Work Text:
„Komm schon Adam, es wird dir gut tun, mal wieder etwas rauszukommen.“ Der angesprochene verdrehte unbemerkt die Augen. Er teilte Leos Meinung keineswegs, wusste aber, dass es an diesem Punkt sinnlos war, weiter zu diskutieren. Ihm gefiel seine momentane Position auf Leos Sofa eigentlich ganz gut und er hatte nicht vorgehabt, diese an dem Abend noch einmal zu wechseln. Abgesehen von einer Raucherpause und einem Trip zum Kühlschrank. Doch dann hatte Leo während des gemeinsamen Abendessens von Pias Vorschlag, sie mögen doch mal wieder gemeinsam als Team was trinken gehen, berichtet. Adam selbst hatte erst mal gehofft, Leo würde von selbst bemerken, dass es keine so tolle Idee war, doch dann hatte dieser angekündigt duschen zu gehen und Leo aufgefordert, sich ebenfalls ausgehfertig zu machen. Erst an diesem Punkt hatte Adam Widerspruch erhoben. Seitdem versuchte er Leo über drei Zimmer hinweg klarzumachen, dass es eine schlechte Idee war, die Wohnung zu verlassen und er viel lieber gemeinsam ein paar Runden Smash Brothers auf Leos Nintendo Konsole zocken würde. „Du hockst schon viel zu lange alleine vorm Fernseher“ fügte Leo aus seinem Schlafzimmer hinzu. ‚Falsch‘, dachte Adam. Schließlich war doch Leo bei ihm, mehr brauchte er nicht. Außerdem waren in den letzten Wochen auch Leos Familienmitglieder hin und wieder mal dagewesen. Seine Arbeitskolleginnen hatte Adam seit seiner letzten Anhörung vor zwei Monaten in der Tat nicht mehr gesehen. Trotz aller Versuche war er noch immer krankgeschrieben, auch wenn der Gips mittlerweile ab war. In ein paar Tagen stand seine Untersuchung beim Amtsarzt an, dann würde er hoffentlich wieder arbeiten dürfen.
Mit einem genervten Stöhnen ließ Adam seinen Kopf nach hinten sinken. Ein Wiedersehen mit Pia und Esther bedeutete mit Sicherheit Fragen. Fragen die er nicht beantworten und über die er nicht mal weiter nachdenken wollte. „Das hab ich gehört“ Leos Stimme klang durch seine angelehnte Schlafzimmertür hindurch gedämpft. Natürlich hatte er das. Dass Leo zuhause ähnlich aufmerksam war wie im Dienst hatte Adam die letzten Wochen zu Genüge feststellen können. Nachdem er die erste Woche nach seiner Entlassung bei Leo verbracht hatte, (dieser hatte darauf bestanden um Adam helfen zu können), hatte er sich eingestehen müssen, dass ihn nicht wirklich etwas in seine Wohnung zurückzog. Also war er kurzerhand in Leos Gästezimmer gezogen und vermietete seine eigene, frisch renovierte Wohnung jetzt an Erasmus-Studierende. Ihrer Freundschaft hatte das zusammen wohnen mehr als gut getan, sie waren schnell in ihre Dynamik aus Jugendzeiten zurück gefallen und genossen die Zeit zusammen. Auch wenn Adam dies nie ansprechen würde. Adam war wieder derjenige, der Leo zu Dingen herausforderte und Leo übernahm die Rolle des Fürsorglichen. So hatte Adam es sich zur Aufgabe gemacht, Leos kulinarischen Horizont um Gerichte zu erweitern, die er auf seinen Reisen kennengelernt hatte und Leo freute sich über Adams ausgewogenere Ernährung.
„Hab doch garnichts gesagt.“, grinste Adam. „Wo gehen wir denn überhaupt hin?“ „Ha! Du kommst also doch mit!“, triumphierte Leo und streckte den Kopf hinter der Tür hervor um Adam grinsend zu betrachten. „Ugh. Ja. Aber nur weil du es bist. Und sobald die Baumann eine blöde Bemerkung macht bin ich weg!“, erklärte Adam. Egal was der Abend bringen würde, das breite Lächeln das sich in dem Moment auf Leos Gesicht ausbreitete machte es für Adam wert. “Wir gehen in die Stube 8 im Nauwieser, hat Esther vorgeschlagen. Da waren wir auch damals nach dem Fall Meyerhofer.“ Leo verschwand wieder hinter seiner Tür; Adam blickte an sich herab. Gut, wenn er schon mal wieder vor die Tür ging sollte er vielleicht auch mal aus der Jogginghose raus, überlegte er.
Vier Runden Drinks später, jede eine gefährliche Mischung aus Urpils und unterschiedlichsten Shots, wusste Adam dass es definitiv eine schlechte Idee gewesen war, Leo nachzugeben. Dieser hatte Adam mit Esther an ihrem Tisch zurückgelassen, um sich gemeinsam mit Pia einem der Tischkicker in der Kneipe zu widmen. Um „für das nächste Teammatch zu trainieren“ hatte er zwinkernd Adam erklärt. Anschließend hatte er Adam einen bedeutenden Blick zu geworfen und mit einer Kopfbewegung in Richtung Esther symbolisiert, dass er sich eine Aussprache zwischen den beiden wünschte. Adam musterte mit einem dunklen Blick, wie sich Leo und Pia lachend gegenseitig anfeuerten und ignorierte Esther, die ihnen beiden eine weitere Runde Bier bestellte. Immerhin.
Adam konnte den ganzen Abend schon kaum den Blick von Leo abwenden und der Alkohol in seinem Blut machte es nicht besser. Also beschloss er einfach weiterzutrinken. An diesem Punkt war ihm auch bereits egal, dass der Alkohol ihn etwas gelockert hatte, sodass es ihm schwere fiel als sonst zu verbergen, wie verliebt er in Leo war. Anders konnte man seinen aktuellen Gefühlszustand nicht beschreiben. Er wusste seit etwa 17 Jahren, was Leo ihm bedeutete. Aber seit sie zusammen wohnten, und seit er den erwachsenen Leo das erste Mal hat im Dialekt sprechen hören, musste er feststellen dass er einfach hoffnungslos verknallt war. In Momenten wie diesen fühlte er sich fast wieder 14. Im Dämmerlicht der gemütlich eingerichteten Kneipe mit ihren vielen Stickern von Bands und social-justice-Organisationen, an der Tür klebte eine prominente Pride-Flagge, fühlte Adam sich einfach nur wohl. Seine Therapeutin wäre stolz. Er war entspannt, ihm war angenehm warm und das Kribbeln in seiner Magengegend wenn Leo ihn anlächelte tat einfach nur gut. Dazu kam, dass Leo an diesem Abend einfach umwerfend aussah. Als er in dem Outfit aus seinem Schlafzimmer hervor kam und Adam beiläufig fragte ob sie los könnten, hatte Adam einen Moment gebraucht. Er trug ein tiefblaues, enges Hemd, dass er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte und welches nicht nur seine Armmuskulatur betonte, sondern auch seine Augen regelrecht leuchten ließ. Die etwas länger gewordenen Haare fielen ihm bei jeder Bewegung in die Stirn und lösten bei Adam jedes Mal das Verlangen aus, mit der Hand hindurch zu streichen.
Während Adam Leo so beobachtete stellte er fest, dass der Alkohol bei seinem Freund eine andere interessante Wirkung hatte: mitten im Gespräch mit Pia war Leo plötzlich zum Dialekt übergegangen. Ihm entfuhr ein kurzes Lachen. ‚Cute‘, dachte er und hoffte, dass seine Wangen nicht so rot waren, wie sie sich anfühlten. Dankbar für die Abkühlung nahm er eine der Flaschen an, die die Bedienung ihnen hingestellt hatte, während Esther zwei der neuen Flaschen zu Pia und Leo rüber brachte. Leo nahm eine der Flaschen entgegen und suchte Adams Blick, um ihm zuzuprosten. Adam erwiderte die Geste lächelnd und verschluckte sich prompt an seinem Bier, als Leo ihm noch einmal zuzwinkerte, bevor er sich wieder seinem Spiel zu wand. Fuck. Hatte Leo ihm grade ernsthaft zugezwinkert? Hatte er mit ihm geflirtet? „Interesting“, meldete sich Esther schließlich zu Wort. Ertappt drehte Adam seinen Kopf zu ihr um und warf ihr einen dunklen Blick zu. Esther blieb unbeeindruckt. Sie checkte kurz ihr Handy, bevor sie Adam musterte. „Siehst ja wieder halbwegs lebendig aus, Schürk. Steht dir.“ Was sollte das denn jetzt? Das war genau das, was Adam so provokant an seiner Kollegin fand. Sie stichelte und bohrte ohne wirklich zu sagen, was eigentlich ihr Ding war. Am meisten ärgerte ihn dabei insgeheim, dass sie nicht auf seine Provokationen ansprang. „No thanks to you.“, erwiderte er schließlich. Esther zuckte nur mit den Schultern. „Kannst dir die Ansprache sparen. Wir wissen beide dass ich nur meinen Job gemacht hab. Und Hölzer hat mir schon die Leviten gelesen…Alles was ich sagen kann ist, dass mir scheiße leidtut, was die da drin mit dir gemacht haben. Und das mit deinem Alten. So ein Drecksack.“ Adam nickte zustimmend. Ihm gefiel, dass sie das Fass genauso wenig aufmachen wollte wie er. Und schließlich hatte sie Leo die Verpflichtung, ihn selbst festzunehmen, abgenommen. Dafür war er ihr dankbar. „Längst vergessen.“ Die nächsten Minuten verbrachten sie schweigend damit weiterzutrinken und ihre Kollegen zu beobachten. Der Tischkicker, an welchen sich Pia und Leo befanden stand parallel zu Adam und Esther, sodass Adam einen guten Blick auf die beiden hatte. Etwas das Pia gesagt hatte, brachte Leo zum Lachen. Adams Mundwinkel bewegten sich ebenfalls nach oben, er liebte es Leo so frei lachen zu sehen. Als würde er seinen Blick spüren drehte Leo sich zu Adam um und warf ihm einen fragenden Blick zu. Adam nickte um zu signalisieren, dass alles gut war. Denn das war es in diesem Moment sogar wirklich. Leos Lächeln wurde breiter und er legte den Kopf leicht schief. Adam spürte, wie ihm die Hitze bis in den Haaransatz stieg. Vielleicht war der Alkohol auch keine so gute Idee gewesen. Neben ihm stieß Esther geräuschvoll Luft durch die Nase aus. „Was?“, Adam warf ihr einen dunklen Blick zu. „Nichts Schürk“, lachte Esther. Adam reckte sein Kinn herausfordernd. „Wenn du was zu sagen hast, spucks aus.“ Esther nahm einen langen Schluck aus ihrer Flasche. „Dein rotes Gesicht hat nur gerade meine Theorie bestätigt.“ War das ein Kichern? Adam schien nicht der einzige zu sein, bei dem der Alkohol für eine gewisse Gelassenheit sorgte. Er hatte keine Ahnung, was seine Kollegin von ihm wollte. Ihn beschlich allerdings das ungute Gefühl, etwas unfreiwillig von sich preisgegeben zu haben. Bevor er den Gedanken weiterverfolgen konnte landete eine warme Hand auf seiner rechten Schulter. Im nächsten Moment spürte er warmen Atem an seinem Hals und Leo an seiner Seite. Er und Pia stellten kichernd ihre leeren Flaschen auf dem Tisch ab.
„Pia gebbt die nächschd Runde aus“ lachte Leo und stütze sich auf Adam ab, um das Gleichgewicht besser halten zu können. Dabei schien sein gesamter Körper zu Adam hin zu streben. Auch das noch. Als drohten Adams Gefühle für Leo an diesem Abend nicht ohnehin schon überzuschwappen. Für alle sichtbar zu werden. Jetzt musste Leo ihn auch noch berühren, während er seinen Dialekt auspackte. Adam wurde schummrig. Der Dialekt wirkte auf Adam irgendwie…niedlich? Und gleichzeitig ließ er Leos Stimme rauer und tiefer klingen. Unfähig sich Leos Bann zu entziehen ließ Adam seine Hand über Leos Rücken gleiten und ließ sie auf seiner Taille liegen, sodass sein Arm um seinen Rücken geschlungen war. Leo sah ihn an und legte erneut den Kopf fragend etwas schief, als sei er überrascht von Adams öffentlicher Berührung. Adam ließ seine Hand zur Bestätigung leicht an Leos Seite auf und ab streichen und wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt. Adam wollte ihn küssen. Es wäre so einfach. Er könnte einfach seine Hand an Leos Wange legen, die Wärme unter seiner Haut spüren. Ihn näher zu sich heranziehen…“Isch hann nur ganz knapp verlor! Du hasch bestimmt beschiss!“ Pia hob anklagend den Zeigefinger in Leos Richtung. Leo sah Adam mit gespielter Empörung an „Hey das würd ich nie mache! Adam! Helf ma mol!“ Adam konnte nur nicken. Was passierte hier? Überfordert suchte er über den Tisch hinweg Esthers Blick. Die hingegen hatte ihr Kinn in eine Hand gestützt und betrachtete Pia mit einem beseelten Blick. Adam schien nicht der einzige mit einer besonderen Aufmerksamkeit für einen Kollegen zu sein. „Was halle na dann von na Runde Quetsche?“, fragte Pia. „Für mich keins mehr, danke“, lehnte Adam ab. Er hatte definitiv genug für heute. „Booo!“, machte Esther. Während sich Pia und Leo erneut ihrer Diskussion über eine Serie widmeten versuchte Adam seine Gedanken zu ordnen. Leider konnte er seinen Zustand nicht alleine auf den Alkohol schieben. Leos Wärme an seiner Seite und das Gefühl, ihn halb im Arm zu halten, kombiniert mit seinem Geruch und Leos Stimme an seinem Ohr drohten ihn zu überwältigen. Er konnte der Unterhaltung kaum noch folgen, schnappte nur hin und wieder einzelne Begriff auf. Absurde Ausdrücke wie Huddel, Zores und Iwwerzwersch, die er in seinem Zustand keiner Bedeutung mehr zuordnen konnte. Stattdessen fragte er sich, wie es sich anfühlen würde, die Wörter aus Leos Mund zu küssen. Plötzlich wurde es Adam zu viel. Er fühlte sich seltsam eingeengt und hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Vorsichtig, aber bestimmt löste er sich aus Leos Berührung und kündigte an, eine rauchen zu gehen. Leos besorgten Blick nahm er nur unterbewusst wahr. Vor der Tür lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Hauswand und atmete zwei, drei Mal tief durch, bevor er eine Packung Zigaretten aus seiner Hosentasche angelte.
„Kann ich auch eine?“ Adam drehte seinen Kopf nach links, wo sich Esther zu ihm gesellt hatte und ihn ansah. „Wusste gar nicht, dass du rauchst.“ Adam bot ihr seine Packung Zigaretten an. „Gelegenheitsraucherin.“, antwortete Esther. Ein sympathisierendes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, während er sein Feuerzeug entzündete. Er zog an seiner Zigarette und stieß den Rauch langsam aus. Er konnte spüren, wie Esther ihn weiter von der Seite musterte. Schien so, als käme er um das Thema nicht drum herum. „Also...nicht dass es mich etwas angehen würde aber ich hab gehört ihr beiden wohnt jetzt zusammen?“ Adam zuckte unmerklich zusammen. „Du hast Recht, es geht dich nichts an.“, blockte er ab. Esther verdrehte die Augen. „Keine Angst, das bleibt unter uns.“, beteuerte Esther. „Hölzerchen hat sich bei mir verplappert.“ Adam entspannte sich ein wenig. Er hatte schon erwartet, dass die anderen bereits von seiner Wohnsituation erfahren hatten „Leo beruhigt es, wenn er mich bemuttern kann“, war alles, was Adam dazu sagte. „Verstehe.“ Esther wandte den Blick nach vorne und rauchte weiter. Adam spürte, dass das Thema noch nicht beendet war. „Weißt du“, setzte sie erneut an, „Ich kenne Leo schon ein paar Jahre. Der arbeitet normal by the book, ist einer der genausten Menschen die ich kenne. Ich glaube der träumt nachts vom saarländischen Polizeigesetz.“ Adam lachte auf. „Aber als es dann plötzlich um dich ging…Schürk, für einen Moment dachte ich, der dreht uns durch.“ Esthers Blick wurde ernst. „Ich mein, ich hatte da schon so ein Gefühl als du bei uns anfingst. Da lag etwas in der Luft zwischen euch. Leo hat uns dann kurz von eurer Vorgeschichte erzählt und plötzlich hat das ganze etwas mehr Sinn ergeben.“ Esther sah sich nach einem Mülleimer um, drückte ihre Zigarette aus und warf sie hinein. „und ich hab das Gefühl, heute Abend kam endlich das letzte Puzzleteil dazu.“ Adam seufzte genervt. „Worauf willst du hinaus, Baumann?“ Esther verdrehte die Augen. „Boah Schürk, stell dich doch nicht dümmer als du bist. Wie lange seid ihr schon zusammen?“ Adam wich erschrocken zurück und ließ beinahe seine Kippe fallen. „Was? Bist du bescheuert?“ Was hatte ihr bitte diesen Eindruck vermittelt? „Leo ist…mein bester Freund. Das ist alles.“ Esther sah verwirrt aus. Adam feuerte seine Kippe in die Straßenrinne und trat sie kraftvoll aus. „Ernsthaft. Da läuft nix. Außerdem steht Leo nicht mal auf Männer.“ Scheiße, warum hatte er das gesagt? Adams Überlegungen zu Leos Sexualität und Beziehungsstatus gingen die doch nix an. Irgendwie musste Esther ja zu dieser Annahme gekommen sein. Vielleicht wusste sie ja mehr als er, immerhin hatte sie in den letzten Jahren wesentlich mehr Zeit mit Leo verbracht als Adam. Esther lachte laut auf. Adam sah sie mit zugekniffenen Augen an. Was war jetzt so lustig? „Ach du meinst das ernst? Oh boy. Ihr Männer seid emotional echt unfähig. Also erstens: Kein Hetero-Mann besitzt so enge Shirts und so viele Haarpflegeprodukte wie unser Hölzerchen. Ernsthaft. Musste mir mal auf ner Fortbildung ein Zimmer mit ihm teilen.“ Esther schien bei der Erinnerung zu schaudern. Zweitens gehen Pia und Leo immer zusammen zu diesen furchtbaren queeren Szene-Partys in der Garage. Und Drittens….Hmm wie drücke ich das jetzt diplomatisch aus? Schaut der dich im Büro immer an, als würde er dich am liebsten jeden Moment in den Kopierraum zerren.“ Adam begann zu husten und ihm schoss erneut die Hitze ins Gesicht. Sein Gehirn konnte die ganzen neuen Informationen kaum aufnehmen. An einem Detail blieb er jedoch hängen. „Warte, Pia ist auch…?“ Esther lachte erneut auf. „Alter, wie zur Hölle bist du Kommissar geworden? Pia und ich sind seit drei Jahren zusammen. Wir heiraten im Herbst.“, Esther hob wie zum Beweis ihre Hand, und Adam konnte einen Ring an ihrem Ringfinger erkennen. Seine Augen waren groß geworden. Er war endgültig überfordert. „Du verarschst mich.“ Esther boxte ihm gegen den Oberarm. „Hey, was Pia angeht würde ich nie Witze machen. Aber an deiner Stelle würde ich mir gut überlegen, ob ich nicht ab und an mal Hörnchen mitbringe. Wir wollen ja nicht, dass sich dein Dialekt-Kink rumspricht, nech?“, zwinkerte Esther, machte sich leise vor sich hin lachend zurück nach drinnen und ließ einen perplexen Adam zurück.