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Alte Trinkhalle (Bad Wildbad)
Von Stadtwiki
Die Alte Trinkhalle in Bad Wildbad war eine 130 Meter lange Gusseisen-Konstruktion im Stil des Neomanierismus direkt am Enzufer.
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Geschichte
Trinkkuren gehörten seit langer Zeit zum Kurangebot in Bad Wildbad und es gab bereits in einigen der historischen Kurgebäude Trinkbrunnen mit Wandelgängen. Baurat Albert von Bok erarbeitete ab 1865 Vorschläge für eine Trinkhalle, die jedoch noch keine Zustimmung fanden. Ein hölzernes Trinkhallen-Provisorium befand sich für einige Zeit im Wildbader Pfarrgarten. 1876 schlug der Badearzt Wilhelm Theodor von Renz abermals den Bau einer reinen, von den sonstigen Kureinrichtungen abgetrennten Wandelhalle am Enzufer vor. Sein Vorschlag umfasste zur Wasserversorgung die Umleitung der Quelle 35 an jene Stelle und die Ausführung der Wandelhalle als offene Gusseisen-Konstruktion mit einem umfangreichen, ebenfalls von Renz entworfenen Bildprogramm. Die Oberbehörde nahm den Vorschlag diesmal an und die Trinkhalle wurde unter Leitung von Baurat Albert von Bok 1878/79 erbaut.
Die Trinkhalle hatte insgesamt eine Länge von 130 Metern, war anfangs etwa 4 m breit, hatte an den Enden jeweils einen ca. 9 x 9 m großen Pavillon mit Brunnen und in der Mitte einen weiteren Pavillon mit Ausschanktheke und Orchesteranbau. Die Halle war anfangs komplett offen, wurde später aber verbreitert und zur Enz hin verglast.
Ein großes Manko der Trinkhalle war, dass sie nicht beheizbar war. Als man den Kurbetrieb von den Sommermonaten auf das ganze Jahr ausdehnen wollte, gab es Pläne zum Abriss der Trinkhalle und für einen Neubau an derselben Stelle. Da das Grundstück an der Enz jedoch auch hochwassergefährdet war, entschied man sich 1933/34 zum Bau der Neuen Trinkhalle an anderer Stelle. Die Alte Trinkhalle blieb noch einige Jahre bestehen und wurde 1959 abgerissen.
Bilder
Literatur
- Die Trinkhalle von Albert v. Bok, in: Thomas Eckhard Föhl: Wildbad. Die Chronik einer Kurstadt als Baugeschichte, Bad Wildbad 1988, S. 222-231.