Bahnstrecke Holzkirchen–Schliersee

Eisenbahnstrecke in Bayern

Die Bahnstrecke Holzkirchen–Schliersee ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn in Bayern. Sie führt von Holzkirchen über Miesbach und Hausham nach Schliersee.

Holzkirchen–Schliersee
Strecke der Bahnstrecke Holzkirchen–Schliersee
Übersicht der Bahnstrecken südlich von Holzkirchen
Streckennummer (DB):5620
Kursbuchstrecke (DB):955
Kursbuchstrecke:429a (1946)
429b (1944)[1]
Streckenlänge:24,571 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Minimaler Radius:380 m
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Strecke
von München Hbf
Bahnhof
0,000 Holzkirchen 683 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Rosenheim
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Lenggries
Haltepunkt / Haltestelle
6,574 Darching (ehem. Bf)
ehemaliger Bahnhof
11,130 Thalham
Brücke über Wasserlauf
11,646 Mangfall (39 m)
Bahnhof
17,219 Miesbach 685 m
Brücke über Wasserlauf
17,521 Schlierach (14 m)
Haltepunkt / Haltestelle
20,060 Agatharied
Brücke über Wasserlauf
20,246 Schlierach (12 m)
Haltepunkt / Haltestelle
22,150 Hausham (ehem. Bf)
Abzweig geradeaus und von rechts
von Bayrischzell
Kopfbahnhof Streckenende
24,571 Schliersee 785 m

Quellen: [2][3][4][5]

Geschichte

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Bahnhof Darching

Im Jahr 1857 wurde die Bayerische Maximiliansbahn von München über Holzkirchen nach Rosenheim gebaut. Von Holzkirchen aus wurde wenig später im Jahr 1861 die Strecke nach Miesbach errichtet, um die in Miesbach und Hausham geförderte Kohle abzutransportieren. Die Strecke wurde zu Beginn als Pachtbahn betrieben. Kurz darauf forderten die Bürger von Schliersee, die Bahnlinie in ihren Ort zu verlängern, um Ausflugsgäste in den Ort zu locken. Ein entsprechendes Bittgesuch an den bayerischen König Maximilian II. vom 18. Juni 1862 hatte Erfolg. Nach mehrjähriger Bau- und Planungszeit konnte die Bahnstrecke im Jahr 1868 zuerst bis Hausham, kurz darauf am 1. August 1869 bis Schliersee ihrer Bestimmung übergeben werden.[6] Der erste Fahrplan sah täglich vier Züge von und nach München vor.

Im Jahr 1911 wurde von Schliersee aus die Bahnstrecke nach Bayrischzell gebaut, wogegen sich die Marktgemeinde Schliersee lange Zeit wehrte, da man fürchtete, dass die Touristen künftig weiter reisen und Schliersee „links liegen lassen“ würden.[7] Wegen der beengten Verhältnisse im Ort und entlang des östlichen Seeufers konnte die Strecke nach Bayrischzell nicht unmittelbar nach Süden weitergeführt werden. Stattdessen wurde sie im Norden um den See herum und am Westufer entlang nach Neuhaus gebaut.[6]

Zukunftsaussichten

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Da die Infrastruktur für die steigende Nachfrage Richtung München nicht mehr ausreicht, beauftragte die Bayerische Staatsregierung die Deutsche Bahn am 1. August 2023 mit der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für eine Elektrifizierung sowie einen Ausbau der Strecke. Die Pläne beinhalten die Errichtung einer Oberleitungsanlage und eine Anpassung des Unterwerks Holzkirchen für den Ersatz der Diesel- durch Elektrozüge, die Reduzierung von Langsamfahrstellen und Pfeiftafeln durch technische Sicherung oder Auflassung von Bahnübergängen sowie eine Erneuerung der Stellwerkstechnik. 2023 war das Ziel die Inbetriebnahme der Oberleitung Anfang der 2030er Jahre.[8][9]

Ein zusätzlicher Halt in Oberlaindern wurde durch ein Gutachten im Rahmen des Projektes „Bahnausbau Region München“ geprüft, aber im Juli 2024 für negativ befunden. Positiv wurde jedoch der Ausbau des Oberlandnetzes und dessen perspektivische Eingliederung in das Regional-S-Bahn-Netz bewertet.[10]

Streckenverlauf

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Die Bahnstrecke verläuft ab Holzkirchen zunächst durch die Münchner Schotterebene bis zum Bahnhof Darching, ab dort entlang der Mangfall. Ab der Mündung der vom Schliersee kommenden Schlierach folgt sie dieser flussaufwärts bis in den Zielort Schliersee. Die gesamte Strecke verläuft durch das Bayerische Oberland.

Seit 1998 betreibt die Bayerische Oberlandbahn den Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke. Sie bietet durchgehende Züge von München Hbf nach Bayrischzell an, deren Fahrzeit von München bis Schliersee bei etwa 55 Minuten liegt. Die von München kommenden Züge werden in Holzkirchen geflügelt; ein Zugteil fährt in Richtung Schliersee/Bayrischzell, die anderen beiden Zugteile fahren über die Bahnstrecke Holzkirchen–Lenggries nach Lenggries und Tegernsee. In Fahrtrichtung München werden die Zugteile in der umgekehrten Abfolge wieder vereinigt. In der Hauptverkehrszeit gibt es einzelne Verstärkerzüge, die nur bis Schliersee verkehren.[11]

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Einzelnachweise

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  1. Kursbuchauszug 1944
  2. Infrastrukturregister. DB InfraGO, abgerufen am 30. August 2020.
  3. Geo-Brücke (Stand 01/2019). (ZIP) Geoinformationen zu Brücken des Schienenverkehrsnetzes. DB Netz, 20. März 2020, archiviert vom Original am 11. November 2022; abgerufen am 19. Februar 2024.
  4. Streckenkarte der Eisenbahndirektion München, Stand März 1952. In: Karl Bürger: München – Mühldorf – Simbach. Glanz, Niedergang und Renaissance einer königlich bayerischen Eisenbahn. Bewegte Verkehrsgeschichte mit umwälzender Zukunft. Selbstverlag, Walpertskirchen 2017, ISBN 978-3-00-056474-1.
  5. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9.
  6. a b Bahnhof Schliersee. In: doku-des-alltags.de. Archiviert vom Original am 6. März 2014; abgerufen am 13. Mai 2013.
  7. Geschichte der Bahnlinie Schliersee – München. Markt Schliersee, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Mai 2016; abgerufen am 6. Mai 2016.
  8. Attraktiverer Schienenverkehr im Oberland. Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, 1. August 2023, abgerufen am 6. Februar 2024.
  9. Der Umwelt zuliebe: Elektrifizierung des Oberland-Netzes. In: Bahnausbau Region München. DB InfraGO, abgerufen am 6. Februar 2024.
  10. Programm „Bahnausbau Region München“. Bayerisches Staatsministerium für Wohnung, Bau und Verkehr, 22. Juli 2024, abgerufen am 18. August 2024.