Brunntal

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Brunntal
Gemeinde Werbach
Wappen von Brunntal
Koordinaten: 49° 41′ N, 9° 42′ OKoordinaten: 49° 41′ 0″ N, 9° 41′ 42″ O
Fläche: 3,29 km²
Einwohner: 95 (30. Jun. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1973
Postleitzahl: 97956
Vorwahl: 09349
Brunntal
Brunntal

Brunntal ist ein Ortsteil der Gemeinde Werbach im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.[2]

Die Gemarkung von Brunntal, 1908, daneben die Gemarkung von Werbachhausen

Brunntal liegt als kleines und locker gebautes Dorf am Zusammenfluss mehrerer Seitenbäche des Welzbachs. Seit 1976 bestand das Neubaugebiet Kapf.[2] In Brunntal liegen Teile des Wasserschutzgebiets Welzbachtal (WSG-Nr. 128131), das mit einer Verordnung vom 3. Februar 2004 eingerichtet wurde und insgesamt 2.442,43 ha umfasst.[3]

Brunntal wurde im Jahre 1222 erstmals als Brunnenthal erwähnt, als eine Schenkung des Manegold von Königheim an das Neumünster in Würzburg beurkundet wurde. Der Ort entstand vermutlich erst als hochmittelalterliche Kleinsiedlung. Die Herrschaftsentwicklung verlief wohl parallel zu Werbach.[2] Ein eigener Ortsadel wird in einer Tauschurkunde von 1352 erwähnt; auch das Kloster Bronnbach hatte zu dieser Zeit Besitz in Brunntal. Um 1537 hatten die Landgrafen von Leuchtenberg Besitztümer in Brunntal.

Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wütete die Pest in Brunntal und ließ nur sieben Menschen am Leben. Ein Bildstock von 1624 an der Gemarkungsgrenze zu Wenkheim erinnert daran.[4]

Brunntal gehörte bis 1803 zu Kurmainz, dann kurzzeitig zum Fürstentum Leiningen und wurde schließlich 1806 in das Großherzogtum Baden eingegliedert. Im Rahmen der baden-württembergischen Kommunalreform wurde am 31. Dezember 1973 aus den bis dahin selbstständigen Gemeinden Brunntal, Wenkheim, Werbach und Werbachhausen die neue Gemeinde Werbach im Main-Tauber-Kreis gebildet.[5]

Bei einer vom Land Baden-Württemberg finanziell unterstützten großen Dorfsanierung von 1984 bis 1994 beteiligten sich die Kommune und fast alle Haushalte. Mit dem Brunnenplatz und dem Bildstockplatz wurden zwei Ortsmittelpunkte geschaffen. 1992 nahm Brunntal am Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden teil und erzielte den ersten Platz (von 26 Bewerbern). Bei der erneuten Teilnahme 1993 wurde Brunntal Dritter.

Kirchlich gehörte Brunntal einst zu Wenkheim, seit 1938 gehört die Kirche St. Michael jedoch Filialkirche zu Werbachhausen.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Blick auf die Pfarrkirche St. Michael in Brunntal (2017)

Pfarrkirche St. Michael

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Die katholische Kirche St. Michael des Ortes verfügt über eine Ignaz-Dörr-Orgel aus dem Jahre 1868, die von 2007 bis 2008 restauriert wurde.[6] Der Hochaltar stammt aus der Würzburger Universitätskirche.[2]

Im Wiesengrund gibt es einen öffentlichen Bücherschrank.[7]

Persönlichkeiten

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Commons: Brunntal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Amtsblatt der Gemeinde Werbach vom 2024-08-02
  2. a b c d e Brunntal - Altgemeinde~Teilort - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  3. Anhang zum BWP-Entwurf (Kapitel 3): Verzeichnis der Schutzgebiete: Wasserschutzgebiete - Anhang_zu_Kapitel_3_Wasserschutzgebiete.pdf. In: um.baden-wuerttemberg.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Februar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/um.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Brunntal, St. Michael. In: kath-grossrinderfeld.de. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 469 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Joachim Popp Orgelbau: Restaurierte Orgeln: 2007-2008, Restaurierung der Ignaz Dörr-Orgel. Katholische Kirche Brunntal (Memento des Originals vom 11. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/contao2.nok-online.de. Online auf www.popp-orgelbau.de. Abgerufen am 10. Dezember 2016.
  7. Karte öffentlicher Bücherschränke – lesestunden. In: lesestunden.de. Abgerufen am 12. Februar 2021.