TransFER ans MEER
©ÖBB Rail Cargo Group/ David Payr

TransFER ans MEER

Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) besitzt ein umfangreiches Netz an TransFER Verbindungen (Verbindungen mit fixem Fahrplan), die unterschiedliche Güter in die ganze Welt bringen. Dabei nehmen auch Anbindungen von und an die Häfen Hamburg, Rotterdam und Koper eine wichtige Rolle ein. 

©ÖBB Rail Cargo Group/ David Payr

Hamburg

Er ist nicht nur der größte Seehafen Deutschlands, sondern mit über 200 Verbindungen pro Woche auch der größte Eisenbahnhafen Europas, wobei ihm eine Schlüsselrolle auf der Neuen Seidenstraße nach China zukommt – die Rede ist vom Hafen Hamburg. Wer Hamburg besucht, kommt an einer Hafentour nicht vorbei: Seine Anfänge liegen im 9. Jahrhundert, sein größtes Wachstum und das Fundament für seine heutige strategische Bedeutung erfuhr er im 19. Jahrhundert.

Rund 210 Güterzüge liefern täglich ihre Waren am Hafen ab, wo sie in vier modernen Containerterminals und zahlreichen Universalterminals auf Schiffe verladen werden. Auch die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) bedient den Hafen mit 4 TransFER Verbindungen ab und bis Linz, Melnik, Wien und Wolfurt. Im Jahr 2023 beförderte der Intermodalbereich der RCG rund 88.700 TEU (Container-Ladeeinheiten) von und nach Hamburg.

Hafen Hamburg Fakten:

  • Im Jahr 2022 rund 120 Millionen Tonnen Güter (83,7 Millionen Tonnen Stückgut, 36,2 Millionen Tonnen Massengut) und 8,3 Millionen TEU Container umgeschlagen

  • Wöchentlich 2000 Containerzugverbindungen an und ab Hamburg

  • 90% Transporte nach Österreich, Tschechien und Ungar


©Eric Bakker

Rotterdam

Der Hafen Rotterdam ist der größte Tiefseehafen Europas und gehört zu den zehn größten Seehäfen der Welt. Bis vor 20 Jahren war Rotterdam sogar der größte Hafen der Welt. Ab dem Jahr 2004 wurde er dann nach und nach von asiatischen Häfen wie Singapur und Shanghai abgelöst. Er ist eine zentrale Drehscheibe zwischen Schiff, Bahn und Lkw und eine entscheidende Anbindung an die Wirtschaftsregionen in West- und Zentraleuropa. Über 1.000 internationale Tiefseehäfen werden von hier angesteuert, und wöchentlich verlaufen über 400 internationale Containerverbindungen über Rotterdam Zudem ist er auch einer der bedeutendsten Energie-Hubs in Europa. Bereits jetzt wird über ihn drei Mal so viel Energie transportiert, wie in den gesamten Niederlanden verbraucht wird. Bis 2050 soll er völlig klimaneutral funktionieren und zum größten Wasserstoff-Hub in Europa umgerüstet werden.

Auch wenn andere Häfen Rotterdam in der Größe mittlerweile überholt haben, so ist seine Bedeutung für Europa nach wie vor unbestritten. Nicht umsonst sagt man: “Geht es dem Hafen Rotterdam gut, geht es der europäischen Wirtschaft gut.” Die Wertschöpfung für die Seehafenregion Rotterdam-Rhein allein beläuft sich auf 30,6 Milliarden Euro – das sind rund 3,2 % des niederländischen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Rechnet man alle Unternehmen dazu, die am Hafen hängen, liegt die gesamtwirtschaftliche Bedeutung für die Niederlande sogar bei 60 Milliarden Euro.

Fakten Hafen Rotterdam:

  • Fläche 12.500 ha

  • Länge des Hafens: über 40 km

  • Rund 193.000 Menschen haben beruflich direkt oder indirekt Berührungspunkte

Wasserstoff für Hamburg und Rotterdam

Sowohl die Niederlande als auch Deutschland setzten bei der Erreichung des ambitionierten Null-Emissionen Ziels auf Wasserstoff wodurch es zukünftig zu einem erhöhten Transportbedarf kommen wird. Die RCG ist an der Entwicklung von Prototypen für Transportbehältnisse für Wasserstoff beteiligt. Insgesamt will der Hafen Rotterdam den Transport von Gütern auf der Schiene innerhalb von zehn Jahren auf 40 bis 61 Millionen Tonnen anheben. Als Teil von Rail Freight Forward arbeitet die RCG mit den führenden europäischen Güterbahnen daran, bis 2030 30 % des Frachtaufkommens auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern und damit den nachhaltigen Güterverkehr zu stärken.


Koper

1957 gegründet, gehört Luka Koper zu den jüngeren Häfen in Europa, kann sich aber trotzdem bereits mit den historischen Häfen der Adria messen. Mit rund 47 möglichen Verbindungen ist die Schienenanbindung von und nach Koper für viele zentraleuropäische Länder attraktiv. Die Lage am nördlichen Ende der Adria und damit zum Suezkanal, macht ihn zum wichtigsten Südhafen, der Zentraleuropa und das östliche Asien sowie die asiatischen Festlandgebiete Südostasiens zwischen China und Indien verbindet.

Transportiert werden sowohl Containerfracht als auch konventionelle Transporte wie Schnittholz, Papier, Baustoffe, Konsumgüter, Autos und Mineralöl. Beispielsweise nach Villach mit derzeit vier bis fünf Rundläufen pro Tag (konventionell) und mit fünf Rundläufen pro Woche (intermodal). Mit der Eröffnung des Semmering-Basistunnels im Jahr 2030 wird die Anbindung nach Koper über die Südstrecke noch weiter gestärkt. Der Hafen Koper selbst arbeitet seit Jahren am Bau eines zweiten Gleises auf dem Abschnitt Divača-Koper. Dadurch soll eine hochfrequente Verbindung zum Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) geschaffen und aktuelle Engpässe beseitigt werden. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.

Das RCG Team in Koper kümmert sich um die gesamte Hafenlogistik mit unterstützenden Dienstleistungen wie Distributionsorganisation, Be-, Ent- und Umladung, Vor- und Nachlauf, Ladungssicherung, Verwiegung, Cross-Docking, Umschlagsmöglichkeiten und Lagerlogistik, Frachtbrieferstellung und Zollservice.

Hafen Koper Fakten:

  • Fläche von 288 ha

  • 518.000 m2 geschlossene Lagerhallen

  • 47.000 m2 überdachte Fläche

  • 117 ha Freilager

  • Aufbewahrung von bis zu 203.000 m3 Schüttgut

  • 38 km Gleis- und 3.475 m Kaianlage

  • Beherbergung Naturschutzgebiet Škocjanski zat

Interessant!

War gerade in Hamburg,sehr beeindruckende Entwicklung!Gratuliere Rail Cargo👍

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