Magine TV
Magine TV
| |
---|---|
Basisdaten
| |
Entwickler | Magine Holding AB |
Erscheinungsjahr | 2013 |
Betriebssystem | plattformübergreifend (Browserbasiert), Android, iOS, FireOS, PS4 |
Kategorie | Internetfernsehen |
Lizenz | Freeware, proprietär |
deutschsprachig | ja |
- |
Magine TV war eine Plattform für Internetfernsehen, die sowohl über einen Webbrowser als auch über Apps nutzbar war. Ursprünglich hatte Magine TV seinen Sitz in Schweden. Im Frühjahr 2018 hat sich Magine Deutschland allerdings selbstständig gemacht[1]. Kostenlose Inhalte von Magine TV standen Benutzern nur innerhalb Deutschlands zur Verfügung. Bezahlte Inhalte waren gemäß der EU-Portabilitätsverordnung[2] (2018) EU-weit für deutsche Nutzerkonten verfügbar.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Magine TV wurde im März 2013 in Schweden gegründet. In einer ersten Finanzierungsrunde konnte das Unternehmen nach eigener Aussage rund 19 Mio. US-Dollar von schwedischen und internationalen Investoren akquirieren und sicherte sich somit das Kapital für weitere Expansionsvorhaben.[3] Nach einer Beta-Testphase startete Magine TV am 24. April 2014 auch in Deutschland, dem für das Unternehmen ersten ausländischen Markt. Das anfängliche Angebot von Magine TV bestand aus 48 Free-TV- und 5 Pay-TV-Sendern sowie allen Regionalfenstern der Dritten Programme. Neben dem ohnehin kostenfreien Angebot an öffentlich-rechtlichen Sendern konnten Nutzer zu Beginn auch die privaten Sender kostenlos über die Plattform streamen.[4] Am 4. September 2014 wurde ein neues Kostenmodell eingeführt. Ab Oktober 2014 waren die privaten und Pay-TV-Sender kostenpflichtig und im Rahmen verschiedener Senderpakete dazubuchbar.[5]
Unter dem Motto „TV for Me“ strebte der Dienst ursprünglich eine verstärkte Individualisierung des Fernseherlebnisses an, die auch die An- und Abwahl einzelner Sender vorsah.[6] Diese Produktstrategie wurde jedoch im Juli 2015 aufgegeben. Nutzer konnten nun zwischen kostenfreiem Zugang mit Zugriff auf die öffentlich-rechtlichen Sender und zwei Bezahlpaketen wählen. Magine TV war das erste Streaming-Unternehmen, das die Sender der RTL-Gruppe in HD[7] anbieten konnte.
Am 28. Januar 2019 wurde bekannt, dass das Angebot von Magine TV zum Ende Februar 2019 eingestellt wird. Im Zuge der Einstellung wurden die TV-Streaming-Kunden an Zattoo verwiesen.[8]
Verfügbarkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Endkundendienst von Magine TV wurde schwerpunktmäßig in Deutschland angeboten. In Schweden konzentriert sich Magine Pro mittlerweile auf die Bereitstellung der Technologie für Kunden im B2B-Bereich.
Magine TV verfügte über Lizenzen für die ausgestrahlten Sender nur für das entsprechende Land. Die Erstellung eines Accounts, um Zugriff auf die Inhalte zu erlangen, musste daher in dem Land erfolgen, in dem die Urheberrechtslizenz des Senders lag.
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Magine TV nutzte ein „Freemium“-Modell. Öffentlich-rechtliche sowie bestimmte Sender des Privatfernsehens wie beispielsweise Comedy Central und Tele 5 standen den Nutzern kostenlos zum Streamen zur Verfügung.[9] Weitere Privat- und Pay-TV-Sender waren kostenpflichtig im Rahmen von Senderpaketen zubuchbar.
Senderauswahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Funktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem regulären Live-TV-Programm konnten Nutzer von Magine TV in den mobilen Apps (iOS, Android) auf eine Mediathek („Catch Up“) zurückgreifen und bestimmte Sendungen bis zu sieben Tage nach Erscheinen ansehen. Für vordefinierte Sender waren eine englische Tonspur und deutsche Untertitel verfügbar.
Unterstützte Geräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Magine TV war über jeden gängigen Browser auf Mac und PC nutzbar. Außerdem bot Magine TV Apps für Smartphones und Tablets der Betriebssysteme Android und iOS. Ab September 2014 unterstützte Magine TV auch Google Chromecast. Im März 2016 lancierte das Unternehmen eine App für Amazon Fire TV, die auch erstmals In-App-Zahlungen ermöglichte.[10] Ab dem 11. September 2017 war Magine TV auch auf der PlayStation 4 verfügbar. Für alle PlayStation-Plus-Mitglieder wurde das Comfort HD Plus-Paket angeboten. Zusätzlich bekam man neben dem regulären Comfort HD-Paket zusätzlich neun Pay-TV-Sender, wie den Sony Channel, ProSieben Fun und AXN.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Susanne Herrmann: Magine TV erfindet sich neu. W&V, 11. April 2018, abgerufen am 11. April 2018.
- ↑ Europäische Kommission (Hrsg.): Verordnung des Europäischen Parlaments und Rates zur Gewährleistung der grenzüberschreitenden Portabilität von Online-Inhaltediensten im Binnenmarkt.
- ↑ Frederic Lardinois: “Magine TV raises $19M Series A Round To Fuel International Expansion”. Techcrunch
- ↑ Artikel bei GIGA, Magine TV: “Kosten im Überblick – Günstiger mit TV for Me”
- ↑ LG, Philips Put Magine’s Cloud Service in European Smart TVs. In: Bloomberg.com. 7. Oktober 2013 (bloomberg.com [abgerufen am 2. August 2023]).
- ↑ Artikel bei Digitalfernsehen, „‚TV For Me‘: Personalisiertes Fernsehen bei Magine TV“
- ↑ Ingo Pakalski: Magine TV zeigt RTL-Sender in HD-Auflösung. golem.de, 20. Februar 2018, abgerufen am 20. Februar 2018.
- ↑ Daniel Herbig: TV-Streaming: Magine TV macht dicht und schickt Kunden zu Zattoo. In: heise Online. 28. Januar 2019, abgerufen am 28. Januar 2019.
- ↑ Magine TV Angebot, Angebot Magine TV
- ↑ Alexander Krei: DWDL: „Magine TV setzt ab sofort auf Amazons Fire TV“. In: DWDL. 8. März 2016, abgerufen am 16. September 2018.