Bahnhof Krefeld-Uerdingen

Bahnhof in Krefeld in Nordfrhein-Westfalen

Der Bahnhof Krefeld-Uerdingen ist der Regionalbahnhof der bis 1929 eigenständigen Stadt Uerdingen. Er befindet sich im Nordosten Krefelds, nahe der Grenze zu Duisburg, Stadtbezirk Rheinhausen.

Krefeld-Uerdingen
Bahnhofsgebäude (denkmalgeschützt, ungenutzt, 2018)
Bahnhofsgebäude (denkmalgeschützt, ungenutzt, 2018)
Bahnhofsgebäude (denkmalgeschützt, ungenutzt, 2018)
Daten
Betriebsstellenart Haltepunkt
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung KKRU (Bahnhof), KKRX (Haltepunkt)
IBNR 8003427
Preisklasse 5
Eröffnung 29. September 1849
bahnhof.de krefeld-uerdingen
Lage
Stadt/Gemeinde Krefeld
Ort/Ortsteil Uerdingen
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 21′ 27″ N, 6° 38′ 46″ OKoordinaten: 51° 21′ 27″ N, 6° 38′ 46″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Krefeld-Uerdingen
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

Geschichte

Bearbeiten
 
Neuer Bahnhofszugang, 2015
 
Bahnsteig, Blickrichtung Krefeld Hbf, 2015
 
Zeichnung des alten Bahnhofsgebäudes, 1899

Der Bahnhof wurde am 29. September 1849 unter dem Namen Uerdingen in Betrieb genommen. Ab dem 5. Oktober 1849 wurde die gesamte Bahnstrecke von Uerdingen nach Homberg und von 1852 bis 1885 zum damaligen Trajekt Ruhrort–Homberg befahren, diese Strecke wurde 1961 stillgelegt. Seit dem 1. September 1866 war Uerdingen auch Haltepunkt an der Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd von Meerbusch-Osterath bis Essen und seit 1874 bis Dortmund, zunächst über das Trajekt Rheinhausen-Hochfeld, ab 1873 dann über die Duisburg-Hochfelder Eisenbahnbrücke.

Das heutige, nicht mehr in Benutzung befindliche Empfangsgebäude wurde 1899 durch die Königliche Eisenbahn-Direction Köln errichtet, es ersetzte das erste Gebäude aus dem Jahre 1849. Die denkmalgeschützte Bahnsteigabdeckung bestand aus 32 mit stilisierten floralen Motiven geschmückten Gusssäulen auf zunächst vier-, später achtkantigen Sockeln und war von der Eisengiesserei Johannes Wöller aus Uerdingen hergestellt worden.

Der Haltepunkt wurde 1927 in Uerdingen (Rh) umbenannt. Nach dem Zusammenschluss der der beiden Städte Krefeld und Uerdingen am Rhein 1929 zur Stadt und Stadtkreis Krefeld-Uerdingen am Rhein, sollte der Bahnhof entsprechend dem Gemeinschaftsvertrag der beiden Städte die Bezeichnung Krefeld-Uerdingen-Rheinbahnhof (Krefeld: Krefeld-Uerdingen-Hbf) tragen.[1] 1940 wurde er in Krefeld-Uerdingen umbenannt, diese Bezeichnung trägt er bis heute. Ende der 1990er Jahre begannen Überlegungen zur barrierefreien Ausstattung des Bahnhofs. Der Bahnsteig wurde dafür 2009/2010 um circa 70 Zentimeter angehoben. In diesem Zusammenhang musste die historische Bahnsteigüberdachung abgebaut werden.

Das ebenfalls denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude stand ab 2009 leer, nachdem es zuletzt eine Taxizentrale und einen Pub beherbergt hatte. Bestehende Planungen einer Investorengruppe, in dem Gebäude ein Brauhaus einzurichten, wurden 2013 verworfen. 2017 hat das Tambour- und Fanfarenkorps Spielfreunde Uerdingen das Bahnhofsgebäude als Vereinsheim erworben und 2021 feierlich eröffnet.[2][3][4]

Nördlich des Haltepunktes liegt der Güterbahnhof mit mehreren Ausweich- und Abstellgleisen, auch ein Anschluss zum Chempark (früher Bayer AG) besteht hier.

Bedienung

Bearbeiten

Regionalverkehr

Bearbeiten
Linie Linienverlauf Takt
RE 42 Niers-Haard-Express:
Münster (Westf) Hbf – Münster-Albachten (stündlich) – Senden-Bösensell – Nottuln-Appelhülsen – Buldern – Dülmen – Sythen – Haltern am See – Marl-Sinsen – Recklinghausen Hbf – Recklinghausen Süd – Wanne-Eickel Hbf – Gelsenkirchen Hbf – Essen Hbf – Mülheim (Ruhr) Hbf – Duisburg Hbf – Rheinhausen – Krefeld-Uerdingen – Krefeld Hbf – Viersen – Mönchengladbach Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
30 min (Münster–Essen)
60 min (Essen–M’gladbach)
RB 33 Rhein-Niers-Bahn:
Essen-Steele – Essen Hbf – Essen West – Mülheim (Ruhr) Hbf – Mülheim (Ruhr)-Styrum – Duisburg Hbf – Duisburg-Hochfeld Süd – Rheinhausen Ost – Rheinhausen – Krefeld-Hohenbudberg Chempark – Krefeld-Uerdingen – Krefeld-Linn – Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf – Forsthaus – Anrath – Viersen – Mönchengladbach Hbf – Rheydt Hbf – Wickrath – Herrath – Erkelenz – Hückelhoven-Baal – Brachelen – Lindern – Geilenkirchen – Übach-Palenberg – Herzogenrath – Kohlscheid – Aachen West – Aachen Schanz – Aachen Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
60 min
RB 35 Emscher-Niederrhein-Bahn:
Gelsenkirchen Hbf – Essen Zollverein Nord – Essen-Altenessen – Essen-Bergeborbeck – Essen-Dellwig – Oberhausen Hbf – Duisburg Hbf – Duisburg-Hochfeld Süd – Rheinhausen Ost – Rheinhausen – Krefeld-Hohenbudberg Chempark – Krefeld-Uerdingen – Krefeld-Linn – Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf – Forsthaus – Anrath – Viersen – Mönchengladbach Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Öffentlicher Personennahverkehr

Bearbeiten

Der Bahnhof ist unter der Bezeichnung Uerdingen Bf Endpunkt der Straßenbahnlinie 043 (Bockum – Hauptbahnhof). Am Bahnhof halten außerdem die Buslinien 054 (Willich–Anrath), 058 (Gartenstadt–Traar), 831 (Meerbusch–Chempark), 927 (Bockum–Duisburg-Rheinhausen) 941 (Duisburg–Buchholz) und SB 80 (Moers über Rumeln–Kaldenhausen) sowie die Nachtlinien NE8 und NE27. Es gilt der Verbundtarif des VRR.

Straßenbahn

Bearbeiten
Linie Linienverlauf Takt
043 Krefeld Hbf – Rheinstraße – Bockumer Platz – Uerdingen Bf 15 min

Buslinien

Bearbeiten
Linie Linienverlauf
SB 80 Am Röttgen – Uerdingen Bf – Duisburg-Rumeln-KaldenhausenMoers Königlicher Hof
054 Willich-Anrath Johannesstraße – Anrath Bf – Anrath Meisfeldstraße – Krefeld-Holterhöfe – Tackheide – Krefeld Hbf – Rheinstraße – Bockumer Platz – Uerdingen Bf
058 Königshof – Krefeld Hbf – Rheinstraße – Verberg – Gartenstadt – Uerdingen Bf – Elfrather Mühle – Traar
831 HPZ Uerdingen – Uerdingen Bf – Krefeld Rheinhafen – Krefeld-Gellep-Stratum – Meerbusch-Lank, Hauptstraße – Auf der Gath – Meerbusch Haus Meer  
927 Rheinhausen Markt – Rheinhausen Bf – Rheinhausen Bf/Kaiserstraße – Friemersheim – Hohenbudberg Chempark (Tor 2) – Krefeld-Uerdingen Bf – Bockumer Platz – Krefeld-Rheinstraße – Krefeld Hbf
941 Krefeld-Uerdingen Bf – Ehinger Berg – Hüttenheim – Huckingen Sittardsberg   – Keniastraße – Unfallklinik – Buchholz   – Wolfssee
NE8 Fischeln Grundend – Stahldorf – Krefeld Hbf – Rheinstraße – Verberg – Gartenstadt – Uerdingen Bf – Elfrather Mühle – Elfrath Rumelner Straße
NE27 Rheinhausen Markt – Rheinhausen Bf – Rheinhausen Bf/Kaiserstraße – Friemersheim – Hohenbudberg Chempark (Tor 2) – Krefeld-Uerdingen Bf – Bockumer Platz – Krefeld-Rheinstraße – Krefeld Hbf

Literatur

Bearbeiten
  • Hans-Paul Höpfner: Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. Mercator Verlag, Duisburg 1986, ISBN 3-87463-132-X.
Bearbeiten
Commons: Bahnhof Krefeld-Uerdingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Deutsche Bahn AG:

NRWbahnarchiv von André Joost:

weitere Belege:

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Bauprojekt: Historischer Tag für Uerdingen. In: Westdeutsche Zeitung. 4. November 2007, abgerufen am 10. Oktober 2016.
  2. Jochen Lenzen: Krefeld: Spielfreunde erwerben Uerdinger Bahnhof. Abgerufen am 15. August 2017.
  3. Taibe Akdeniz: Alter Bahnhof – Uerdingens neues Schmuckstück. In: Rheinische Post. 10. September 2019, abgerufen am 21. Oktober 2019.
  4. Otmar Ernst Sprothen: Großer Einsatz des Tambour- und Fanfarencorps: Uerdingen hat seinen Bahnhof wieder zurück. 5. September 2021, abgerufen am 7. September 2021.