113. Infanterie-Division (Wehrmacht)
Die 113. Infanterie-Division war ein Großverband der Wehrmacht von 1941 bis 1943.
113. Infanterie-Division | |
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Truppenkennzeichen der 113. Infanterie-Division | |
Aktiv | Dezember 1940 bis 2. November 1943 |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Typ | Infanteriedivision |
Gliederung | Gliederung |
Aufstellungsort | Truppenübungsplatz Grafenwöhr |
Zweiter Weltkrieg | Schlacht von Stalingrad |
Kommandeure | |
Liste der | Kommandeure |
Geschichte
BearbeitenAufstellung
BearbeitenDie 113. Infanterie-Division wurde am 10. Dezember 1940 in Grafenwöhr als Division der 12. Aufstellungswelle aufgestellt. Zwei Drittel der Truppenstärke waren Abgaben von bestehenden Verbänden, der Rest neu eingezogene Rekruten und Reservisten. Die Ausstattung mit Transportmitteln und Waffen bestand zum Teil aus erbeuteten französischen Beständen.
Unternehmen Barbarossa
BearbeitenAb 23. Juni 1941 wurde sie als Heeresreserve im Bahntransport nach Lemberg verlegt. In Gewaltmärschen zog die Division hinter der Front her. Am 16. Juli wurde die Leibstandarte SS Adolf Hitler am Nordflügel der 6. Armee abgelöst. Bis 9. August kämpfte die Division im Raum Korosten.
Kiew 1941
BearbeitenWährend der Schlacht um Kiew wurde am 29. August der Dnepr überquert und nach Süden angegriffen.
Besatzungstruppe Kiew
BearbeitenVom 27. September bis 6. Oktober war die inzwischen stark angeschlagene Division als Besatzungstruppe in Kiew eingesetzt und wurde danach aus der Sowjetunion abtransportiert.
Verlegung auf den Balkan
BearbeitenAb 18. November 1941 war die Division in Serbien versammelt und wurde zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Aufgrund der sowjetischen Winteroffensive traf jedoch an Weihnachten der Befehl zur Rückverlegung an die Ostfront ein.
Ostfront 1942
BearbeitenDie ab 30. Januar an der südlichen Ostfront eintreffenden Divisionseinheiten wurden bei meterhohem Schnee sofort einzeln in den Kampf geworfen, um den sowjetischen Einbruch bei Isjum abzuriegeln. Bis Ende März, als Tauwetter einsetzte, konnten die Stellungen im Verbund mit rumänischen Einheiten gehalten werden.
Auffrischung 1942
BearbeitenEnde April erfolgte dann eine frontnahe Auffrischung.
Als der Sowjetmarschall Timoschenko am 12. Mai eine Offensive zur Abschnürung Charkows und der Dnepr-Übergänge startete, wurde die Division ins Zentrum des südlichen sowjetischen Zangenarms geworfen. Unter schweren Verlusten konnte sich die 113. Infanterie-Division solange behaupten, bis die sowjetischen Angriffstruppen durch einen Angriff der 1. Panzerarmee im Süden von ihren Verbindungen abgeschnitten waren.
Offensive 1942
BearbeitenAb 11. Juni wurde im Rahmen der Operation „Blau“, dem Beginn der deutschen Sommeroffensive, Woltschansk erobert. Danach wurde in langen Märschen bei sommerlicher Hitze der Don-Bogen erreicht und bis 21. September ein dort befindlicher sowjetischer Brückenkopf beseitigt.
Stalingrad
BearbeitenSpäter verlegte die Division weiter nach Osten und bezog mitten in der Steppe die „Nordriegelstellung“ von Stalingrad. Als Stalingrad am 22. November 1942 eingeschlossen wurde, stellte die Division eine Kampfgruppe zum Aufbau der Südwestfront des Kessels zusammen.
Vernichtung
BearbeitenAm 10. Januar 1943 wurde die „Nordriegelstellung“ überrannt. Lediglich Reste der Division kämpften sich nach Osten auf den nördlichen Stadtrand von Stalingrad zurück. Am 2. Februar hörte der letzte Widerstand auf, und die wenigen Überlebenden, darunter der Kommandeur Generalleutnant Hans-Heinrich Sixt von Armin, gerieten in Gefangenschaft.
Wiederaufstellung 1943
BearbeitenAb Februar 1943 wurden zurückgekehrte Urlauber, Genesene und außerhalb des Kessels verbliebene rückwärtige Teile im Raum nördlich von Stalino versammelt, um die befohlene Neuaufstellung vorzubereiten.
Verlegung nach Frankreich
BearbeitenAufgrund des sowjetischen Vordringens musste nach Dnepropetrowsk zurückverlegt werden, wo die etwa 1000 gesammelten Divisionsangehörigen nach Frankreich abtransportiert wurden.
Aufstellung in Frankreich
BearbeitenDie neue 113. Infanterie-Division wurde an der Atlantikküste durch Personalabgaben der Luftwaffe und des Ersatzheeres gebildet.
Besatzungstruppe Frankreich
BearbeitenAb 1. Juni 1943 wurde ins Hinterland verlegt, wo Verbandsausbildung und auch Strafaktionen gegen französische Partisanen durchgeführt wurden.
Verlegung an die Ostfront
BearbeitenAm 20. Juli starteten die ersten Eisenbahntransporte zum Einsatz in Russland.
Rschew 1943
BearbeitenDie 113. Infanterie-Division hatte ab 27. Juli einen Abschnitt der „Büffelstellung“ (→ Schlacht von Rschew) bei der Heeresgruppe Mitte zu übernehmen. Am 7. August griff die Rote Armee gezielt im Divisionsabschnitt an. Die größtenteils unerfahrenen Soldaten der Division wichen teilweise panikartig zurück, so dass die abgekämpfte 18. Panzergrenadier-Division zur Bereinigung der Lage zugeführt werden musste.
Vernichtung
BearbeitenIn den folgenden Kämpfen hatten die Truppenteile der Division weiterhin hohe Verluste und wurden dann meist den Nachbardivisionen unterstellt.
Verwendung der Reste der Division
BearbeitenAufgrund des niedrigen Kampfwertes der Division wurde sie am 2. November 1943 aufgelöst und aufgeteilt. Eine Divisionsgruppe 113 bestand noch bis Juli 1944 im Rahmen der 337. Infanterie-Division.
Kommandeure
Bearbeiten- Generalmajor Ernst Günzel (ab 10. Dezember 1940)
- Generalleutnant Friedrich Zickwolff (ab 5. Juni 1941)
- Generalleutnant Hans-Heinrich Sixt von Armin (2. Juni 1942 bis 2. Februar 1943)
- Generalmajor Friedrich-Wilhelm Prüter (15. März bis 2. November 1943)
Gliederung
Bearbeiten- Infanterie-Regiment 260
- Infanterie-Regiment 261
- Infanterie-Regiment 268
- Artillerie-Regiment 113
- Divisionseinheiten 113
Literatur
Bearbeiten- Veit Scherzer: 113. Infanterie-Division: Kiew – Charkow – Stalingrad. Weg und Einsatz einer Infanterie-Division 1940–1943. 2., veränd. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-05-9.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Band 6: Die Landstreitkräfte. Nr. 71-130. 2. Auflage. Osnabrück 1979. VI, 336 Seiten. ISBN 3-7648-1172-2.