Kurt Baldinger
Kurt Baldinger (* 17. November 1919 in Binningen; † 17. Januar 2007 in Heidelberg) war ein Schweizer Romanist, Linguist (Sprachwissenschaftler) und Mediävist.
Leben und Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baldinger besuchte das Realgymnasium in Basel. Er promovierte 1948 in Basel bei seinem Lehrer Walther von Wartburg.
Er war von 1949 bis 1962 Leiter des Instituts für romanische Philologie bei der Akademie der Wissenschaften der DDR in Ost-Berlin. Nach seiner Habilitation 1952 war er von 1953 bis 1957 Professor der Humboldt-Universität zu Berlin.
1957 wurde er als Ordinarius für romanische Philologie an die Universität Heidelberg berufen, der er treu blieb und deren Rektor er 1968/1969 in einer politisch stürmischen Zeit war. Seit 1958 war er Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und seit 1976 der American Philosophical Society.[1] 1988 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy[2] und 1990 zum assoziierten Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien[3] gewählt.
Baldinger war 30 Jahre Herausgeber der Zeitschrift für romanische Philologie und lange Zeit Mitarbeiter des Französischen Etymologischen Wörterbuchs. Er publizierte zahlreiche Bücher und Aufsätze und zahllose Rezensionen. Er leitete mehrere große Wörterbuchprojekte, gehörte vielen Akademien des In- und Auslandes an und war fünffacher Ehrendoktor.
Sein wissenschaftliches Profil hatte er vor allem in der Französistik, der Hispanistik und der Allgemeinen Sprachwissenschaft.
Kurt Baldinger wurde in der Grabstätte C/001/00143 auf dem Köpfel-Friedhof in Ziegelhausen beigesetzt.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Herausbildung der Sprachräume auf der Pyrenäenhalbinsel. Querschnitt durch die neueste Forschung und Versuch einer Synthese. Berlin 1958, OCLC 916232254.
- Teoria semántica. Hacia una semántica moderna. Madrid 1970, OCLC 865261372.
- Zum Einfluß der Sprache auf die Vorstellungen des Menschen. (Volksetymologie und semantische Parallelverschiebung). Heidelberg 1973, ISBN 3-533-02289-7.
- Etymologisches Wörterbuch zu Rabelais (Gargantua). Tübingen 2001, ISBN 3-484-52306-9.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- als Herausgeber Georges Straka und Max Pfister: Kurt Baldinger: Die Faszination der Sprachwissenschaft. Ausgewählte Aufsätze zum 70. Geburtstag. Mit einer Bibliographie. Tübingen 1990, ISBN 3-484-52224-0.
- Nachruf durch Max Pfister in der Zeitschrift für romanische Philologie 123, 2007, S. 820–826.
- Nachruf in englischer Sprache von Wolfgang Raible (PDF; 729 kB).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Member History: Kurt Baldinger. American Philosophical Society, abgerufen am 18. April 2018 (englisch, mit biographischen Angaben).
- ↑ Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 1. Mai 2020.
- ↑ Mitglieder: Kurt Baldinger. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 11. August 2023 (französisch).
Personendaten | |
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NAME | Baldinger, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Romanist, Linguist und Mediävist |
GEBURTSDATUM | 17. November 1919 |
GEBURTSORT | Binningen |
STERBEDATUM | 17. Januar 2007 |
STERBEORT | Heidelberg |
- Romanist
- Linguist
- Romanistischer Mediävist
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Hochschullehrer (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
- Rektor (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR
- Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der American Philosophical Society
- Mitglied der British Academy
- Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien
- Schweizer
- Geboren 1919
- Gestorben 2007
- Mann