Migralekt
Der Migralekt ist eine Ausprägung der deutschen Sprache, wie er durch Integration auf natürliche Weise entsteht. Im Gegensatz zum Dialekt, den in der Theorie der Karl Marx erfand als der Dialektik förderliche "volkseigene Sprechweise", die sich in der Praxis aber als regionsabhängig mehr oder weniger geschmeidig biegsam erweist und so die Mundart der Regionen prägt.
Doch Dialekt ist eben nicht die einzige Ausprägung von "Mundart". Der Migralekt offenbart sich schon in den Lektionen, welche Migranten in Sachen deutsche Sprache hierzulande erhalten. Dank strengem pädagogischen Fahrplan finden aber fremde Vokabeln aus den Herkunftsländern oft weniger Eingang in die neue Mundart, aber Redewendungen, Übersetzungsfehler, Grammatik-Unterschiede etc. Neuestes dokumentiertes Beispiel eines neu entstehenden Migralektes ist Ukraitsch, also Deutsch mit ukrainischer Ausdrucksweise.
Das Gegenteil von Migralekten sind individuelle Spracheigenschöpfungen aus schlecht gelernten Schul-Fremdsprachen, etwa das Denglisch eines Günther Oettinger, der ja nirgends hin wegmigriert ist, aber von Amts wegen im Ausland unterwegs. Denglisch braucht neben ramponierten Schulenglischkenntnissen viel Selbstbewusstsein. Aber eines hat Denglisch mit Ukraitsch gemeinsam: Manchmal ist es zum Kreischen ;-)