Obwohl seit knapp fünfzehn Jahren nicht mehr in der Brau- und Getränkewirtschaft tätig, verfolge ich den Markt immer noch recht intensiv. Der Bericht in Getränke News! über die WARSTEINER Brauerei Haus Cramer Management Gmbh lässt mich aufhorchen. Ehemals „Die Königin der Biere“, gehört die Marke Warsteiner m. E. zumindest gefühlt immer noch zu den Ikonen der deutschen Brauwirtschaft. Marke, dass lernt man am ersten Tag in einer Brauerei, wird in der #Gastronomie – möglichst spitz positioniert – gebildet. Und nicht im #LEH. Wenn der Aktionsanteil im LEH und #GAM absatzmäßig 70 und mehr Prozent überschreitet, kann das nicht gesund sein. Wenn (Aktions)Preispunkte 2024 gleich denen der Nuller-Jahre sind, macht das etwas mit der Marke. Es stellt sich die Frage nach der Strategie der vergangenen Jahre: Hektoliter (Absatz) vor Ertrag und Pflege des Markenkern? Wohin führt dies bei der Verankerung der #Marke in den Köpfen der Konsumenten? Aus eigener Erfahrung bin ich sicher, dass RSM Ebner Stolz Potenziale zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung identifizieren und erfolgreich heben wird. Wesentliche Fragen jedoch wird sich Catharina Cramer mit Ihrer Führungsmannschaft stellen müssen: wie gelingt es den Mehrwert der Marke Warsteiner im Rahmen einer #Repositionierung so darzustellen und zu verankern, dass der #Konsument im Handel bereit ist, einen entsprechenden Preis zu zahlen? Welche Rolle spielt die Gastronomie bei einer Repositionierung? Und wie kann die Produktion und Logistik so umstrukturiert werden, dass die Belastung durch Fixkosten bei möglicherweise weiteren Verlusten von Flaschen-Hektos nicht weiter steigt. Zudem sollte zu überlegen sein, ob eine Konzentration auf die ehemaligen Kerngeschäftsfelder und die Kernmarke in diesem Falle nicht sinnvoll erscheint.
Natürlich hat sich in den letzten über zwanzig Jahren aufgrund der #Konsolidierung des Marktes und damit verbundener Zwänge zu Kostenreduktion das Modell des Portfolio-Vermarkters - zum Teil sehr erfolgreich - etabliert. Ob dies jedoch für jedes Unternehmen zum Erfolg führt, sei dahingestellt.
Wenn es gelingt an den genannten Stellschrauben zu drehen, verbunden mit einer entsprechenden Standhaftigkeit bei Preisstellung und Preispunkten - auch bei ausbleibenden Absätzen - wird die Marke #Warsteiner wieder die ihrem Anspruch entsprechenden Position einnehmen und Erträge generieren. Dies verlangt jedoch Geduld und einen ausgeprägten Wille zu Veränderungen.
Geschäftsführerin | Managing Director bei ressourcenmangel GmbH
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