Aus dem Kurs: Industrie 4.0: Grundlagen und Ökosysteme

Industrie 4.0

Wir haben bereits an anderer Stelle die ersten drei industriellen Revolutionen beschrieben. Wie hebt sich nun aber die vierte industrielle Revolution ab? Welche Notwendigkeiten und Möglichkeiten hat Industrie 4.0? Das werden wir nun hier im Ansatz behandeln. Industrie 3.0 war vor allen Dingen durch den Einsatz von Computern und Serversystem, die Automatisierung durch Elektronik und IT sowie deren Vernetzung gekennzeichnet. Auch der Einzug von Computern im heimischen Umfeld und die extensive Nutzung von Mobilfunk, gerade auch im Zeitalter der Smartphones, ebnete dann den Weg zur Industrie 4.0. Im Rahmen von Industrie 4.0 trifft man nun auf vieles, teils neue, teils aber auch stark modifizierte Begrifflichkeiten, vor allem Zusammenhänge. Die Vernetzung und die Zusammenarbeit kennzeichnen viele dieser Möglichkeiten. Nun gibt es leider keine Blaupausen für jedes einzelne Unternehmen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten. Je nach Industriezweig oder Industrie ist hier nicht mehr im klassischen Sinne Schwer- oder Leichtindustrie, sondern jede Unternehmung ergeben sich mehr oder weniger intensive Umwälzung in den jeweiligen Teilbereichen. Diese Umwälzungen werden auch disruptive Technologien genannt. Disruptive Technologien sind Innovation, die die Erfolgsserie einer bereits bestehenden Technologie, eines bestehenden Produktes oder eine bestehende Dienstleistung ersetzen oder diese vollständig vom Markt verdrängen, so wie seinerzeit das Auto die Pferdekutsche, die Digitalkamera den Fotoapparat. Disruption beschreibt den Prozess eines ressourcenarmen Unternehmens, große und etablierte Firmen herauszufordern. In der gesamten Wertschöpfungskette findet man diese Disruption und ein Großteil von ihnen werden durch die IT befeuert: digitale Transformation, Automatisierung, kognitive Intelligenz mit maschinellem Lernen und künstliche Intelligenz. Im gesamten Lebenszyklus eines Produktes, dem sogenannten Product-Lifecycle-Management, gibt es Umwerfungen, als Beispiel einmal die vorausschauende Instandhaltung oder auch Predictive Maintenance. Waren in früheren Zeiten vor allen Dingen mechanische Hinweise wie Geräusche, Unwucht, Verbrauch, Leckagen ein Signal, dass wieder einmal ein Service von Nöten ist, oder man schrieb aus Erfahrung nach gewissen Nutzungseinheiten diesen vor, ermöglichen nun Sensoren in einer smarten Kommunikation, frühzeitig aufkommende Probleme zu erkennen. Und führe ich nun diese eingehenden Daten von Tausenden oder Millionen Geräten intelligenten und vor allen Dingen lernenden Systemen zu, die zum Beispiel auch in bisher unbetrachten Korrelationen wie Wetter, Umgebungsvariablen, Jahres und Urlaubszeiten hinzu, ergeben sich schnell Hinweise auf aufkommende Fehlverhalten und Fehlfunktionen, die oft gar nichts mit dem eigenen Produkt zu tun haben. Aber auch das Zusammenspiel dieser Produkte und Werteinheiten im Unternehmen wird immer mehr Bestandteil. IIoT, Industrial Internet of Things, das industrielle Internet der Dinge kommt ins Spiel. IIoT ist eine Teilmenge des Internets der Dinge, Internet of Things, IoT. Hier habe ich zwei Beispiele dafür, einerseits Asset-Tracking, hier weiß ich in einem smarten, also miteinander vernetzten Unternehmen und seinen Gütern immer, wo sich welche Güter befinden und in welchem Zustand sie sind. Auch kann ich deren Wege und Nutzungszeiten optimieren und somit den Einsatz schlanker gestalten. Andererseits fahrerlose Transportsysteme, AGV, Automatic Guided Vehicles, lernen nun im Schwarm optimalsten Einsatz und dieser wird immer wieder aufgrund der gewonnen Erkenntnisse neu justiert. Das kann sich dann zum Beispiel auch im Flottenmanagement fortsetzen, Weitere Beispiele dazu finden Sie auch an anderer Stelle dieses Kurses.

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