Bahnstrecke Le Coteau–Montchanin

Eisenbahnstrecke in Zentralfrankreich

Die Bahnstrecke Coteau–Montchanin ist eine knapp 110 km lange normalspurige, in Nord-Süd-Richtung ausgerichtete französische Bahnstrecke, von der heute nur noch die nördliche Hälfte besteht und von Regionalzügen und Güterverkehr bedient wird. Der südliche Abschnitt ist seit 1995 entwidmet und war Ende 2019 zwischen Pouilly-sous-Charlieu und Paray-le-Monial als Fahrradweg ausgebaut.

Coteau–Montchanin
Bahnhof Coteau, April 2018
Bahnhof Coteau, April 2018
Streckennummer (SNCF):769 000
Streckenlänge:107,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10[1] 
Zweigleisigkeit:teilweise ja
Strecke
Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache v. Moret
Bahnhof
420,6
0,0
Roanne
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Hafen
Brücke über Wasserlauf
422,3 Loire (214 m)
Bahnhof
423,1 Le Coteau ~279 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
423,2 Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache n. Lyon
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
3,0 Bahnstrecke Le Coteau–Saint-Germain-au-Mont-d’Or n. St-Germain
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
3,9 Rhins (38 m)
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~12,0 D 482 (ehem. N 482)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
13,8 Vougy ~268 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
18,3 Pouilly-sous-Charlieu ~263 m
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
18,7 Sornin (33 m)
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
18,7 Bahnstrecke Pouilly-sous-Charlieu–Clermain nach Clermain
Grenze (Strecke außer Betrieb)
~23,6 Département Loire / Saône-et-Loire
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
25,2 Iguerande ~263 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
34,6 Marcigny ~248 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~34,7 D 982b (ehem. N 489)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
42,9 Montceaux-Vindecy ~250 m
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
~49,2 Aérodrome de St. Yan
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
50,1 Arconce (40 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
50,3 Saint-Yan ~241 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~50,4 D 982 (ehem. N 482)
Abzweig ehemals geradeaus und von links
Bahnstrecke Moulins–Mâcon von Moulins
Bahnhof
59,1 Paray-le-Monial ~249 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
59,7 Bahnstrecke Paray-le-Monial–Givors-Canal nach Lozanne
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Bahnstrecke Moulins–Mâcon nach Mâcon
Brücke über Wasserlauf
62,1 Canal du Centre (18 m)
Brücke über Wasserlauf
62,3 Bourbince (47 m)
ehemaliger Bahnhof
70,2 La Gravoine ~253 m
Bahnhof
75,6 Palinges ~259 m
Brücke über Wasserlauf
79,0 Bourbince (33 m)
Bahnhof
79,6 Génelard ~268 m
Brücke über Wasserlauf
80,0 Bourbince (39 m)
Bahnhof
85,6 Ciry-le-Noble ~269 m
Haltepunkt / Haltestelle
90,9 Galuzot ~280 m
Brücke über Wasserlauf
91,6 Canal du Centre (44 m)
Bahnhof
94,9 Montceau-les-Mines ~284 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
98,4 Blanzy-Canal
Brücke über Wasserlauf
99,3 Canal du Centre (18 m)
Brücke über Wasserlauf
99,4 Bourbince (12 m)
Haltepunkt / Haltestelle
99,7 Blanzy ~300 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
Bergwerksgleise
Abzweig geradeaus und von links
109,2 Bahnstrecke Nevers–Chagny von Nevers
Bahnhof
110,0 Montchanin ~321 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Bahnstrecke Étiveau–Montchanin n. Saint-Gengoux-le-National
Strecke
Bahnstrecke Nevers–Chagny nach Chagny
Lage der Strecke
Paray-le-Monial, Blick nach Südost (1992)
Haltepunkt Blanzy, Blickrichtung Nordost (2018)

Geschichte

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Roanne und ihr heutiger Vorort Le Coteau waren mit der Bahnstrecke Roanne–Andrézieux bereits seit 1833 mit dieser neuartigen Infrastruktur versorgt und das Eisenbahnnetz in Frankreich dehnte sich schnell weiter aus.

Ein ursprüngliches Konzessionsgesuch für den Bau und Betrieb dieser Strecke erging von der Bahngesellschaft Chemin de fer Grand-Central de France, die jedoch nach ihrem Konkurs und ihrer Auflösung 1857 an die wesentlich finanzkräftigere Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée fiel. Die Streckenführung zwischen Roanne und Paray-le-Monial war lange Zeit umstritten; sollte die Strecke von Saint-Étienne kommend auf der rechten oder linken Uferseite der Loire geführt werden?[2]: S. 3–7 Nach mehrfachen Anhörungen entschied der Verkehrsminister Eugène Caillaux am 16. Dezember 1874 für die Trassierung auf dem rechten Loireufer.[2]: S. 9 Die Strecke wurde schließlich am 3. Juli 1875 eröffnet, nachdem der nördliche – unstrittige – Abschnitt Paray-le-Monial–Montchanin bereits am 19. Juni 1857 dem Verkehr übergeben werden konnte.[3]

Streckenbeschreibung

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Diese Bahnstrecke erforderte für ihren Bau keine besonderen Kunstbauwerke. Das wichtigste Einzelbauwerk, die Loirebrücke zwischen Roanne und Le Coteau, gehörte nicht mehr zu dieser Strecke, sondern zur Bahnstrecke Moret-Veneux-les-Sablons–Lyon-Perrache. Das Profil ist sehr flach. Im südlichen Abschnitt bis Paray-le-Monial führt die Strecke fast kontinuierlich bergab mit maximal 8  Gefälle oder Steigung. Die Bahnhöfe liegen in der dünn besiedelten Landschaft relativ weit auseinander. Auch Industrie war und ist außer in Roanne, in Paray-le-Monial und in der Region Montceau-les-Mines / Montchanin kaum vorhanden.

Einzelnachweise

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  1. S.N.C.F. Région du Sud-Est. Carnet de profils et schémas, 1959. Blatt 37 und 87
  2. a b Rapport du Préfet, Conseil Géneral, Département de Saône-et-Loire, April 1875.
  3. Ligne Le Coteau – Montchanin, auf Fandom, infrastructure ferroviaire française
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Commons: Bahnstrecke Le Coteau–Montchanin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien