Herzschlagfinale
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Das Herzschlagfinale fand am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga in der Saison 2000/2001 statt. Da die Modalitäten zur Ermittlung des deutschen Meisters in diesem Jahr etwas verworren waren, und eine ausführliche Beschreibung den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, wird hier der Einfachheit halber die Radio-Konferenzschaltung dieses Spieltages wiedergegeben. Möglicherweise sieht der geneigte Leser danach etwas klarer.
- Konferenzzentrum: Ja, nun geht die Spielzeit in ihre entscheidende Phase. Unsere Blicke richten sich dabei vor allem nach Gelsenkirchen, wo Schalke 04 den Abstiegskandidat Unterhaching empfängt, und nach Hamburg, wo der HSV auf die Bayern trifft. Die Frage, die wir uns heute alle stellt ist: Wen schicken die Bayern aufs Podium? Das ist ja die Stärke der Bayern, dass sie so viele gute Schimpfwortblocker haben. Die Schalker vertrauen wie immer auf das dicke Fell von Rudi Assauer. Ich höre gerade, dass nun auch die Ausgangspulswerte aus Schalke vorliegen – Assauer hat 42 und Unterhachings Kandidat, Engelbert Kupka, hat 49 – leichter Vorteil Schalke also. Doch was passiert in Hamburg? Wir schalten direkt hin.
- Hamburg: Ja, hier Hamburg. Sie werden es nicht glauben, aber die Bayern schicken Ballack ins Rennen. Ob die Hamburger da die richtigen Beleidigungen parat haben? Sein Puls ist mit 68 etwas hoch, aber Frank Pageldorf ist auf der Hamburger Seite mit 63 nicht viel besser. Gleich geht’s los, doch ich höre, dass Schalker Spiel läuft bereits.
- Schalke: Gleich der erste Angriff zeigt Wirkung! Zwar war „Depp“ kein besonders hartes Kaliber, doch Kupkas Wert schnellt auf 75, da er sich über die Verwendung bayrischen Sprachguts durch den Ruhrpottverein aufregt. Im Gegenzug versuchen es die Hachinger mit „Frauenversteher“, doch das lässt Assauer kalt.
- Hamburg: Fast hätten wir es vergessen. Die Bayern liegen i der Tabelle vorn, bei einem Schalker Sieg brauchen die Bayern mindestens ein Unentschieden. Die ersten abgefeuerten Bosheiten hier sind nicht der Rede wert, wir schalten also direkt zurück nach Schalke.
- Schalke: Von Hachinger Seite war hier „Hilfsmanager“ und „Stumpen-Stilzchen“ zu hören, was Assauer zumindest auf 51 brachte. Kupka hat sich wieder gefangen und so stieg sein Wert durch „Bauerntölpel“ nur um 3 Prozentpunkte.
Upps, ein Herzinfarkt ... Aus und vorbei ... irgendein aufgeregter Fan ist jetzt tot.
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