Asbach-Sickenberg
Asbach-Sickenberg ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Erfüllende Gemeinde für Asbach-Sickenberg ist die Landgemeinde Uder. Asbach und Sickenberg sind zwei der wenigen Dörfer im Landkreis Eichsfeld, die nicht zum historischen Eichsfeld gehören.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 17′ N, 10° 2′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Eichsfeld | |
Erfüllende Gemeinde: | Uder | |
Höhe: | 256 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,91 km2 | |
Einwohner: | 101 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 10 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 37318 | |
Vorwahl: | 036087 | |
Kfz-Kennzeichen: | EIC, HIG, WBS | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 61 002 | |
LOCODE: | DE 7AX | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Siedlung 14 37318 Uder | |
Website: | www.lg-uder.de | |
Bürgermeister: | Siegfried Dellemann (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Asbach-Sickenberg im Landkreis Eichsfeld | ||
Geographische Lage
BearbeitenAsbach-Sickenberg liegt nahe der hessisch-thüringischen Grenze in den nördlichen Ausläufern des Höhenzugs Gobert. Durch Asbach fließt der Alte Hainsbach als östlicher und durch das nahe Bad Sooden-Allendorf verlaufender Zufluss der Werra. Sickenberg liegt oberhalb vom Tal der Walse, einem weiteren östlichen Werra-Zufluss.
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde wurde am 1. Juli 1950 durch den Zusammenschluss der zuvor selbstständigen politischen Gemeinden Asbach und Sickenberg gebildet.
Geschichte
BearbeitenAsbach wurde erstmals 1284 und Sickenberg erstmals 1298 urkundlich erwähnt. Die Orte gehörten zum Amt- und Burgbezirk der landgräflichen Burg Altenstein (hessisches Amt Allendorf). Seit dem 16. Jahrhundert bildeten beide Dörfer eine Kirchengemeinde.
Im Februar 1942 trafen Zwangsarbeiter aus der Ukraine in Sickenberg ein. Im Frühjahr 1945 waren weitere 11 Frauen und Männer aus Polen und der UdSSR gemeldet. In der Dorfgaststätte war ein Außenkommando französischer Kriegsgefangener untergebracht.[2]
Die zuvor hessischen Dörfer Asbach und Sickenberg kamen 1945 im Zuge von Grenzkorrekturen (Wanfrieder Abkommen) zur sowjetischen Besatzungszone und somit zu Thüringen. Am 1. Juli 1950 fusionierten beide Orte zur neuen Gemeinde Asbach/Sickenberg. Zu einer Namensänderung kam es am 1. Mai 1992, als sich die Gemeinde von Asbach/Sickenberg in Asbach-Sickenberg umbenannte.
Seit dem 1. Februar 1992 gehörte die Gemeinde zur Verwaltungsgemeinschaft Uder. Mit Auflösung dieser am 1. Januar 2024 wurde die Landgemeinde Uder neugebildet, die erfüllende Gemeinde für Asbach-Sickenberg wurde.[3]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenEntwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat von Asbach-Sickenberg setzt sich aus sechs Ratsmitgliedern zusammen.
- Wahlvorschlag FWG Asbach-Sickenberg: 6 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)[4]
Bürgermeister
BearbeitenBei den Kommunalwahlen in Thüringen 2019 wurde Siegfried Dellemann (parteilos) mit 91,8 Prozent zum Bürgermeister gewählt.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWasser und Abwasser
BearbeitenDie Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung wurde auf den Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld übertragen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenMuseen
Bearbeiten- Unmittelbar nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze entstand das „Grenzmuseum Schifflersgrund“. Es liegt zwischen Bad Sooden-Allendorf und Sickenberg direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Die noch in den 1940er Jahren bewohnte und als Forsthaus genutzte Burgruine Altenstein ist durch die Grenzlage unzugänglich gewesen und war 1990 bereits stark verfallen.
- Der denkmalgeschützte Hof Sickenberg – mit historischer Backstube. Im Hofcafe haben die Betreiber eine Ausstellung zur Geschichte des Ortes Sickenberg eingerichtet.[6]
Alle drei genannten Ziele liegen am 2014 eröffneten Wanderweg Premiumweg 16 Asbach-Sickenberg, der durch die Eichsfeldische Schweiz führt.
Kirche
BearbeitenVereine
Bearbeiten- Freiwillige Feuerwehr Asbach-Sickenberg
- Freizeit-Sportverein Asbach-Sickenberg
Literatur
Bearbeiten- Verein für Eichsfeldische Heimatkunde und Historische Gesellschaft des Werratals (Hrsg.): Der Altenstein. 675 Jahre im hessisch-eichsfeldischen Grenzland. Cordier, Heiligenstadt 2004, S. 20–24.
- Ursel Lange: Asbach-Sickenberg – Landkreis Eichsfeld – 1284–2009. Festschrift anlässlich der 725-jährigen Ersterwähnung des Ortes. Hrsg.: Gemeindeverwaltung Asbach-Sickenberg. 2009, S. 84.
- York-Egbert König: 725-Jahr-Feier von Asbach-Sickenberg. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift. Heft 7/8 2007, Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2007, S. 248–250
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.):[Asbach-Sickenberg] . Band 8. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 28.
- ↑ Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 15/2023 vom 22. Dezember 2023, S. 347 ff., abgerufen am 22. Dezember 2023
- ↑ Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen - endgültiges Ergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 29. Mai 2019.
- ↑ Kommunalwahl 2019/Bürgermeisterwahlen, mdr.de, abgerufen am 28. Mai 2019.
- ↑ Heinz Stade: Das Bad im Knechtezimmer. (JPG) 2010, abgerufen am 8. Mai 2019.