Avenches
Avenches | |
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Basisdate | |
Staat: | Schwiiz |
Kanton: | Waadt (VD) |
Bezirk: | Broye-Vully |
BFS-Nr.: | 5451 |
Poschtleitzahl: | 1580 |
UN/LOCODE: | CH AVE |
Koordinate: | 569656 / 192175 |
Höchi: | 480 m ü. M. |
Flächi: | 19,46 km² |
Iiwohner: | 4685 (31. Dezämber 2022)[1] |
Website: | www.avenches.ch |
s Stedtli Aventso | |
Charte | |
Avenches ([avɑ̃ʃ]), iihaimisch uf Arpitanisch Aventso ([aˈvɛ̃tsu]),[2] tütsch Wiflisburg oder Wifflisburg, isch e politischi Gmaind im Bezirk Broye-Vully im Waadtland. Zu de Gmaind ghört au de Ort Donatyre, wo bis em 1. Juli 2006 en aigni Gmaind gsii isch.
Name
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Ort (galloromanisch: Aventicum, 1518: Avenche) isch binennt nochem Name vo de Quelle Aventia (ie. H2euentiH2 »Quelle«). I de Römerzit isch die Quelle as d Göttin dea Aventia vereert wore[3]. Im Mittelalter het de Ort au Wiflisburg (1266: Wibilsburg; 1302: Wipelspurg) ghaisse, en Name wo Iigang i di nordischi Heldesaag gfunde het: D Söö vom Ragnarr Lodbrok hend wo si gege Rom zoge sind i de Alpe Vífilsborg plünderet.
Geografii
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S Städtli Avenches (480 m ü. M.) lit wenig südlich vom Murtesee zwüschet Murte und Payerne ufeme Höger zmitzt ide Ebeni vo de Broye, wo in Murtesee ine flüüsst. De nördlich Tail vo de Gmaind ghört zu de fruchtbare Broyeebeni und wert landwertschaftlich intensiv gnutzt, de südlich Tail isch hügelig. De höchst Punkt mit 630 m.ü.M. isch de Bois de Châtel. Im Norde goot Gmaind bis an Murtesee ane. Di gsamt Gmaindflächi vo 17,5 km² werd zu 70% landwertschaftlich bruucht, 15% sind biwaldet wäred d Sidlige 14% iinemet (1997).
Iiwoner
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Quälle: Bundesamt für Statistik 2005[4]
Johr | 1850 | 1860 | 1870 | 1880 | 1888 | 1900 | 1910 | 1920 |
Avenches | 1637 | 1756 | 1819 | 1781 | 1846 | 1952 | 1800 | 1724 |
Donatyre | 198 | 179 | 160 | 153 | 175 | 148 | 127 | 157 |
Oleyres | 338 | 317 | 333 | 314 | 294 | 283 | 263 | 230 |
Johr | 1930 | 1941 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 |
Avenches | 1604 | 1565 | 1717 | 1776 | 2235 | 2177 | 2505 | 2544 |
Donatyre | 145 | 138 | 148 | 119 | 106 | 101 | 123 | 127 |
Oleyres | 235 | 220 | 219 | 179 | 174 | 185 | 225 | 223 |
Vo de 2753 Iiwoner (Endi 2006) vo de Gmaind redet drai Viertel Französisch, en Achtel Tütsch und fast 6 % Portugiesisch. Je öppe 45 % sind Katholike bzw. Reformierti. De Uusländeraatail isch 2010 bi 31,3 % gläge.[5]
Gschicht
[ändere | Quälltäxt bearbeite]I de Latène-Zitt het d Geged zum Cherngibiet vo de Helvetier zellt, wo im 1.Jh.v. Chr. ufem Bois de Châtel e Oppidum baut hend, vermuetli as Noofolger vom wichtige Oppidum ufem binochbuurte Mont Vully, wo d Helvetier bim gschitrete Uuszug usem Land abebrennt gha hend.
Nochdem Römer d Helvetier underworfe hend, hends de Ort wege sinere Laag zum Vorort bestimmt und ere de Name Civitas Helvetiorum ggee. Si hend abem Joor 12 v. Chr. afange de Ort uusbaue, wo denn langsam zunere Stadt anegwachsen isch. De Kaiser Vespasian het d Erlaubnis ggee, e Muur um d Stadt z baue und ere de stolzi Name Colonia Pia Flavia Constans Emerita Helvetiorum fœderata verlait. D Stadt isch noch römischem Vorbild miteme rechteggige Stroossemuster baut wore, het Bäder, Tempel, e Theater und en Amphitheater ghaa. De Cigogner-Tempel - so gnennt well uf de Süüle obe Störch gnistet hend - isch as wichtigste Tempel vo de Stadt vermuetli im Caturix gwidmet gsii. D Verfassig vo Aventicum isch die vonere römische Kolonii gsii. Di iihaimisch Bivölkerig het aber ersch im 3. Joorhundert s römische Bürgerrecht öbercho. Aventicum het i sinere Blüeti guet 20 Tuusig Iiwoner ghaa.
Ane 259/60 hend d Alemane Aventicum plünderet, doch het d Stadt sich chöne guet erhole und ufem Bois de Châtel isch zum Schutz vom Volch e Kastell baut wore. Aber ane 354 hend d Alemanne d Stadt definitif abegmacht und d Bivölkerg het sich den uf de Höger am südliche Stadtrand zruggzoge. Nochdem d Zitte wider rüebiger wore sind, isch i de Ebeni une nomol e bifestigti Stadt baut wore und isch denn au Sitz vomene Bischof gsii, mit mindestens zwoo Cherche: Saint-Martin und Saint-Symphorien. Nochdem de Bischof Marius i de 2. Hälfti vom 6. Joorhundert de Bischofssitz uf Losann verlait het, isch d Römerstadt endgültig uufgee wore und d Ruine sind as Staibruch bruucht wore.
Ane 1074 het denn de Losanner Bischof Burkhard vo Oltige ufem Höger s hütige Städtli gründet und mitere Ringmuur umgee. Ane 1259 het de Ort denn Stadtrecht öbercho. Nochdem d Berner 1536 s Waadtland eroberet hend, isch d Stadt Sitz vode Landvogtai Avenches wore. Wäred de Helvetik het Avenches zum Kantoo Friburg ghört und isch ane 1803 dur d Mediationsverfassig schlussendli uf aigne Wunsch zum noi gschaffne Kantoo Waadt choo.
Im 19. Joorhundert het z Avenches e grösseri jüdischi Gmainschaft glebt, wo usem Elsass iigwanderet isch. Si hend vo de Ufzucht vo Ross glebt und 1865 en aigni Synagoge baut. Us wertschaftlichi Gründ sind si aber ab Endi 19. Joorhundert i grössiri Stedt züglet und d Syngagoge isch ane 1954 abgrisse wore. E Tafle am Platz und e Davidstern ufem Tour de Vully erinneret no a di Gmainschaft.
Vo 1910 bis 1921 isch nördlich vo de Stadt e Flugplatz gsii, wo im Erste Weltchrieg vom Militär bruucht woren isch.
Politik
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Bi de Nationalrotswahle 2011 het s das Ergebnis gää: BDP 1,4 %, CVP 3,1 %, FDP 17,2 %, GLP 6,3 %, GP 6,0 %, SP 27,8 %, SVP 23,8 %, Suschtigi 5,7 %.
Dr Burgermaischter vu Avenches isch dr Daniel Trolliet (Stand Merz 2014).
Wirtschaft
[ändere | Quälltäxt bearbeite]D Arbetslosigkait isch anne 2011 bi 5,1 % gläge.[5]
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Nathalie Desarzens: Die Stadt Avenches. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 945, Serie 95). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2014, ISBN 978-3-03797-135-2.
- Der neue Pauly, Bd.2 »Aventicum«. ISBN 3-476-01472-X.
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Offiziell Website vo Avenches
- Christine Lauener: Avenches (Gemeinde). In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Luftföteli vo Avenches und Umgebig
- Schloss Avenches (französisch)
Fuessnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Wulf Müller, Avenches VD (Avenches), i: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), useggee vom Centre de Dialectologie a dr Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 110f.
- ↑ CIL XIII 5071-5073; HM 182
- ↑ Bundesamt für Statistik: Eidgenössische Volkszählung 2000: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden 1850–2000. Bern 2005 (Online uf bfs.admin.ch (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) , Date im Aahang (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) )
- ↑ 5,0 5,1 Bundesamt für Statistik: Regionalporträts 2012: Kennzahlen aller Gemeinden (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) , Mai 2012