Alveolar

Zahndammlaut
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In der Phonetik beschreibt alveolar einen Artikulationsort eines Lautes. Ein Alveolar wird mit der Zunge am oberen Zahndamm (dem Wulst hinter den oberen Schneidezähnen), dem Alveolarfortsatz, gebildet.[1][2][3]

Artikulation eines alveolaren Verschlusslauts
Artikulation eines alveolaren Frikativs

Deutsche Alveolare (Zahndammlaute) können wie folgt näher beschrieben werden:

  • koronal-dental-alveolar (Zungenblatt gegen Zähne und Zahndamm):
    • Verschlusslaute
      • ​/⁠t⁠/​ wie in Tag
      • ​/⁠d⁠/​ wie in Dach
      • ​/⁠n⁠/​ wie in Name
    • Frikative
      • ​/⁠s⁠/​ wie in groß
      • ​/⁠z⁠/​ wie in Sahne
    • Affrikaten
      • ​/⁠ts⁠/​ wie in Katze
  • koronal-alveolar (Zungenblatt gegen Zahndamm):
    • Frikative
      • ​/⁠ʃ⁠/​ wie in Schule
      • ​/⁠ʒ⁠/​ wie in Journal
  • apikoalveolar (Zungenspitze gegen Zahndamm):
    • Vibrant
      • ​/⁠r⁠/​ wie in span. raro ‚selten‘, hierro ‚Eisen‘, cantar ‚singen‘
    • Affrikaten
      • ​/⁠⁠/​ wie in Kutsche
      • ​/⁠⁠/​ wie in Dschungel
AFI Beschreibung Beispiel
Sprache Schreibweise AFI Bedeutung (Signifikat)
stimmhafter alveolarer Nasal Castellano pan [pan] „Brot“
stimmloser alveolarer Plosiv Castellano taza [taza] „Tasse“
stimmhafter alveolarer Plosiv Castellano dan [dan] „Dan“
stimmloser alveolarer Frikativ Castellano sal [sal] „Salz“
stimmhafter alveolarer Frikativ Englisch zoo [z] „Zoo“
ʦ stimmloser alveolarer Affrikat Deutsch zeit [ʦaɪt] „Zeit“
ʣ stimmhafter alveolarer Affrikat Italienisch zucchero [ˈʣukkero] „Zucker“
stimmloser lateraler alveolarer Frikativ Walisisch Llwyd [ɬʊɪd] Eigenname „Lloyd“
stimmhafter lateraler alveolarer Frikativ Zulu dlala [ˈɮálà] „spielen“
stimmhafter alveolarer Approximant Englisch red [ɹʷed] „Rot“
stimmhafter lateraler alveolarer Approximant Castellano luz [l] „Licht“
stimmhafter alveolarer Tap Castellano pero [peɾo] „aber“
einfacher lateraler alveolarer Vibrant Japanisch [ko̥koɺo] „Herz“
stimmhafter alveolarer Vibrant Castellano perro [pero] „Hund“
alveolarer Ejektiv Georgisch [ia] „Tulpe“
alveolarer ejektiver Frikativ Amharisch [ɛɡa] „danke“
stimmhafter alveolarer Implosiv Vietnamesisch đã [ɗɐː] Zeichen für Vergangenheit
lateraler alveolarer Klick Nama ǁî [kǁĩĩ] „umstritten“
Sagittalebene der menschlichen Mundhöhle, Oropharynx und Larynopharynx. Artikulationsorte (aktiv und passiv): 1 exolabial (äußerer Teil der Lippe), 2 endolabial (innerer Teil der Lippe), 3 dental (Zähne), 4 alveolar (vorderer Teil des Zahndamms), 5 postalveolar (hinterer Teil des Zahndamms und ein wenig dahinter), 6 präpalatal (vorderer Teil des harten Gaumens), 7 palatal (harter Gaumen), 8 velar (weicher Gaumen), 9 uvular (auch postvelar; Gaumenzäpfchen), 10 pharyngal (Rachen), 11 glottal (auch laryngal; Stimmbänder), 12 epiglottal (Kehldeckel), 13 radikal (Zungenwurzel), 14 posterodorsal (hinterer Teil der Zunge), 15 anterodorsal (vorderer Teil der Zunge), 16 laminal (Zungenblatt), 17 apikal (Zungenspitze), 18 sublaminal (auch subapical; Unterseite der Zunge)

Literatur

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  • John Clark, Collin Yallop, Janet Fletcher: An Introduction to Phonetics and Phonology. 3. Auflage. Blackwell Textbooks in Linguistics, Wiley-Blackwell, 2006.
  • T. Alan Hall: Phonologie: Eine Einführung. De Gruyter Studienbuch, de Gruyter, Berlin / New York 2000, ISBN 3-11-015641-5.
  • Peter Ladefoged, Ian Maddieson: The Sounds of the World’s Languages. Blackwell, Oxford 1996, ISBN 0-631-19814-8.
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Wiktionary: Alveolar – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Zahndammlaut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Christian Ebert: Phonetik & Phonologie. Artikulatorische Phonetik. (Hall, Kapitel 1.1–1.5; Clark & Yallop, Chapter 2 & 3) (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sfs.uni-tuebingen.de (PDF; 573 kB) Universität Bielefeld. Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. WS 2005/2006.
  2. Christian Ebert: Phonetik & Phonologie. Artikulatorische Phonetik. (Memento des Originals vom 8. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sfs.uni-tuebingen.de (PDF; 4,2 MB) Universität Bielefeld. Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. WS 2005/2006 (Clark & Yallop, Chapter 2 & 6).
  3. Christian Ebert: Phonetik & Phonologie. Artikulatorische Phonetik. (Hall, Kapitel 1.1–1.5; Clark & Yallop, Chapter 2 & 3) (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sfs.uni-tuebingen.de (PDF; 303 kB) Aufgaben & Lösungen, Universität Bielefeld. Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. WS 2005/2006.