 °C. Vermutlich einer der Gründe, warum die Menschen hier überdurchschnittlich alt werden, man nennt es auch das Tal der Hundertjährigen. Das ZEIT-Hotel hatte nicht Platz für alle, zusammen mit unseren Guides Peko und Pepe und der Reiseblog-Kollegin Antigóni bin ich abseits im Hostel Izhcaylume untergebracht. Wir erwandern die Umgebung, eine Stunde nach Vilcabamba durch eine botanisch und gärtnerisch vielfältige Gartenlandschaft am Fluss entlang, da gibt es viel zu entdecken, rumhängen in Gartencafés, ausgiebig Schwimmen im Hostel, - zwischendurch relaxen, neue Kraft schöpfen, um auf Humboldts bisweilen anstrengenden Spuren weiter zu wandeln. Euphorbia pulcherrima, der Weihnachtsstern steht hier, ausgewachsen als Strauch, immerblühend.

Peru / 11 Tage

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Auf nach Cajamarca

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(Reiseroute geändert) 28. Januar 2020:Wegen Starkregens und Erdrutschen in Peru ist die ursprüngliche Reiseroute versperrt. Anstatt in Peru die Humboldtstationen Jaén, Bellavista, Cutervo, Chota, Hualgayoc zu besuchen fahren wir heute von Vilcabamba in Ecuador, über die Grenzstation Macará zunächst nach Piura in Peru, am 29. Januar weiter nach Chiclayo und tags darauf am 30. Jenner nach Cajamarca, von wo aus wir am 2. Februar wieder der geplanten Humboldtroute folgen, die uns am 5. Februar nach Lima führt, von wo aus wir über Humboldts Pazifikroute hinweg nach Mexiko-Stadt fliegen. - Am 1. Februar ist ein Ruhetag in Cajamarca eingeplant, da ergibt sich vielleicht die Gelegenheit, einige der untigen Lücken im Reisebericht zu schließen.

Piura und Chiclayo

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29. Januar 2020: Unsere erste Station auf Humboldts Spuren in Peru ist die 150 000-Einwohnerstadt Piura am Río Chira. Ein kleiner Stadtbummel führt uns ein in die 1532 von Francisco Pizarro unter dem Namen „San Miguel de Piura“ gegründete Stadt. Piura ist die erste spanische Stadt auf dem Boden des heutigen Peru. Literarisch weltweit bekannt wurde die Stadt durch den Roman „La casa verde“ (deutscher Titel: Das grüne Haus) von Mario Vargas Llosa.

Inka-Kultur in Túcume

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29. Januar 2020: Humboldt war fasziniert von den Spuren indigener Hochkulturen Perus, die zu seiner Zeit allerdings kaum erforscht waren. Das von uns besuchte archäologischen Museum von Túcume dokumentiert und präsentiert die archäologische Ausgrabungssammlungen, die zwischen 1989 und 1994 in Túcume stattfanden. Die Haupthalle zeigt eine wichtige archäologische Sammlung, die mit den Kulturen von Lambayeque, Chimú und Inka verbunden ist, sowie eine Sammlung von ethnographischen Objekten, hauptsächlich Keramik, Textilien und Materialien.
Auf unserem weiteren Weg besuchten wir 15 Kilometer nördlich von Chiclayo, genauer in Lambayeque das Museum Tumbas Reales. Hier befindet sich seit circa 15 Jahren eine rote Pyramide, der Spitze ab|geschnitten ist. Das Museum, auch Museum von Sipan genannt, beinhaltet eine Kollektion an aussergewöhnlichen Objekten der Mochica Kultur, die entlang der peruanischen Nord-Küste zwischen dem 1. und 7. Jahrhundert nach Christus entstand. Ihr Zentrum waren die Huaca del Sol y de la Luna, in der Nähe von Trujillo, aber sie hat sich auch weiter nördlich und südlich verbreitet.

Expedition pur

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3. Februar 2020: Freud und Leid trafen heute zusammen. Zwar hatten wir schon eine kleine Ahnung, nun hat sie uns aber doch erwischt, die Regenzeit, nicht unten, wo wir uns Stück für Stück auf der Panamericana vorwärts bewegen, vielmehr sind es die Niederschläge, die zur beginnenden Regenzeit in den Anden unten die Flüsse anschwellen lassen, und uns den Weg zu unserem Quartier, durch den Rio Supe in versperrten. Zwei Stunden Umweg nächtens über Stock und Stein, - im Vergleich zu Humboldts Reisebeschwerlichkeiten vernachlässigbar.
Entschädigt wurden wir im voraus durch schöne Erlebnisse, am Pacific, bei Chimbote, dem Epizentrum der peruanischen Fischindustrie, die Humboldt bereits begeistert beschrieben hat. Ein Stück fuhren wir auf der Panamericana und gaben uns dann dem Wellenspiel an malerischer Küste hin. Ja, wir genossen die Pacificluft, den Strand, das Schwimmen, das Chillen am Meer in vollen Zügen, was die anschließenden Strapazen einigermaßen erträglich machte, und fielen erschöpft ins Bett.

Kultstätten auf dem Weg nach Lima

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4. Februar 2019: Über Nacht noch in Barranca. Früh aufstehen ist heute angesagt, insgesamt sechs Stunden Fahrt nach Lima stehen bevor. Unsere Koffer werden mit kleinen Fahrzeugen zum etwas weiter entfernten Bus gebracht, von wo es dann auf holpriger Straße zu einem unserer nächsten Ausgrabungsziele geht.

Im Plan steht der Besuch von Caral, einer der der ältesten bekannten Stadtsiedlung auf dem amerikanischen Kontinent. Die Siedlung liegt 182 km nördlich von Lima und 25 km landeinwärts der Pazifikküste im Tal des Río Supe. 620 ha groß ist das historische Siedlungsgebiet von Caral. Das Alter des archäologisch erforschten Carals und seiner Kultur wurde anhand von Schilf- und Baumwollnetzen mit der Radiokohlenstoffmethode auf ca. 5000 Jahre datiert und gehört somit zum Präkeramikum IV-VI des Andenraums. Seit Juni 2009 ist Caral-Supe Teil des UNESCO-Welterbes. Der Río Supe ist aber leider in der Nähe unseres Hotels überschwemmt, Caral fällt aus, wir fahren zu den Pyramiden in Vichama. Dort begegnen wir Alexander, ein junger engagierter Archäologe, der uns durch das große Gelände der Ausgrabungen führt. Die Vichama Anlage besteht aus mehreren Pyramiden, aus eingesunkenen Zeremonienplätzen, Amphitheater und Tempel. Die Vichama Kultur erreichte ihren Höhenpunkt etwa 1000 Jahre nach dem Untergang der Coral Kultur. Für die Ausgrabungen zeichnet die bedeutende peruanische Archäologin Ruth Shady verantwortlich.

Außergewöhnlich an den Funden in den Pyramiden sind die in Stein gemeißelten Figuren. Manche Figuren sind mit sichtbaren Rippen dargestellt, andere mit leeren Mägen. Ein Zeichen für Hunger. Die Vichama-Menschen hatten eigentlich genug zu essen, im Rahmen der Fischerei-Agrar-Kultur. Man findet Muschelreste im Boden. Deshalb wurde eine archäologische Hypothese entwickelt: Die Vichama visualisieren mit den Figuren eine Erinnerung aus ihrem kollektiven Gedächtnis an eine vor ihnen untergegangene Kultur. Es könnte die Coral Kultur gemeint sein, die nur wenige Kilometer entfernt früher geblüht hat. Die Vichama kannten keine Schriftzeichen. Weitere Funde belegen allerdings, dass sie in der Entwicklung von Musik fortgeschritten waren. Man findet Hinweise auf Flöten.

Humboldts Lima

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5. Februar 2020: Nach dem Mittagessen geht es weiter nach Lima, wo uns noch ein kleiner Spaziergang am Pazifikstrand gegönnt ist. Humboldt verbrachte zwei Monate in Lima, wir sind nur zwei Tage hier. Gleich nach dem Einchecken kann geht´s runter zum Meeresstrand. Ein erster Abend in Lima, Auftakt zu einem neuen, besonders schönen Kapitel unserer Humboldt-Expedition.


Mexiko / 12 Tage

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Von Lima nach Mexiko-Stadt

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7. Februar 2020: Weiter auf Humboldts Spuren, von Lima nach Mexiko. Humboldt startete in Lima am 5. Dezember 1802, per Schiff, und kam in Mexiko gut drei Monate später an, am 22. März 1803, in Acapulco. Wo Humboldt segelte, fliegen wir, 6 Stunden von Lima nach Mexiko-Stadt, quase über Humboldts Pacificroute hinweg. Humboldt kam am 11. April 1803 nach Mexiko-Stadt und blieb dort fast 9 Monate. Uns sind nur drei Tage gegönnt.

Mit Humboldt durch Mexiko-Stadt

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8. Februar 2020: Dreimal begegneten wir heute Alexander von Humboldt, beim Besuch des Hauses, in dem er 1803 wohnte, dann am Platz vor dem Dom, den er in aller Ausführlichkeit beschrieben hat und drittens an und durch ein lebensgroes Denkmal, das Mexiko zum Dank an seine Pionierleistungen im beliebtesten Park der Stadt platzierte.

Mexiko-Stadt ist eine pulsierende Stadt mit 11 Millionen Einwohnern, mit dem Umland 15 Millionen. Die Stadt ist politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Mittelpunkt sowie größter Verkehrsknotenpunkt von Mexiko. Sie ist geprägt ovn 300 Jahren spanischer Herrschaft und Kultur. Humboldt schrieb begeistert über die Stadt.

„Es gibt vielleicht keine Stadt in Europa, die insgesamt gesehen schöner wäre als Mexico. Sie hat die Eleganz, die Regelmäßigkeit, die Einheitlichkeit der schönen Gebäude Turins, Mailands, der vornehmen Viertel von Paris, von Berlin. Die Straßen sind schnurgerade und sehr breit, auf beiden Seiten werden sie von schönen Bürgersteigen eingerahmt“.



Eine Überraschung war für mich der Botanische Garten in Mexiko-Stadt. Er ist Teil des Bosque de Chapultepec, dem grössten Park in Mexiko-Stadt, der ein reichhaltiges kulturelles Angebot darstellt mit Sehenswürdigkeiten wie dem Chapultepec-Schloss, dem Zoo und dem Nationalmuseum für Anthropologie, das wir ebenfalls besuchen. Für den Botanischen Garten nahm ich mir noch einen Tag Zeit, den nächsten Tag, an dem in unserem Expeditionsprogramm was anderes stand.

Weltkulturerbe Teotihuacán

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11. Februar 2020:...

Weltkulturerbe Guanajuato

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12. Februar 2020:...

Vulkan Nevedo de Toluca

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13. Februar 2020:...

14. Februar 2020: Wie läuft eigentlich so ein Expeditionstag bei uns ab? Ist alles vorher bestimmt? Gibt es strenge Mitmachregeln? Bleibt Zeit für Entdeckungen und Abenteuer? Wenn man so lange beisammen ist, kriegt man da nicht einen Gruppenkoller? Fragen, auf die ich mit einer etwas persönlich gefärbteren Schilderung des heutigen Tages eingehen möchte:

Unser Hotel in Puebla liegt im Zentrum. Frühstück um 7.30 Uhr, um 8.30 Abfahrt mit dem Bus nach Cholula de Rivadavia, kurz Cholula, eine Stadt mit knapp 90.000 Einwohnern, etwa 15 km westlich vom Stadtzentrum von Puebla gelegen, auf 2.146 m Meereshöhe am Fuße des Vulkans Popocatépetl. Cholula gilt als heilige Stadt hat 38 Kirchen, darunter die Hauptkirche des Klosters San Gabriel, eine der ältesten Kirchen Mexikos, die Capilla Real of San Gabriel und die Heiliggeistkirche neben der Universität.

Heilig war Cholula seinen Bewohnern bereits in früheren Zeiten. Zwischen 725 und 1525 n. Chr. war Cholula ein bedeutendes spirituelles Zentrum im Hochtal von Mexiko, in dem neben anderen Heiligtümern auch die wichtigste Kultstätte der Gottheit Quetzalcoatl war. Humboldt hat Cholula besucht, und schreibt darüber in seinem Tagebuch:

„Die kleine Stadt Cholula, die Cortés in seinen Briefen an Kaiser Karl V. mit den volkreichsten Städten Spaniens vergleicht, zählt heute kaum noch sechzehntausende Einwohner. Die Pyramide Cholula befindet sich östlich der Stadt, an der Straße nach Puebla. …Die Grundfläche der Pyramide von Cholula ist doppelt so große wie die der ägyptischenCon Cheopspyramide. Es steht außer Zweifel, daß es im Inneren dieser Pyramide, wie in anderen tocalli, beträchtliche Hohlräume gab, die den Eingeborenen als Grabstätten dienten“.

Heute hat Cholula 120 000 Einwohner, die Pyramide ist weitgehend erforscht, wir haben sie von unten erlebt, haben uns durch die engen Gänge im Inneren der Pyramide durchgezwängt, staunten über die Bautechnik und die frei gelegten Details der Pyramide, Constanze, unserer Führerin erläuterte uns wie die Pyramide gebaut und genutzt wurde und auch die Baulichkeiten am Fuße der Tempelanlage, es dürfte wohl die zehnte derartige Anlage sein, die wir in den letzten Wochen besichtigt haben. Humboldt war fasziniert von den Pyramiden der Ureinwohner Südamerikas, in sein Reisetagebuch schrieb er:

„Unter den Völkerschwärmen, die vom siebten bis zwölften Jahrhundert unserer Zeitrechnung auf mexikanischem Boden aufeinanderfolgten, zählt man fünf, die Tolteken, die Chichimeken, die Acolhuen, die Tlaxalteken und die Azteken, welche trotz ihrer politischen Trennung die gleiche Sprache und den gleichen Kultus hatten sowie pyramidenförmige Bauwerke errichteten, die sie als teocalli, das heißt als die Häuser ihrer Götter ansahen. Diese Bauwerke waren zwar verschieden groß, hatten indes alle die gleich Form: Es waren mehrstufige Pyramiden, deren Seiten genau nach dem Meridian- und Parallelkreis des Ortes ausgerichtet waren“.

Mit dem Zug nach Puebla

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15. Februar 2010: Wie ging der Tag weiter? Auf dem Programm steht der Besuch der deutschen Schule in Cholula. Ich wollte aber mehr von der Stadt sehen, und entschied, zu bleiben und rumzustrawanzen, und mich irgendwie nach Puebla durchzuschlagen. Siehe da, es gibt einen Zug von Cholula ins 30 km entfernte Puebla. Ich hatte also eine gute Stunde Zeit, guckte mir die Kirchen und den Stadtpark an, genehmigte mir einen Cappuccino in Sichtweiter zum Zug und bemühte mich um ein Zugticket. Ein freundlicher Zugschaffner klärte mich auf, und tatsächlich, der Zug kostet nix. Ob endrein gabs noch eine kleine Aufmerksamkeit zum Valentinstag. Beim Bummeln durch die Stadt begegnete ich einer Reisegefährtin, die sich gelegentlich gerne aus dem Expeditions-Programm ausklinkt, wir fuhren zu zweit nach Puebla, - zum Nulltarif.

„Die weite Ebene von Puebla ist durch die vulkanische Gebirgskette, die sich vom Popocatépetl bis zum Río Frío und die Pic von Telapon hinzieht, vom Tal von México getrennt. Diese fruchtbare, doch baumloise Ebene, ist reich an interessanten Zeugnissen aus der mexikanischen Geschichte“.

Wir wollten zum Mittagslunch mit der Reisegruppe in der Puebla-Altstadt. Vom Bahnhof dorthin war es eine halbe Stunde, zu Fuß. Auf dem Weg dorthin machten wir Halt im Eisenbahnmuseum, eine kurze Stippvisite, und dann durch viele Gassen ins Zentrum.

Anthropologie-Exkurs in Xalapa

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16. Februar 2020: Heute das Kulturhighlight schlechthin, ein Überblick über die historischen Kulturstätten Lateinamerikas, beginnend eintausend Jahre vor unserer Zeitrechnung bis weit in die spanische Eroberungsepoche hinein. Das Anthropologische Museum in Xalapa bietet einen Streifzug durch alle Phasen dieser prähispanischen Kulturen, ihre Verknüpfungen untereinander und vor allem einen Überblick des aktuellen Forschungsstandes. Eine riesige Fundgrube für Wikipedia-Artikel zu diesem Themenkreis, insbesondere viel Bildmaterial und Grafiken für bestehende und noch zu erstellende Artikel, sowohl in der spanischen als auch in der englischen und deutschen Wikipedia. Wie sich herausstellte sind zwei der Mitreisenden WMDE-Vereinsmitglieder (Wikipedia-Unterstützungsverein), - sie haben versprochen, beim Aufarbeiten der umfangreichen Quellen und vielleicht sogar beim Erstellen der Artikel zu helfen, mal sehen.


Überraschende Begegnung

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16. Februar 2020: Auf dem Weg nach Veracruz Zwischenhalt in der mesoamerikanischen Stadt Cempoala am Golf von Mexiko, die ca. 1200 n. Chr. gegründet wurde, damals mit über 20 000 Einwohnern eine der größten Städte der Region war und heute nur noch Ausgrabungsstätte ist. Cempoala bedeutet „Ort der zwanzig Gewässer“ und war einstmals ein bedeutendes Kulturzentrum der Totonaken, die 60 Jahre vor dem Eintreffen der Spanier von den Inkas unterworfen worden waren. Eine Besonderheit der ausgegrabenen Kultstätten sind die drei unterschiedlichen aus großen Geröllsteinen gemauerten Ringe mit aufgesetzten Stufensäulen, Pyramiden, Tempel, Treppen, Wohn- und Kultstätten in einem der bedeutendsten archäologischen Parks in Mexiko. An dem Tag klappte einiges nicht mit der Esserei, doch wir hatten Glück. In unmittelbarer Nähe der Ausgrabungsstätte zauberte die Familie Montero eine vorzügliche kleine Zwischenmahlzeit, und erlaubte einen Blick in ihre Küche:

Hafenstadt Veracruz

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17. Februar 2010: Nochmal Sonne pur, ein strahlender Tag, karibisches Wetter in Veracruz, dem einstmals bedeutendsten Brückenkopf Spaniens in Nordamerika. Am Platz vor dem Rathaus empfängt eine Militärkapelle mit strammer Marschmusik, ein Ritual jeden Montagmorgen. Veracruz ist die wichtigste Hafenstadt Mexikos am Atlantik. Die Stadt hat 450.000 Einwohnern und was sehr angenehm ist, sie ist touristisch wenig erschlossen.

Alexander von Humboldt war im Jahre 1804 in Veracruz, segelte von hier aber zunächst nach Kuba. In Havanna lernte er den amerikanischen Konsul Vincent Gray kennen, der ihm vorschlägt, einen Abstecher in die USA zu machen. Für Humboldt erscheint das eine gute Variante seiner Reisepläne. Er weiß nicht, dass Vincent Gray an seinen Außenminister James Madison schreibt: „Humboldt ist in der Lage, Ihnen viele nützliche Informationen über das an Louisiana angrenzende Land zu geben.“ Humboldt lieferte den Amerikanern dann auch tatsächlich einiges an Kartenmaterial, das den Amerikanern bei der Abrundung ihres Terrains zu Mexiko wertvolle Dienste erwies.

Am Hafen entdeckten wir die Gedanktafel, die an den mexikanisch-amerikanischen Krieg (1846-1848) erinnert, in dessen Folge Mexiko 55% seines Territoriums an die USA verlor. Humboldt ahnte sicher nicht, dass seine Informationen Präsident Jefferson halfen, gen Mexiko zu expanieren. In Havanna vermerkte er allerdings in seinem Tagebuch, „… dass die USA eine Gefahr für Spanien zu werden beginnen“. Dies und noch mehr erfuhren wir am Fußes des Humboldt-Denkmals stehend. Nach einem kurzen Stadtrundgang, der uns an typisch kolonialer Architektur vorbeiführt, gelangen wir im Bus zu dem kleinen Ort Tlacotalpan, wo wir in Booten am Ufer des breiten Papaloapanflusses entlang fahren.

Abschied von Mexiko

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17. Februar 2020: Der wohl schönste und erlebnisreichste Teil unserer Expedition auf den Spuren von Alexander von Humboldt geht zu Ende. Nach der leider viel zu kurzen Zwischenstation in Xalapa und Cempoala gelangten wir gestern spätnachmittags in die Hafenstadt Veracruz (Veracruz) am warmen Golf von Mexiko. Nach einem Rundgang durch die Altstadt und das Zentrum von Veracruz fuhren wir heute mit dem Boot zur vorgelagerten Insel Gallega, inspizierten die imposante Festung Castillo de San Juan de Ulúa, und feierten Abends bei einem festlichen Dinner Abschied von Mexiko.


USA / 5 Tage

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Abschied mit Wehmut

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18. Februar 2020: Abschied von Latein-Amerika, mit etwas Wehmut und der festen Absicht, wieder zu kommen, vieles ging einfach zu schnell vorüber, herrliche Städte wie Querétar, Morelia, Toluca, Xalapa, zuvor in Peru Jaén, Cajamarca und Trujillo oder in Ecuador die Städte Vilcabamba, Cuenca, Alausi und Riobamba. Alles Orte, die ich mir demnächst näher angucke, von der Ferne, virtuell, beim Schreiben von neuen sowie Bearbeiten von bestehenden Wikipedia-Artikeln in der deutschen, englischen und spanischen Wikipedia. Nächstes Jahr dann wieder zurück, nach Mexiko, Ecuador oder Kolumbien, zum Nachrecherchieren, im Chillmodus, mit guten Freunden, nicht wieder so lange, zehn Tage vielleicht. Nun aber zu Washington, unserer und Humboldts letzter Station der großen Amerikareise. Zunächst geht es von Veraxcruz nach Houston, zur Einreise in die USA:


Veracruz - Houston - Washington

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18. Februar 2020: Vom Flughafen ins Hotel in Downtown Washington, von wo aus die berühmten Gebäude, die Museumsmeile und die Universität fußgängig gut zu erreichen sind, oder zwischendurch mal via Metro, in zwei, drei Stationen. Das Hotel ist vielleicht das mit dem höchsten Level auf unserer Reise, die nicht ganz so perfekten Hotels von Kuba, Kolumbien, Ecuador, Peru, Mexiko habe ich in besserer Erinnerung, die Menschenn dort waren freundlicher, spontaner, interessanter, authentischer:

Botanischer Garten Washington D.C.

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19. Februar 2020: Hin und wieder kopple ich mich ab und gehe meine eigenen Wege. So auch heute. Anstatt mich mit der Gruppe auf große Stadtrundfahrt zu begeben fahre ich vom Mayflowerhotel zum Botanischen Garten. Da lässt sich in Ruhe die Leica-Kamera in Gang setzen. Der Garten grenzt unmittelbar ans Kapitol. Initiiert hat ihn George Washington. Er wollte in Washington D.C., das gerade Philadelphia als Bundeshauptstadt abgelöst hatte, der jungen US-Nation die Bedeutung der Pflanzenwelt veranschaulichen. So beschloss der US-Kongress 1820, also vor genau zweihundert Jahren, den Botanischen Garten in Washington D.C. zu errichten. Mit Funden der großen US-Forschungsexpedition (1838 - 1842) wurde der Garten erweitert. Seit 1934 steht er unter der Verwaltung des Kapitols:

Für mich ein letzter großer Höhepunkt der Humboldtexpedition. Diesen und die anderen vier auf der Reise besuchten botanischen Gärten werde ich wohl als erstes anpacken, neue Artikel dazu anlegen, vorhandene Artikel ausbauen und aktualisieren, - und bebildern. Dann gelingt es vielleicht, die seit längerem diskutierte und geplante Neustruktur für Botanische Gärten aufs Gleis zu setzen. Mal sehen. Vorerst werde ich wohl noch ein, zwei Wochen in Paris, wo Humboldt sich nach seiner Amerikareise zwei Jahrzehnte verlustierte, verweilen.

Streifzug durch Washington

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19. Februar 2020: Kalt war es in der amerikanischern Regierungshauptstadt, leichter Frost, eine gute Gelegenheit rumzulaufen. Spontan von Downtown in Richtung des großen weißen Obelisks. Und einfach mal drauslos fotografieren, nicht nach Wichtigkeit der Motive, sondern was ein gutes Bild zu werden versprach, mit der Leica, der kleinen Canon. Hier ein paar Kostproben, mehr Washingtonbilder habe ich hier auf Commons hochgeladen, was ich später noch etwas auszuweiten gedenke. Das letzte Mittagessen nahmen wir in einem der Washingtoner Biertempel ein, dem Capitol City Brewing Co., opened its doors in 1992 as the first brew pub in the USA-capitol since prohibition.


20. Februar 2020: Vor und nach dem Besuch im Botanischen Garten bin ich um das Capitol herumgestreift, dem Sitz des Kongresses, der Legislative der Vereinigten Staaten von Amerika in Washington, D.C. In ihm finden Sitzungen des Senats (Senate) und des Repräsentantenhauses (House of Representatives) statt. In dem klassizistischen Bauwerk befinden sich zahlreiche Kunstwerke zur Geschichte der USA. Das Capitol ist mit drei bis fünf Millionen Besuchern im Jahr eines der populärsten Tourismusziele des Landes. Erbaut wurde es von 1793 bis 1823. Es ist 229 Meter lang, bis zu 107 Meter breit und an seiner höchsten Stelle 88 Meter hoch. Direkt um das Kapitol liegt der Kapitolkomplex, zu dem unter anderem die Library of Congress, die ich auch besuichte, und die Gebäude des Supreme Courts gehören.

Überraschungsgast am Potomac River

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20. Januar 2020: Der letzte große humboldtträchtige Tag unserer Expedition, an dem unser Reisebegleiter Peko die Reisetagebücher von Humboldt noch einmal aufschlug und zahlreiche Passagen rezitierte, zunächst auf der zweistündigen Fahrt von Washington nach Monticello, dem einstigen Landsitz von Thomas Jefferson, dem 3. Präsidenten der Vereinigten Staaten, dann am Landsitz selber und schließlich noch auf der Rückfahrt im Bus nach Washington zu unserer letzten Station auf der Reise, dem Fährboot auf dem Potomac River. Dort dinnierten wir mit einem Überraschungsgast, den wir ganz zu Beginn unseres Humboldt-Abenteuers in Hamburg kennengelernt hatten, Matthias Glaubrecht, den Direktor des Hamburger Naturkundemuseum, der zusammen mit unserem Reisefeführer Peter Korneffel die Humboldtausstellung in Hamburg kuratiert hat und sie uns am Vorbereitungstreffen der Reise präsentiert hatte.


Zum Schluß noch ein Hinweis

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Achtung !!! Auf dieser Seite sind wir dabei, die umfassenden Ergebnisse der Humboldt-Expedition zu dokumentieren, und nach Ländern und fotografierten Themen zu kategorisieren, als übersichtlich gegliedertes Angebot, die etwa 9500 in Wikipdia-Commons hochgeladenen Fotos für vorhandene und neue Wikipedia-Artikel zu nutzen. Der obige Blog bleibt als Dokument der 8-wöchigen Reise im Status 06. März 2020 bestehen.