Kalenderübersicht 1517
Januar
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Februar
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März
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April
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Mai
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Juni
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Juli
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August
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September
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Oktober
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November
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Dezember
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Im Jahr 1517 werden Ereignisse in Gang gesetzt, die das religiöse und politische Geschehen über Jahrhunderte hinweg prägen werden. Empört über den von der römisch-katholischen Kirche praktizierten Ablasshandel sendet der Augustinermönch Martin Luther einen Brief an Erzbischof Albrecht von Brandenburg. Diesem Brief fügt er seine 95 Thesen bei, in denen er gegen den geschäftsmäßigen Handel mit Ablassbriefen auftritt. Die daraus entstehende kirchliche Erneuerungsbewegung der Reformation führt mittelfristig zu einer Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen.

1517
Martin Luther
Martin Luther
Martin Luther schlägt seine
95 Thesen an die …
Thesentür
Thesentür
… Tür der Schlosskirche
zu Wittenberg.
Theuerdank
Theuerdank
Das von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegebene Werk Theuerdank wird in Nürnberg gedruckt.
1517 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 965/966 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1509/10
Aztekischer Kalender 11. Feuerstein – Matlactli ozce Tecpatl (bis Ende Januar/Anfang Februar: 10. Rohre – Matlactli Acatl)
Buddhistische Zeitrechnung 2060/61 (südlicher Buddhismus); 2059/60 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 70. (71.) Zyklus

Jahr des Feuer-Büffels 丁丑 (am Beginn des Jahres Feuer-Ratte 丙子)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 879/880 (Jahreswechsel April)
Dangun-Ära (Korea) 3850/51 (2./3. Oktober)
Iranischer Kalender 895/896
Islamischer Kalender 922/923 (Jahreswechsel 23./24. Januar)
Jüdischer Kalender 5277/78 (16./17. September)
Koptischer Kalender 1233/34
Malayalam-Kalender 692/693
Seleukidische Ära Babylon: 1827/28 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1828/29 (Jahreswechsel Oktober)

Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1573/74 (Jahreswechsel April)

Ereignisse

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Politik und Weltgeschehen

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Osmanisches Reich

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Tuman Bay

Mittel- und Osteuropa

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Margarete von Österreich

Kalmarer Union

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  • Februar: Francesco Maria I. della Rovere versucht, das im Vorjahr an Lorenzo di Piero de’ Medici verlorene Herzogtum Urbino zurückzuerobern. In einem Gefecht bei Mondolfo in der Romagna erleidet Lorenzo am 25. Mai eine Kopfwunde. Della Rovere scheitert aber vorläufig, da er immer noch unter dem Bann von Papst Leo X. steht. Im September muss er sich mit seinem Heer aus spanischen Söldnern wieder zurückziehen.

Frankreich

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  • 8. Oktober: Frankreichs König Franz I. unterzeichnet die Gründungsurkunde für einen Kriegshafen namens Franciscopolis, aus dem die Hafenstadt Le Havre am Atlantik hervorgeht.

Nordafrika

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Francisco Hernández de Córdoba

Der spanische Konquistador Francisco Hernández de Córdoba verlässt Kuba am 8. Februar mit drei Schiffen und 110 Mann im Auftrag des dortigen Gouverneurs Diego Velázquez de Cuéllar. Am 4. März erreicht er als erster Europäer Yucatán und feiert am 22. März bei der heutigen Stadt Campeche eine Messe. Auf ihrem Landgang gerät die Expedition immer wieder in schwierige Situationen mit den Einheimischen. Trotzdem setzt sie ihre Reise der Küste entlang fort. Bei einem weiteren kriegerischen Aufeinandertreffen werden mehrere Spanier verwundet, unter ihnen auch der Expeditionsleiter de Córdoba. Als zwei der Verletzten von den Einheimischen verschleppt werden, entschließen sich die Männer, die Heimreise anzutreten und segeln über Florida wieder zurück nach Kuba, wo sie nach dem Verlust von zwei Dritteln der Mannschaft rund zwei Monate nach Beginn der Reise wieder eintreffen. Zehn Tage später erliegt Francisco Hernández de Córdoba seinen Verletzungen. Die an sich erfolglose Expedition bringt nur wenige Schmuckstücke mit, die jedoch ausreichen, um die Goldgier der Spanier weiter zu befeuern. Diego Velázquez de Cuéllar rüstet schon im folgenden Jahr eine neue Expedition aus.

  • 15. August: Fernão Pires de Andrade trifft als erster Portugiese in China ein und verhandelt mit den Ming-Herrschern wegen möglicher portugiesisch-chinesischer Handelskontakte.
  • 21. November: Nach dem Tod von Sikandar Lodi wird sein Sohn Ibrahim Lodi muslimischer Sultan von Delhi. Er sieht sich mit einem Aufstand der Rajputen konfrontiert. Als er beginnt, die älteren Militärs und Beamten durch jüngere, ihm ergebene zu ersetzen, zieht er sich die Missgunst der Oberschicht zu.

Wirtschaft

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Wissenschaft und Technik

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Johannes Aventinus
Kultur

Architektur

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Bildende Kunst

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L'incendio di Borgo, Der Borgobrand

Literatur

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Holzschnitt zu Kapitel 118 des Theuerdank nach Hans Burgkmair

Musik und Theater

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Das vermutlich im Zeitraum von 1450 bis 1460 in der Umgebung von Friedberg entstandene Hessische Weihnachtsspiel hat seine erste bekannte Aufführung in Alsfeld. Formell ist es das „szenenreichste und liturgisch am wenigsten gebundene“ Spiel seiner Art, da es aus 870 Versen besteht. Diese sind sowohl in frühneuhochdeutscher als auch in lateinischer Sprache verfasst, wobei die in Latein verfassten Stellen aus Regieanweisungen und Gesängen bestehen.

Gesellschaft

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Religion

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Christentum

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Katholische Kirchenhierarchie
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Holzschnitt der Wappen der beiden Augsburger Bischöfe Heinrich von Lichtenau und Christoph von Stadion
 
Philipp von Burgund
Katholische Reformbewegung
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  • 16. März: In Rom endet das noch von Papst Julius II. einberufene fünfte Laterankonzil. Die eingeleitete Kirchenreform stockt bei einigen theologischen Streitpunkten wegen Uneinigkeit. Das Konzil erlässt unter dem Vorsitz von Leo X. lediglich einige Dekrete, in denen Bischöfen, Legaten und Kardinälen ihre Pflichten eingeschärft werden und bestimmte Missstände hinsichtlich der laxen Ausführung übertragener Aufgaben verboten werden. Ferner erlässt es Vorschriften über das kuriale Taxwesen, die Bücherzensur und die gemeinnützigen Leihhäuser und ruft zu einem Kreuzzug gegen das expandierende Osmanische Reich auf.
  • In Rom gründen einige Geistliche am päpstlichen Hof die katholische Reformbewegung Oratorium der göttlichen Liebe. Zu ihren Mitgliedern zählen unter anderem Kajetan von Thiene, Gian Pietro Carafa und Jacopo Sadoleto.
Reformation
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Albrecht von Brandenburg, Gemälde von Lucas Cranach d. Ä.

Im Auftrag von Erzbischof Albrecht von Brandenburg, der Geld zur Rückzahlung des für den Erwerb seiner beiden Bistümer Mainz und Magdeburg erhaltenen Darlehens benötigt, zieht der Dominikaner Johann Tetzel seit Anfang des Jahres ebenso wie andere Ablassprediger durch die Bistümer Magdeburg und Halberstadt. Die eine Hälfte der Einnahmen des Ablasshandels dient dem Bau des Petersdoms in Rom, während sich der Erzbischof und die Ablassprediger die andere Hälfte teilen. Auch Gemeindeglieder aus Wittenberg, deren Prediger und Seelsorger Martin Luther ist, bleiben der Beichte fern und gehen stattdessen in die benachbarten Städte, um Ablassbriefe zu erwerben.

 
Ausschnitt aus den 95 Thesen

Am 31. Oktober sendet Martin Luther, Provinzialvikar des Augustinerordens, einen Brief an Albrecht von Brandenburg in der Annahme, dieser wisse nichts von dem Ablasshandel. Diesem Schreiben fügt er seine Disputatio pro declaratione virtutis indulgentiarum bei, in der er gegen Missbräuche beim Ablass und besonders gegen den geschäftsmäßigen Handel mit Ablassbriefen auftritt. Weitere Exemplare gehen an andere geistliche Würdenträger des Reiches und eines an den Ablassverkäufer Johannes Tetzel selbst, der aber darauf nicht reagiert. Die Historizität des Anschlags dieser 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg ist umstritten. Ein Einblattdruck (Folioblatt in zwei Spalten) des lateinischen Textes erscheint noch im gleichen Jahr bei Hieronymus Höltzel in Nürnberg. Vermutlich noch vor Weihnachten übersetzt der Nürnberger Kaspar Nützel Luthers 95 Thesen ins Deutsche.

Sonstiges
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Die erste Seite des Complutenser Polyglotte
  • Nach der Eroberung Kairos durch die Osmanen wird al-Mutawakkil III., der letzte Kalif der Abbasiden, nach Konstantinopel gebracht und überträgt dort angeblich das Kalifat auf Sultan Selim I. Nach offizieller osmanischer Geschichtsschreibung ist das der Beginn des Osmanischen Kalifats.
  • Der Scherif von Mekka verleiht Sultan Selim I. den Ehrentitel eines Beschützers der Heiligen Städte von Mekka und Medina.

Katastrophen

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Natur und Umwelt

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Erstes Halbjahr

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Zweites Halbjahr

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  • 10. Juli: Odet de Coligny, französischer Hugenottenführer († 1571)
  • 16. Juli: Frances Brandon, englische Adelige († 1559)
  • 25. Juli: Jacques Peletier, französischer Literat, Humanist, Jurist, Mediziner und Mathematiker († 1582)
  • 12. August: Peter Ernst I. von Mansfeld, Feldmarschall der spanischen Armeen in den Niederlanden sowie Statthalter der spanischen Krone in Luxemburg und in den Niederlanden († 1604)
  • 20. August: Antoine Perrenot de Granvelle, spanischer Kardinal, Minister und Kunstsammler († 1586)
  • 23. August: Franz I., Herzog von Lothringen († 1545)
  • 06. September: Francisco de Holanda, portugiesischer Maler, Architekt, Antiquar, Historiker und Kunsttheoretiker († 1585)
  • 21. September: Matthäus Ludecus, deutscher Jurist, Domdechant am Havelberger Dom († 1606)
  • 17. Oktober: Amalia von Kleve, deutsche Prinzessin, jüngere Schwester der englischen Königin Anna von Kleve († 1586)
  • 18. Oktober: Manuel da Nobrega, portugiesischer Theologe, Priester, Missionar und Schriftsteller († 1570)
  • 28. Oktober: Jobst von Brandt, deutscher Edelmann († 1570)
  • 05. November: Johann Streitberger, deutscher lutherischer Theologe († 1602)
  • 15. Dezember: Giacomo Gaggini, sizilianischer Bildhauer († 1598)
  • 31. Dezember: Katharina von Tecklenburg, Fürstäbtissin des Stifts Essen († 1560)

Genaues Geburtsdatum unbekannt

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Geboren um 1517

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Gestorben

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Erstes Halbjahr

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Francesco Francia
 
Maria von Spanien, Königin von Portugal

Zweites Halbjahr

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Grabmal Friedrichs IV. in Baden-Baden
 
Grabmal des Kardinals Cisneros in Alcalá de Henares
 
Das Mausoleum Sikandar Lodis

Genaues Todesdatum unbekannt

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Gestorben um 1517

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Literatur

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Commons: 1517 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien