Aus dem Kurs: Emotionale Intelligenz entwickeln

Die Rolle der Kommunikation

Aus dem Kurs: Emotionale Intelligenz entwickeln

Die Rolle der Kommunikation

Wertschätzende Kommunikation, Kommunikation auf Augenhöhe, respektvolle Kommunikation, gleichgültig mit welchem Begriff Sie die Kommunikation im Zusammenhang mit unserem Thema belegen, sie spielt eine zentrale Rolle. Sie ist das Mittel, durch das Ihre emotionale Intelligenz dem anderen gegenüber zum Ausdruck kommt. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einige Techniken ins Gedächtnis rufen, die aus meiner Sicht für ein emotional intelligentes Verhalten besonders hilfreich sind. Als Erstes: aktiv zuhören. Ich finde, das ist eine prima Technik, auch wenn sie sich nicht immer so ganz leicht anwenden lässt. Beim aktiven Zuhören wiederholen Sie das Gesagte mit Ihren eigenen Worten oder stellen Rückfragen immer mit dem Ziel, Ihr Gegenüber richtig zu verstehen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Eine typische, sehr effektive Rückfrage lautet beispielsweise: Habe ich Sie richtig verstanden, dass ...? Wenn Sie richtig liegen, dann werden Sie ein Ja als Antwort bekommen. Andernfalls wird der Gegenüber Sie korrigieren. Vor allem dann, wenn es um Gefühle geht, ist das eine gute Technik, denn viele Menschen tun sich schwer damit, ihre Gefühle präzise zu beschreiben. Zweitens: Fragen stellen. Ich lerne viel mehr über andere Menschen, wenn ich Fragen stelle, als wenn ich Vermutungen anstelle oder Positionen formuliere. Fragen können verschiedenen Zwecken dienen. Mit Fragen können Sie Informationen gewinnen, Meinungen einholen oder Entscheidungen herbeiführen. Drittens: Feedback geben und nehmen. Feedback wird oft als zentrale Kompetenz von Führungskräften angesehen. Auch im Rahmen der emotionalen Intelligenz spielt diese Kompetenz eine wertvolle Rolle. Wenn ich einem anderen Menschen Feedback gebe, wird das mit einer guten Portion emotionaler Intelligenz mit Sicherheit zu einem besseren Ergebnis führen. Das bedeutet nämlich, dass ich eine bestimmte Leistung dieses Menschen nicht nur sachlich nüchtern auf der Basis von Fakten bewerte, sondern dass ich die emotionale Komponente mit berücksichtige. Viertens und letztens schließlich: Nonverbale Formen der Kommunikation. Wer sich mit Fragen der Kommunikation auseinandersetzt, der konzentriert sich häufig auf die sprachliche Ebene. Im Zentrum stehen Kommunikationstechniken und die Frage, wie sich die eigenen Argumente so formulieren lassen, dass sie beim Gegenüber bestmöglich wirken. Dabei gerät die nonverbale Kommunikation leider oft ins Hintertreffen. Das ist schade, denn die Körpersprache eines Menschen, seine Gestik und seine Mimik, verrät oft ganz unverstellt seine Gefühle. Im Dialog vermittelt sie wertvolle Hinweise auf die eigene emotionale Verfassung, deshalb meine Empfehlung: Achten Sie vermehrt auf nonverbale Äußerungen, und zwar sowohl die des anderen, als auch Ihre eigenen. Gehen Sie auch in Ihrer Körpersprache offen auf den anderen zu. Ermutigen Sie Ihr Gegenüber durch ein ehrlich gemeintes Lächeln und signalisieren Sie ihm auch auf der nonverbalen Ebene Ihre Aufmerksamkeit. Gestatten Sie mir zum Abschluss noch zwei Hinweise. Ich habe Ihnen nur eine kleine Auswahl an Techniken und Methoden der Kommunikation vorgestellt, die ich für hilfreich halte. Allerdings habe ich diese Auswahl bewusst getroffen und mich dabei auf diejenigen konzentriert, die ich für elementar halte. In meiner Trainingspraxis erlebe ich immer wieder, dass diese Techniken zwar bekannt sind, im Alltag aber dennoch leider viel zu oft vergessen werden. Zweiter Hinweis: Ich habe die Techniken hier nur grob angerissen, weil alles andere zu weit führen würde. Wenn auch Sie im Rückblick auf das eine oder andere Gespräch mit anderen feststellen, dass die eine oder andere Methode bei Ihnen in Vergessenheit geraten ist, befassen Sie sich doch noch einmal gezielt damit.

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