(27758) Michelson
(27758) Michelson ist ein Asteroid des äußeren Hauptgürtels, der von den deutschen Astronomen Freimut Börngen und Lutz D. Schmadel am 22. September 1991 am Observatorium Tautenburg (IAU-Code 033) im Thüringer Tautenburger Wald entdeckt wurde.
Asteroid (27758) Michelson | |
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Eigenschaften des Orbits Animation | |
Orbittyp | Äußerer Hauptgürtelasteroid |
Große Halbachse | 3,0285 AE |
Exzentrizität | 0,0966 |
Perihel – Aphel | 2,7358 AE – 3,3211 AE |
Neigung der Bahnebene | 8,6856° |
Länge des aufsteigenden Knotens | 353,4922° |
Argument der Periapsis | 72,4906° |
Siderische Umlaufzeit | 5,27 a |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 17,11 km/s |
Physikalische Eigenschaften | |
Absolute Helligkeit | 13,8 mag |
Geschichte | |
Entdecker | Freimut Börngen, Lutz D. Schmadel |
Datum der Entdeckung | 12. September 1991 |
Andere Bezeichnung | 1991 RJ4, 1999 AW25 |
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten. |
Der italienische Astronom Vincenzo Zappalà definiert in einer Publikation von 1995 (et al.) eine Zugehörigkeit des Asteroiden zur Eos-Familie,[1] einer Gruppe von Asteroiden, welche typischerweise große Halbachsen von 2,95 bis 3,1 AE aufweisen, nach innen begrenzt von der Kirkwoodlücke der 7:3-Resonanz mit Jupiter[2], sowie Bahnneigungen zwischen 8° und 12°. Die Gruppe ist nach dem Asteroiden (221) Eos benannt. Es wird vermutet, dass die Familie vor mehr als einer Milliarde Jahren durch eine Kollision entstanden ist. Nach der SMASS-Klassifikation (Small Main-Belt Asteroid Spectroscopic Survey) wurde bei einer spektroskopischen Untersuchung[3] von Gianluca Masi, Sergio Foglia und Richard P. Binzel bei (27758) Michelson von einer hellen Oberfläche ausgegangen, es könnte sich also, grob gesehen, um einen S-Asteroiden handeln.[4]
Die Bahn von (27758) Michselson wurde 2001 gesichert, so dass eine Nummerierung vergeben werden konnte. Der Asteroid wurde am 1. November desselben Jahres auf Vorschlag von Freimut Börngen[5] nach dem Physiker Albert Abraham Michelson (1852–1931) benannt. Michelson erhielt 1907 den Nobelpreis für Physik für seine optischen Präzisionsinstrumente (Michelson-Interferometer) und seine damit ausgeführten spektroskopischen und metrologischen Untersuchungen. Schon 1970 war ein Mondkrater der nördlichen Mondrückseite nach Michelson benannt worden: Mondkrater Michelson.[6]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- (27758) Michelson in der Datenbank der „Asteroids – Dynamic Site“ (AstDyS-2, englisch).
- (27758) Michelson in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory (englisch).
- Discovery Circumstances von (27758) Michelson gemäß dem Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union beim Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, Massachusetts (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Datenbank mit der Zuordnung von 12.487 Asteroiden zu Asteroidengruppen (englisch)
- ↑ David Vokrouhlický, Miroslav Brož, Alessandro Morbidelli, William Bottke, David Nesvorný, Daniel Lazzaro, Andy Rivkin: Yarkovsky footprints in the Eos family (PDF, englisch)
- ↑ Gianluca Masi, Sergio Foglia, Richard P. Binzel: Search for Unusual Spectroscopic Candidates Among 40313 minor planets from the 3rd Release of the Sloan Digital Sky Survey Moving Object Catalog ( vom 16. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
- ↑ Unterteilung von Asteroiden nach S-types, C-types und V-types ( vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
- ↑ Auf Tautenburger Platten entdeckte Kleinplaneten auf der Website von Freimut Börngen
- ↑ Der Mondkrater Michelson im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS (englisch)