Michael-Hubertus von Sprenger

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Michael-Hubertus von Sprenger (* 7. November 1940 in Breslau, Schlesien)[1] ist ein deutscher Jurist und Rechtsanwalt. Seine Kanzlei hat ihren Sitz in München. Größere Bekanntheit erlangte er, als er sich im April 2016 vom türkischen Staatspräsidenten Erdoğan beauftragen ließ, diesen in der Böhmermann-Affäre vor deutschen Gerichten zu vertreten. Zuvor war er schon durch die Vertretung bekannter Rechtsextremisten, Holocaustleugner wie Gerhard Frey, David Irving und Jürgen Elsässer sowie als Rechtsanwalt von Millî Görüş größer in Erscheinung getreten.

Studium und Ausbildung

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Michael-Hubertus von Sprenger studierte Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin und wurde 1962 Mitglied des Corps Palatia Bonn. Sein Erstes Juristisches Staatsexamen legte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ab; sein Referendariat und sein Zweites Juristisches Staatsexamen absolvierte er in München.

Tätigkeit als Rechtsanwalt

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Nach dem zweiten Staatsexamen war er zunächst in der Kreditabteilung einer Großbank tätig.[1] Seit 1973 arbeitet er als Rechtsanwalt. 1975 gründete er gemeinsam mit Hans-Viktor von Lavergne die Kanzlei Rechtsanwälte von Sprenger und Kollegen.[2] Die Kanzlei trägt heute den Namen Rechtsanwälte von Sprenger und von Lavergne.

Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten gehören Familienrecht, gewerbliches Mietrecht sowie Presse- und Medienrecht. Er war als Rechtsanwalt der vom Münchener Verleger Gerhard Frey geleiteten rechtsextremen Partei Deutsche Volksunion (die 2011 mit der NPD fusionierte), als Rechtsvertreter des Holocaustleugners David Irving, als Rechtsanwalt von Jürgen Elsässer im Elsässer-Ditfurth-Prozess sowie als Rechtsanwalt von Millî Görüş bei Unterlassungsklagen gegen die islamische Religionsgemeinschaft Berlin,[3] den Freistaat Bayern und das Land Nordrhein-Westfalen tätig. Nachdem Götz George 1996 einen Bootsunfall erlitten hatte, beauftragte er von Sprenger damit, Schadenersatz und Schmerzensgeld zu erstreiten.[4]

Böhmermann-Affäre

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Sprenger vertrat Erdoğan zeitweise in der Böhmermann-Affäre.[5][6][7] Drei Monate nach der Mandatsübernahme scheiterte ein Putschversuch türkischer Militäreinheiten. Danach ließ Erdoğan tausende Türken (darunter viele Soldaten, Staatsanwälte, Richter und andere Staatsbedienstete) verhaften; vor dem Verfassungsreferendum in der Türkei am 16. April 2017 unterstellte er der Bundesregierung und anderen (darunter der niederländischen Regierung) Nazi-Methoden. Drei Wochen nach dem Referendum legte Sprenger sein Mandat nieder.[8][9][10]

Mitgliedschaften

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Sprenger ist Mitglied im Beirat der Deutsch-Arabischen Gesellschaft.[11]

Einzelnachweise, Anmerkungen

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  1. a b Carolin Gasteiger: Michael-Hubertus von Sprenger. Der Mann, der für Erdoğan bis zur letzten Instanz gehen will. In: Süddeutsche Zeitung. 13. April 2016, abgerufen am 7. September 2024.
  2. Kontakt. In: Rechtsanwälte von Sprenger, von Lavergne. Abgerufen am 7. September 2024.
  3. Stephan Zimmermann: Wer ist Erdogans Anwalt? (Memento vom 14. April 2016 im Internet Archive) In: MDR Info, 13. April 2016, abgerufen am 19. April 2016.
  4. Götz George: Lukrativer Badeunfall. In: Der Spiegel. 26. August 1999, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. September 2024]).
  5. Das ist der Mann der Erdogan in Deutschland vertritt. Welt Online, 14. April 2016.
  6. Der Erdogan-Anwalt mit der großen Erfahrung. (Memento vom 16. April 2016 im Internet Archive) In: Handelsblatt, 14. April 2016.
  7. Tagesthema (Memento vom 16. April 2016 im Internet Archive) Saarbrücker Zeitung, 16. April 2016.
  8. ZEIT ONLINE: Böhmermann-Verfahren: Erdoğans deutscher Anwalt legt Mandat nieder. In: Die Zeit. 4. Mai 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 7. September 2024]).
  9. Recep Tayyip Erdogan: Deutscher Anwalt legt Mandat nieder. In: Der Spiegel. 4. Mai 2017, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 7. September 2024]).
  10. Wegen Nazi-Vergleichen? Deutscher Erdogan-Anwalt legt Mandat nieder Focus 4. Mai 2017
  11. Beiratsmitglieder auf der Internetseite der DAG, aufgerufen am 14. April 2016.