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Die Leere zwischen Uns

Chapter 3: Chance

Notes:

Die Bühne fürs Finale ist bereitet! Danke fürs Lesen.

Chapter Text

 

 

Ein Trommelwirbel ertönt. Purpurne Lichter geistern durch den Zirkus, sammeln sich in der Mitte, und schließlich – stehst du vor mir. Du drehst dich aus einer Nebelwolke und breitest deine Schwingen aus. Die Menge verfällt in frenetischen Applaus.

Kurz kann ich dich nur reglos anstarren. Warst du schon immer so … einnehmend? Du wirkst größer, majestätisch. Wie du über die Bühne schreitest, mit absoluter Sicherheit, siehst du aus, als wärest du für nichts anderes geboren. Lächelnd zeigst du deinem lärmenden Publikum die Fänge. Deine roten Augen richten sich auf mich.

„Du bist gekommen“, sagst du mit einer so kratzigen Stimme, als sei sie von deinen inneren Flammen entzündet. „Du bist wirklich gekommen.“

Einen Moment lang steht die Welt still. Ich fühle mich daran erinnert, wie ich dem Grimm vor dir begegnet bin. Es war ähnlich, doch anders. Dein Vorgänger hatte eine Aura des Unnahbaren, die du noch nicht besitzt. Es flackert Intimes zwischen uns, für Dritte unsichtbar und für mich schmerzhaft real.

Der Stillstand endet. Du wirfst den mir vertrauten Grimm ab und wirst zum Truppenmeister, in voller Kontrolle.

„Welche Überraschung“, rufst du für alle hörbar. „Ein unerwarteter Gast, der in der Gewandung des Albtraums erscheint. Begrüßt mit mir Ghost: den Ritter, der half, Heilandsnest vor dem Untergang zu bewahren, und der mit mir auf Geheiß des alten Meisters aufwuchs, sodass ich nun vor euch stehe!“

Die Menge bricht in „Oh!“- und „Ah!“-Rufe aus. Erneut wird applaudiert. Du schwebst heran, mich von Kopf bis Fuß betrachtend. Fast berühren sich unsere Gesichter, als deine Fingerspitzen über meinen Kragen streichen.

„Ich hätte nie gedacht, einmal unsere Farben an dir zu sehen“, flüsterst du mir zu. „Sie stehen dir. Willst du mir etwa imponieren?“

Vielleicht.

Ich halte deinem schwelenden Blick stand, versuche deine Aufmerksamkeit zu behalten. Dann trete ich einen Schritt zurück, um mich zu verbeugen. Ich stelle sicher, dass dabei der Nagel an meiner Hüfte aufblitzt. Sowie du ihn bemerkst, funkt Gier in deinem Blick auf. Du weißt genau, warum ich meine Waffe mitgenommen habe.

„Es sieht so aus“, verkündest du, „als müsste ich zu meiner Premiere nicht alleine auftreten.“

Du hebst die Hand und schnippst. Überall im Zelt gehen Fackeln an, die dich in infernalischem Licht baden. Die Menge beginnt zu toben.

Du verbeugst dich tief, wie vor einem König. „Ich nehme deine Einladung zum Tanz an.“

Ein gewaltiges Orchester setzt ein. Ich gehe in Kampfhaltung, ziehe meinen Nagel. Du selbst brauchst keine Waffe. Deine Hände und dein Feuer sind Zerstörung genug. Schnell, viel schneller als gewöhnliche Käfer stößt du vor. Du drehst dich mit der Musik, und ich entgehe nur knapp deiner Klaue, die nach mir schlägt. Im nächsten Moment bist du ganz woanders, hast dich hinter mich teleportiert. Flammen schießen unter deinen Flügeln hervor. Ich springe über sie hinweg, gerade noch rechtzeitig, ehe du die Form von Dornen annimmst und aus dem Boden sprießt.

In fliegendem Wechsel wirbeln wir umher. Ich antworte dir, indem ich meine Klinge singen lasse. Die Leere übernimmt mich, muss es tun, denn ein gewöhnlicher Körper wäre sofort an dir zerbrochen. Schatten quillt aus den Wunden, die du mir schlägst, lässt mich kurze Distanzen überwinden und Magie beschwören, die sich mit deiner misst. Unser Publikum lacht in Ekstase, und du lachst mit.

Ich habe schon einmal so getanzt, mit dem alten Grimm. Ich erschlug ihn in seiner mächtigsten Form, damit du seine Lebensflamme aufnehmen konntest. Der Kampf war hart, doch längst nicht so verwirrend.

Du kommst mir nah, viel zu nah. Jede Attacke scheint ein Vorwand dafür zu sein. Ich kann mich kaum konzentrieren, weil ich daran denken muss, wie du mich in dieser einen Nacht umschlungen, verschlungen hast. Die Hitze ist kaum erträglich. Meine Leere ruft nach dir. Feuer, das sich nach meinen Schatten verzehrt, wächst aus den Spitzen deines Mantels. Als wir uns einmal mehr umkreisen, siehst du mir in die Augen.

„Das ist nicht genug für dich, der die Höchsten aller Wesen bekämpft hat, hm? Du sehnst dich nach Intensiverem?“ Mit einem lockenden Lächeln lässt du dich zurückfallen, bietest dich mir an. „Du kannst alles von mir haben, sofern du es wagst.“

Nun wird mir eine unwiderstehliche Einladung gemacht – die Einladung, auf die ich gehofft habe. Ich stecke meine Waffe weg. Stattdessen zücke ich den Traumnagel, ein Kleinod, das ich bis heute am Leib trage. Kein Instrument, das vernichtet, sondern eines, das Welten öffnet. Ich lasse die Geisterklinge in deine Brust fahren. Sie reißt einen Ort hinter unserer Realität auf. Du fällst in dich, hinab in das Albtraumreich. Ich folge dir.

 

 


 

 

Eine verzerrte Form des Zirkus tut sich auf, in einer anderen Ebene des Seins. Die Ränge sind noch immer voll. Doch sitzen dort nicht mehr gewöhnliche Käfer und Grimmsippe, sondern in Rot gewandete Meister. Jene haben die grässlichsten Albträume aus verrottenden Königreichen geborgen.

Über ihnen an der Decke hängt das Etwas, wegen dem allein die Grimmige Truppe existiert. Es ist ein riesiges pulsierendes Ding, aus Stoffflicken und Augen. Seine Venen sind mit den Logen verwurzelt. Dies, weiß ich, ist des Albtraums Herz: ein höheres Wesen, das Grimm und seine Truppe in die Welt gebracht hat und nur durch ein immer wiederkehrendes Ritual leben kann.

Du erhebst dich aus dem Licht, das aus den Augen des Herzens strahlt. Auch deine Erscheinung hat sich verändert. Es ist kaum noch Schwärze an dir, stattdessen wirst du von deinen Flammen umgarnt. Feuerrot sind deine Flügel und dein Gewand, wie auch die gehörnte Krone auf deinem Kopf.

Ich packe den Griff meines Nagels.

Du bist noch du, aber auch jemand anderes, etwas Verderbliches. Ein Körper für das über uns schlagende Herz, ein Wesen so mächtig, dass es anderen den Verstand rauben oder sie töten kann, indem es sie nur ansieht.

Albtraumkönig Grimm.

Du stößt dich in die Luft, unter dem Beifall der zuschauenden Meister. Dann wirst du zu einem brennenden Kokon. Von einem Moment auf den anderen ist das ganze Albtraumreich voller Feuer. Ich weiche aus, indem ich mich kurzzeitig zu Leere auflöse. Von Ort zu Ort spurte ich, fliege auf beschworenen Geisterschwingen, wende alles an Bewegung an, um dir zu entgehen. Es ist lange her, dass ich so gekämpft habe, aber wer es einmal getan hat, vergisst die Schritte nicht mehr.

Du umgibst dich mit deinen Flügeln, in der Erwartung eines Angriffs. „Schlag zu“, befiehlst du mir. „Gib alles, was du hast, Geist von Heilandsnest. Niemand der Anwesenden soll diese Nacht vergessen, auch du nicht!“

In deiner Begeisterung erinnerst du mich an das Grimmkind, mit dem ich so viel erlebt habe. Ein Teil von mir möchte deinen Wunsch erfüllen und unseren tödlichen Ball fortsetzen. Aber dafür bin ich nicht hier. Mein Blick richtet sich auf das Wesen, das dich gefangen hält, auf des Albtraums Herz. Du rechnest nicht mit dem Folgenden und reagierst deshalb nicht rechtzeitig, als ich an dir vorbeistürze. Ein Schattensprung, und ich bin direkt vor dem Herzen. Mein Nagel reißt den fleischlichen Stoff ein.

Da ertönt ein Brüllen, das das ganze Albtraumreich erschüttert. Es dringt aus dem Herzen, aus Grimm, den offenen Mündern der Meister. Alles schreit. Die Geräuschwelle drückt mich nieder, auf den Boden. Benommen hebe ich den Kopf. Die Fackeln verlöschen. Das allgegenwärtige Rot verblasst, um sich zu sammeln, in dir. Es brennt in meinen Augen, wenn ich dich anschaue. Die Stimme, mit der du sprichst, ist nicht mehr deine. Du hast schon vorher das Herz verkörpert, aber wo einstmals noch ein Teil von dir war, schläfst du nun und hast deinen Leib völlig aufgegeben.

 

Du wagst es.

 

Ich habe in die tiefsten Abgründe und die Augen von Göttinnen geschaut, und doch erzittere ich. Auch ich bin nicht vor Urinstinkten gefeit. Die Aufmerksamkeit jenes Wesens, älter als die meisten Zivilisationen, ist absolut beängstigend.

 

Du wagst es, dich gegen mich zu stellen? Was glaubst du zu erreichen? Wenn du mich erschlägst, so tötest du auch mein Behältnis mit dem Namen Grimm. Er lebt nur, wenn ich es tue, und wird mit mir sterben.

 

Ich lasse meine Waffe sinken, um klarzumachen, dass ich nicht töten will. Der Schnitt war nur oberflächlich und diente dazu, das Interesse des Herzens zu bekommen. Nun, da ich jenes habe, sinke ich vor dem Albtraumkönig auf die Knie. Ergeben halte ich ihm meinen Nagel hin, in einer eindeutigen Geste.

 

Wie überaus amüsant. Du willst mir dienen, Schattenfürst?

 

Der Albtraumkönig lacht, dunkles Feuer verlässt seinen Mund.

 

Nein, noch besser. Du willst mir dienen, anstelle von Grimm?

 

Ja, dies ist mein Begehren. Ich will, dass Grimm frei ist, frei von diesem Zirkel, in den er ohne sein Zutun geboren wurde. Ich will seinen Platz einnehmen und das Gefäß des Herzens werden, damit er außerhalb des Zirkus leben kann. Ich will ihm das Glück zurückgeben, das er mir auf unseren Reisen gegeben hat.

 

Du belügst dich, leeres Kind. Ich kann deine Ängste sehen. Wärest du ehrlich zu dir selbst, so wüsstest du, dass du ihn nicht schützen willst – du willst ihn für dich selbst. Es ist nicht verwunderlich, denn er ist vollkommen. Mein makelloses Geschöpf. Auch du magst große Mächte in dir bergen, aber du gereichst mir nicht. Wie vermessen von dir, zu glauben, du könntest eine ebenso würdige Hülle sein wie er.

 

Der Albtraumkönig hebt die Arme, Flammen entstehen zwischen seinen Fingern. Ich gehe in Position, bereit, meinen Wert im Kampf zu beweisen. Schatten peitschen, meine acht Augen öffnen sich.

Ehe wir aufeinander zustürmen können, zuckt die rote Figur zusammen. Der Albtraumkönig birgt das Gesicht in den Händen. Verwundert halte ich inne. Scharlach pellt von der Krone, gibt schwarze Hörner frei. Ich sehe, wie du dich auf seinem Gesicht spiegelst, und es wirkt, als seist du im Widerstreit mit dir selbst. Eine Klaue zerreißt das Albtraumreich mit einem Stoß Magie. Hinter uns grollt das Herz, während wir in die Realität zurückfallen.

 

 


 

 

Als ich zu mir komme, in der Manege des Zirkus, ist alles in Aufruhr. Die Käfer im Publikum reden durcheinander. Meine Wunden, aus denen Leere sickert, pochen. Ich kämpfe mich mühsam auf die Beine. Du liegst auf dem Boden, ebenfalls geschunden. Dein Mantel ist eingerissen, Blessuren überziehen deine Gliedmaßen.

Irgendwie schafft du es, halbwegs elegant aufzustehen. Keuchend stehst du da. Mir wird bewusst, dass du uns aus dem Albtraumreich geholt hast. Du hast dich gegen das Herz, deinen Herrn gestellt, um den Kampf zu beenden. Plötzlich verzerrt Zorn deine Züge. Nicht nur dein Äußeres ist ruiniert, sondern auch dein großer Auftritt, alles.

„Raus!“, brüllst du. So autoritär, es lässt keinen Zweifel daran, dass du allzu langsame Käfer qualvoll töten wirst. Ich schwanke. „Du nicht“, blaffst du mich an. „Alle anderen: Verschwindet! Die Vorstellung ist zu Ende.“

In Windeseile zerstreut sich die Menge. Ich habe mich noch gar nicht gefasst, da schnellst du vor. Deine gebleckten Fänge sind direkt vor meinem Gesicht, die Schneide deines Flügels liegt an meinem Hals.

„Du bist nicht für mich gekommen“, zischst du. „Wolltest du mich auslöschen? Ein weiteres gefährliches Wesen loswerden?“

Allein die Vorstellung entsetzt mich. Ich kann mir nicht erklären, wie du zu dieser furchtbaren Idee kommst. Deine Augen bersten vor Flammen, Wut und Enttäuschung. Gleichzeitig klingt deine Stimme, als wolltest du weinen. Ich kenne diese Verletzlichkeit an dir nicht, ich habe sie nicht erwartet. Dann wird mir klar: Als ich mit dem Herzen des Albtraums gesprochen habe, warst du nicht bei Bewusstsein. Das Letzte, was du erlebt hast, war, wie ich es angegriffen habe. Es muss wie eine Falle für dich ausgehen haben.

Langsam, um dich nicht zu provozieren, greife ich nach deinem Flügel. Ich suche deinen roten Blick. Es dauert ein wenig, aber als du lange genug in mich geschaut hast, weicht dein Zorn. Deine Schwinge sinkt herab.

„Nein, das wolltest du nicht“, stellst du fest. „Aber … was dann?“

Ich erzähle es dir mit meinen Händen. Aufmerksam betrachtest du sie, damit dir kein wichtiges Zeichen entgeht.

„Oh, Ghost.“ Ungläubig schüttelst du den Kopf. „Du bist nicht nur ein Narr, du bist das gesamte Kolosseum. Befreien wolltest du mich? Was, wenn ich das gar nicht will? Ja, ich hatte keine Wahl zu den Umständen meiner Geburt, wie du. Es ist kein leichtes Schicksal, das wir tragen. Aber was wäre ich ohne den Zirkus? Das Theatralische geht mir durch und durch, ich müsste ohne verwelken. Die Grimmige Truppe ist jetzt meine Familie.“

Als du dieses Wort sagst – Familie –, schmerzt alles in mir. Ich nehme deine Hände, drücke sie, versuche dir weiszumachen, was ich so lange vor mir selbst verschlossen habe. Ich bin auch deine Familie.

Du verstehst mich nicht ganz. „Hast du Angst vor dem Tag, an dem ich für das neue Grimmkind sterbe?“ Ich nicke. „Das ist der Lauf der Dinge. Ich würde auch sterben, wäre ich ein Gewöhnlicher. Vielleicht ist es vor deiner Zeit, vielleicht nicht. Entscheidend ist nicht, wie viele Jahre wir haben, sondern wie wir sie verbringen.“

Da ist wieder diese kaum merkliche, eingestürzte Mauer zwischen uns. Nein, Leere. Meine Leere, ein Unvermögen, mit dem hier umzugehen. Ich erwarte schon, dich erneut zu verlieren, wie immer. Da geschieht, was auch in der wärmsten Dunkelheit geschah: Du tust einen Schritt auf mich zu.

„Konntest du mir deine Zuneigung nicht anders zeigen als mit dem Willen, dich für eine böse Entität zu opfern?“ Dein Lächeln ist brüchig. „Vielleicht glaubtest du, das tun zu müssen, weil man ein Gefäß aus dir machen wollte. Vielleicht wurde dir beigebracht, dich für ein höheres Ziel wegzuwerfen. Tu das nie für mich.“ Du schluckst. „Ich habe so lange auf ein Zeichen von dir gewartet, aber das hatte ich nicht im Sinn.“

Betroffen lasse ich deine Hände los. Ich lehne meine Stirn an deine, wie du es als Kind getan hast, um dich zu entschuldigen. Eine Weile lang verharren wir so.

 „Ich habe mit Hornet geredet“, gestehst du. „Über uns.“ Tief atmest du ein. „Ich dachte, sie könnte mir Rat geben. Alles, was sie sagte, war: Ich weiß nicht, was du erwarten darfst. Ghost ist undeutbar wie die Leere, die es geformt hat. Ich kann nicht einschätzen, ob und wie tief es fühlt.“

Zu wissen, dass meine eigene Schwester das gesagt hat, tut weh. Ja, ich bin aus Leere, doch das heißt nicht, dass ich innerlich tot bin. Ich lebe und fühle, auch ein schlafloses Wesen wie ich hat Träume von der Zukunft. Dass ich anders bin als die meisten Käfer, ändert nichts daran, dass das alles ein Teil von mir ist.

„Ich war ebenfalls ein Narr. Warum habe ich sie gefragt statt dich selbst?“ Du siehst zu mir auf. „Zeig mir: Was willst du?“

  Niemand sonst, auch nicht ich, hätte geglaubt, dass ich einmal etwas für mich wollen würde. Aber ich tue es, so sehr. Ich kann die nötige Sprache nicht, versuche mich trotzdem. Meine Hände finden deine Brust. Darunter ist kein Herz. Jenes, das für dich schlägt, gehört dem Albtraumreich. Ich lasse meine Hände auf dir ruhen, wie um etwas Kostbares zu behüten.

Deine Schultern lockern sich, als du mich verstehst. „Ah. Endlich habe ich meine Antwort.“

Du nimmst mich an den Armen. Deine Hände drängen mich zu einem Siegestanz, dem ich nicht entsagen kann. Vermutlich wäre es bei meiner Größe besser, würde ich die Führung übernehmen. Aber ich lasse sie dir, wie schon zuvor. Der Walzer bringt uns nah, so nah. Dein Feuer wird davon angefacht, ich spüre, wie es auf meinem Panzer kribbelt und die Leere in mir wachruft. Es muss ein unglaublicher Anblick sein, unser Tanz, in Strudeln von Rot und Schwarz, die ineinanderfließen. Diesmal gibt es kein Publikum außer verlassenen Tribünen. Diesmal gehören wir uns.

Ich werde deiner würdig sein, Grimm. Der Zirkus bleibt nicht für immer in Heilandsnest, er muss von fallenden Königreichen zehren. Aber das heißt nicht, dass ich dir nicht folgen kann. Wir können stets aufs Neue lustvoll tanzen und uns gegenseitig in unseren Armen verlieren. Die Käfer sollen nicht nur den Albtraumkönig fürchten, ich will zusehen, dass sie auch den Fürsten an seiner Seite ehren. Solange es möglich ist, will ich deinen Gegenpart spielen, die beste Ergänzung in deiner Vorstellung.

Wir werden beide königlich sein, du und ich. Gemeinsam können wir viel mehr erfahren, als andere uns zuschreiben.