Nummer 29 des Spendenmonitors enthält spannende Informationen, die der Deutscher Fundraising Verband e.V. monatlich in #infohäppchen veröffentlicht. Wir freuen uns, dass nun der 30ste Spendenmonitor in dieser Woche ins Feld gegangen ist - mit 29 teilnehmenden Organisationen einer der erfolgreichsten Monitore aller Zeiten. Futter für kommende spannende #zahldesmonats ist also in der Mache - das Team von #bonsaipublic mit Jan Borcherding und Louisa Ratzeburg arbeitet in den nächsten Monaten quasi täglich an den neuen Infos.
🌟 Zahl des Monats: Effizienz spendensammelnder Organisationen wird dramatisch unterschätzt Der Deutsche Spendenmonitor zeigt: Die meisten Menschen glauben, dass nur 60% ihrer Spende wirklich in Projekte fließen. Dabei übertreffen viele große Organisationen diesen Wert deutlich und arbeiten effizienter, als angenommen. Interessant: Als angemessen erachten Spender*innen 75%. 📊 ⏩ DFRV-Geschäftsführerin Larissa Madeleine Probst erklärt das so: „Solche Warnungen verunsichern so sehr, dass die gesamte Zivilgesellschaft unter Generalverdacht steht. Das darf nicht sein. Wir wünschen uns mehr verantwortliche Berichterstattung, gerade in der spendenreichen Vorweihnachtzeit.“ Interessant ist, dass Nicht-Spendende die höchsten Anforderungen an Organisationen haben - und ihnen am wenigsten zutrauen. Sie glauben, dass nur 46% einer Spende im Projekt ankommen, halten aber 78% für geboten. Das zeige, „dass positive Aufklärung über die Leistung der spendensammelnden Vereine wichtiger sein könnte als verunsichernde Warnungen. Das eine bringt mehr Mittel für gemeinnützige Projekte, das andere weniger." Aber auch der Staat könne helfen die Verwaltungskosten zu senken – durch die Umsetzung der lange versprochenen Entbürokratisierung. Eine Forderung des BÜNDNIS FÜR GEMEINNÜTZIGKEIT, in dem Probst als Beirätin fungiert. ⏩ Prof. Thomas Neukirchen, Fundraising-Experte und Beirat beim DFRV, geht in seiner Argumentation noch einen Schritt weiter: „Es gibt keine Kosten ohne Leistungen. Und Verwaltungsleistungen wie Dankesbriefe, Spendenbescheinigungen, Jahres- und Wirkungsberichte und ein Spenderservice, der Fragen beantwortet, wünschen sich alle – auch jene, die deren Kosten ablehnen. Das ist, als ob man im Krankenhaus nur den Arzt zahlen wollte, aber nicht die Pflege, die Räume oder die Geräte – die sind ja eh da!“ Neukirchen bricht aber nicht nur eine Lanze für die zu Unrecht verteufelten Verwaltungskosten, sondern auch für die Werbekosten: „Heutzutage braucht alles Werbeimpulse, leider auch Spenden.“ Die meisten Menschen spenden nicht von alleine, auch wenn sie das Gegenteil behaupten. Das zeige immer wieder die Werbepraxis der Mitglieder des #DFRV. Ohne Spendenwerbung würde die Leistungsfähigkeit der Zivilgesellschaft zusammenbrechen, so Neukirchen: „Auf ziemlich sicher weniger als 25% des heutigen Stands“. Wir denken: Die Debatte über Verwaltungsleistungen ist fehlgeleitet und schwächt die Zivilgesellschaft, denn es geht nicht um "Verwaltung" im herkömmlichen Sinn, sondern um notwendige Investitionen in Zukunfts- und Leistungsfähigkeit – etwa in qualifiziertes Personal und Transparenzmaßnahmen. Dies wurde auch von Peter Schubert & Silke Boenigk im Starvation Cycle analysiert, der zeigt, dass eine übermäßige Fokussierung auf niedrige Verwaltungsleistungen langfristig die Effektivität der Organisationen gefährdet. Der Deutsche Spendenmonitor, durchgeführt von Bonsai GmbH, wird Ende 2024 zum 30. Mal veröffentlicht. #Spenden #Fundraising #Spendenmonitor