Ab Herbst startet der neue Lehrgang zur Fachkraft für Additive Produktion, den der #ELBCAMPUS zusammen mit der Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT entwickelt hat. Im #Interview haben wir mit dem Institutsleiter des Fraunhofer IAPT, Ingomar Kelbassa, über die Bedeutung dieser Technologie für das Handwerk gesprochen.
👉Ob es um die Herstellung von Werkzeugen für den Eigenbedarf geht oder um die Fertigung von Schablonen und Prototypen: Viele Handwerksbetriebe könnten von Additiver Produktion profitieren, halten sich aber dennoch zurück. Woran liegt das, Herr Kelbassa?
Das stimmt, bislang nutzen eher Großkonzerne die Additive Produktion. Doch im Handwerk gibt es zumindest einige Vorreiter, etwa die Dentaltechnik. Dass viele andere Gewerke zögern, liegt meines Erachtens daran, dass wir bislang viel zu akademisch über die Additive Produktion debattieren. Handwerksbetriebe wollen aber ganz konkret wissen, wie sich bspw. Arbeitsabläufe mit der Technologie vereinfachen lassen. Hier haben wir ein Übersetzungsproblem.
👉Was meinen Sie damit?
Zurzeit befassen sich vor allem Ingenieur*innen mit der Additiven Produktion – was gut ist, denn die Technologie wird in sehr vielen Zukunftsfeldern entscheidend sein. Das sind allerdings Aufgaben für Hochtechnologiekonzerne. Was uns dagegen fehlt, sind Expert*innen im nicht-akademischen Bereich: Techniker*innen mit Geschäftssinn also, die den Mittelstand und kleine Unternehmen in die Arena der Additiven Produktion begleiten.
Diese Fachleute müssen einerseits die Geräte bis ins letzte Detail verstehen, andererseits sollen sie Ideen entwickeln, wie additive Fertigungsrouten in einem Betrieb gewinnbringend eingesetzt werden können. Solche Spezialist*innen wollen wir künftig gemeinsam mit dem ELBCAMPUS ausbilden: Unsere „Fachkräfte für Additive Produktion“ sind sowohl wertvoll für große Unternehmen als auch für kleine Handwerksbetriebe.
👉Gibt es im Handwerk Sparten, in denen sich die Technologie besonders anbietet?
Die Additive Produktion birgt enorme Chancen, quer durch alle Gewerke. Denn die Betriebe können funktionsoptimierte Bauteile einfach selbst herstellen – egal ob innovative Fahrradrahmen, Rohrverbindungen oder Kabelhalterungen. Dasselbe gilt natürlich auch für Ersatzteile, spare parts on demand heißt das Prinzip.
👉An wen richtet sich der Kurs, den das Fraunhofer IAPT zusammen mit dem ELBCAMPUS entwickelt hat?
Wir bilden Handwerker*innen ganz unterschiedlicher Gewerke weiter, die sich bereits sehr gut auskennen mit der Verarbeitung von Metallen oder Kunststoffen. Die Ausbildung setzt auf diesem Vorwissen auf und vermittelt, welche Bauteile sich für die Additive Fertigung eignen. Interessant ist das zum Beispiel für Industriemechaniker und Feinwerkmechanikerinnen.
Das gesamte Interview finden Sie unter: https://lnkd.in/d9EqHMvf
#AdditiveProduktion #3DDruck #Weiterbildung