UVN | Unternehmerverbände Niedersachsen hat dies direkt geteilt
Meine Zahl der Woche, die die Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt verdeutlicht: Im ersten Quartal 2024 gab es bundesweit 1.570.000 offene Stellen, davon 1.280.000 in Westdeutschland, 285.000 in Ostdeutschland. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 ist das ein Minus von 180.000 oder rund 10 %. Das geht aus der Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung. Interessant finde ich, wie viele Arbeitslose dem gegenüberstehen. Wie passt das zusammen: viele offene Stellen und dennoch relativ hohe Arbeitslosigkeit? Auch das hat das IAB erhoben: ❕Bundesweit kamen im ersten Quartal 2024 auf 100 von den Betrieben ausgeschriebene offene Stellen rund 180 arbeitslos gemeldete Personen und damit rund 30 Arbeitslose mehr als im Vorjahr. ❕In Westdeutschland kamen durchschnittlich 170 und in Ostdeutschland 230 arbeitslos gemeldete Personen auf 100 offene Stellen. ❕Die Arbeitslosen-Stellen-Relation lag damit durchschnittlich bei 1,8. 💡 Mein Fazit: Es kann nicht jeder überall arbeiten, das ist klar. Aber ist es realistisch, bis zu 3 Stunden Pendelzeit zu erwarten, wie es die Ampel zukünftig für Bürgergeld-Empfänger plant? Wenn wir offene Stellen besser und schneller besetzen möchten, brauchen wir mehr Weiterbildung, die zu den Qualifikationsanforderungen der Arbeitgeber vor Ort passt. Wir brauchen nicht nur räumliche Mobilität, sondern auch qualifikatorische Flexibilität. Und andere Anreize, in Beschäftigung zu gehen. Sonst bleibt die Arbeitslosigkeit weiterhin zu hoch und viel zu viele Stellen unbesetzt.