Beitrag von ZEIT ONLINE

"Wie wäre es mit zehn Stunden am Tag, dafür freitags frei?" Leider wird immer wieder als #viertagewoche" etwas verkauft, wo zwar 4-Tage-Woche draufsteht, das aber nichts mit einer echten 4-Tage-Woche gemeinsam hat. Das oben genannte plakative Beispiel ist eine Arbeitszeitverdichtung und führt die Idee einer 4-Tage-Woche ad absurdum. Eine echte 4-Tage-Woche beinhaltet immer eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Um wieviel die Arbeitszeit verkürzt wird, hängt von den Potenzialen zur Produktivitätssteigerung ab, die im jeweiligen Unternehmen möglich sind. Denn Unternehmenszweck ist nach wie vor, Geld zu verdienen. Einer der Hebel der Produktivitätssteigerung ist das Senken des Krankenstands - ein drängendes Problem in vielen Betrieben. Mit 10-Stunden-Tagen kann das eher nicht gelingen.

#viertagewoche klingt erstmal attraktiv, ist aber leider in den meisten Fällen keine Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich, sondern immer noch der Tausch von Zeit gegen Geld. Aber wer soll den 10 Stunden am Tag konzentriert 100% geben. Ws ist doch schon wissenschaftlich erwiesen, dass selbst 8 Stunden täglich nicht realistisch sind. Dennoch bin ich großer Fan der #viertagewoche. Als Eltern gibt es so einen Tag in der Woche, an dem man entweder Arztbesuche, Einkäufe etc. erledigen kann, wenn das Kind betreut ist, sich eine Paar-Auszeit gönnen kann oder etwas als Familie unternehmen kann, was an Werktagen nicht so stark frequentiert ist.

Ich glaube jede Organisation muss da einen eigenen Weg finden. Das ist ja sicherlich von vielen Punkten abhängig: Branche, Unternehmensgröße, finanzieller Rahmen und natürlich auch der Wunsch der Mitarbeiter:innen und Kunden. In der Realität wird oft viel beschlossen, aber keiner be- oder gefragt! Ich glaube wir müssen hin zu flexiblen Arbeitszeiten, die Mitarbeiter:innen und Unternehmen gemeinsam Mehrwert schaffen. Das "Wie" muss dann ein gemeinsames Commitment sein.

4 Tage arbeiten und 3 Tage frei. Das klingt zunächst verlockend. Für Familien mit kleinen Kindern stelle ich mir das nicht so einfach vor. Man kann den Kindern ja schlecht sagen, dass man sich an 4 Tagen in der Woche kaum um sie kümmert, aber Freitag wäre dann viel Zeit.

Dazu braucht es dann eine Kita sowie Schulen die ca. 11 Stunden geöffnet haben - die Eltern müssen dort ja auch noch Hinfahren. Das wird schwierig, bei der aktuellen Betreuungssituation. 🙈

Ich stimme zu.