Ausdauernder Knäuel
Der Ausdauernde Knäuel (Scleranthus perennis), auch Ausdauerndes Knäuelkraut genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Ausdauernder Knäuel | ||||||||||||
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Ausdauernder Knäuel (Scleranthus perennis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Scleranthus perennis | ||||||||||||
L. |
Erscheinungsbild
BearbeitenDie mehrjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 5 bis 15 cm. Sie ist am Grunde verholzt und besitzt abgestorbene Laubblattreste. Die Pflanze ist graugrün gefärbt. Die gegenständigen Laubblätter sind linealisch-pfriemlich geformt.
Die Hochblätter sind kaum länger als die Blüten. Diese stehen meist endständig geknäuelt zusammen. Die Blütenhüllblätter haben eine Länge von etwa 2,5 bis 3 mm, sind stumpflich abgerundet, grünlich und besitzen einen bis zu 0,5 mm breiten, weißlichen Hautrand. Sie sind nur wenig länger als die 10 Staubblätter. Die Perigonblattspitzen schließen sich zur Fruchtzeit fast zusammen. Die Scheinfrucht hat eine Länge von etwa 3,5 bis 4,5 mm. Er blüht von Mai bis Oktober.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[1]
Ökologie
BearbeitenDer Ausdauernde Knäuel ist ein ausdauernder, wintergrüner Chamaephyt.
Er ist der Hauptwirt der Polnischen Karminschildlaus, Porphyrophora polonica, deren Larven an seinen Wurzeln parasitieren, und die ähnlich wie die Cochenilleschildlaus einige Zeit lang als Lieferant eines zum Rotfärben benutzten Farbstoffs von Bedeutung war.
Verbreitung
BearbeitenAllgemeine Verbreitung
BearbeitenScleranthus perennis kommt von Europa über Kleinasien, den Kaukasus, Armenien bis Sibirien vor. Er ist ein eurasisch-subozeanisch-submediterranes Florenelement.
In Österreich kommt der Ausdauernde Knäuel nur im nördlichen Gneis- und Granitgebiet zerstreut vor. Ansonsten ist er selten anzutreffen. In der Schweiz ist er nur in der Südschweiz verbreitet, sonst selten oder ganz fehlend.
Verbreitung in Deutschland
BearbeitenDer Ausdauernde Knäuel kommt in Deutschland zerstreut, insbesondere in der Ebene und in den tieferen Gebieten vor. Er fehlt in den Alpen.
Standortansprüche
BearbeitenDer Ausdauernde Knäuel wächst in offenen Pionierrasen, auf Dünen und Felsköpfen und an Wegen. Er bevorzugt nährstoffarme, mäßig basenreiche, kalkarme, meist saure, humusarme Sand- oder Steingrusböden. Er ist eine Sedo-Scleranthetea-Klassencharakterart.[1]
Systematik
BearbeitenMan kann folgende Unterarten unterscheiden[2]:
- Scleranthus perennis subsp. atlanticus (Maire) Maire: Sie kommt in Marokko vor.[2]
- Scleranthus perennis subsp. burnatii (Briq.) P.D.Sell (Syn.: Scleranthus burnatii Briq.): Sie kommt in Spanien, in Sardinien und Korsika vor.[2]
- Scleranthus perennis subsp. dichotomus (Schur) Nyman: Sie kommt in Italien, in Ungarn, in der Slowakei, auf der Balkanhalbinsel, in der Türkei und in der Ägäis vor.[2]
- Scleranthus perennis subsp. marginatus (Guss.) Nyman: Sie kommt in Italien, Sizilien, auf der Balkanhalbinsel, in Rumänien, in der Ägäis und in der Türkei vor.[2]
- Scleranthus perennis subsp. perennis: Sie ist ursprünglich in Europa verbreitet und ist in Nordamerika ein Neophyt.[2][3]
- Scleranthus perennis subsp. polycnemoides (Willk. & Costa) Font Quer (Syn.: Scleranthus polycnemoides Willk. & Costa): Sie kommt in Spanien und in Frankreich vor.[2]
- Scleranthus perennis subsp. prostratus P.D.Sell: Sie kommt in Großbritannien vor.[2]
- Scleranthus perennis subsp. vulcanicus (Strobl) Bég.: Sie kommt in Sizilien vor.[2]
Literatur
Bearbeiten- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 386.
- ↑ a b c d e f g h i Karol Marhold, 2011: Caryophyllaceae: Datenblatt Scleranthus In: Euro Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ John W. Thieret, Richard K. Rabeler: Scleranthus Linnaeus. In: Flora of North America, vol. 5. [1].
Weblinks
Bearbeiten- Ausdauernder Knäuel. auf FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Scleranthus perennis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 13. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)