1. Garde-Ulanen-Regiment

Ulanen-Regiment des Gardekorps der preußischen Armee

Das 1. Garde-Ulanen-Regiment war ein Kavallerieverband des Gardekorps der Preußischen Armee mit Garnison in Potsdam.

1. Garde-Ulanen-Regiment

Geschichte

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Der Verband wurde am 14. April 1819 als Garde-Landwehr-Kavallerie-Regiment aufgestellt und formierte sich zu vier Eskadronen. Die etatmäßige Stärke betrug 26 Offiziere, 64 Unteroffiziere und 544 Mannschaften. Aus Teilen des Regiments formierte sich zum 3. August 1821 das 2. Garde-Landwehr-Kavallerie-Regiment. Durch Kabinettsorder vom 30. März 1826 erhielt der Verband den neuen Namen 1. Garde-Ulanen-(Landwehr-)Regiment.

1835 nahm die 2. Eskadron an der Revue von Kalisch teil. Ab dem 2. Oktober 1851 führte der Verband die Bezeichnung 1. Garde-Ulanen-Regiment.

Deutscher Krieg

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Das Regiment kämpfte 1866 im Deutschen Krieg in der Schlacht von Königgrätz.

Deutsch-Französischer Krieg

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Im Krieg gegen Frankreich 1870/71 war das Regiment u. a. bei Sedan sowie der Belagerung von Paris im Einsatz.

Erster Weltkrieg

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Leutnant des Regiments in der feldgrauen Ulanka (1915)

Im Ersten Weltkrieg wurde das Regiment, das zur Garde-Kavallerie-Division gehörte, dem Höheren Kavallerie-Kommando 1 (H.K.K. 1) unter Generalleutnant Manfred von Richthofen zugeteilt. Dieses sollte zunächst vor der Front der deutschen 3. und 4. Armee möglichst schnell durch die Ardennen hindurch in Richtung auf Dinant Raum gewinnen, ehe der Gegner die Gebirgsengen sperrte. Am 14. August war nach anstrengenden Märschen auf den ungewohnten, harten Bergstraßen, ohne Aufenthalt durch die feindliche Kavallerie, aber oft belästigt durch die am Kampf teilnehmende Bevölkerung, die Gegend östlich Dinant erreicht. Der Gegner hatte das westliche Maas-Ufer besetzt, nur schwächere Aufklärungsabteilungen standen noch diesseits des Flusses. Bis zum 19. August wurde durch zahlreiche Patrouillen und mehrfache gewaltsame Vorstöße des Kavalleriekorps Klarheit über die Besetzung der Maas-Linie erreicht. Das Regiment bestand bei Houx im Maastal nördlich Dinant am 15. August 1914 seinen ersten ernstlichen Kampf. Inzwischen waren die deutschen Armeen angetreten. In den nächsten Tagen wurde auf Befehl der Obersten Heeresleitung das HHK 1 nördlich um Namur herum auf das linke Maasufer gezogen und dem Führer der 2. Armee, Generaloberst Karl von Bülow, unterstellt.

Verbleib

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Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 3. Eskadron des 4. (Preußisches) Reiter-Regiments in Potsdam.

Bereits 1920 ließen die ehemaligen Angehörigen des Regiments ihren in den Kriegen gefallenen und verstorbenen Kameraden am Ruinenberg Potsdam ein Denkmal errichten. Die Figur des Denkmals, ein nur mit Stahlhelm bekleideter sterbender Krieger, ist von Bildhauer Wilhelm Wandschneider entworfen worden. Es wurde nach 1945 entfernt und zerstört.

Kommandeure

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Dienstgrad Name Datum[1]
Major/Oberstleutnant Ferdinand Wilhelm von Trotha 14. April 1819 bis 27. Oktober 1826
Major/Oberstleutnant/Oberst Adam von Tümpling 30. März 1827 bis 29. März 1835
Major Karl von Ledebur 30. März bis 19. Mai 1838 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant/Oberst Karl von Ledebur 20. Mai 1838 bis 22. Mai 1845
Oberstleutnant Wilhelm Finck von Finckenstein 23. Mai bis 31. August 1845 (mit der Führung beauftragt)
Major Leopold von Arnim 18. Oktober 1845 bis 14. Mai 1846 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant/Oberst Leopold von Arnim 15. Mai 1846 bis 14. April 1852
Oberstleutnant Alexander von Hanstein, gen. Graf Pölzig 15. April 1852 bis 19. Juli 1854
Oberstleutnant/Oberst Wilhelm von Tümpling 20. Juli 1854 bis 26. November 1857
Oberstleutnant Heinrich von Witzleben 27. November 1857 bis 24. Juli 1859
Major Enno von Colomb 25. Juli 1859 bis 23. Juli 1861 (mit der Führung beauftragt)
Major/Oberstleutnant/Oberst Enno von Colomb 24. Juli 1861 bis 4. März 1867
Oberstleutnant Valentin von Massow 05. März 1867 bis 12. März 1868
Major/Oberstleutnant/Oberst Wichard von Rochow 22. März 1868 bis 10. November 1871
Oberstleutnant/Oberst Karl von Eller-Eberstein 11. November 1871 bis 10. November 1876
Oberstleutnant/Oberst Alfred von Schlieffen 11. November 1876 bis 24. März 1884
Oberstleutnant/Oberst Philipp August von Croÿ 25. März 1884 bis 15. April 1889
Major/Oberstleutnant Adalbert von Ploetz-Groß Weckow 13. Oktober 1890
Oberst Gottfried Rabe von Pappenheim 14. Oktober 1890 bis 19. Mai 1893
Oberstleutnant Bernhard von der Schulenburg 20. Mai 1893 bis 17. August 1897
Oberst Florentin von Schmidt-Pauli 18. August 1897 bis 19. Juli 1898
Oberstleutnant August von Steinau-Steinrück 20. Juli 1898 bis 25. März 1902
Oberstleutnant/Oberst Hans von Boehn 26. März 1902 bis 26. Januar 1904
Oberstleutnant/Oberst Karl von Alten-Dunau 27. Januar 1904 bis 8. Februar 1908
Oberst Raimund von Pelet-Narbonne 09. Februar 1908 bis 20. April 1911
Oberstleutnant/Oberst Otto von Arnim 21. April 1911 bis 3. Mai 1915
Oberstleutnant Eberhard von Armin 04. Mai 1915 bis 22. Juni 1917
Oberstleutnant Max Hoffmann von Waldau 23. Juni bis 9. August 1917
Major William Halling 14. August 1917 bis 13. März 1919
Oberstleutnant Bernhard von Schlebrügge 14. März 1919 bis Auflösung

Literatur

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  • Altwig von Arenstorff: Fünfundsiebzig Jahre des Königlichen 1. Garde-Ulanen-Regiments 1819–1894. Mittler & Sohn, Berlin 1898. (Mannschafts- und Offiziers-Ausgabe)
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 205–207.
  • A. v. Loebenstein: Aus dem Kriegstagebuche des 1.Garde-Ulanen=Regiments. A. W. Hayn’s Erben, Potsdam 1919. KVK
  • Eduard Senftleben: Das 1. Garde-Ulanen=Regiment im Weltkriege. Verlag Tradition Wilhelm Kolk, Berlin 1929. DNB
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Commons: 1. Garde-Ulanen-Regiment – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 3: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2413-1, S. 145–146.