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🌿 Wie sieht die Zukunft für umweltbezogene Aussagen in der #Werbung aus? Der Bundesgerichtshof (BGH) hat gestern entschieden: Werbung mit dem Begriff "#klimaneutral" ist unzulässig, wenn nicht explizit darauf hingewiesen wird, dass die Klimaneutralität durch Kompensationsmaßnahmen erreicht wird. Anlass waren Werbeaussagen des Fruchtgummiherstellers Katjes. Dieses Urteil betont die Bedeutung von #Transparenz und Ehrlichkeit in der umweltbezogenen Werbung. Verbraucher dürfen nicht irregeführt werden und müssen klar auf dem Produkt informiert werden, wie Klimaneutralität tatsächlich erreicht wird. Ein einfacher Verweis auf eine Webseite reicht nicht aus. Wir begrüßen dieses Urteil als wichtigen Schritt für mehr Klarheit und Verantwortung in der Werbung. Es zeigt, dass schwammige Umweltversprechen der Vergangenheit angehören. Die Zukunft gehört transparenten und wissenschaftlich nachweisbaren Umweltaussagen. Allerdings werden die vom BGH aufgestellten Regeln für "klimaneutral"-Werbung bald überholt sein. Im Rahmen des europäischen #GreenDeal wird die "Empowering Consumers Directive" umgesetzt, die Werbung mit "klimaneutral" oder "CO₂-reduziert" künftig nur erlaubt, wenn dies ohne Kompensationsmaßnahmen erreicht wird. Diese Richtlinie muss bis 2026 in nationales Recht umgesetzt werden und könnte das Aus für die Bewerbung von Produkten als klimaneutral bedeuten. Zusätzlich wird in Brüssel die "Green Claims Directive" verhandelt. Der Kommissionsvorschlag sieht vor, dass jede Umweltaussage vor ihrer Veröffentlichung von einer akkreditierten Prüfstelle auf Basis einer wissenschaftlichen Bewertung genehmigt werden muss. Auch wenn die endgültige Form der Green Claims Directive noch abzuwarten bleibt, ist eines sicher: Das Katjes-Urteil ist erst der Anfang auf dem Weg zu einem strengeren Rechtsrahmen für #Umweltwerbung. ❓ Wie steht ihr zum Thema Werbung mit Umweltversprechen wie "klimaneutral", oder "CO₂-reduziert"? #Greenwashing #GreenClaims #Kompensation

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Oliver Fels

Passion for Sustainable Solutions & Innovative Value Chains: Experience the Difference

3 Wochen

"Klimaneutral", das Unwort des Jahres. Es suggeriert, etwas wäre gut fürs Klima oder hätte positive Effekte. Nur, dass man das mit Kompendationsmaßnahmen nicht erreicht, solange diese keinen signifikante negativen Footprint vorweisen. Null ist nicht ausreichend, das hält den THG-Level nämlich konstant und damit alle darauf aufbauenden schädlichen Prozesse aufrecht. Solange der CO2 Level dramatisch weit über vorindustriellem Niveau liegt, gibt es keine Klimaneutralität. Denn weniger schlecht ist nicht gut.

🌍 Maria Gottenhuber

LinkedIn Top Voice Nachhaltigkeit | Unternehmensberatung ESG | Zertifizierte CSR-Expertin | Finance & Controlling | Risikomanagement | Speakerin | Influencerin | Vernetzen/Folgen/🔔aktivieren

3 Wochen

Endlich!!!

Klaus Keßler

Rechtsanwalt Keßler

3 Wochen

"Im Bereich der umweltbezogenen Werbung ist eine Irreführungsgefahr besonders groß und es besteht ein gesteigertes Aufklärungsbedürfnis der angesprochenen Verkehrskreise über Bedeutung und Inhalt der verwendeten Begriffe und Zeichen" (Pressemitteilung, BGH I ZR 98/23). Eine begrüßenswerte Entscheidung, die sich dem Urteil des Landgerichts Korneuburg vom 25.09.2023 (Bewerbung von Flügen als CO2-neutral) anschließt. Welch scheinheilige neue Welt. Nach harscher Kritik an den eingeführten Umweltvorgaben wird mit klimafreundlich, klimaneutral und CO2-neutral geworben, denn es gilt die Werbewirksamkeit der Aussage zu nutzen und dem Verbraucher ein reines Gewissen zu vermitteln. Allein die CO2-Zertifikate als Kompensationsmaßnahme lassen an die seinerzeitigen Ablasszettel erinnern, aber das ist lange her.

Sabrina Orthen

Wirtschaftspsychologin & Strategin in Marketing und Kommunikation 👉 Ich kombiniere Wissenschaft mit Emotionen

3 Wochen

betterSoil for a better world Das erinnert mich an unsere Diskussion von vor zwei Jahren, ob eine Produktion mit klimaneutral überhaupt positiv kommuniziert werden kann. Im Endeffekt stösst jede Produktion etwas aus, je nach Menge, macht es eine entsprechende Kompensation nicht automatisch positiv. Gemeinsam mit dieUmweltDruckerei GmbH haben wir für uns eine Lösung nach natureOffice GmbH Standards entschieden, um unser Aufklärungsbuch über bessere Böden zu drucken.

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Petra Vielhaber

Senior PR Specialist in Team Group Communications @ProCredit Holding; reader, runner, #sustainability, Ruhrpottkind. Views expressed are my own.

3 Wochen

VerbraucherInnen transparent und mit Kontext zu informieren, ist enorm wichtig. Wie sonst soll man nachhaltige Konsumentscheidungen treffen. Was mir noch wenig bedacht scheint: Auf die Kommunikations-/Marketingabteilungen in Unternehmen wird das insbesondere auch vor dem Hintergrund der #GreenClaimsDirective enorme Auswirkungen haben - ich durfte an der Uni daran mitarbeiten: https://www.pr-journal.de/lese-tipps/studien/31662-studie-zur-eu-green-claims-directive-greenwahing-abwenden.html

Naima Wisniewski

Senior Research & Consulting bei SINUS-Institut

3 Wochen

In einer Befragung für die Verbraucherzentrale NRW hat das SINUS-Institut u.a. herausgefunden, dass 89% der Verbraucher*innen sich klare Regeln für "klimaneutrale" Produkte – und eine unabhängige Überprüfung wünschen. 86% sind der Ansicht, dass nur Produkte die Bezeichnung "klimaneutral" tragen dürfen, die auch wirklich klimafreundlich hergestellt wurden. Alle Studienergebnisse finden sich auf der Webseite des SINUS-Instituts: https://lnkd.in/e8jvi53F

Prof. Dr. Christopher Morasch

Professor of PR at Westphalian University of Applied Sciences | Founder digitell.me

3 Wochen

Gut so. Ich hoffe damit spricht es sich jetzt auch schnell in der Kommunikation rum, dass Greenwashing nicht mehr gesetzeskonform ist. https://www.pr-journal.de/lese-tipps/studien/32197-viele-kommunikatoren-leben-im-tal-der-ahnungslosen.html

Hier geht’s zur Pressemitteilung des BGH: https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/2024138.html;jsessionid=A9D18AFB7FE54943E1938E12EFA1E4A3.internet951?nn=10690868

Ich mag es nicht, wenn greenwashing betrieben wird. In diesem Fall, auf den sich bezogen wurde, muss ich sagen, dass es sich um einen minderschweren Fall handelt und ich es schade finde, ein Produkt und ein Unternehmen zu rauszupicken, dass sich bemüht. Mir fehlt da etwas der gesunde Menschenverstand: Machen wir uns nichts vor, selbst Ausatmen ist nicht klimaneutral, kein Produkt wird klimaneutral sein, wenn man Energie hineinsteckt (auch für Solarzellen oder Windkraftanlagen würde dieser neue, sehr hohe Maßstab gelten) oder für dessen Erzeugung Energie benötigt. Selbst Pflanzen zu ernten wäre klimaschädlich.

Friedhelm Hausmann

Pushing AI onto a cross-process level by integration of masterdata

3 Wochen

Ein wichtiger Schritt. Nur die Tatsache, das er gemacht werden musste zeigt, das öffentlichen #Unternehmensäußerungen leider nicht per se getraut werden kann. Wenn schon eigene Kunden bewußt verar..... werden?, was ist dann mit der breiten Öffentlichkeit? Gibt es einen #Verband, der auf die Redlichkeit seiner Mitglieder wert legt, oder gar achtet?

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