Kuntillet 'Adschrud
Kuntillet ‘Adschrud (arabisch: كونتيلة عجرود Kūntīllat ‘Ajrūd) isch en Ort uf de Sinai-Halbinsle z Ägypte ganz nöch a de Gränze zu Israel. Archäologe hei derte in de 1970er Johr Usgrabige gmacht. Höchschtwahrschinlich isch Kuntillet Adschrud e Karawanserei gsi, uf em Wäg vo Kadesch Barnea Richtig Elat und Ägypte. Bekannt worde-n-isch de Ort, wil me bi de Usgrabige Inschrifte und Zeichnige uf Tonkrüg gfunde hät, wo vom "JHWH ... und sinere Aschera" d Red isch.
Geographii und Name
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Kuntillet ‘Adschrud heisst einsamer Hügel vo de Wasserquelle. Hüt wird de Ort Ḥorvat Teiman gnennt. Er ligt öppe 50 km südlich vo El-Quseme uf eme Plateau.
Archäologischi Usgrabige
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S archäologisch Inschtitut vo de Universität vo Tel Aviv het in der Johr 1975 und 1976 Usgrabige gmacht[1]. Bi dene Usgrabige sind Gebäuderäst entdeckt worde, wo uf d früheri Exischtenz vo ere Karawanserei hiidüte und us zu Zit zwüsche 850 und 750 v. Chr. schtammet. Zum Teil hei d Archöologe und Theologe d Meinig verträte, s Gebäude sig es Heiligtum gsi, aber es si kei Altär oder ähnlichs gfunde worde, wo di These chönnt stütze. Im Iigangsberich isch aber vermuetlich en Aadachtsruum gsi. Derte het me nämlich uf zweine Pithoi di Tekscht gfune, wo Kuntillet Adschrud so bekannt gmacht hei. Au Abbildige sind uf de Pithoi gsi.
D Bilder vo Kuntillet Adschrud
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Pithos A zeigt e Frau wo ufeme Thron sitzt und e Lyre spillt und zwee Bes, zwergehafti ägyptischi Götter. Denebet wered au Tier, so e Chue miteme Chalb, zwee Staiböck öbereme Loi und anderi Tier abbildet. D Inschrift öberlappt s Bild vomene Bes. Do de Stil vo de verschidnige Zaichnige variert isch, werd agnoo, as de Chrueg vo merere Mensche bimoolt und bischriftet woren isch und ass kann Zämehang zwösched de Inschrift und de Bilder bistot. De Pithos B zaigt e Zeremonii mit merere Mensche.[2].
D Tekscht vo Kuntillet Adschrud
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Es isch einisch vo JHWH vo Samaria und einisch vo JHWH vo Teman d Red, wo jewils in e Beziihig zu Aschera gestzt werdet. Di Tekscht sind in ere früene Form vo de althebräischer Schrift verfasst.
- Uf em Pithos A steit:
- ’mr. ’[...]h[...]k. (’)mr. lyhl[...] wlyw‘śh. w[...]brkt. ’tkm. lyhwh. šmrn. wl’šrth.[3]
Übersetzig: Es spricht ’... ...: Sprich zu Jehalle..., und zu Jo‘asa und ...: Ich segne euch bei/vor JHWH von Samaria und seiner Aschera.
- Uf em Pithos B sind zwei Inschrifte z finde:
- ’mr ’mryw ’mr l. ’dny hšlm. ’t brktk. lyhwh tmn wl’šrth. ybrk. wyšmrk wyhy ‘m. ’d[n]y [...]k[...]
Übersetzig:
Es spricht Amarjaw: Sprich zu meinem Herrn: Geht es dir gut?
Ich segne dich bei/vor JHWH von Teman und seiner Aschera.
Er möge segnen und dich behüten
und mit meinem Herrn sein ...
- [...] lyhwh htmn wl’šrth
- [...]kl ’šr yš’l m’š ḥnn [...] wntn lh yhw klbbh
Übersetzig: ... bei/vor JHWH von Teman und seiner Aschera ... was immer er von jemandem erbitten wird, er gewährt es ... und JHWH gibt ihm nach seiner Absicht.
Einzelnochwis
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Keel/Uehlinger, Göttinnen, Götter und Gottessymbole S. 237f.
- ↑ Judith M. Haley: Some Drawings and Inscriptions on two Pithoi from Kuntillet Ajrud; in Cetus Testamentum XXXVII,2 (1987); pp. 180-213; mit Zaichnige
- ↑ Hadley, Drawings S. 182
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- J. Hadley: Some Drawings and Inscriptions on Two Pithoi from Kuntillet ‘Ajrud, VT 37 (1987), 180-213.
- Othmar Keel/Christoph Uehlinger: Altorientalische Miniaturkunst. Die ältesten visuellen Massenkommunikationsmittel. Ein Blick in die Sammlungen des Biblischen Instituts der Universität Freiburg/CH - Mainz 1990.
- Othmar Keel/Christoph Uehlinger: Göttinnen, Götter und Gottessymbole. Neue Erkenntnisse zur Religionsgeschichte Kanaans und Israels aufgrund bislang unerschlossener ikonographischer Quellen, QD 134, Freiburg i.Br. - Basel - Wien 1992.
- Zeev Meshel: Art. Teman, Horvat. In: NEAEHL 4, 1458-1464.
- Johannes Renz; Wolfgang Röllig: Handbuch der althebräischen Epigraphik I: Die althebräischen Inschriften 1. Text und Kommentar. Darmstadt 1995, S. 47-64.